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Ein unrealistischer Traum?

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  •  fam89
15.2. - 18.2.2021
41 Antworten | 18 Autoren 41
41
Hallo liebe Mitglieder,

bis jetzt war ich nur stiller Mitleser, habe mich nun aber für eine Registrierung entschlossen und hoffe auf etwas hilfreichen Input durch Euch. Ich hoffe der Beitrag passt zum Finanzierungsbereich.

Wenn sich für eine gewisse Zeit alles um das Thema Hauskauf/Bau dreht, verliert man eventuell den Blick für das Ganze, da man nur starr in eine Richtung blickt.

Kurz zu uns: Klassisch - Pärchen um die 30, kein Kind - der Wunsch ist da, beide sichere 40h Jobs, Haushaltseinkommen liegt bei 3,8k/mtl., Eigenkapital 70k, keine Konsumkredite, kein Leasing, zwei Autos vorhanden und notwendig. Momentan ist es für uns möglich ein knappes 1/3 des Einkommens für den Hauskauf (Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte ist keine Option) zu sparen. 

Wir suchen seit mehr als zwei Jahren nach einem Haus um Wien (Nord und Ost). Wir haben etliche Besichtigungen hinter uns und konnten/mussten viele Erfahrungen machen. Hauskauf stand auch schon kurz bevor, Termine bei Banken gehabt - jedoch sehr schlecht beraten gefühlt und durch den "Berater" unter Druck gesetzt. War auch dann hinfällig, da wir überboten wurden. Schwamm drüber.

Häuser die für uns "interessant" wirken, liegen meistens so im Bereich von 350k-400k, also definitiv keine Schlösser und nicht sehr nah an Wien - was ok ist. Oft sind auch noch Dinge wie die Elektroinstallationen, Fenster oder Heizung zu machen - also auch ordentliche Kosten. Wenn sie nicht zu machen sind, dann vielleicht in den nächsten 5-10 Jahren. Jeder der selbst auf der Suche ist, wird wissen was einem alles unterkommt. Und das zu Preisen...

Von dem berüchtigten 1/3 Eigenkapital und den Top-Konditionen sind wir also relativ weit entfernt.

Jedoch hört man gefühlt von jeder Seite, dass der ein Haus gekauft hat und der in der Abwicklung steckt etc. - da fängt man zum Grübeln an, ob man vielleicht doch nicht so gut da steht, wie man vielleicht denkt oder hofft... Da ist der Frust dann groß.

Ist das Vorhaben mit diesen Parametern überhaupt umsetzbar? Wie war es bei euch? Wie lange habt ihr gesucht? 

Ich würde mich sehr über ein paar Worte, Meinungen, Anregungen oder Antworten von außen freuen.

Danke für die Aufmerksamkeit und liebe Grüße.

PS: Von der Grundstücksuche fange ich gar nicht erst an emoji

  •  tomsl
15.2.2021  (#1)
Hallo!
Eure Ausgangslage ist ja beinahe so wie unsere, ähnliches Gehalt, ähnliches Eigenkapital und gleicher Wunsch (EFH und keine Doppelhaushälfte).
Wir hatten immer geplant, dass wir ein Haus kaufen werden, selber bauen bzw. bauen lassen war nie eine Option. Durch die Pandemie und diverse Lockdowns haben wir uns, wie so viele, verstärkt mit dem Thema beschäftigt, mussten aber relativ bald feststellen, dass wir in unserer Preiskategorie schlicht NICHTS finden werden. Wir haben auch den Suchradius immer weiter vergrößert, aber auch so haben wir nie was passendes gefunden.
Langer rede kurzer Sinn: wir bauen demnächst im Mittelburgenland etwa. 1 Autostunde von Wien entfernt. Dort hatten wir das Glück über Umwege noch den letzten Bauplatz in der Gemeinde zu erhalten. Generell haben wir im Nordburgenland nach Bauplätzen gesucht, ich habe wirklich alle Gemeinden angerufen, nur in 2 waren welche Verfügbar, und die auch nicht gerade billig.

Wir sind mit unserer Entscheidung zufrieden, wir werden einziehen können bevor unser Kind in den Kindergarten kommt, die Schwiegereltern sind nun näher, und durch vermehrtes Home-Office ist das Pendeln auch kein so großes Thema mehr.
Um deine Frage zu Beantworten: ich vermute ohne Erbschaft ist ein Hauskauf im Radius von unter einer Stunde um Wien zu halbwegs "normalen" Konditionen mit eurer Ausgangslage nur mit Glück möglich.

Was ich noch anmerken möchte:
Umso weiter ihr ins Ländliche zieht, umso schlechter werden vermutlich eure Kreditkonditionen werden. Wir haben aufgrund der Lage etwa nicht die Top-Konditionen die hier im Forum herumschwirren bekommen. Das sollte halt auch bedacht werden.
Lasst euch aber nicht durch mich entmutigen, ich schreibe nur aus uneserer Erfharung!
Wünsche euch viel Glück!!!


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Hallo fam89,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Ein unrealistischer Traum?

  •  fam89
15.2.2021  (#2)
Danke für deine Schilderungen tomsl!

zitat..
tomsl schrieb: mussten aber relativ bald feststellen, dass wir in unserer Preiskategorie schlicht NICHTS finden werden. Wir haben auch den Suchradius immer weiter vergrößert, aber auch so haben wir nie was passendes gefunden.

Das trifft es auch sehr gut. Wir sind mittlerweile auch am Überlegen, vielleicht nicht doch einen Anfahrtsweg von einer Stunde in Kauf zu nehmen (oder nehmen zu müssen, wenn am Projekt Haus festgehalten wird) - wenn die Anbindung mittels Autobahn gut ist bzw. notfalls auch eine Zugverbindung zur Verfügung stehen würde. Kann mir auch vorstellen, dass das Pendeln in Zukunft gar nicht mehr so ein Thema wird, da man dann nur noch 2x oder 3x, statt 5x nach Wien müsste.

zitat..
tomsl schrieb: Um deine Frage zu Beantworten: ich vermute ohne Erbschaft ist ein Hauskauf im Radius von unter einer Stunde um Wien zu halbwegs "normalen" Konditionen mit eurer Ausgangslage nur mit Glück möglich.

Es ist alles irgendwie eine Gratwanderung - zu weit darf es natürlich auch nicht sein, da sonst grob gesagt die laufenden Kosten fürs Auto um das steigen, was man sich beim Kauf erspart hat. Ganz überspitzt dargestellt.

zitat..
tomsl schrieb: Lasst euch aber nicht durch mich entmutigen, ich schreibe nur aus uneserer Erfharung!
Wünsche euch viel Glück!!!

Danke!! Euch auch alles Gute für die Fertigstellung und viel Glück und Gesundheit im neuen Heim. 

Wenn ich kurz auf den Bau ansich eingehen darf, von welcher Zeitspanne reden wir ungefähr von "Ja, das Grundstück nehmen wir" und "Heute ist Einzugstag!". Natürlich gehts bei einem Fertigteilhausanbieter schneller als wenn Massiv gebaut wird, aber vielleicht könntest du mir einen ungefähren Zeitrahmen geben?







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  •  tomsl
15.2.2021  (#3)

zitat..
fam89 schrieb: Wenn ich kurz auf den Bau ansich eingehen darf, von welcher Zeitspanne reden wir ungefähr von "Ja, das Grundstück nehmen wir" und "Heute ist Einzugstag!"

Ich kann das wieder nur aus unserer Sicht schreiben.

Den Grundkauf wurde Mitte September begonnen, seit 2. Februar stehen wir im Grundbuch. Das mag komisch klingen, aber da wir den Grund von jemanden direkt übernommen haben, der eigentlich Bauzwang hatte, musste der Verkauf per Gemeinderatsbeschluss abgesegnet werden. Dann gab es noch einige Verzögerungen da der Verkäufer zwischenzeitlich ins Ausland gezogen ist... hat also länger gedauert als uns lieb ist! emoji

Wir haben uns für ein Fertighaus in schlüsselfertiger Variante entschieden, da wir kaum Eigenleistung erbringen können, die Baustelle relativ weit weg ist, und wir alles so weit wie möglich aus einer Hand wollten.

Erstgespräch war, wenn ich mich richtig erinnere, im September, unterschrieben haben wir im Oktober, nachdem die Finanzierung sichergestellt wurde (das war auch so ein eigenes Kapitel...).

Derzeit sind wir gerade in der Einreichphase, wenn alles gut läuft bekommen wir Anfang März die Baugehemigung.

Von der Bodenplatte bis zur Schlüsselübergabe sollte es etwa 5 Monate dauern, das heißt wenn wir Glück haben, können wir im Sept./Oktober einziehen, also Rund 1 Jahr nach Unterschrift beim Fertighausanbieter.

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  •  atma
  •   Gold-Award
15.2.2021  (#4)
bei uns war die ausgangslage was das gehalt angeht bei baubeginn vor 8 jahren sehr ähnlich, wir hatten nur etwas mehr eigenkapital angespart. für uns ist aber nie der kauf eines fertigen hauses in frage gekommen, sondern wir wollten da selbst mitarbeiten und selbst entscheiden.

ich sag mal so... je nach gemeinde (ich wohn auch nord-östlich von wien) gibts da scho grundstücke um unter 100 EUR / m2 und auch gemeinden, wo du noch ein grundstück bekommst. relativ neue häuser stehen selten zum verkauf. aber wenn ihr ein grundstück mit 600m2 nehm, kommt ihr mit 50-60k durch. dann bleibt noch einiges für ein haus übrig. die punkvilla wirds nicht, aber ein elk-fertigteilhaus geht sich allemal aus.
bei garten und allem rund ums haus helft ihr halt die nächsten jahre mit.

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  •  Notausgang
  •   Bronze-Award
15.2.2021  (#5)
Bei uns war der "Jackpot" ein sehr kleines aber gut erhaltenes Haus mit Keller (ca. 75m²).
Da Häuser in der Größe nicht wirklich beliebt sind und als "Abrissobjekte" gelten haben wir dafür weniger als den Grundstückspreis bezahlt (2016: 345k für 1.050m², 20 Autominuten zur Staatsoper). 

Mit Eigenleistung kann man sich so ein Häuschen gut "herrichten" und zu zweit reicht der Platz locker. Wenn man dann ein paar Jahre später zubaut hat man wieder einiges angespart (keine Mietkosten!) und wenn man Glück hat sind auch die Immobilienpreise gestiegen und das Eigenkapital hat sich entsprechend vermehrt - ein "neuer" Kredit sollte also auch einfacher zu bekommen sein.

Ausgangslage war bei uns eigentlich ähnlich. Mit 29 (2013) bei Gehalt von zusammen netto ca. 3,5k und ca. 75k Eigenmittel Wohnung gekauft, 3 Jahre später dann das Haus gekauft (neue Ersparnisse, Wertsteigerung Wohnung und viel Fremdkapital). Letztes Jahr haben wir dann angefangen komplett zu sanieren und auf 160m² zuzubauen.
Tip: in NÖ ist viel (Cash-)Förderung bei Sanierung möglich -alleine insgesamt 7-8k für Umstellung auf eine Wärmepumpe.

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  •  bloom
  •   Silber-Award
15.2.2021  (#6)
Ich kann euch nur den Tipp geben die Anfahrtzseit (wenn ihr hier von 1 Std. ausgeht) nicht am Sonntag um 12:00 zu prüfen sondern an einem Montag in der Früh. Am Sonntag bin ich in 25 Minuten im Büro, am Montag sind es dann 50 Minuten, am Dienstag 40 und ab Mittwoch 35 - 40. Die 50 Minuten am Montag sind das schlimmste, bin froh dass ich das Seit bald einem Jahr nicht mehr machen muss. 

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
15.2.2021  (#7)
Zieht ihr auch andere Stadteinzugsgebiete außer Wien in Betracht? Andere Städte haben auch gute Jobs und dortige Speckgürtel sind meist billiger als Wien mit kürzerer Anfahrtszeit. 1h pendeln ist ja schon gscheit viel. 

Wir sind von Wien weggezogen nach OÖ. Steyr/Linz/Wels sind alle drei gut erreichbar, daher sehr gute Jobauswahl und Grundstücke doch weit billiger, als im Wiener Speckgürtel. 

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  •  fam89
15.2.2021  (#8)

zitat..
tomsl schrieb: Wir haben uns für ein Fertighaus in schlüsselfertiger Variante entschieden, da wir kaum Eigenleistung erbringen können, die Baustelle relativ weit weg ist, und wir alles so weit wie möglich aus einer Hand wollten.

Das wäre auch unsere Vorstellung. Die geschnürten Pakete von den ganzen Anbieter in den letzten Jahren werden auch immer attraktiver. Was man als Laie zumindest auf den ersten Blick sagen kann ohne die genaue Leistungsbeschreibung zu kennen. 

zitat..
tomsl schrieb: Erstgespräch war, wenn ich mich richtig erinnere, im September, unterschrieben haben wir im Oktober, nachdem die Finanzierung sichergestellt wurde (das war auch so ein eigenes Kapitel...).

Das kann ich mir vorstellen! Da haben wir auch schon viele, teils komplett unterschiedliche Meinungen gehört... Die einen empfehlen die Banken selbst abzuklappern, die anderen auf Vermittler zurückzugreifen, etc. 

Kann mir schwer vorstellen, dass man persönlich ein besseres Angebot rausverhandeln kann als ein Vermittler, der womöglich etliche Geschäfte vermittelt. Man möge mich eines Besseren belehren emoji

zitat..
tomsl schrieb: Rund 1 Jahr

Das ist wirklich überschaubar und in Ordnung meiner Meinung nach.

zitat..
atma schrieb: ich sag mal so... je nach gemeinde (ich wohn auch nord-östlich von wien) gibts da scho grundstücke um unter 100 EUR / m2 und auch gemeinden, wo du noch ein grundstück bekommst.

Das klingt schon fast zu schön um wahr zu sein! Ein Fußballfeld brauchen wir nicht, 500 oder 600m² wären für uns auf alle Fälle ausreichend. Auch ein Grund warum DHH/Reihenhäuser nicht in Frage kommen, die Gärten sind teilweise 100m² groß oder noch kleiner und sehr schmal. Klingt komisch, aber da habe ich auf der Terrasse der Wohnung mehr Privatsphäre.

Redest du bei den Preisen von Bezirk GF Richtung Grenze?

zitat..
Notausgang schrieb: Bei uns war der "Jackpot" ein sehr kleines aber gut erhaltenes Haus mit Keller (ca. 75m²).
Da Häuser in der Größe nicht wirklich beliebt sind und als "Abrissobjekte" gelten haben wir dafür weniger als den Grundstückspreis bezahlt (2016: 345k für 1.050m², 20 Autominuten zur Staatsoper).


Eine interessante Idee! So haben wir noch nicht gedacht. Wäre auf alle Fälle auch eine Möglichkeit. Danke, Notausgang. 

zitat..
bloom schrieb: Ich kann euch nur den Tipp geben die Anfahrtzseit (wenn ihr hier von 1 Std. ausgeht) nicht am Sonntag um 12:00 zu prüfen sondern an einem Montag in der Früh. Am Sonntag bin ich in 25 Minuten im Büro, am Montag sind es dann 50 Minuten, am Dienstag 40 und ab Mittwoch 35 - 40. Die 50 Minuten am Montag sind das schlimmste, bin froh dass ich das Seit bald einem Jahr nicht mehr machen muss.

Das kann ich verstehen bloom, musste eine Zeit von Donaustadt nach Favoriten pendeln, da schafft man in der Rush Hour auch problemlos eine Stunde innerhalb Wiens.


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  •  atma
  •   Gold-Award
15.2.2021  (#9)

zitat..
fam89 schrieb: Redest du bei den Preisen von Bezirk GF Richtung Grenze?

Ja genau. Alles was weiter draußen ist als leopoldsdorf. 
hat noch dazu den Vorteil dass du bei Stau auf der Tangente über Hainburg fahren kannst. Schiene wird auch gerade ausgebaut 


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  •  fam89
15.2.2021  (#10)

zitat..
Sparfratz schrieb: Zieht ihr auch andere Stadteinzugsgebiete außer Wien in Betracht? Andere Städte haben auch gute Jobs und dortige Speckgürtel sind meist billiger als Wien mit kürzerer Anfahrtszeit. 1h pendeln ist ja schon gscheit viel. 

Wir sind von Wien weggezogen nach OÖ. Steyr/Linz/Wels sind alle drei gut erreichbar, daher sehr gute Jobauswahl und Grundstücke doch weit billiger, als im Wiener Speckgürtel.

Danke für deinen Input aber das würde für uns (leider) nicht in Frage kommen, da sich alles in und um Wien herum abspielt (Freunde, Familien, etc.). 

Der Gedanke ist nicht schlecht, ich könnte mich bestimmt eher damit abfinden als meine bessere Hälfte - wenn sich das eine oder einer so gar nicht vorstellen kann, dann scheidet die Möglichkeit leider aus. 

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  •  fam89
15.2.2021  (#11)

zitat..
atma schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von fam89: Redest du bei den Preisen von Bezirk GF Richtung Grenze?

Ja genau. Alles was weiter draußen ist als leopoldsdorf. 
hat noch dazu den Vorteil dass du bei Stau auf der Tangente über Hainburg fahren kannst. Schiene wird auch gerade ausgebaut

Danke für den Tipp, werde mich schlau machen. 

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  •  querty
  •   Gold-Award
15.2.2021  (#12)
Unser Haus hätten wir uns im Speckgürtel von Wien nie leisten können, da wäre ja schon die Häfte der Gesamtkosten fürs Grundstück draufgegangen. Gibt es außer der Nähe zum Arbeitsplatz noch andere Gründe, warum ihr i.d. Nähe von Wien ein Haus sucht?

Ich denke dass sich durch die Corona Pandemie die Art der Arbeit in manchen Berufen nachhaltig geändert hat. Ich selbst arbeit im IT Bereich und seit 1 Jahr im home office und es hat sich gezeigt dass das gut funktioniert. Was man so liest ist, dass inzwischen viele Firmen auch nach der Pandemie (wann auch immer das sein wird) nicht mehr zum normalen Bürobetrieb zurückkehren möchten, weil es einfach günstiger ist, Mitarbeitern eine TOP Arbeitsumgebung zur Verfügung zu stellen als Bürofläche in z.B. Wien zu mieten.

Wie gesagt: Das trifft natürlich nicht auf alle Berufe zu, dass das möglich ist, ich möchte es nur anführen damit ihr es bei der Wahl eueres künftigen Wohnortes berücksichtig und auch beim Hausbau/Kauf. Ich bin froh dass wir in userem Haus einen separaten Büroraum geplant haben.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
15.2.2021  (#13)
Zu allererst würde ich zu "Wir kaufen/bauen ein Haus" und "Wir können kein Haus kaufen/bauen" noch die Option "Wir kaufen/bauen nach Möglichkeit ein Haus  - aber erst in 5-10 Jahren" ergänzen. Wenn ihr aktuell ca. 1.300€ pro Monat auf die Seite legen könnt, dann sind das pro Jahr 15.600 €, oder anders gesagt: In fünf Jahren habt Ihr Euer aktuelles Eigenkapital bereits mehr als verdoppelt.

Wohnt ihr jetzt zur Miete oder in Eigentum? Letzteres wäre hinsichtlich Ansparen ein großer Vorteil, denn die Miete ist einfach weg. Interessant ist das aber natürlich nur, wenn für die Anschaffung einer Eigentumswohnung zum vorhandenen Eigenkapital nur ein eher überschaubarer Kredit als Ergänzung notwendig ist, der in absehbarer Zeit (5-10 Jahre) abbezahlt ist.

Unabhängig von diesen Punkten könntet Ihr Euch auch mal damit auseinander setzen, ob ein Baurechtsgrund für Euch interessant wäre. Gerade wenn die Eigenmittel mangels Erbschaft oder familiärer Unterstützung eher überschaubar sind, kann damit der Traum vom eigenen Haus leichter realisiert werden. Man muss sich aber dessen bewusst sein, dass damit auch Nachteile verbunden sind.

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
16.2.2021  (#14)
Unsere Gegend boomt derzeit dank neuer Zuganbindung an Wien immens. Die Preise sind daher stark gesteigen, aber (und vielleicht hilft euch das), wir reden hier immer noch von unter 100 Euro am Quadratmeter. Das ist Bezirk Tulln aber ganz im Westen, dank Tullnerfelder Bahnhof ist man aber auch schnell in Wien. Meine Heimatgemeinde kostet derzeit etwa 70€ wenn die Gemeinde was hat (45€ noch vor 5 Jahren), Private verkaufen etwa um 100€. Am Westbahnhof oder Hauptbahnhof ist man in 45 Minuten (15 Minuten Auto + 5 Minuten Parkplatz, 25 Minuten Zug) oder 55 Minuten (alles öffentlich). 

Wir hatten zum Glück den Grund schon und unsere Bedingungen waren besser (5.000€ Nettoeinkommen, bis Einzug 150.000€ gespart). Aber unser Haus ist mit 250m² auch sehr groß geworden. Wenn für euch selber Bauen nicht in Frage kommt, würde ich einfach weiterschauen. Auch bei uns werden immer wieder Scheidungshäuser frei, in der Nachbargemeinde (noch 7 Minuten näher zu Wien) wurde jetzt ein 5Jähriges Haus (das fehlt nur mehr Plaster/Zaun) um unter 500.000€ inkl. Grund verkauft

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  •  dawenth
16.2.2021  (#15)

zitat..
MissT schrieb: Zu allererst würde ich zu "Wir kaufen/bauen ein Haus" und "Wir können kein Haus kaufen/bauen" noch die Option "Wir kaufen/bauen nach Möglichkeit ein Haus  - aber erst in 5-10 Jahren" ergänzen. Wenn ihr aktuell ca. 1.300€ pro Monat auf die Seite legen könnt, dann sind das pro Jahr 15.600 €, oder anders gesagt: In fünf Jahren habt Ihr Euer aktuelles Eigenkapital bereits mehr als verdoppelt.

mit der Rechnung wäre ich immer etwas vorsichtig - der Baukostenindex steigt jährlich durch den Bauboom (günstige Kredite)  stärker als die Inflation. Und selbst wenn wir nur 2% jährlich annehmen, macht das bei einem Baubudget von 500k Zehntausend-Euro aus, also wären "effektiv" nur 5600€ gespart, den Rest frisst der Baukostenindex.

LG Daniel




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  •  Gemeinderat
  •   Silber-Award
16.2.2021  (#16)
... durch den Bauboom ja.
Ich habe jetzt schon einige Branchenvertreter sagen hören, dass dieser Bauboom möglicherweise ab Herbst ein jähes Ende findet - auch im Privatkundenbereich. 
Weil die Leute (Arbeitslosigkeit, allgemeine Unsicherheit) sich das nicht mehr leisten können werden (wollen) bzw. keinen Kredit bekommen... ich spekuliere eh nicht drauf, will mal anfangen aber es ist schon "hart" was man aktuell blecht (finde ich). 


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  •  hellsayer
16.2.2021  (#17)
Also ich kann nur berichten, dass alle meine Gewerke bis weit ins Jahr 2022 ausgelastet sind. Würde da auch vorsichtig mit ansparen sein, ich beobachte die Immo Preise in Wien und Umgebung seit ca. 10 Jahren und da war jedes Jahr so, dass man dachte die Preise können ja hat nicht steigen. Oh doch, sie können. Weil wer jetzt baut hat Geld und muss es nicht erst verdienen, die Unsicherheit spielt der Branche direkt in die Hände (Stichwort Betongold). Ich baue gerade im Speckgürtel Wien und ohne Eltern hätte ich mir das Bauen hier trotz gutem Einkommen frühestens mit 45 leisten können, da unter 800k Grund Haus kaum was zu machen ist. LG und alles Gute!

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  •  Gemeinderat
  •   Silber-Award
16.2.2021  (#18)
Puh ja, es wird definitiv mehr. 
Bleibt halt die Frage, wie lange das noch gut geht... 


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  •  michail
  •   Bronze-Award
17.2.2021  (#19)
Die meisten kennen nur steigende Immobilienpreise. Es wird gerne vergessen, dass das nicht immer so sein muss. Daher ist die Einstellung "jetzt schnell einsteigen, weil morgen ist es teurer" etwas mit Vorsicht zu genießen... nichts wächst ewig in den Himmel. Aber wie lange das noch so weiter geht kann man halt nicht voraussagen.

Schau dir mal die Entwicklung der Preise zwischen 1995 und 2010 an. Das würden die meisten heute gar nicht für möglich halten.

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https://themavorarlberg.at/sites/default/files/styles/big_image/public/19/06/06/reale_wohnimobilienpreise.pngBildquelle: https://themavorarlberg.at/sites/default/files/styles/big_image/public/19/06/06/reale_wohnimobilienpreise.png https://themavorarlberg.at/gesellschaft/leistbares-wohnen-ursache-und-wirkung

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
17.2.2021  (#20)

zitat..
michail schrieb: **

Ich kann den letzten Post nur unterstreichen. Auch wenn niemand weiß wie lange es jetzt noch bergauf geht, irgendwann ist Schluss und die Anzeichen dafür werden eher mehr als weniger.

Da ist einerseits der Niedrigzins der diesen Bauboom überhaupt erst möglich macht: Wir hatten noch niemals eine so lange Phase an niedrigen Zinsen und wir wissen schlicht weg nicht wie lange das dauert. Eines scheint aber fix, irgendwann steigt er. Wir haben massive Konjunkturprogramme in Amerika und auch in der EU und sobald die Wirtschaft anspringt, könnte Inflation und Zinsen ansteigen (man merkt ich schreibe im Konjunktiv, in der Wachtsumsphase nach der letzten Krise ist es nicht passiert). Und ich rede jetzt nicht von Hyperinflation, aber schon 3-4% Zins verhindert den derzeit häufig auftretenden Kreditnehmer der sich 400.000€ aufnimmt obwohl nicht mal 1/4 Eigenkapital da sind. Wer heute Sicherheit will, braucht einen Fixzinssatz (meiner Meinung nach). 

Dann hast du Corona mit verschiedenstens Effeken: Zuerst gibt es viele die statt Urlauben und durch Home Office jetzt bereit sind, ihr Geld in Wohneigentum (bevorzugt am Land) zu stecken. Das ist aber ein temporärer Effekt der in kurzer Zeit verpufft sein wird. Andererseits hast du einen massiven Einkommenseinbruch durch höhere Arbeitslosigkeit. Und das ist ein langfristiger Effekt weil wir nicht alle Arbeitsplätze wiederbekommen werden. Das verfügbare Einkommen wird also sinken, was sich längerfristig natürlich negativ auf die Bautätigkeit auswirken wird. 


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
17.2.2021  (#21)

zitat..
hellsayer schrieb: ich beobachte die Immo Preise in Wien und Umgebung seit ca. 10 Jahren und da war jedes Jahr so, dass man dachte die Preise können ja hat nicht steigen. Oh doch, sie können. Weil wer jetzt baut hat Geld und muss es nicht erst verdienen, die Unsicherheit spielt der Branche direkt in die Hände (Stichwort Betongold).

Die Preise explodieren weil Immobilien und Wohnbau als Spekulationsobjekte benutzt werden.
Da werden neue Wohnblöcke gebaut nur zu dem Zweck dass diese in ein paar Jahren teuer weiterverkauft werden. Nagelneu und leer, die werden weder vermietet noch die einzelnen Wohnungen verkauft. Weil wenn jemand drin wohnt senkt das den Wiederverkaufswert.
https://www.derstandard.at/story/2000121142884/wiener-wohnbau-ist-zu-liebkind-internationaler-investoren-geworden

https://www.derstandard.at/story/2000117609499/leerstandsabgaben-gesetzesaenderungen-was-tun-gegen-wohnungsleerstand


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