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Einfamilienhaus Finanzierung oder doch zur Miete?

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  •  surffreak1
15.3. - 25.3.2023
58 Antworten | 18 Autoren 58
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Hallo Mitglieder,

bin seit einiger Zeit Mitleser dieses Forums und begeistert von dem Fachwissen. Möchte auf diesem Weg von euch ein paar Meinungen einholen.

Wir haben Ende 2021 einen Grund gekauft und damals eine Zwischenfinanzierung für 100.000 Euro variabel verzinst aufgenommen. Aus heutiger Sicht wären natürlich die Fixkonditionen besser gewesen. Krankheitbedingt hat sich alles verzögert, sodass wir erst jetzt mit der Planung und Anfrage unseres Hauses beginnen.

Aufgrund der aktuellen Lage sind wir aber total unsicher ob wir unseren Traum überhaupt noch leisten können oder uns doch nach einer größeren Mietwohnung umsehen sollten. Wir sind beide 33 bzw. 31 Jahre alt und haben ein Einkommen von 5100 Euro monatlich. Kinderplanung in naher Zukunft ist natürlich auch ein Thema.

Aktuell planen wir unser derzeitiges Eigenkapital für den Schlüsselfertigen Ausbau und den Nebenkosten vom Grund zu verwenden. Somit müssten wir nach den ersten Angeboten der Baufirmen 270.000 Euro zusätzlich zu dem variablen Kredit noch aufnehmen.
Ich denke, dass wir mit einer mtl. Kreditrate von 1640 - 1870 Euro mit 3,5 - 4,5% Zinsen (inkl. variabler Finanzierung) rechnen müssen.

Ob sich ein warten auf vielleicht sinkende Baupreise auszahlt bezweifle ich, da die Lohnkosten wieder dagegen spielen und ob sich in 1 – 2 Jahren das Zinsniveau bei 2,5 – 3,0 % einpendelt weiß keiner.

Wir sind echt hin und her gerissen ob sich abwarten noch auszahlt, durchbeißen oder zur Miete leben die bessere Option ist, wobei die Mieten ja auch nicht sinken werden.

Was sind eure Meinung dazu?

  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
16.3.2023  (#1)
- Planen & Angebote einholen
- Finanzierung fix statt variabel
- Klare Verhältnisse schaffen für euch (auch zeitlich). 
Bei uns hat es 3 Jahre von der Umwidmung, Planung bis zum Baubeginn (!) gedauert - das war recht mühsam. 
Und selbst dann hat der "schlüsselfertige Fixpreis" aufgrund der Krise (leider) nicht ganz gehalten (ca. 3% pauschal Mehrkosten). 
Aus meiner "mühsamen" Erfahrung mit dem Thema Hausbau bisher, kann man nicht vorher genug lesen, planen und vorbereiten (nehme mich da nicht aus).

Und am Ende kostet es meistens doch etwas mehr, als erwartet, weil die Dinge im Fluss sind.

Daher auch mal Haushaltsbudget erheben (was bleibt euch vom Einkommen, auch während finanzieller Doppelbelastung Haus / Miete und / oder Kind(er) / Karenz usw.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
16.3.2023  (#2)

zitat..
surffreak1 schrieb: Wir sind echt hin und her gerissen ob sich abwarten noch auszahlt, durchbeißen oder zur Miete leben die bessere Option ist, wobei die Mieten ja auch nicht sinken werden.

Was sind eure Meinung dazu?

Keiner weiß es?
Tendentiell wird Mieten teurer, und auch das Bauen.
Wie GR schon schrieb, ordentlich planen, ein Budget festlegen und ab zum Baumeister - am besten gleich danach die Finanzierung fixieren.
Eventuell den vorhandenen var. Kredit umschulden und mit dem fertigen Projekt all in kalkulieren.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
16.3.2023  (#3)

zitat..
speeeedcat schrieb: Tendentiell wird Mieten teurer

daran führt kein Weg vorbei - zum einen durch die Erschwernis zur Eigentumsbildung durch das Zinsgefüge und die Regulatorik, zum anderen durch die kürzlich vom EU-Parlament beschlossenen Anforderungen an Gebäude zur Hebung der Energieeffizienz und zuletzt auch (in und um die Ballungszentren) durch das Bevölkerungswachstum.

Hat natürlich auch seine Auswirkung auf

zitat..
speeeedcat schrieb: das Bauen

 


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
16.3.2023  (#4)
Ich finde mit rund 5k€ netto ist die Ausgangslage recht okay.
Wenn ihr mit 370k€ Gedamtkredit auskommt klingt das füe mich stemmbar erst einmal.

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  •  paso
  •   Silber-Award
17.3.2023  (#5)
Bei eurem Alter und Ausgangslage würden mich 270 Tsd. nicht schrecken, zumal ihr auf 35 Jahren finanzieren könnt.
Natürlich hängt auch davon ab, wie die Lohnverteilung ist und dementsprechend wird auch Karenz gestaltet.

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
17.3.2023  (#6)

zitat..
paso schrieb:

Bei eurem Alter und Ausgangslage würden mich 270 Tsd. nicht schrecken, zumal ihr auf 35 Jahren finanzieren könnt.
Natürlich hängt auch davon ab, wie die Lohnverteilung ist und dementsprechend wird auch Karenz gestaltet.

Es sind ja nicht 270k sondern 370k. Muss eh jeder selber wissen, aber ist schon sehr viel wenn man die Kinder zudem auch noch vor sich hat. 

Wobei geht sich mit sparsam leben und Urlaubs Weihnachtsgeld zum Löcher stopfen eh sicher aus mit 5k netto. Kommt auch darauf an find ich was für Berufe man hat und auch wie man sich das Leben an sich vorstellt.

Ich denk da muss man einfach ehrlich mit sich selbst sein. Wenn das Haus erstmal da ist rücken auch andere Bedürfnisse in den Vordergrund.

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
17.3.2023  (#7)
Hallo, ich denke diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten, ist wie die Frage ist Benzin oder Diesel besser.

Es kommt stark drauf an was man für ein Typ Mensch ist, weil vom Gedanken man baut etwas für die nächste Generation auf kann man sich meiner Meinung eher verabschieden, ich kenne kaum noch jemanden der das Haus von den Eltern oder Großeltern übernimmt.

Wenn man eher sesshaft ist und auch handwerklich geschickt ist und gern etwas selbst macht dann finde ich persönlich Eigentum besser da man sich hier mehr verwirklichen kann.

Wenn man vielleicht nur vor hat 20 Jahre "in der Siedlung bei Wien" zu wohnen und wenn die Kinder draußen sind und man eine kleiner Immobilie für den Lebensabend am Land oder See oder vielleicht Reisen möchte dann würde ich mieten empfehlen einfach weil man unabhängiger ist.

Früher war auch unter dem Strich das Eigentum meist billiger aber jetzt würde ich das so nicht unterschreiben.

Hier bei uns unweit von Tulln/Pressbaum kostet die netto Miete bei 1.200 bis 1.400 Euro für ein 120m2 Haus.
Angeboten zum Kauf werden die Häuser um die 560 bis 620tsnd.

Wenn ich das jetzt auf 20 Jahre rechne bin ich erst bei 315.000 Miete ... und habe keine Kosten sollte etwas Kaputt gehen.

Sollte man sich scheiden lassen ist Miete klar besser emoji

Es muss für jeden passen, für mich persönlich käme Miete nicht in Frage, mein Bruder wohnt nur zur Miete und zieht aber auch gerne hier und da um.

Lg 

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  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
17.3.2023  (#8)

zitat..
AndiBru schrieb:

Wenn ich das jetzt auf 20 Jahre rechne bin ich erst bei 315.000 Miete ... und habe keine Kosten sollte etwas Kaputt gehen.

Dafür halt auch 315k in den Sand gesetzt.

Miete hat mMn nur Sinn wenn die Miete extrem niedrig ist. Wir haben vor dem Hausbau in einer 60m2 Genossenschaftswohnung für 180€! netto Miete gewohnt - Erstbezug versteht sich. Da ist natürlich bei reiner finanzieller Betrachtung Eigentum nicht wirklich eine Option.

Aber es zählen halt auch andere Dinge wie mehr Platz, Garten, eigene Entfaltung etc.

Für mich wäre Miete auf Dauer auch nichts. Gerade bei einem Haus schon gar nicht.


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  •  Aquila
17.3.2023  (#9)

zitat..
AndiBru schrieb:

Hier bei uns unweit von Tulln/Pressbaum kostet die netto Miete bei 1.200 bis 1.400 Euro für ein 120m2 Haus.

Wenn ich das jetzt auf 20 Jahre rechne bin ich erst bei 315.000 Miete ... und habe keine Kosten sollte etwas Kaputt gehen.

So kann man das halt auch nicht rechnen. Wenn man jetzt einfach mal 2% Mietsteigerung pro Jahr annimmt bei 1400€ (sagen wir Neubau) kommst auf 20 Jahre auch ganz schnell auf rund 408k € - nur das man sich selbst jede Option nimmt das Gebäude andersweitig zu veräußern.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
17.3.2023  (#10)
Und die Miete steigt ja jedes Jahr, das wurde nicht berücksichtigt und verwässert das Beispiel.

zitat..
DrShouter schrieb: Miete hat mMn nur Sinn wenn die Miete extrem niedrig ist.

Korrekt. 
Ansonsten sehe ich Eigentum klar im Vorteil, rein monetär betrachtet.


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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
17.3.2023  (#11)
Ein Haus mieten würd ich nie, ist einfach viel zu teuer. 


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  •  obi111
17.3.2023  (#12)
Das grosse Problem bei der Sache ist das sich der Grossteil der Leute das alles immer nur bis zur Pension durchrechnen ... wenn meine pensionierten Eltern, Verwandten und Bekannten nicht alle in einem abbezahlten Haus wohnen würden hätten sie niemals auch nur annährend den gleichen Lebensstandard in der Pension denn diesen könnten sie sich mit ihren doch recht überschaubaren Pensionen (da kommt keines dieser Pensionistenpaare auf über 3000 netto Haushaltseinkommen) auf Miete nicht mehr annährend leisten ...

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
17.3.2023  (#13)
Hab grad mal nachgesehen was ein vergleichbares Haus mit Garten wie unseres in ähnlicher Lage zur Miete kosten würde .... 2500 Euro ohne Betriebskosten. 

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  •  Namor1
17.3.2023  (#14)
Ich habe mich vorerst gegen Haus entschieden, in Sbg Speckgürtel. 

Hier in etwa meine 2021 Berechnung die ich angestellt habe.

Kaufpreis ~800.000€, 1980er Baujahr, 140m2, großer Garten, 1450€ Nettokaltmiete. Also ca 46xJahreskaltmiete.

Empfohlen Rückstellung ab Baualter 33, 11,50€ / m2 / Jahr, sind 134€ Rücklagen im Monat. Das von Miete abgezogen, dann schon 51x. Jetzt noch 80.000 Nebenkosten, dann 56 x 

Also 56 Jahre Miete kostet ein Haus. Das erlebe ich nicht. Meine Frau wird statistisch gesehen gute 10 Jahre alleine im Haus leben und dann streiten sich die Kinder ums Erbe. 

Hätte ich einen Kredit mit 1% auf 50Jahre genommen, hätte ich eine monatliche Belastung (für 880.000€)  von 1864€, plus Sanierungsrücklage von 2000€, statt 1450€. 

Oder hätte ich das Geld in bar und ich hätte es für 1,34% angelegt (sind dann 1% Nettorendite) bekommt ich im Monat 733€. 

Klar steigt die Miete, aber durch die Wiederveranlagung von 733€ steigt das Kapital im Jahr um ~8800€ und damit auch die Rendite. Sowohl Kapital als auch Rendite steigen hier jährlich mit 1%.

Man kann sagen, die Mieten und die Immopreise steigen schneller als 1%/pa. Man kann sagen, in den letzten Jahren waren weit mehr als 1,34% mit Aktien-Anlage möglich. 

Ein Hauskauf ist ja auch Risiko, hält die Beziehung, steht die Gesundheit und der Arbeitsplatz für Jahrzehnte. Ich wollte es nicht mehr, hatte aber auch kein Grundstück und das Eigenkapital war in der Beziehung sehr ungleich verteilt. Dazu ein Kind aus einer früheren Beziehung.... 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
17.3.2023  (#15)
Ja gut und schön, wenn du das mit einer Veranlagung vergleichst.
Aber wen ausser den Kindern bringt das etwas? Oder fährst du Porsche, fliegst alle Zeiten mal auf Weltreise usw.?
Nein, vermutlich nicht. Keine bunten Scheinchen am Sparbuch oder am ETF können ein Eigenheim + Komfort/Rückzugsoase wettmachen. Vor allem, wenn man die Kohle ohndies nicht verkonsumiert.
MM

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  •  paso
  •   Silber-Award
17.3.2023  (#16)

zitat..
Sparfratz schrieb: Es sind ja nicht 270k sondern 370k. Muss eh jeder selber wissen, aber ist schon sehr viel wenn man die Kinder zudem auch noch vor sich hat. 

Na, da hast du vollkommen recht, das habe ich übersehen.
370 Tsd. sind schon andere Nummer und da sind die arbeitstechnische Zukunftsperspektiven wichtig.

Wenn die Arbeit sicher ist und ev. auch mit den größeren Lohnsprüngen zu rechnen ist, dann würde es schon machbar sein, ansonsten, die Wünsche runterschrauben und kleinere Kuchen backen 


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  •  mi2ke
18.3.2023  (#17)

zitat..
Sparfratz schrieb:

Ein Haus mieten würd ich nie, ist einfach viel zu teuer.

Absolut. Da zahlst ja mehr Mietzins als Zinsen für einen eigenen Kredit.

Die Rechnung ob es sich auszahlt ist einfach, zumindest für mich. Ich vergleich nicht die Gesamtrate mit dem Mietpreis, sondern lediglich den Kapitalzins. Denn der Tilgungsanteil in der Rate entspricht Vermögensaufbau (abzüglich Instandhaltungsaufwand). Wichtig ist nur die Lage, wenn die schlecht ist sieht die Rechnung mitunter etwas anders aus.
Jene, deren Eltern das auch schon so gerechnet haben, können auf Immobilienvermögen in ihrer Familie blicken. Und wegen dem Argument man können den Tilgungsteil im Mietfalle ja anlegen - ich persönlich habe noch keinen kennengelernt der zur Miete wohnt und ein fettes Aktienpaket sein eigen nennt das auch nur in die Nähe eines EFHs kommt.
Als Tipp, wenns knapp kalkuliert ist würde ich fix nehmen!


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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
18.3.2023  (#18)
Der Hauskredit zwingt einen halt quasi auch zum "sparen".

Wenn man in Miete lebt wird das "übrig" gebliebene denk ich eher selten gespart In Miete fährt man dann halt zb 1x öfter in Urlaub, geht paar Mal öfter Essen etc. Das fällt einem ja gar nicht auf und das Geld ist einfach verkonsumiert. Eh auch völlig ok und auch verständlich.

Der grosse Unterschied ist oft halt die Lebensqualität. Ich empfinde das Haus schon als sehr grossen Luxus muss ich zugeben und ums selbe Geld zur Miete würden wir deutlich schlechter leben. Wenn Kinder mal schreien ist's auch viel mehr egal, weil einfach keine Nachbarn so nah da wären die das stören könnte. Instrumente könnens auch üben. Man kann fangen im Wohnzimmer fangen spielen. Von der Lebensqualität mit einer großen Terrasse und Garten mal ganz zu schweigen. Ich fühl mich aber auch einfach mit viel Platz zu Hause viel wohler und das Haus macht so schlichtweg jeden Tag besser.

Ich denk es kommt einfach darauf an was einen selbst glücklich macht.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
18.3.2023  (#19)

zitat..
mi2ke schrieb: Als Tipp, wenns knapp kalkuliert ist würde ich fix nehmen!

Unbedingt, ist auch seit Jahren mein Credo: je knapper das Budget desto eher fix.


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  •  Namor1
18.3.2023  (#20)
Ich wollte eben mal meine Rechnung vorstellen. Jeder redet seine Entscheidung zurecht, nennt sich Reduktion kognitiver Dissonanz. In einem Hausbauforum bin ich halt ein Alien.

Versteigerung-Whg in Sbg waren in den letzten Jahren etwa so abgelaufen. Verkehrswert 100k, Sachwerte 115k und versteigert für 130k. Also Rendite mit Miete machte da wohl niemand, bei einigem Risiko.

Ein Haus ist was schönes und ich suche ja auch, eher liege ich auf der Lauer. Meine Miete wurde in zwei Jahren schon dreimal Index angepasst. Konnte man Frühling 2021 auch nicht ahnen, dass die Inflation gallopiert.

Übrigens habe ich eine Eigentumswhg, 2012 gekauft und vermietet. Müsste aber bei Verkauf Immosteuer zahlen. 74m2 gute zentrale Lage in Sbg, 3,5 Stockwerk, kein Lift, kein Parkplatz. Billig gekauft, wenig Hausgeld, etwas laut. Viele Nutzungsmöglichkeiten. Für alleine, als Paar, als Paar mit Kind(er), als WG. Habe selber mit Partnerin und Kind da gewohnt.

Noch ein Argument gegen Haus. In 80 (offiziell 70) Jahren steckt man den Herstellungspreis nochmal ins Haus, damit es neuwertig bleibt. Man fremdfinanziert also ein Objekt mit 80 Jahren Nutzungsdauer und zahlt NK und Zins dafür. Brauchen tut man es bei zwei Kindern für etwa 20 Jahre , also nur 25% der Nutzungsdauer. Danach (und davor) lebt man auf zu viel Wohnraum der ja finanziert wurde und Zinsen (finanziert oder veranlagt) kostet. Klar ist es schön, wenn die Kinder ein Zimmer haben, wenn sie auf Besuch kommen. Lebt man in einem Ballungszentrum, bleiben die Kinder aber oft in der Nähe, wohnen dann dafür evtl länger zuhause.

Klar diszipliniert ein xxx.xxx€ Kredit bei den Ausgaben. Ein Eigentum wird aber meist höherwertiger gebaut und modernisiert. Und man zieht auch sehr schwer um. Meine Schwiegereltern wohnen 100km entfernt, haben aber Bezug (zb Freunde) zu Sbg. Die haben überlegt, in der Rente nach Sbg zu ziehen. Kind und Enkelkinder, andere Kinder viel näher, Öbb-Anbindung, Freizeitangebote, etc.

Haus verkaufen und neu kaufen war wegen den Sbg-Preisen nicht möglich und Miete zahlen kommt für Schwiegermama nicht in Frage. Je älter die Eichen werden, desto schwerer sind sie zu versetzen. Wenn sie mal gebrechlich werden, sind halt alle weit weg und umziehen wird nicht einfacher. Und sie hätten uns mit den Kindern vor Ort gut unterstützen können und es sicher gemacht. So ist es weniger Unterstützung und wenn sie mal Unterstützung brauchen, fühle ich mich weniger verantwortlich. Eine Hand hätte die andere waschen können.

Viel viel Text. Wenn die Aktien sich halten und die Immos korrigieren, wechsle ich vielleicht das Lager, auch wenn ich es finanziell nicht für gut finde.

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Hallo surffreak1,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Einfamilienhaus Finanzierung oder doch zur Miete?

  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
18.3.2023  (#21)
Für mich wars einfach:

Ich will mich nicht mehr damit beschäftigen müssen - daher fix (und damals war zwar absehbar, dass es steigt aber die variablen Zinsen waren doch um einiges unter dem Fixzinssatz!) und möglichst lange. Mehr zahlen kann ich eh immer emoji oder dann einfach ab variabel ordentlich kündigen (6 Monate) und pönalefrei tilgen. 
Aber die Sicherheit ist mir das alle mal wert (die 3-4% fix jetzt wären mir die Sache Haus nicht wert... egal wie "niedrig" man das hier historisch objektiv sehen mag... der Ton (Kosten) macht die Musik (Resultat Haus). 
Und auch wenn ich kein Problem mit Aktien / ETF habe, bin ich halt durch und durch der Optimierer, Geizkragen (für mich) und das macht mir sogar aktiv Spaß. 
Wenn ich dann am Ende weiß: Hoppla, da hab ich jetzt 100k zusammen, sehe ich das als Puffer und Backup. DENN solange ich das Geld anderweitig nicht benötige, bleibt beim Fixzinskredit die Summe wie sie ist - und der Wert dieser 100k Euro - wenn auch in realer Kaufkraft gesunken - bleiben 100k. Und drücken den Kredit heute genauso wie in 10 Jahren emoji 

Konservativ fahren liegt mir mehr als mir ein paar k an Zinsen zu sparen auf 15/20/30 Jahre ;) - das kostet einem dann womöglich das Magengeschwür einer variablen Verzinsung mehr. 


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