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·gelöst· Bitte an Fachleute: Unterschied zwischen 2 Arten Glas

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  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
11.8. - 14.8.2022
11 Antworten | 5 Autoren 11
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Hallo Zusammen, 

den Auftrag (Internorm HF410) habe ich mit 

3-fach 48mm besch. Klarglas 5b/14Ar/5/15Ar/b44.2(VSG) (0.6W/m²K, 37dB, g=59%,) unterschrieben.

Jetzt hat mein Archtekt spontan die Fenster im OG um 3 cm höher gewünscht (232 cm statt 229).

Der Fensterverkäufer sagt, dass dafür teureres Glass verwendet werden muss:   

3-fach 48mm besch. Klarglas 55b.2(VSG)/14Ar/5ESG/12Ar/b6ESG (0.7W/m²K, 48Y-IS_)

Was ist der Unterschied, wie viel teurer darf das sein? Oder ist das alles Schmarrn?

Danke!

  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
11.8.2022  (#1)
Gibt es zu Internorm Fenster so was wie Handbuch, wo mehr technische Details stehen als im Katalog?

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  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
11.8.2022  (#2)
Und gleich noch eine Frage: diese "neue" Gläser hätte ich nur oben, unten die alte Art. Merkt man, dass dies 2 unterschiedliche Arten Glas sind? 

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  •  Squawvally
  •   Gold-Award
11.8.2022  (#3)
Ich nehme an, es handelt sich dabei um ein Glas mit absturzsichender Funktion. 

Wenn ja:
Diese Gläser müssen geprüft sein. D.H. ein Prüfinstitut überprüft mittels stumpfen Stoß (Pendelschlagtest) ob bei der für das Objekt definierten Belastung die Absturzsicherheit gegeben ist. Zusätzlich kommt noch die Windlast hinzu. 
Dass bedeutet wiederum, dass bei entsprechender Glasgröße durch die Windlast ein dickeres Glas genommen werden muss, da ansonsten die Spannungen im Glas überschritten werden und das Glas brechen kann.
Soviel zur grauen Theorie.

Die "magische" Grenze, bei der sich die Glasstärke progresiv verändert, liegt bei ca. 2300mm.

Das erklärt auch, warum die Glasstärke unter 2300 mm geringer und über 2300 stärker ausfällt.

@ Unterschied Glasstärke
Die unterschiedliche Glasstärke merkt man optisch nicht. 

@ Dimensionierung Glasstärke
Die Windlasten werden üblicherweise in Abhängigkeit vom Einbauort gerechnet

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  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
11.8.2022  (#4)
Danke, Squawvally, das hast Du super erklärt!

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  •  OneRocket
  •   Silber-Award
11.8.2022  (#5)
Bei 3cm würde ich den Architekten fragen, ob es wirklich dafür steht, mehr Geld für das Fenster auszugeben. Das teurere Glas hat darüber hinaus einen schlechteren Dämmwert. (0,7 vs. 0,6) Für mich wäre das Grund genug bei der alten Höhe zu bleiben. Den Höhenunterschied merkst du nie...

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  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
11.8.2022  (#6)
ich kann @OneRocket nur beipflichten - wegen 3cm (!!!) hier signifikant mehr zu zahlen ist nicht gerade die schlaueste idee, um es einmal vorsichtig zu formulieren. wenn der dämmwert auch noch schlechter ist, dann erübrigt sich eigentlich jeder weitere kommentar.

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  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
11.8.2022  (#7)

zitat..
OneRocket schrieb:
Das teurere Glas hat darüber hinaus einen schlechteren Dämmwert. (0,7 vs. 0,6)

Das stimmt!

Jetzt sagt aber der Vertriebler, dass ich teureres Glas auch ohne diese Erhöhung um 3 cm zahlen müsse, das habe jetzt sein Statiker berechnet. Darauf muss ich jetzt aber nicht eingehen? Das hätte er mir gleich anbieten müssen, noch bevor ich unterschrieben hatte? 


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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
12.8.2022  (#8)
Da nicht nur der Ug, sondern auch der G-Wert schlechter sind, würde ich das teurere auf keinen Fall nehmen.

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  •  OneRocket
  •   Silber-Award
12.8.2022  (#9)

zitat..
IrinaT schrieb: etzt sagt aber der Vertriebler, dass ich teureres Glas auch ohne diese Erhöhung um 3 cm zahlen müsse, das habe jetzt sein Statiker berechnet.

Da Fenster/Türen nach meinem Verständnis NIE statische Aufgaben für die Hauskonstruktion übernehmen (können/dürfen), hat er dir ein Fenster angeboten, das sich selber statisch gar nicht trägt???

Ich würde darauf pochen, die Leistungswerte zu erhalten die angeboten wurden, zu dem vereinbarten Preis.

Sollte das schlechtere/teurere Fenster wirklich aus statischen Gründen notwendig sein, wäre das aus meiner Sicht sogar ein Preisminderungsgrund. Es mag zwar in seiner Preisliste teurer sein, es ist aber punkto Dämmwert deutlisch schlechter. Und wenn es sich um ein großes Fenster handelt, ist dieser Unterschied über die Lebensdauer umso eklatanter... besonders in Energiepreiszeiten wie diesen.


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  •  Squawvally
  •   Gold-Award
12.8.2022  (#10)

zitat..
Gast-Karl schrieb: Da nicht nur der Ug, sondern auch der G-Wert schlechter sind, würde ich das teurere auf keinen Fall nehmen.

Dass würde ich so pauschal nicht sagen.

Zuerst sollte geklärt werden, ob die Glasgröße jetzt so groß sein muss oder kleiner sein darf.
Es sind ja nur 30mm, welche bei einer Höhe von 2290mm optisch nicht ins Gewicht fallen.
Dann geht sich ja das "dünnere" Glas aus.

Wenn die Höhe aber 2320mm sein muss, warum auch immer, wird die Glasstatik wahrscheinlich was anderes sagen.
Da ist es nicht ratsam, nur auf den U-Wert zu schauen, wenn es bei Windbelastung und Klimalasten die Scheibe verformt.

@IrinaT
Meist ändert sich zwischen Angebot und Auftrag auch noch so einiges. Wie es wahrscheinlich bei uns allen auch sowar. Dass sich da der Preis auch ändert, ist aber dann auch nachvollziehbar. Da muss man dann einen Kompromiss finden.

Die Erfahrung zeigt aber, dass Optik gegenüber Technik schon auch mehr kostet (Beispiel Nurglasecke vs. Ecksteher oder raumhohe Verglasung ohne Sturz vs. hohe Verglasung mit Sturz, sehr großflächige Fließen vs etwas kleineren Fliesen,...).




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  •  IrinaT
  •   Bronze-Award
14.8.2022  (#11)
Danke an alle nochmal. Jetzt haben wir alles zurück gedreht, Höhe 229, Preis wir vorher.

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