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Doppel-U-Sonde ja oder nein

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  •  santi07
26.3.2021
10 Antworten | 5 Autoren 10
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Ich habe zwei Angebote für unser Heizsystem vorliegen. Es wird eine Tiefenbohrung mit Fußbodenheizung. Ich vermute dass die Heizlast von beiden Anbietern nur geschätzt wurde, zumindest finde ich keine entsprechenden Angaben.

Anbieter 1:
270m Bohrung, U-Sonde DN32-DA40, Wärmepumpe Emotion WPS618, kein Puffer, Anzahl der Bohrungen je nach Boden 2-3, Zusammenführung in einem Wärmequellenschacht (im Angebot nicht enthalten)

Anbieter 2:
300m Bohrung, Doppel-U-Sonde DA32, Wärmepumpe KNV Topline S1155-16 S/W,NAU Pufferspeicher 825L, Anzahl der Bohrungen je nach Boden 2-3, Soleleitungen werden direkt in den Technikraum geführt (im Angebot enthalten) also kein Schacht und alles begeh- und bebaubar.

Ich hab mich ein bisschen eingelesen, angeblich hat eine Simplex Sonde eine schlechtere Entzugsleistung als die Duplex, trotzdem wurde die Bohrung von Anbieter 1 geringer ausgelegt, damit ist ja die Differenz sogar noch größer als 30m, oder irre ich mich?
Wozu brauche ich bei einer modulierenden WPWP [Wärmepumpe] einen Puffer?
Ich sympathisiere mit der Idee die Leitungen gleich in den Technikraum im Keller zu führen und auf den Schacht zu verzichten (wäre optisch und von der Lage her viel besser), hat das irgendwelche gravierenden Nachteile?
Anbieter 1 hat so getan, als gebe es gar keine andere Möglichkeit als den Verteilerschacht und Anbieter 2 hat so getan, als wären alle dumm die noch einen Schacht machen, weil es das beste ist die Leitungen direkt in den Techikraum zu führen, was denn nun?

Es wäre wirklich super wenn mir jemand ein bisschen Klarheit verschaffen könnte.

LG Santi

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#1)
Warum ist das der erste Post ? Bei so dicken Bohrungen stellt sich doch zuerst die Frage auf welcher Basis die ausgelegt sind ? Was für ein Haus steckt dahinter, schreib doch mal was zur Ausführung. Ohne was zu wissen würde ich vermuten dass hier was überdimensioniert ist. Und Überdimensionierung bei Solebohrungen wird teuer für Dich.

Hast Du hier schon quer gelesen ?

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  •  santi07
26.3.2021  (#2)
Ja ich hab schon ein bisschen quer gelesen.
Dahinter steckt ein Neubau über drei Etagen wegen Hanglage, mit insgesamt 400qm zu beheizender Fläche. Der Energieausweis wird gerade vom Planer gemacht, deshalb vermute ich, dass die Heizlast von beiden Anbietern aufgrund von Erfahrngswerten geschätzt wurde. 
Achja, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und keine ERR ERR [Einzelraumregelung] (maximal in zwei Räumen, je nachdem ob sich mein Mann oder ich durchsetzt)

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#3)

zitat..
santi07 schrieb: mit insgesamt 400qm zu beheizender Fläche.

Auch das braucht bei zeitgemäßer Bauweise keine 16 KW.

zitat..
santi07 schrieb: Achja, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und keine ERR ERR [Einzelraumregelung] (maximal in zwei Räumen, je nachdem ob sich mein Mann oder ich durchsetzt)


Keine ERR ERR [Einzelraumregelung] ist eine gute Entscheidung. Wenn man einen Raum kälter haben will, dann kann man das auch per Abgleich machen. Man dreht ja nicht jeden Tag an der Temperatur.

Keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist keine gute Idee, denn das treibt die berechnete (!) Heizlast drastisch nach oben. Ob man dann wirklich soviel fensterlüftet, ist eine andere Frage, aber man darf das ganze nicht unterschätzen. Wir haben z.B. 5,7 KW Heizlast mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Ohne wären es zwischen 9 und 10. 

Bei dir würde ich vermuten, dass du mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] DEUTLICH an den Solebohrungen sparen kannst. 270-300m sind schon eine Ansage... wir haben 99m für unsere 217 beheizten Quadratmeter mit 5,7 KW Heizlast.

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  •  santi07
26.3.2021  (#4)
Ja ich würde schon sagen, dass wir zeitgemäß bzw eher konventionell bauen. 50er Ziegel, normal große Fenster (150|130) dreifachverglast, nur zwei größere Hebeschiebetüren. Allerdings bekommen wir keine Styroporschüttung sondern im EG lehmummantelte Hackschnitzel und im OG eine Splittschüttung. Keller und EG bekommen eine normale Betondecke und im OG kommt eine Massivholzdecke.
KWL kommt bei uns nicht in Frage, weil mein Mann extrem geräuschempfindlich ist. Mir ist schon klar, dass dann die Berechnung der Heizlast höher ausfällt und damit die Bohrung größer wird. Finanziell ist das auf alle Fälle ein Nachteil, aber wie schauts mit der Wärmepumpe aus, die mögen es ja nicht so gerne überdimensioniert. Würde auch eine große Bohrung (eben die 270m) und eine etwas kleiner dimensionierte Wärmepumpe funktionieren?

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#5)
400m2 Fensterlüftung in einem Neubau. 3x am Tag die Fenster öffnen und später wieder schließen ? Könnte ein neues Hobby werden.

Ernsthaft, wer ne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat, die halbwegs gut geplant und ausgeführt ist, wird die nie wieder missen wollen. Und nahezu lautlos ist definitiv machbar. 
Tipp: ich mag auch alles lautlos, aber ein Haus gänzlich ohne Geräusche treibt mich in den Wahnsinn. Deswegen ist immer irgendwo Musik an .  


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  •  santi07
26.3.2021  (#6)
Braucht nicht jeder irgendein Hobby und das kommt sogar ohne viel Zubehör aus ;) 
Nahezu, ist eben immer noch da und, für jemanden der da sensibel ist, eben ein Problem. Wir waren bis jetzt noch in keinem Haus oder Wohnung mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wo das Geräusch für meinen Mann auf Dauer erträglich gewesen wäre. In der Wohnung ist sie dauerhaft aus (ich bin schon fleißig am üben für mein neues Hobby). Wir bekommen Lehmputz bzw in manchen Räumen reinen Kalkputz, was sich hoffentlich auch ein bisschen aufs Raumklima auswirkt.
Das ist eben nicht nur irgendein Spleen sondern schon ein wichtiger Punkt, deshalb gibts Schallschutziegel bei bestimmten Räumen, Türen mit Absenkdichtungen, ...
 
Aber vlt mal kurz back to topic, kann mir jemand erklären was die Vorteile bzw Unterschiede zwischen Simplex und Duplex sind? Und warum mir der eine sagt, man muss unbedingt Duplex verwenden, das wäre sogar so vorgeschrieben oder empfohlen und der andere das gar nicht mal erwähnt


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#7)
Da bin ich auch bei den andern.
Bitte überdenkt erst mal den Baustil, bevor ihr euch in Sündteure Bohrungs-Varianten verrennt.

Ich höre meine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] z.B. auch nicht. Nichtmal auf Stufe 3. Da ist jeder PC-Lüfter oder Kühlschrank oder sonstiges Nebengeräusch im Haus wesentlich lauter. Also mit Leiter raufklettern, Ohr an den Auslass halten gehts, dann hört man es.  Aber sonst... nichts zu hören
Schlecht ausgeführte Wohnungs-Lüftung ist niemals mit einer brauchbaren KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Eigenheim vergleichbar. Da sind Welten dazwischen.

Und ohne ordentliche Heizlastberechnung, gibts auch keine Auslegung der Bohrung

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#8)
@Leitwolf wäre ein Kandidat für eine superleicht KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Planung. Man kann den gewünschten Lautstärkepegel bei Planungsstart festlegen, letztendlich ist es nur eine Frage der Anzahl der Rohre und Ventile. Leitwolf hat hier viele Referenzen von Anlagen, die er komplett umgesetzt hat und nur geplant und vom Bauherrn umgesetzt (z.B. @Pedaaa, von ihm gibts auch einen hochqualitative Installationsthread, da wurde an jede Eventualität gedacht und perfekt umgesetzt).

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  •  heinzi00
  •   Silber-Award
26.3.2021  (#9)

zitat..
santi07 schrieb: Wir waren bis jetzt noch in keinem Haus oder Wohnung mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wo das Geräusch für meinen Mann auf Dauer erträglich gewesen wäre.

So wie es aussieht seid ihr bis jetzt in den falschen Häusern/Wohnungen gewesen. Also ich traue mich auch zu behaupten dass ich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Haus nicht höre! Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist CO2 gesteuert und hätte ich kein Display was mir sagt ob die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] läuft oder nicht wüsste ich es nicht.
Hatte auch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in der Wohnung und wie Pedaaa sagt das kann man nicht mit einer richtig geplanten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Eigenheim vergleichen.

Schliesse mich den anderen an... Ein neuen Haus ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zu bauen ist ein Fehler und erst recht aus den Grund dass sie zu laut sein soll, weil das ist sie nicht, ausser sie wurde nicht richtig geplant.


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.3.2021  (#10)

zitat..
santi07 schrieb: KWL kommt bei uns nicht in Frage, weil mein Mann extrem geräuschempfindlich ist.

Äh... falsche Schlussfolgerung! 

"Neulich ist hier ein Auto vorbeigefahren, das geröhrt hat wie ein kaputter Hirsch. Folgerung: Alle Autos sind laut."

Man kann eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] unhörbar bauen. Das ist nicht einmal besonders schwer. Man muss nur dafür sorgen, dass die Strömungsgeschwindigkeit gering bleibt. Dabei helfen viele großzügig dimensionierte Rohre.

Ich würde nicht im Jahr 2021 etwas bauen, das vielleicht schon in wenigen Jahren unverkäuflich ist wegen viel zu hohem Energieverbrauch. Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist ein wesentlicher Bestandteil eines sparsamen Hauses.


zitat..
santi07 schrieb: kann mir jemand erklären was die Vorteile bzw Unterschiede zwischen Simplex und Duplex sind?


Vorteil Simplex: Einfacherer Aufbau, weil weniger Verbindungen und Rohre.

Vorteil Duplex: Mehr Wärmetauscherfläche durch größere Oberfläche (wobei das bei einer TB nicht so drastisch ist, weil die TB selbst immer die gleiche Größe hat), dazu Redundanz im Fall einer Beschädigung eines Kreises (das aber nur, wenn man getrennt abstellen kann).

Das mit der Redundanz war der Hauptgrund, warum ich eine Duplex-Sonde habe. Wenn ich einen Kreis abdrehe, sinken die Soletemperaturen etwas, man könnte damit also im Notfall weitermachen. Die halbe Duplex-Sonde ist aber nicht mit einer von vornherein als SImplex gebauten Sonde vergleichbar, weil Duplexsonden immer 2x32 sind, während Simplexsonden als 1x40 gebaut werden.

Ich habe draußen KEINEN Verteiler. Es gehen vier Rohre ins Haus und drinnen hat der HB aus Kupferrohren eine Tichelmann-Verrohrung gebaut. Das ist bei EINER Sonde natürlich schnell getan, bei zwei oder drei eher nicht. Darum ist es so wichtig, erst einmal zu klären, was wirklich nötig ist.

Und: 1x200m bringt DEUTLICH mehr als 2x100m! Zum einen tragen die oberen Meter kaum zum Entzug bei und zum anderen wird es nach unten hin immer wärmer. Wenn man es irgendwie bezahlbar hinbekommt, würde ich es mit EINER Sonde machen. Das dürfte mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] problemlos machbar sein, ohne eher nicht.




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