« Hausbau-, Sanierung  |

Blower Door Test fehlgeschlagen

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 
  •  chris5020
  •   Gold-Award
15.10.2013 - 21.7.2014
40 Antworten 40
40
Wir hatten heute unseren Blowerdoor-Test, dieser ging leider ziemlich daneben.

Nachdem die Dichtheit im Dach erst letzte Woche hergestellt wurde konnten wir den Test nicht früher ausführen, deshalb ist bei uns der Estrich schon drin.

Hier mal die wichtigsten Problempunkte:

Das Dach
Das letzte Gewerk, das leider das größte Problem darstellt:
- Die Überlappungen der Folien wurden bei den Maueranschlüssen nicht doppelt verklebt -> starke undichtheit
- die Abstände zwischen den Querlatten sind zu groß, deshalb hat sich beim Einblasen der Zellulose die Folie von den Sparren gelöst, mit einigen Nebenwirkungen wie Löcher bei den Klammern und ziemliche Bäuche in der Folie. lt. SV sollte man das nicht so lassen, sondern eigentlich nochmal komplett neu machen
- bei einigen Innenwänden wurde die Folie nicht drüber gezogen, sondern einfach daran angeschlossen, aufgrund der vielen Wechsel sind hier einige Undichtheiten entstanden
- Der Anschluss an die Firstpfette erfolgte sichtlich auch nur mit Klebeband, dadurch hat sich in einem Raum über Nacht die Folie unter der Last der Zellulose gelöst und hängt durch, idealerweise hätte man das mit einer Leiste fixieren müssen
- Die Anschlüsse Mauer zu Pfette wurden nicht ausgeführt, d.h. zwischen Pfette (egal ob First oder Fuss) und den Ziegeln ist ein Spalt von 3-4cm. Hier reicht es auch nicht diesen einfach abzukleben, vermutlich werden wir diesen auch mit XPS ausfüllen

Das ganze ist also eine ziemlich große Baustelle, bin mal gespannt was der Innenausbauer hierzu sagt, denn genaugenommen heisst es nochmal zurück an den Anfang, alles rückbauen und nochmal ordentlich neu machen...

Die Elektroinstallation
Die Probleme hier haben uns ziemlich verwundert. Eigentlich hatten wir versucht die Dosen wirklich satt zu setzen, trotzdem haben wir hierLuftströmungen bis zu 0,9m/s und werden deshalb hier die Dosen noch mit Kaiser-Dichteinsätzen abzudichten. Im Gegensatz dazu waren die Dosen mit Leitungen nach Aussen (Raffstores usw) mit Werten von unter 0,2 ziemlich dicht.

Die Fenster
Bei den Hebeschiebetüren gab es ziemliche Undichtheiten im hinteren Bereich, ein typisches Problem. Ein wenig können wir das noch nachstellen, aber insgesamt sollte das Problem auch relativ vernachlässigbar sein.
Allerdings haben wir bei einigen Fensterbänken im Bereich "Fenster-Fensterbank" hier Lecks im Bereich 0,4m/s und das obwohl hier eigenlich eine sehr ordentliche RAL-Montage ausgeführt wurde.
Der Kamin
Ein kleines "Eigentor", denn wir haben eine kleinen Bereich im Dachraum (der innerhalb der thermischen Hülle liegt) wo der Kamin nicht verputzt wurde, und das ist unbedingt Pflicht!
Den Kondensatablauf beim Kamin hatten wir leider auch nicht ordentlich zugeputzt, das müssen wir noch nachholen

Der Bodenanschluss vom Innenputz
Der Innenputz wurde eigentlich sehr sorgfältig bis nach unten ausgeführt, doch sichtlich bei den Elektroleitungen doch nicht ausreichend ordentlich gemacht, ich hab dem leider doch etwas zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In den Ecken haben wir bei den Randdämmstreifen einen schönen Luftzug, aber weil der Estrich schon drin ist können wir hier nur mehr wenig nachbessern.

Ich werde mich die nächsten Tage nochmal mit dem SV treffen und mögliche Lösungen diskutieren und hoffe mal ihr habt hier noch ein paar Anregungen, wie ich hier noch nachbessern kann.
Die E-Installation ist einfach, beim Dach wird wohl nur eine Generalsanierung helfen, der Kamin läßt sich auch leicht lösen.
Aber beim Innenputz/Estrich und den Fenstern bin ich mir nicht ganz sicher, wie wir hier nachbessern sollen.

lg, chris

  •  2moose
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#1)
Bist Du sicher, dass der Test eh mit 50Pa Differenzdruck - gemacht wurde ... und nicht mit ein bissl mehr Druck? emoji

D.h. die späte (Halb-)Fertigstellung eines undichten Dachs hat nun dazu geführt, dass Du zu einigen kritischen Stellen nicht mehr hinkommst? Wer macht die Koordination der Gewerke auf der Baustelle? Der ist in die Pflicht zu nehmen ... denn eine mehrwöchige Bauverzögerung wäre immer noch besser gewesen als weiterbauen und beten. Im Nachhinein ist halt leicht reden ... ich hoffe für Dich, dass das Krisenmanagement besser funktioniert als die Koordination vorher. Tipps aus der Ferne sind schwierig, Du siehst ja selber vor Ort, welch Rätselraten das wird wenn die luftdichtete Ebene nicht mehr zugänglich ist. Evtl. hilf ein Überdrucktest mit Vernebelung und Unterdruck (wobei Du dann nur den Austrittsort aber nicht den Eintrittsort feststellen kannst) samt Wärmebildkamera ... auf jeden Fall ist Engagement der Verantwortlichen gefragt. Viel Glück!



1
  •  PeteMitchell
16.10.2013  (#2)
da wird mir gleich übel - wir machen unseren blowerdoor test am montag, ich hoffe mal mit einem besseren ergebnis...

bin auch der meinung alles berücksichtigt zu haben (fenstermontage mit dichband, hohlkehlen beim innenputz,zwischenwände von den aussenwänden abgespachtelt, hinter den wc spülkästen gepachtelt,...) trotz allem bleibt ein restzweifel...

mal schaun - am montag bin ich gscheiter....

dir wünsch ich auf alle fälle gute nerven - kopf hoch!!!

1
  •  atma
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#3)
ich seh das wie 2moose, jetzt ist es schwierig und teuer hier etwas zu "sanieren"... auch wenns jetzt zu spät ist: der 1. bdt gehört meiner meinung nach nach dem innenputz und vor dem estrich gemacht - da kommt man fast überall noch dazu bzw gibts kleine und wenige schäden...

1


  •  chris5020
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#4)
Tja, derjenige der die Koordination macht hat sich schon seit langem als Chaot rausgestellt und hicht wirklich was koordiniert, ich hätte den Test auch gerne früher gemacht, aber der Innenausbau im Dach ist blöderweise dauernd verschoben worden und alles andere war ziemlich eng terminisiert.
Die Sache mit der Hohlkelle hab sicher ich verbockt, ich hab da sichtlich zu wenig auf die Ausführung bei den Elektroschläuchen geachtet, bzw. hätte ich hier nach dem Einziehen der Kabel nochmal nacharbeiten müssen.

Ist blöd gelaufen, hier kann ich aber nicht mehr viel machen.

Die E-Dosen wären zwar ördentlich gesetzt worden, aber trotzdem sind sie nicht dicht. Jetzt weiss ich, warum manche nicht mit Hochlochziegel bauen wollen.
Aber das kann ich leicht mit den Dichteinsätzen lösen.

Mit den Innenausbauern wird es heute sicher zum Konflikt kommen, wenn sie die gesamte Schalung, Folie und Zellulosedämmung nochmal entfernen und neu machen müssen, eine schöne Sauerei

@2moose:
kann schon sein, dass bei der Lecksuche hier mit etwas mehr Druck gearbeitet wurde, das müsste ich klären.



1
  •  Benji
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#5)
zum einen mal mein Beileid, schöne Scheisse.

Höheren Druck glaub ich nicht, weil 50 Pa schon ganz schön viel sind... Uns hat unsere testerin intensiv davor gewarnt, während des Tests versehentlich ein Fenster oder eine Tür zu öffnen, weils dir das Ding dann fast aus der Hand reisst (und dir im Idealfall gegen den Kopf knallt).

Das gemeine ist, dass die zuerst mit Unterdruck arbeiten, was idR dazu führt, dass sich alle Folien sauber an die dahinter liegenden Flächen (Holzverschalung, Rigips, was auch immer) angedrückt werden, und sich damit selbst "abdichten". Nur - dann dreht sie um. und dann kommt die (in deinem Fall traurige) Wahrheit ans Licht...

Was ich bei dir nicht ganz verstehe, ist dein Problem mit den E-Dosen: so tragisch ist das nämlich nicht bzw. sollte nicht sein, solange die Schläuche alle innen im haus enden. Kritisch sind ja nur die Schläuche die nach außen gehen, und das sollten ja nicht so viele sein...

Wir haben bei den E-Dosen nicht übertrieben sauber gearbeitet, kein spezielles Material verwendet (keine Dichteinsätze und so) und trotzdem einen n50-Wert von 0.17 aus dem Stand erreicht....



1
  •  jungatirola
16.10.2013  (#6)
hi
gibt es eigentlich eine art "anleitung" als pdf wo man sozusagen eine anleitung für luftdichtes bauen erhält, auf was man besonders aufpassen sollte?

1
  •  Hansee
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#7)
@benji: Das Problem sind sehrwohl die Dosen.
Stell dir vor du baust ein Haus mit Lochziegeln ohne Installationen, Fenster usw, also 4 Wände, Bodeplatte, Decke und machst jetzt Innenputz durchgehend auf allen 6 Flächen.
Aussen ist noch nix gemacht, BDT (hypothetisch) trotzdem 0,0 da dicht.
So und jetzt stell dir vor du hast ein ein paar Löcher im Putz (E-UP Dosen).
Machst jetzt einen BDT wird das schon anders aussehen, denn durch die Zigelrisse, nicht abgeschlossene letzte Ziegelreihe usw wirst du Lufteintitt ins Mauerwerk haben der sich durch die verletzte luftichte Ebene (E-UP Dosen) bemerkbar machen wird.

Und bei einem Haus mit Installationen kann noch mehr schief gehen, zb Glattstrich bei der Fensterlaibung nicht perfekt, Luft im Ziegel, Austritt nächste Steckdose.

Also ich muß meinen ersten Satz etwas korrigieren, die Dosen sind zwingendermaßen nicht ursächlich das Problem, aber das Ventil emoji

1
  •  syafon
16.10.2013  (#8)
Hallo,

als Download kenne ich nichts.

Empfehlen kann ich die Planungshilfe des Passivhausinstituts:
http://www.passiv.de/literaturbestellung/index.php/de/?task=view&category_id=20

Darin sind die Grundprinzipien der Luftdichtheit, Planung, Ausführung inkl. sehr vieler Beispiele unterschiedlicher Anschlüsse und Nachweise etc. bestens dokumentiert.

Es gibt auch noch eine Planungshilfe der Energie Tirol (aus dem gleichen Jahr (1999)). Die ist aber lange nicht so umfangreich und enthält auch Anleitungen zu Wärmebrücken. Die ISBN dieser Broschüre ist: 3-00-005020-5

Müsstest du bei der Energie Tirol anfragen.

SG
syafon

1
  •  chris5020
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#9)
@benji:
Das mit den Dosen war mein eigentlicher Gedanke auch, aber die Luft kommt ja über die Hochlochziegel hinten in die dosen rein, aber das können wir ja mir den Dichteinsätzen reparieren

@jungtirola:
Wenn man danach sucht, dann findet man viele Hinweise, aber nix fertiges zum Download.
Hier mal die wichtigsten Dinge die ich jetzt kenne:
- Innenputz bis ganz runter und unbedingt eine Hohlkelle unten machen, besonders dann noch bei den Stellen, wo Leitungen aus der Wand auf den Boden gehen
- Sämtliche Aussenwände und den Kamin verputzen, vor allem wenn dann da etwa eine Vorwandinstallation kommt
- einen wirklich ordentlichen Glattstrich bei den Fenstern über den ganzen Ziegel machen
- ordentliches Abkleben bei der RAL-Montage der Fenster
- Ordentliches Abkleben der Dampfbremse im Dach, vor allem im Bereich der Überlappungen, bei den Wandanschlüssen, bei den Klammern und auch bei Durchdringungen
- Dichteinsätze bei den E-Dosen in der Aussenwand, weil mit den anderen Methoden wie "satt in Gips drücken" usw sind die schwer dicht zu bekommen
- ordentliches Abdichten aller Leitungen nach Aussen


1
  •  Benji
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#10)
Dosen - Um das zu präzisieren: Dein Problem sind also wirklich die Dosen, nicht die Leerverrohrungen?

Komisch, bei mir waren die Dosen überhaupt kein Problem. Wichtig ist halt dass die satt im Blitzzement sitzen (auch "hinten", und auch die reinlaufenden Schläuche. Da sollte eigentlich nix mehr in den Ziegel gehen.

Falls es da Hohlräume gibt, hab ich die tlw. mit einem einfachen Trick behoben: mit einem dünnen (2-3mm) Bohrer die Kunststoffdose am Hohlraum anbohren, die Spitze der PU-Schaum-Pistole ans Loch drücken, und *kurz* etwas Schaum reinpusten. Durch das kleine Loch kommt kaum Schaum wieder raus, der Hohlraum wird gut ausgefüllt (sofern er nciht zu groß ist), und solange der Schaum nicht geschnitten wird, ist er einigermaßen luftdicht.

Nochwas: was genau macht denn eigentlich dieser Dichteinsatz? Wie sieht denn der aus? Wie darf ich mir das z.B. bei einer Schuko-Dose oder einem Schalter vorstellen?


1
  •  Hansee
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#11)
@benji:
www.kaiser-elektro.de/catalogue/catalogue.do?oid=508623351C0C4A2C0C3387AC5E0C8F90&act=showIO

Hoffe der Link funktioniert, wenn nicht Kaiser-elektro.de Produkte/Installationsmaterial/Unterputz/Gerätedosen

1
  •  Benji
  •   Gold-Award
16.10.2013  (#12)
Danke! Ein Kondom also emoji


1
  •  jungatirola
17.10.2013  (#13)
nochmal meine frage: gibts die luftdichten e-dosen für die aussenwände nur von der firma kaiser oder auch von anderen?

1
  •  chris5020
  •   Gold-Award
17.10.2013  (#14)
vermutlich gibt es die auch von anderen, hab die auch schon von Kopp im Baumarkt bei Feutchraum-Steckdosen gesehen.

Was ich oben vergessen habe:
Wichtig ist auch das durchziehen der Folie "über" die Innenmauern, sollte hier angeschlossen werden muss man auf der Mauer oben auch einen Glattstrich machen, weil sonst die warme Luft über die Steckdosen in die Mauern kommt und dann oben in der Dämmung abkühlt.

Für alle die es interessiert hab ich versucht meine Erkenntnisse der letzten beiden Tage in einem Blogartikel auf meiner Seite zusammenzufassen

1
  •  7summits
17.10.2013  (#15)
Bei uns hat der Blowerdoor Test ein sehr gutes Ergebnis gebracht. Schon die Zimmerer haben ihre Arbeit perfekt gemacht und auch die Anschlüsse zwischen Wand und Dach fachgerecht gemacht. Die Elektroinstallation habe ich selbst gemacht. Ich habe bei allen Wanddurchführungen, die nach außen führen, Kabelmanschetten verwendet, die das gebohrte Loch komplett dicht machen. Hat zwar etwas Geld gekostet, aber das Ergebnis des Blowerdoor Tests war sehr gut!

1
  •  Executer
17.10.2013  (#16)

zitat..
Kabelmanschetten verwendet, die das gebohrte Loch komplett dicht machen


Meinst du Dichtstopfen die den Schlauch/Litzen innen abdichten oder den Schlauch gegenüber Mauer?

1
  •  chris5020
  •   Gold-Award
17.10.2013  (#17)
@7summits
Mein Problem sind nicht die Durchbrüche nach draussen, die sind wirklich fast dicht, weil ich diese gut eingeputzt habe und die Schläuche mit Silikon und Klebeband abgedichtet habe.

Das Problem sind die normalen Elektrodosen auf der Innenseite der Aussenwände



1
  •  7summits
17.10.2013  (#18)
Hab vergessen zu erwähnen - wir haben ein Haus in Holzriegelbauweise gebaut und diese Bauweise ist sicher einfacher abzudichten, als ein gemauertes Haus. Die Elektrodosen werden hier ja auf die Luftdichtebene drauf gesetzt und nicht in der Außenwand direkt versenkt. Ich habe auch keine Installationsschläuche nach außen geführt, sondern wirklich nur das Kabel. Und das Kabel habe ich eben mit der genannten Kabelmanschette abgedichtet.
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, überall wo es geht nachzubessern. Ansonsten ist der Schimmel im Haus schon vorprogrammiert.

1
  •  Benji
  •   Gold-Award
17.10.2013  (#19)

zitat..
7summits schrieb: wir haben ein Haus in Holzriegelbauweise gebaut und diese Bauweise ist sicher einfacher abzudichten


Na, das sehe ich anders: die Anzahl der potentiellen Fehlerquellen ist meiner Meinung nach dort viel größer als in der Massivbauweise...

1
  •  chris464
  •   Bronze-Award
17.10.2013  (#20)
vor allem hast dort wirkliche statische - Probleme wenn was ist....


1
  •  7summits
17.10.2013  (#21)

zitat..
vor allem hast dort wirkliche statische
Probleme wenn was ist....


Für das gibt es ja den Blowerdoor Test, um sicher zu gehen, dass nichts ist. Grunsätzlich sollte man den Blowerdoor Test immer vor dem Estrich machen. Da hat man immer noch die Möglichkeit nachzubessern.


1
 1  2 

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next