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Dachterrasse: 2 cm Feinsteinzeug auf Splittbett

   
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  •  Taktlos
28.4.2022 - 15.10.2024
15 Antworten | 6 Autoren 15
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Hallo allerseits!
Bei uns wurde soeben auf der bereits fachgerecht abgedichteten Dachterrasse, welches bereits das benötigte Gefälle hat, mit Kiesfangleiste als Begrenzung 2 cm Feinsteinzeug (60 x 60) in (Edel-/Pflaster-) Splitt (Höhe sollte passen) mit ca 1% Gefälle verlegt.

So sieht alles auf dem ersten Blick sehr schön aus, aber dennoch hab ich kein sonderlich gutes Bauchgefühl.

Zwischen Abdichtung und Splitt bzw. Kiesfangleiste liegt ein Vlies (Tencate Polyfelt Baumeisterrolle).
Splitt wurde glatt gestrichen, aber nicht verdichtet.
Es wurden keine Fugenkreuze verwendet, sondern Nageln. Fugenbreite liegt bei rd. 3 mm.
Es ist wird mit Sopro Solitär F20 (ein kunstharzbasierter drainagefähiger Pflasterfugenmörtel, bereits bestellt - no way back) verfugt.

Ich lese immer lose Verlegung von Feinsteinzeug in Splittbett erst ab 3 cm. Wir haben jedoch (nur) 2 cm. Man liest auch, dass die Mineralien, die aus dem Splitt ausgewaschen werden, das Vlies verstopfen und das Wasser nicht richtig abrinnen kann. 

Da bisher der gesamte Bauprozess sehr schwierig war und ich das Gefühl habe, dass unser Projekt das erste Projekt des Bauleiter ist und er sich nicht wirklich nicht mit den Themen auseinander setzt, bin ich sehr verunsichert.

Am liebsten hätten wir einen Holzbelag gehabt, aber aufgrund der laufenden Wartung von Holz dagegen entschieden und Feinsteinzeug ausgewählt. Mir wäre eidie Ausführung einer losen Verlegung nie in den Sinn gekommen. Nun befürchte ich noch mehr Wartungsaufwand als mit Holz zu haben. :(
Meine Horrorszenarien:
Unebene bzw. wandernde Platten, gerissene oder ausgespülte Fugen, Unkraut und Ungeziefer, stauendes Wasser aufgrund von verstopftem Vlies, zerrissenes Vlies und Splitt in Regenrinne,... Ahhhh

Kann mich jemand beruhigen, dass der Aufbau korrekt ist bzw. alles in Ordnung ist und ich mir zu viele Gedanken mache bzw. hat jemand bereits so einem Aufbau und kann davon berichten?

Ich bin sehr dankbar für jede Information!

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
29.4.2022  (#1)
Wenn der Split sauber eingebracht wird, sehe ich erst einmal nicht wo die vielen Feinteile herkommen sollen.

Ich hätte halt eine Bautenschutzmatte genommen über der Abdichtung,  und die Kiesfangleiste halt passend zur Korngröße gelocht,  dann hätte man garkein Vlies benötigt. Macht das nicht grundsätzlich mehr Sinn? Ich meine, normalerweise haben die so ein 5mm Lochraster, da würde ja ein 8/16er Kies sicher keine Probleme machen.

Wegen den 2cm Platten hätte ich keine Sorgen.
Wenn die auf Stelzlagern halten bzw nicht brechen, dann erst recht auf einer vollflächigen Lagerung. 

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
29.4.2022  (#2)
Also auch wenn das Vlies quasi "zumacht", wo soll sich Wasser anstauen?
Es fließt dann eben oberhalb ab.

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  •  Taktlos
29.4.2022  (#3)
Danke für die Antworten wirken beruhigend :)

@­MalcolmX
Ich hab gelesen das Kalk und Mineralien durch den Regen raus gewaschen werden und sie können dann mit der Zeit das Vlies verstopfen.
Vor dem Brechen hab ich eher weniger Sorgen, sondern eher dass sie sich verschieben etc. Was einfach lfd. Wartung bedeutet, weshalb wir uns bei der Planung gegen Holzbelag entschieden haben. Nun werden wir die lfd. Arbeit trotzdem haben. Fazit: Dann hätten wir gleich Holz nehmen können!
Zu Lochraster und Kies)
Ich gehe davon aus, dass der Bauleiter nicht auf den Gedanken gekommen ist, sich Gedanken über Lochgröße der Kiesfangleiste und Splittkörnung zu machen. Es gab vor kurzem Mal eine Diskussion über die Anbringungsposition der Kiesfangleiste... Es handelt sich um diese Terrasse. Gott-sei-Dank hat der Bauleiter eingesehen, dass die Kiesfangleiste "falsch" positioniert ist und sie an den Rand der Terrasse versetzt.

@­koeni62


2022/20220429699907.jpg
Ich hab ein Foto angehängt. Zwischenzeitlich sind alle Platten bereits verlegt, hab nur keine Fotos mehr gemacht. Das Wasser könnte doch das Rigol füllen und durch die Hebeschiebetüre rein ins HauHa oder hab ich da zu viel Phantasie und dass kann niemals geschehen, weil ein Gefälle vorhanden ist? Die Abdichtung unter dem Bauvlies hat 2% und die Platten selbst 1% Gefälle.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
29.4.2022  (#4)
Die wasserführende Ebene muss ja auch irgendwohin entwässern. Eine "Rinne" oder ähnliches wird es da geben.
Wenn jetzt das Vlies quasi dicht ist, dann läuft das Wasser ja auch abwärts in Richtung der Rinne...nur eben oberhalb vom Vlies.
Das Vlies ist ja nicht als "Wanne" ausgeführt, oder doch?

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  •  Taktlos
29.4.2022  (#5)

zitat..
koeni62 schrieb: Die wasserführende Ebene muss ja auch irgendwohin entwässern.

Ich nehme an, dass das Wasser im Splitt durch das Gefälle Richtung Regenrinne durch das Vlies abfließen soll.

zitat..
koeni62 schrieb: Wenn jetzt das Vlies quasi dicht ist, dann läuft das Wasser ja auch abwärts in Richtung der Rinne...nur eben oberhalb vom Vlies.


Oberhalb wird schwer, da müssten es ja wieder durch den Drainagemörtel rauf, oder? Das würde dauern und das Wasser würde zwischenzeitlich durch die Tür kommen... So stelle ich es mir vor.

zitat..
koeni62 schrieb: Eine "Rinne" oder ähnliches wird es da geben.


Ja, in die Regenrinne, die außerhalb angebracht ist

zitat..
koeni62 schrieb: Das Vlies ist ja nicht als "Wanne" ausgeführt, oder doch?

Das Vlies bedeckt die Löcher der Kiesfangleiste, damit der Splitt nicht in der Regenrinne landet ... So wurde es mir erklärt.


2022/20220429351906.jpg


2022/20220429672022.jpg

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
30.4.2022  (#6)
Ja, da wurde eindeutig die Kombination aus Aufbaustärke, möglicher Körnung und Schlitzöffnung nicht wirklich zu Ende gedacht. 

Ich glaube hätte ich jemandem viel Geld für die Terrasse bezahlt,  würde ich das vermutlich nicht so hinnehmen.  Hätte ich selber das hingepfuscht, würde ich die letzte Platte nicht verfügen und einfach alle 6 Monate mal nachsehen wie es drinnen aussieht.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
30.4.2022  (#7)
Okay, Vlies ist anscheinend doch ähnlich einer Wanne ausgeführt.
Im Bereich der Kiesfangleiste hätte es nicht aufgestellt werden dürfen, dann wäre ein "dichtes" Vlies auch kein Problem gewesen.

zitat..
Taktlos schrieb: Oberhalb wird schwer, da müssten es ja wieder durch den Drainagemörtel rauf, oder?

Ich meinte oberhalb vom Vlies läuft es dann dem Gefälle entsprechend Richtung Rinne. Das wäre dann kein Problem gewesen.

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  •  Taktlos
30.4.2022  (#8)

zitat..
MalcolmX schrieb: Ich glaube hätte ich jemandem viel Geld für die Terrasse bezahlt, würde ich das vermutlich nicht so hinnehmen.s

Schauen wir mal, was sich noch machen lässt.
Wir haben ein schlüsselfertiges Haus bestellt. Einen eigenen Baumeister für die Bauaufsicht und einen Bauleiter von der Hausfirma. Zahlen ein Vermögen und keiner scheint sich irgendwelche Gedanken zu machen. Schließlich müssen sie ja nicht drinnen leben... 😠

Dann müssen wir alles hinterfragen und fühlen uns wie die ärgsten Bittsteller und kleinlich.

Sorry, musste kurz raus.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
30.4.2022  (#9)
Ich versteh deinen "Frust"!
Mach dir keine Gedanken wegen "kleinlich".
Du bezahlst eine Menge Geld für dein Haus, dann darf es auch korrekt gebaut sein.
Lass nicht locker und zahl erst wenn alles so ist wie es vereinbart wurde!

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  •  vogelstrauss
9.5.2022  (#10)
ich kann ihnen sagen was mit großer wahrscheinlichkeit passieren wird:

1.) die großformatplatten wurden ungebunden, also lose in ein splittbett, verlegt und mit einer festen fuge verfugt. generell haben großformatige feinsteinzeugplatten, welche seit einigen jahren ja der obertrend ist (wobei über geschmäcker lässt es sich bekanntlich streiten, darum geht es hier nicht), unter hitzeeinwirkung sehr hohe ausdehnungskoeffizienten. die o.g. fuge ist eine fuge auf polybutadienbasis, was einem synthethischen bindemittel entspricht und durch den luftsauerstoff aushärtet. da die platten ungebunden verlegt sind, gibt es permanente vibrationen durch belastungen und sonstige einflüsse. dadurch wird sich sehr bald die flankenhaftung der fuge, welche bei dieser art von fugenmörtel sowieso sehr, sehr gering ist, verabschieden und die fugen werden locker und kommen hoch. irgendwann brechen diese dann ungleichmäßig aus. 

2.) wenn die wasseraufnahme des unterbaus (eigentlich heißt es oberbau) dicht macht (durch eingespülte feinanteile, fugenanteile, dreck, etc.) kann das wasser nicht mehr einwandfrei ablaufen und vorhandene staunässe wird die o.g. fuge sehr verdunkeln. sieht aus wie gefault. irgendwann löst sich dann die "wasserdurchlässige" fuge auf und verabschiedet sich bzw. spült noch mehr feinanteile in den oberbau. 

generell gehört großformatiges feinsteinzeug lose verlegt und lose verfugt. nachteile sind bekannt, unter anderem unkraut, ameisenstraßen, etc.

verlegungen in mörtelbett mit fester fuge (nicht wie o.g. fugentyp sondern z.B.: zementmörtel) sind auch nicht geeignet, da der zementfugenmörtel wahrscheinlich stellenweise höhere druckfestigkeiten als die platten aufweisen, welche bei thermischen ausdehnungen sich ausdehnen können, locker werden können und dann beschädigt werden (kantenabplatzungen an der platte, da fugenmaterial härter als platte).

man könnte solche flächen noch dauerelastisch verfugen, dann ist die fläche jedoch nicht mehr wasserdurchlässig und es müsste die entwässerung über die oberfläche stattfinden.

ergo:
alles mit foto + datum +technische datenblätter der eingebauten materialien, etc. ordentlich dokumentieren. mit detailierten fotos dokumentieren und dem auftragnehmer damit fristgerecht konfrontieren. schriftlich. (wer schreibt der bleibt, wer red der geht!). mir ist die vertragslage/leistungsverzeichnis nicht bekannt, aber da ich annehme dass sie ein laie sind und der verleger ein "profi" müsste er sie schriftlich auf die risiken bei der verwendung einer festen fuge auf losen unterbau aufgeklärt haben, es herrscht eine bringschuld des auftragnehmers. wie gesagt, details sind mir nicht bekannt, o.g. dokumentationen sind jedoch IMMER zu empfehlen! auch ist darauf zu achten, dass nachbesserungen im fugenbereich bzw. "sanierungen im falle einer reklamation" nicht ohne weiteres durchzuführen sind. oftmals ist technisch gesehen nur eine neuverlegung dauerhaft, da ja ansonsten die probleme nur kaschiert werden!

also genau aufpassen und sich auf keinen fall abwimmeln lassen. die meisten streitfälle im deutschsprachigem raum - bereich pflasterungen, etc. - gibt es wegen feinsteinzeug + fester fuge! nur so am rande.

viel glück und alles gute,
vogelstrauss

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  •  Taktlos
12.5.2022  (#11)
@vogelstrauss 
Danke für Ihr Wissen!
Ich werde schauen, dass sie mit Quarzsand verfugt werden - trotz den Nachteilen, weshalb mir das mit der Drainagefuge besser gefallen hätte. Scheint aber eher Probleme zu verursachen.

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  •  chrisumi
16.8.2023  (#12)
@Taktlos 

Welches Rigol wurde von euch verwendet? 
20cm und 9cm tief? (ACO?)

Aktuell hab ich ein Problem solch eines anzubringen - siehe Bild: 

2023/202308164041.jpg

Vor allem diese "Stufe" bei der Abdichtung: 

2023/20230816380226.png

2023/20230816135210.png



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  •  mani11
  •   Bronze-Award
16.8.2023  (#13)
ACO gibts die Multiline V100 Flachrinne in 6, 8 und 10cm Bauhöhe

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  •  chrisumi
18.8.2023  (#14)
Nach Rücksprache mit ACO empfehlen diese folgendes: 

https://www.aco.at/produkte/freiflaechenentwaesserung/terrassen-fassadenentwaesserung/fassadenrinne-profiline
(20cm breit und 9cm hoch)

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  •  chrisumi
  •   Bronze-Award
15.10.2024  (#15)
Da ich eine ähnliche Ausführung habe wie, der Threadersteller: Welche Möglichkeiten hätte ich nun eine Pergola (evtl. nur Stoff?) zu montieren? 

Runter auf den Beton und alles nochmals neu abdichten? 
Blumentröge - beschwert und dort die "Steher" rein?
Auf der Attika montieren (von innen vermutlich)?

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