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ELEKTRISCHE (statt Wasser) FBH

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  •  uwe-haus
29.9. - 24.12.2016
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Hallo zusammen,

ich war gestern nochmal bei unserem (wahrscheinlich) künftigen Passivhausplaner/Generalbauunternehmer.

Heizkonzept bisher: Flächenkollektor im Garten + Sole/Wasser-Wärmepumpe + wassergeführte Wandheizung. Strom für WPWP [Wärmepumpe] soll (überwiegend) vom eigenen Dach/PV kommen. Batteriespeicher möchte ich auch haben, um selbst erzeugten PV-Strom zu speichern, und so Eigenverbrauch zu erhöhen.

Gestern sagte er mir, dass er 2017 erstmals (testweise) ein Haus (auf Wunsch des Bauherren) mit einem neuen Heizkonzept bauen wird:
- Flächenkollektor + WPWP [Wärmepumpe] soll komplett entfallen
- PV + Batteriespeicher soll "großzügig" ausgelegt werden
- Flächenheizung (FB oder Wand oder Decke) soll ELEKTRISCH (mit eigenen Strom) betrieben werden.

Hintergrund:
- Der (andere) künftige Bauherr arbeitet bei AEG, und die haben diesen www.thermoboden.de .
- Der selbst erzeugte/gespeicherte Strom kostet nur 10 - 15 €ent
- Batteriespeicher werden immer günstiger
- Der Energiebedarf eines Passivhauses ist so gering, dass es deutlich günstiger ist, die Flächenheizung mit eigenem, günstigen Strom zu betreiben. So kann man sich teuren Flächenkollektor + WPWP [Wärmepumpe] (die wahrscheinlich eh in 10 - 20 Jahren zu erneuern ist) sparen.
- Dann soll es (mittlerweile) auch so genannte "Strom-Communities" geben, wo man seinen (trotz Akku) überschüssigen Strom einspeisen kann, um dann bei Bedarf auch wieder "sehr günstigen" Öko-Strom aus der Community zu beziehen.

Was haltet Ihr von diesem Gedanken?

Ich weiß, mit Strom heizen macht man eigentlich nicht, vor allem, wenn es sich um Atom- oder Kohlestrom handelt, zumal der auch beim regulären Bezug mit 25 - 30 €ent viel zu teuer ist.

Aber mit selbst erzeugtem Strom in Verbindung mit einem großen Akku wäre es ökologisch ok, und bei den günstigen Eigenkosten wohl auch ökonomisch attraktiv ... vor allem, wenn die Akkupreise in den nächsten Jahren genauso purzeln, wie die PV-Preise in der Vergangenheit.

Wie seht Ihr das; habt Ihr schonmal von einem solchen Konzept gehört?

Vielen Dank!
Uwe

  •  brink
26.10.2016  (#21)

zitat..
rocco81 schrieb: Sack voll biologisch-chemisch gespeicherter Sonnenenergie


Der sich selbst ohne energie erzeugt hat, und gratis zu dir geflogen ist. Das ist toll

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
24.12.2016  (#22)
@uwe-haus - Ob das Konzept im PH Sinn macht, hängt vor allem von Größe und Bauweise des Hauses und dem Benutzerverhalten der Bewohner ab.
Wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt, z.B. <110qm Wohnfläche für 4 Personen (+ evtl Keller), und nicht exzessiv Warmwasser verbraucht, ist es auf alle Fälle die auch langfristig günstigste Variante.
Im Prinzip reicht je ein Wärmewellenheizgerät (à 50€) pro Zimmer und Warmwasser mit DLEs und Wärmerückgewinnung (kein Speicher!) für cà 1000€ als Gesamtinvestition aus.
Heizen könnte man intelligent über Smartgrid (Stichwort aWATTar). Da die Heizung ja überdimensioniert ist, schaltet man nur ein, wenn die Stromtarife günstig sind.
Überlegungen zur Größe des Hauses wurden hier schon einmal diskutiert:
http://www.energiesparhaus.at/forum/11318_3#112713

Ein Beispiel zum Nutzerverhalten: Wir haben im Winter im Bad meist auch nur 21°, allerdings wird morgens und abends für je 5 Minuten ein 1kW Strahler eingeschaltet, wodurch es z.B. nach dem Duschen auch 27° Raumtemperatur hat, und man nicht friert.
Macht in der Heizperiode (120 Tage) 20 kWh Zusatzstromverbrauch aus. Wenn man ein eher kleines Badezimmer plant, ist es da auch äußerst gemütlich (wir haben z.B. keine Badewanne, da wir nur duschen). Der Stromverbrauch fürs Warmwasser mit WRG bei 3 Minuten duschen mit Energiesparduschkopf ist bei uns im Jahresschnitt 0,25 kWh pro Person und Tag.
Die meisten Häuser werden statistisch gesehen während ihrer Lebensdauer (~100 Jahre) selbst bei Mehrkindfamilien im Schnitt nur von 2 bis 3 Personen bewohnt (meine Großmutter wohnte als Witwe fast 20 Jahre noch alleine).
Meiner Meinung nach macht deshalb im Neubau zur Energiespeicherung nur ein Stromspeicher (Akku) Sinn, da diese auch langfristig immer billiger werden. Und fürs E-Auto ist er sowieso fast ein Muss.

Zur Senkung der Stromkosten könnte man die meisten Räume anstatt infrarot auch mit einer Klimaanlage heizen - selbst Billiggeräte wie eine Midea vom Baumarkt um 600€ haben einen guten COP auch bei niedrigen Temperaturen (siehe z.B. http://tinyurl.com/gmuoaje ). Das Schlafzimmer heizt man damit z.B. untertags, wo auch der COP besser ist, und in der Nacht schaltet man ab. Voraussetzung ist aber ein massiver Wandaufbau, welcher Überschusswärme gut speichern kann - http://tinyurl.com/zgs4zpq

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