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Biomassefernwärme vs. Erdwärme

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  •  Tantric
14.1. - 25.1.2016
27 Antworten 27
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Hallo,

wir planen für unser EFM (Baubeginn Okt. 2016)im nördlichen Flachgau (SBG)aktuell die Heizung. Nachdem es keine Gasleitung gibt müssen wir uns zwischen Tiefenbohrung Erdwärme und einem Biomasse Heizkraftwerk der örtlichen Bauerngenossenschaft entscheiden.

Leider finde ich keine brauchbaren Vergleichsrechner im Internet.
Außerdem suche ich jemanden mit Erfahrung bei Biomasse Fernwärme.

Planungsdetails:
HWB lt. Planungsenergieausweis: 39
Wohnnutzfläche: 160m²
Fußbodenheizung + Warmwasserbereitung

Vielen Dank für Rückmeldungen

  •  Richard3007
14.1.2016  (#1)
Hanggrundstück? Und Fläche?

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  •  Tantric
14.1.2016  (#2)
Hanggrundstück mit 4,5 Meter Gefälle auf 28 Meter Länge.
Gesamtfläche 616 m²

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  •  Dean
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#3)
Im Betrieb günstiger ist mal Erdwärme. Gänzlich abraten würde ich bei diesem HWB in Kombination mit Salzburger Klima von einer Luftwärmepumpe. Erdwärme ist in der Errichtung dann um einiges günstiger, wenn es das Grundstück von der Fläche her hergibt, um Flächenkollektoren zu realisieren. Mein Rat: Zuerst mal das Haus planen, dann weißt du 1. die bebaute Fläche und deine Heizlast. Dann würde ich mich um die Haustechnik kümmern.

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  •  Tantric
14.1.2016  (#4)
Das haben wir schon. Die bebaute Fläche ist 129 m² und laut Planungsenergieausweis haben wir einen Energiebedarf für
Heizung: 9385 kWh
Warmwasser: 3070 kWh
Also gesamt ca 13.000 kWh

Dass Problem ist, dass die Gemeinde eine verbindliche Zu-/Absage für die Biomasse-Fernwärme binnen 2 Wochen fordert. Es ist ein Baulandsicherungsmodell mit 16 Parzellen.

Die Probebohrung hat einen trockenen Lehmboden ergeben.

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  •  Richard3007
14.1.2016  (#5)
Dein Hauptproblem wird sein, dass dein EA EA [Energieausweis] SCHROTT ist!
Du hast einen ähnlichen HWB wie ich meiner ist 38,9. Berechnete Heizlast 5.000 kwH. inkl. WW. Die 30m² mehr können nicht der 3fache Bedarf sein. Oder wird da noch ein Keller mitgeheizt?
Auch wenn, ist das viel zu hoch. 3070 KWH für WW WW [Warmwasser]?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#6)

zitat..
Tantric schrieb: Also gesamt ca 13.000 kWh

das geht richtung 6kw heizlast

zitat..
Tantric schrieb: Die Probebohrung hat einen trockenen Lehmboden ergeben.

perfekt für flachkollektor.

warum steht der nicht auf deiner liste?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#7)

zitat..
Richard3007 schrieb: Die 30m² mehr können nicht der 3fache Bedarf sein.

wenn die angaben von tantric stimmen dann ist das bei ihm die wärmemenge für ein jahr, nicht die heizlast
siehe kw und kwh...

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  •  Tantric
14.1.2016  (#8)
Die ausgewiesene Heizlast ist 10 kw.

Ja im Keller sind 2 Räume mit insgesamt ca 40 m² die eine Bodenheizung bekommen.

Flachkollektoren haben wir aufgrund der Größe des Grundstücks nicht berücksichtigt, wir haben abzüglich Garage und Zufahrt nur noch ca 320 m² Grünfläche. Wo wir vielleicht irgendwann einen Pool planen.

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  •  Richard3007
14.1.2016  (#9)
Schüttet Ihr die 4,5m an zu einer Fläche?
10 KW ist trotzdem viel zu hoch, siehe Arnes Antwort.

Was verlangt die Nachwärme pro KWH die sie dir liefert? Wie hoch sind die Netzgebühren? Du wirst das zu Fuß rechnen müssen. Damit du da objektiv entscheiden kannst.
Wie wird bei der Nahwärme WW WW [Warmwasser] bereitet? Was kosten die Komponenten die du brauchst?

Eine gut ausgelegt TB wird in etwa 350,-/Jahr für Heizkosten und WW WW [Warmwasser] benötigen. Arne zahlt denke ich 400,- aber für 350m² beheizte Fläche. Auch er würde locker mit einer 6 KW Maschine auskommen.

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  •  Stefan86
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#10)
Wenn er 13.000 kwh braucht werden das ca 500 nicht 350€?? Oder bekommen die mittlerweile jaz 5 hin? Da die heitzlast anscheinen auch 10 kw sein soll geh ich davon aus das es bei dir arschkalt ist ( was auch den ungleichmässig hohen energiebedarf trozt guten hwb erklärt)
In summe wird warscheinlich erdwärme besser für dich sein. Unsre alte wohnung wurde an die fernwärme gehängt und dann hatten wir 12% preiserhöhung in einen jahr mit der begründung das alles anzieht und konnten nichtmal den betreiber wechseln :(

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  •  Richard3007
14.1.2016  (#11)
Bei einer TB ist JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 5 für mich eigentlich Pflicht!
Stabile warme Quelle!!! Wenn Sie richtig ausgelegt ist und etwas Reserven aufweist, eine dazugehörige gut dimensionierte WPWP [Wärmepumpe] und schon läufts.

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  •  Dean
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#12)

zitat..

Stefan86 schrieb: trozt guten hwb


Das ist jetzt die Frage ob eine EKZ 39 im Jahr 2016 noch gut ist...bei uns z.b. nicht mehr förderbar. Auch würde ich eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] andenken, die in einem modernen Bau mit extrem dichter Bauweise für mich fast schon ein Muss ist (Mein Blower Door ergab 0,38). Qualität vor Quantität. Und nebenbei reduziert sich dann auch die Heizlast. Ganz klar ist im Betrieb Erdwärme die zu präferierende Variante. Der TE müsste die Errichtungskosten miteinander aufwiegen, schauen was möglich ist, etc. etc. Das in einem Zeitfenster von nur 2 Wochen. Warum eigentlich? Werden die Zuleitungen schon gelegt oder will man die Leute schnell an die Fernwärme binden? emoji Keine leichte Entscheidung in so kurzer Zeit.

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  •  Tantric
14.1.2016  (#13)
Die Wärmepumpe ist mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 4,1 berechnet.
Eigentlich ist es schön warm bei uns - die Klimadaten die für den Energieausweis verwendet werden verwundern mich sowieso:

Klimaregion: NF
Seehöhe: 400m
Heizgradtage 20/20: 4289 Kd
Heiztage: 212 d
Norm-Außentemperatur: -13,8 °C
Soll-Innentemperatur: 20°C

Die Nahwärme kostet 7,574 Cent je kWh. Einmalige Anschlusskosten 8.500,- alles netto. Investitionskosten im Haus hab ich erst heute angefragt und warte noch auf ein Angebot. Das WW WW [Warmwasser] kann man direkt aus der Leitung nehmen (lt. Genossenschaft unbedenklich) was ich jedoch bezweifle darum wird's ein 300 l Boiler werden den wir mitheizen. Die Erhöhung der kWh Preise befürchte ich beim Biomassekraftwerk auch. Momentan heizen die das Holz vom Sturm Kyrill aus 2007. Aber das wird auch irgendwann aus gehen.
Bei der TB sind die Investitionskosten das große Unbekannte. Da sind die Anbieter auch sehr sparsam mit Schätzpreisen.

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  •  Richard3007
14.1.2016  (#14)

zitat..
Tantric schrieb: Einmalige Anschlusskosten 8.500,- alles netto.


Na bummsti! Dazu noch etwas am Haus den eignen 300L Boiler etc...

zitat..
Tantric schrieb: Bei der TB sind die Investitionskosten das große Unbekannte


Nicht wirklich!
du wirst ca. 160m mit einer Bohrung benötigen. Der Bohrmeter kostet in etwa 43,- netto. Zuzüglich Anfahrt, Einrichtung, Berechnungen etc... Also rund 8 - 9k netto. Meine mpdulierende WPWP [Wärmepumpe], die noch dazu passiv kühlt kostet 7.800 netto.
Also rund 20k +- 2k ohne Wärmeabgabesystem. Sind zwar bestimmt 9k höheres Invest als Nahwärme, die holst aber binnen 15 Jahren auf.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#15)

zitat..
Tantric schrieb: Die ausgewiesene Heizlast ist 10 kw.

völlig unrealistisch.
wenn du das für 160m² brauchst gibts keine baugenehmigung ... emoji

paßt auch übehaupt nicht zu deinem energiebedarf...

zitat..
Stefan86 schrieb: Oder bekommen die mittlerweile jaz 5 hin?

ja, sogar mit günstigem flachkollektoren. mit tiefenbohrung eher 5,5 wie irchard schreibt.

braucht nur gut geplant werden...

zitat..
Tantric schrieb: Flachkollektoren haben wir aufgrund der Größe des Grundstücks nicht berücksichtigt, wir haben abzüglich Garage und Zufahrt nur noch ca 320 m² Grünfläche. Wo wir vielleicht irgendwann einen Pool planen...

zeichne dein projekt doch einmal hier rein. dann kan man mehr zur machbarkeit sagen...

http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html

oben auf server speicghern klicjken und dne link hier reinkopieren...


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  •  Executer
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#16)

zitat..
Heizgradtage 20/20: 4289 Kd
Heiztage: 212 d
Norm-Außentemperatur: -13,8 °C


Wenn ich das mit meinen Werten vergleiche (OÖ Zentralraum)
Heiztag: 222d
Heizgradtage 3745 Kd
Normaußentemperatur -14°C
nehme ich mal an das eure Gegend doch ziemlich kalt ist und die 13.000 kWh hinkommen könnten.

zitat..
Tantric schrieb: Die Nahwärme kostet 7,574 Cent je kWh. Einmalige Anschlusskosten 8.500,- alles netto.


Wow schreckt mich gerade ziemlich, sind dies übliche Preise bei Fernwärme?

Naja rechnen wir mal etwas:

WPWP [Wärmepumpe] mit JAZ5 bedeutet
15,5 cent/kWh Strompreis Haushaltszähler / JAZ 5 = 3,1 cent/kWh Wärme

Bei 13.000 kWh macht das
WPWP [Wärmepumpe] (3,1cent) = 403 Euro
Nahwärme (7,574 cent) = 984 Euro

Die Differenz von 581,- Euro Ersparnis bei WPWP [Wärmepumpe] macht lapidar auf 20 Jahre hochgerechnet fast 12.000 Euro aus, ohne steigende Energiepreise zu berücksichtigen (dann wird die Differenz noch größer).

Wundert mich wirklich das hier die Nahwärme soviel teurer kommt, das macht sich doch keine Häuselbauer freiwillig?

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  •  Hauslbauer
  •   Bronze-Award
15.1.2016  (#17)
In OÖ wird meines wissen die Nah/Fernwärme recht gut gefördert, k.a. was dann an kosten übrig bleibt.
Aber die kosten schockieren mich jetzt irgendwie wenn ich ehrlich bin.
ich mein ja sie hat vorteile, alleine schon die Tatsache das du keinen Platz für die Heizung in dem sinn reservieren musst, keinerlei "Service" Probleme, kein ausfallen ......
Aber zu dem Preis eigentlich nicht wirklich konkurrenzfähig finde ich.

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  •  Kleinhirn
15.1.2016  (#18)

zitat..
Executer schrieb: Wow schreckt mich gerade ziemlich, sind dies übliche Preise bei Fernwärme?


Ja! Zmindest in Graz auch!! Anschluß Fernwärme nach Förderung knapp 4500,-. Installationskosten im Haus (Tauscher usw) wären bei mir mindestens 6000,- gewesen. Schlimm ist, je geringer der Bedarf umso unwirtschaftlicher wirds aufgrund hoher Fixkosten.. Ich wäre bei knapp 1000,- in etwa p.A. bei HWB 11000kwh..

@ tantric: Für mich einer der Gründe Richtung WPWP [Wärmepumpe] zu gehen!!
Vielleicht eine Unterstützung bei der Entscheidungsfindung?
Die erhobenen Zahlen muss man halt auf Österreich umlegen. Aber zumindest ein grober Überblick. Glück ist, wenn die Pumpe eine Lebensdauer über 20 Jahre erreicht emoji

http://www.heizungsvergleich.de/

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  •  Tantric
21.1.2016  (#19)
Danke für die wertvollen Feedbacks.
Nach den ersten Angeboten für die Tiefenbohrung rechnen sich die Investitionskosten im Vergleich zur Fernwärme einfach nicht. Dafür ist unser HWB Gott sei Dank zu gering.

Bezüglich Pläne werde ich demnächst einen neuen Forumsbeitrag eröffnen.

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  •  Richard3007
21.1.2016  (#20)
Schon an die Möglichkeit Grabenkollektor gedacht? Meine Version hat installiert in etwa 14.000 Euro gekostet. Alles drum und dran...

zitat..
Tantric schrieb: abzüglich Garage und Zufahrt nur noch ca 320 m² Grünfläche. Wo wir vielleicht irgendwann einen Pool planen.


Denn das kann man mit einem Grabenkollektor auch. Mein Grundstück ist etwas größer 733m² Und ich hätte trotz verbauter Fläche von rund 210m² noch immer Platz für 2 Pools.
Einen südlich mit etwa 14x10m und einen Nordwestlich Rundpool mit 4m oder 5x3 5x4 soetwas kleines halt.
Erdwärme schließt Pool und Bepflanzung nicht aus emoji


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  •  rocco81
23.1.2016  (#21)

Ich würde mich mit den Nachbarn zusammenreden und versuchen die Kosten für die Fernwäme runter zu verhandeln.
Bedenke: Die Anschlusskosten hast du einmal, wie lange läuft der Liefervertrag.
Eine WPWP [Wärmepumpe] oder andere eigene Heizung läuft nicht wartungsfrei und hat eine absehbare Lebensdauer.

Bei uns im Alpenvorland sind heuer die Brunnen ausgetrocknet.
Ich kenne einige Wasser WPWP [Wärmepumpe] Besitzer die jetzt bereits nach ein par Jahren Betrieb nachbohren mussten. Kosten gleich mal 5t€.
Andere haben sich vom Heizi eine neue LWP LWP [Luftwärmepumpe] aufschwatzen lassen "Luft kann nicht austrocknen, die sind heutzutage schon so gut..."
Jetzt bei zweistellingen Minusgraden heizen sie ohne Ende Lidl Brikets im Schwedenofen um den Stromzähler zu bremsen.



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