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Deckenkühlung/BKA "andersrum" - Kühlung über Geschossdecke möglich?

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  •  BSimpson
17.4. - 19.4.2021
17 Antworten | 9 Autoren 17
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Hallo zusammen,

Haustechnik... ganz viele Überlegungen, Möglichkeiten und wie immer nichts Perfektes, sondern nur einen Weg mit möglichst wenig Haken. Vor allem wenn man nicht neu baut, sondern eine Kernsanierung (Haus aus den 80ern) vornimmt.

Da wir unsere Schlafzimmer im Süden bzw. die Aufenthaltsräume im Westen haben, wollen wir unbedingt auf die Möglichkeit der Kühlung achten. Wir werden eine Fußbodenheizung (wahrscheinlich Ringgraben-WPWP [Wärmepumpe]) bekommen und am Einfachsten könnte man natürlich damit auch gleich mitkühlen. Fürs Raumklima und damit man nicht immer auf einen kalten Fußboden steigt, wäre natürlich eine passive Kühlung über die Decke interessanter.

Jetzt könnte man natürlich eine Deckenkühlung mit diversen Fertigelementen montieren, was allerdings für uns drei Nachteile hätte: 1. sehr teuer, 2. wir verlieren Raumhöhe (und haben nicht sooo viel davon) und 3. man ist dann natürlich mit Deckenmontagen, Beleuchtung ect dauerhaft eingeschränkt.

Jetzt ist mir eher als "Spaß" eine andere Lösung eingefallen, die ich zumindest zur Diskussion stellen möchte - damit sie mir wieder ausgeredet wird.

Wir haben eine Ziegeleinhang-Decke, darüber Aufbeton und darüber einen ungenutzten Dachoden, der jetzt entsprechend gedämmt (zB 40 cm Schüttung/Dämmplatten) werden soll.

Wie wäre es, wenn man jetzt den umgekehrten Weg geht und die Deckenkühlung am Dachboden anbringt?
Also auf den Aufbeton von oben die Schlaufen wie bei einer Fußbodenheizung legt, vielleicht sogar einen "umgekehrten" Rolljet darüber (irgendwie muss man die ja die Schlaufen fixieren) und darüber dann 40 cm Dämmung. Kälte sinkt ja bekanntlich nach unten...

Klar, die Schlaufen wären in keinem Estrich drinnen und der Wirkungsgrad wäre natürlich um etliches geringer. Allerdings hat man keinerlei Einschränkungen in der Auslegung, könnte theoretisch mehr Schlaufen legen, wäre in der Installation deutlich günstiger und ich verlieren keinen cm an Raumhöhe.

Da im Sommer ja passiv gekühlt wird und auch Dank PV praktisch "keine" Betriebskosten da sind, würde ich wohl 30 bis 50% Wirkungsgradverlust hinnehmen bzw. durch die Montage ausgleichen.

Falls das Ganze (mangels "Estrich") aber überhaupt nicht funktionieren kann, dann freu ich mich natürlich auf die Argumente. Dann krieg ich die Idee auch schnell wieder aus dem Kopf... emoji

Danke


[Hinweis: Umfrageergebnisse sind nur für eingeloggte Mitglieder sichtbar]

  •  berhan
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#1)
Abgestimmt mit: Ja, klappt
Wird klappen aber über die Rohre werden ein paar cm Estrich/Beton zur besseren Wärmeleitung drauf benötigen. Den U-Wert müsstest du mit UBAKUS mal berechnen.

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  •  cacer
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#2)
Abgestimmt mit: Ja, klappt
seh ich auch so.
haftschlämme drauf, estrichmatten drüber und die rohre daran fixieren oder per ausgelegten klippschienen fixieren.
estrich etc drüber für gute wärmeleitung und dann dick dämmung drauf.
außen sollte die betondecke aber gut gedämmt werden.

jogi54 aus dem htd hat sein ganzes haus von außen beheizt. dann aber mit kühlhauspanelen überdämmt...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#3)
Abgestimmt mit: Ja, klappt


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#4)

zitat..
BSimpson schrieb: irgendwie muss man die ja die Schlaufen fixieren

Im Elektrobedarf im Baumarkt findest du Halter für 16er Kabelrohre für sehr wenig Geld (vor allem im Großpack). Davon ein an sinnvollen Stellen ausreichend viele auf den Aufbeton schrauben, das Rohr da reinclipsen (passt bei 16er Rohr prima, für größeres dann die 20er Schellen) und dann den Estrich drüber. So bleibt das Rohr prima an Ort und Stelle und die Dinger sind dafür VIEL billiger als spezielle Teile für Wandheizungen.

Sowas meine ich:

https://www.bauhaus.info/kabelschutzrohre/obo-rohrschelle-quick-schelle/p/20307897

(Händler nur als Beispiel, gibt es bei Onlineläden noch günstiger im Großpack)

Ich habe damit die Rohre meiner Freirohrheizung über den Gaubendächern (Abstellraum unter einem 26-Grad-Dach) an der Lattung befestigt. Auch die läuft prima, sowohl im Heiz- als auch im Kühlbetrieb.


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  •  uzi10
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#5)
Isolieren die Ziegel eh nicht zu viel und wirkt dann die BKA BKA [Betonkernaktivierung]?

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  •  berhan
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#6)
Die nicht isolierte Ziegel-Decke (also kein Thermo-Ziegel) hat bei Leidl ein Lamda von 0,57 W/mK. Ist zwar kein Beton aber OK. 

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#7)

zitat..
uzi10 schrieb: Isolieren die Ziegel eh nicht zu viel und wirkt dann die BKA BKA [Betonkernaktivierung]?

diese konstruktion nennt sich auch betonrippendecke. neben den hohlkammern hat der ziegel nur eine ganz dünne lage ziegel. dort liegt das eisen und fließt der beton rein. der querschnitt schaut aus wie ein hut mit krempe.
so gut wie deine BKA BKA [Betonkernaktivierung] wirds nicht funktionieren ... emoji

ich würde auf jeden fall einen verbundestrich herstellen, also die rohre oben übergießen...

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#8)
Also die Wienerberger Einhängedecke hat riesen Kammern und dann darüber eine Betonschicht. Darunter Putz. Das isoliert schon ganz schön find ich.
Auch bei mir braucht die Bka bis sie durch den Putz wirkt

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
18.4.2021  (#9)
so kenne ich die betonrippendecken.
die unterste variante ohne träger haben wir hier im haus...


2021/20210418801380.gif

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
18.4.2021  (#10)
Abgestimmt mit: Keine Ahnung

zitat..
BSimpson schrieb: Wir haben eine Ziegeleinhang-Decke, darüber Aufbeton

Die wird etwa so ausschauen:.


2021/20210418395175.jpg

Wie älter die Decke, desto größer sind vermutlich die Luftkammern. Gute Voraussetzungen für eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] sind das sicher nicht. Bin da eher beim uzi10.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
18.4.2021  (#11)
Abgestimmt mit: Ja, klappt
Solange die Dämmung oberhalb des neu eingebrachten Estrich WESENTLICH besser ist als die Dämmung dieser Decke, dann wird so eine Heizung Heizleistung in den Raum einbringen. Natürlich würde es bei einer Betondecke besser funktionieren als bei diesem Konstrukt, aber ganz wirkungslos wird es nicht sein.

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
18.4.2021  (#12)
Bei entsprechender Vorlauftemperatur wirds zum Heizen sicher funktionieren. Das bezweifle ich auch nicht.

Aber hier geht's ums Kühlen, und da darf der Taupunkt nicht unterschritten werden. Und wie weiter die Leitung von der Oberfläche entfernt ist, desto schlechter die Wirkung....Oder?

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
18.4.2021  (#13)
Wie die Fotos von Hobbyplaner.
Da hat man die Querriegeln, in die mann die Ziegel einhängt. Die haben eher noch Kontakt zum Beton und sonst die Hohllochziegeln. Das frag ich mich auch ob da noch die Kälte durchwirkt und mit welcher Verzögerung.
Das wär einmal ein wissenschaftliches Projekt :).

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  •  sLindi
19.4.2021  (#14)
Ich hatte für meine Sanierung vor ein paar Monaten eine ähnliche Idee, allerdings zum Beheizen: https://www.energiesparhaus.at/forum-heizungskonzept-fuer-haussanierung/60011

Vielleicht helfen die Antworten dort etwas weiter - ich lese hier jedenfalls interessiert mit...

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  •  BSimpson
19.4.2021  (#15)

zitat..
sLindi schrieb: Ich hatte für meine Sanierung vor ein paar Monaten eine ähnliche Idee, allerdings zum Beheizen: https://www.energiesparhaus.at/forum-heizungskonzept-fuer-haussanierung/60011

Vielleicht helfen die Antworten dort etwas weiter - ich lese hier jedenfalls interessiert mit...

Danke für den Hinweis - klingt jedenfalls auch spannend. :)


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  •  BSimpson
19.4.2021  (#16)

zitat..
uzi10 schrieb: ...
Das wär einmal ein wissenschaftliches Projekt :).


Vielen Dank euch allen für die Beiträge.
Zumindest war die Idee nicht ganz so verrückt wie geglaubt...

Allerdings hab ich natürlich übersehen, dass man wohl irgendeine Form von Estrich in der obersten Geschossdecke drübergeben muss, damit man auch sinnvoll kühlen kann.

Und darin liegt wohl der Grund, warum ich das nicht weiterverfolgen werde.
Weil meine Ziegeleinhang-Decke eine Spannweite von knapp 8m aufweist, die die diversen Fachleute auf der Baustelle wahlweise mit einem anerkennenden "beachtlich" oder mit einem skeptischen "oag" quitieren.

Und da will ich mir ehrlich gesagt nicht noch ein paar zusätzliche Tonnen Estrich drüberlegen...
Außerdem bin ich dann preislich wohl nicht mehr viel günstiger, als wenn ich mir gleich so Fertigelemente drunter montiere und darüber kühle. Und naja... wissenschaftliches Projekt möchte ich eigentlich keines haben. emoji

Ja, die Raumhöhe... Vielleicht wirds irgendeine Mischung aus kühlen über Fußboden/Wandkühlung/Kühlung über Deckenelemente inkl. eingebauten Spots... je nach Raum unterschiedlich.


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
19.4.2021  (#17)
Alu-Lamellen wären noch eine Variante, is nur die Frage ob man das will und ob´s evtl. Probleme mit Kondensat gitb!?
Oder Fräse von nem Bekannten ausborgen und los gehts 😅

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