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·gelöst· Einzelraum Heizlastberechnung notwendig?

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  •  christianb1
10.12. - 13.12.2019
29 Antworten | 10 Autoren 29
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Wir stehen mittlerweile kurz vor der Schüttung und damit Verlegung der Fußbodenheizung.
Auf Nachfrage zur Auslegung und möglichst gleich lange Heizkreise meint mein Installateur:
"Die Auslegung machen wir nach Erfahrung und Gefühl, unter Berücksichtigung von Anzahl und Positionierung der Fenster, Außenflächen, Raumgröße, Funktion des Raums usw., und so hatten wir noch nie ein Problem..."

Energieausweis mit Heizlastberechnung hab ich, allerdings noch ohne Berücksichtigung vom Keller (der zumindest tw. auch mitgeheizt werden soll - Büro).
Was ist Eure Meinung dazu? Ich habe gelesen, dass eine Berechnung nach Norm meist zu einer Überdimensionierung führt.
Ist die Vorgehensweise verwerflich, oder kann man das akzeptieren?

  •  heislplaner
  •   Gold-Award
12.12.2019  (#21)
übrigens sind das keine pauschalierungen gegen eine berufsgruppe sondern bildet die realität ab. die meisten die sich hier negativ äussern haben negative erfahrungen gemacht. und hier im forum sind sehr engagierte und kritische (meine ich positiv) menschen unterwegs - dh diese negativen erfahrungen sind nur die spitze des eisberges. die meisten geben sich doch ahnungslos mit "haben wir immer schon so gemacht", "vertrauen sie auf unsere erfahrung", "glauben sie ois wos im internet geschrieben wird" und "hauptsache es wird überall warm" aus gutgläubigkeit zufrieden

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  •  christianb1
13.12.2019  (#22)

zitat..
heislplaner schrieb: übrigens sind das keine pauschalierungen gegen eine berufsgruppe sondern bildet die realität ab. die meisten die sich hier negativ äussern haben negative erfahrungen gemacht. und hier im forum sind sehr engagierte und kritische (meine ich positiv) menschen unterwegs - dh diese negativen erfahrungen sind nur die spitze des eisberges. die meisten geben sich doch ahnungslos mit "haben wir immer schon so gemacht", "vertrauen sie auf unsere erfahrung", "glauben sie ois wos im internet geschrieben wird" und "hauptsache es wird überall warm" aus gutgläubigkeit zufrieden

Kann ich leider auch bestätigen, deshalb gibts überhaupt diesen Thread.

Trotzdem würde ich gerne wieder den Fokus auf die Frage oben legen, nix für ungut emoji:

zitat..
christianb1 schrieb:
...
Anders gesagt: Wenn ich gleichen Verlegeabstand bei halbwegs gleichen Heizkreis-Längen zusammenbringe (sagen wir Abweichung <20%), sind dann Eurer Einschätzung nach die Ungenauigkeiten ohne detaillierte Planung nicht ähnlich groß als die Ungenauigkeiten durch Annahmen, die trotz genauer Berechnung immer noch vorliegen?
Und ein weiterer Faktor beeinflusst das ganze ja noch maßgeblich, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Also große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen werden da ja sowieso ausgeglichen..

 


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
13.12.2019  (#23)
Hallo,

wenn du einen einzelnen Raum betrachtest, dann hat der eine Reihe von Umfassungsflächen (Wände, Boden, Decke). Diese bestehen aus irgendeinem Material und haben auf beiden Seiten eine Temperatur. Dann nimmt man den U-Wert-Rechner (u-wert.net, privat kostenlos) und rechnet für jedes Element der Umfassungsfläche den U-Wert aus. Dieser hat die Einheit W/m^2K, also Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Nehmen wir mal an, wir haben eine Wand mit U-Wert 0,2 und wir wollen drinnen 21C haben, wenn es draußen -12C hat. Das ist eine Temperaturdifferenz von 33K. Wir verlieren also pro Quadratmeter dieser Wand 33*0.2=6,6W nach draussen. Wenn die Wand 4m lang und 2,5m hoch ist, dann sind das 66W. Das macht man für alle Flächen, wobei man natürlich Innenwände, auf deren anderer Seite die gleiche Temperatur sein soll, ignorieren kann. Ist es drüben wärmer, dann geht diese Wand negativ, also "heizend" ein. Am Ende hat man dann für jeden Raum eine Heizlast für die angenommene Auslegungstemperatur. Das ist gegenüber der wirklichen Rechnung eine Vereinfachung, denn streng genommen muss man an den Kanten noch einen gewissen "Überstand" beachten, die Wand also als länger annehmen, als sie innen ist.

Wenn du also den Ansatz "überall mit gleichem Abstand usw." fahren willst, dann könntest du so die Heizlast für alle Räume berechnen und schauen, ob sie pro belegbaren Quadratmeter Bodenfläche in etwa identisch ist. Wenn ja, dann sollte das so gehen, wenn nein, dann brauchen die unpassenden Räume mehr Fläche oder (in Grenzen!) eine engere Belegung. Klappt natürlich auch nur, wenn die Bodenbeläge alle gleich sind. 

Was auch noch beachtet werden muss, ist die Lüftungslast! Je nach angestrebtem Volumenstrom kommen da auch noch mal einige W zusammen. Wenn mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]: Ablufträume "leiden" hier tendenziell weniger, weil sie wärmere Luft aus den anderen Räumen bekommen, während Zulufträume Zuluft bekommen, die meist kälter ist als die angestrebte Temperatur.

Viele Grüße,

Jan

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  •  Puitl
13.12.2019  (#24)
Das klingt logisch! Das heißt bei einfacheren Grundrissen wenn überall im Haus die gleiche Temp. herrschen soll:
Verlustleistung nach deinem Schema oben je Raum berechnen und danach schauen mit welchem Verlegeabstand, Bodenbelag und Fläche ich welche Heizleistung schaffe - danach dann optimieren.
Ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] müsste dies pirnzipiell funktionieren um gleichmässigen Wärmeeintrag zu erreichen oder?

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  •  berhan
  •   Gold-Award
13.12.2019  (#25)

zitat..
christianb1 schrieb: Kann ich das dann in die phpp software alles eingeben mit Geometrie, Ausrichtung, ... und bekomme eine einigermaßen sinnvolle Berechnung? 

Die raumweise Heizlast wirft phpp meines wissens nicht aus, sondern ob in einem Raum eine kritische Heizlastsituation entsteht. Habe mir die Software aber nicht gegönnt, kann daher nicht aus eigener Erfahrung berichten.

Siehe dazu:
https://www.energiesparhaus.at/energieausweis/phpp.htm
https://passipedia.de/grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/heizlast
https://passiv.de/downloads/04_phpp_V9.6b_Passivhaus-Reihenendhaus.pdf

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  •  berhan
  •   Gold-Award
13.12.2019  (#26)

zitat..
Puitl schrieb: Das klingt logisch! Das heißt bei einfacheren Grundrissen wenn überall im Haus die gleiche Temp. herrschen soll:
Verlustleistung nach deinem Schema oben je Raum berechnen und danach schauen mit welchem Verlegeabstand, Bodenbelag und Fläche ich welche Heizleistung schaffe - danach dann optimieren.
Ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] müsste dies pirnzipiell funktionieren um gleichmässigen Wärmeeintrag zu erreichen oder?

Grundsätzlich ja, aber Flächenheizungen welche auf Außenflächen (BKA OG, FBH Richtung Erdreich und WH WH [Wandheizung] bei Außenwänden) montiert werden, haben bei der Beurteilung einen großen Einfluss. Wenn diese Flächenheizungen aktiv sind, wird dem Raum im Bereich der Flächenheizung de fac­to keine Energie entzogen.


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  •  Puitl
13.12.2019  (#27)
Das stimmt, aber es minimiert sich bei der FBH FBH [Fußbodenheizung] z.B. die Heizleistung da ja ein Teil davon nach unten weggeht.
Wie berücksichtigt man das dann?

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
13.12.2019  (#28)

zitat..
Puitl schrieb: Das stimmt, aber es minimiert sich bei der FBH FBH [Fußbodenheizung] z.B. die Heizleistung da ja ein Teil davon nach unten weggeht.
Wie berücksichtigt man das dann?

Ich zeig einfach mal wie so eine FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung ausschauen kann. Und was für Kriterien da eine Rolle spielen. Der WB stammt aus der Heizlastberechnung.
Die Darstellung ist natürlich unterschiedlich.


2019/20191213725043.png
Gruss HDE

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  •  berhan
  •   Gold-Award
13.12.2019  (#29)

zitat..
Puitl schrieb: Das stimmt, aber es minimiert sich bei der FBH FBH [Fußbodenheizung] z.B. die Heizleistung da ja ein Teil davon nach unten weggeht.
Wie berücksichtigt man das dann?[ref]Puitl:55955_2#532956[/ref]

Nein, die Heizleistung erhöht sich, da der Wärmefluss in zwei Richtungen stattfindet. Einmal Richtung Raum und einmal nach Außen. In meiner Exceltabelle wird das z.B. berücksichtigt.

Wenn du selber rechnen willst oder mehr Hintergrundinformation dazu haben möchtest dann kann ich dazu die Literatur von Bernd Glück empfehlen http://berndglueck.de/lowex.php
 inkl. Berechnungssoftware.


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