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Empfohlene Tiefe für Tiefenbohrung?

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  •  Antheira
13.8. - 11.11.2016
31 Antworten 31
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Hallo!
Wir sind grade mitten in der Vergabe und haben uns unter anderem auch eine Tiefenbohrung anbieten lassen. Allerdings sind sich die Herren Installateure bzgl. der Tiefe halt so überhaupt nicht einig, so dass wir nicht recht wissen, wie wir zu einer Entscheidung kommen.

Lt. Energieausweis haben wir einen HWB RK von 17, welcher mit einer detaillierten Wärmebrückenberechnung noch auf 15 runter kommen wird ca, und einen HWB SK von 19, das sind knapp 4.000 kWh. Die Gebäudeheizlast ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (die es aber geben wird) ist mit 6kW angegeben, die mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit 4,7kW. Die Heizis haben alle brav eine D&W x2 S5 angeboten (die modulierende KNV wirds aus verschiedenen Gründen nicht werden).

Lt. D&W sollte die TB - je nach Boden - ca zw. 95 und 125m betragen. Wir haben ein Angebot von Heizi 1 über 100 m inkl. Baustelleneinrichtung, Entsorgung usw für ca 6.000 Euro plus Steuer bekommen. Das fänden wir aufgrund des geringen Platzbedarfs insgesamt sehr attraktiv.
Heizi 2 meinte aber, wir brauche mindestens 160 m Tiefe, und die kostet ca 12.000 Euro exkl. Heizi 3 wiederum hat uns keine Länge genannt, aber ein Angebot über ca. 8.500 exkl. Beides ist dann in einer Preisklasse, dass wir lieber doch in Richtung Erdkollektor gehen würden.

Langer Rede kurzer Sinn: wie finden wir raus, welchem Heizi wir glauben können? Wir bauen am Wagram, aber kennen die Bodenzusammensetzung nicht. Bevorzugt wäre eine Tiefenbohrung um einen vernünftigen Preis, aber Grundfläche gibts genug, so dass auch ein Flachkollektor kein Problem wäre.
Vielen Dank,
Antheira

  •  BoZm
  •   Gold-Award
13.8.2016  (#1)

zitat..
Antheira schrieb: aber kennen die Bodenzusammensetzung nicht


Finde es aber genial , dass die dir sagen was es kostet um auf 160Meter zu kommen, obwohl sie keine Ahnung haben, was für Gestein ihnen eventuell bei 120Meter Tiefe die Stirn bietet.

Bitte achtet auf Klauseln im Vertrag, welche Zusatzkosten auf euch abwälzen, wenn mehr Zeit oder zusätzliches Material/Werkzeug/Maschinen zum Einsatz kommen müssen.

Bei einem Fixangebot/Pauschale, ohne kleingedrucktem Schnick-Schnack ist es doch schön.
Auf Sorgenfreies Bohren :)

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  •  Antheira
13.8.2016  (#2)
emoji Das ist in der Tat ein guter Punkt, obwohl ich mit "wir" eher mich und meinen Lebensgefährten meinte. Alle drei Heizis sind viel in der Gegend tätig und empfehlen die TB, da hoffe ich, dass sie sich ein bisschen besser auskennen als ich emoji

Ich seh schon, wir werden uns nochmal mit dem Archi beraten... Insbesondere bzgl. der Art des Angebots. Wenns wirklich fixe Preise sind, wär das prinzipiell nett. Sagt mir aber immer noch nicht, wie ich ungefähr rausfinde, welche Tiefe sinnvoll ist. Und ich seh nicht ein, für eine zu tiefe Bohrung viel Geld zu bezahlen - wobei eine Quelle ja überdimensioniert eher besser als schlechter ist, denke ich.

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  •  BoZm
  •   Gold-Award
13.8.2016  (#3)
Mich wundert es eigentlich, das IHR (und ich habe es so eh verstanden vorher) euch nicht auskennt.

Für eine Tiefenbohrung (Erd-Wärme Heizung) braucht ihr eine Einreichung und eine Auslegung einer Fachkundigen Firma, die euch die Dimension der Heizung, Heizlast, Energieausweis, Bohrtiefe und so weiter ermittelt.

Daraus wird dann eine Genehmigung oder auch nicht.
Ihr könnt und dürft nicht einfach so drauf los Bohren.

Bei Sonden , bekommt ihr dann meist eine Genehmigung von 25 Jahren, dann den Spaß von vorne.

Und wenn ihr diese Ansuchen gestellt habt, müsst ihr eh ein Bodengeologisches Gutachten eines Sachverständigen erstellen lassen.
Der will dann Schürf-Proben bzw. Punktuelle Bohrungs-Proben eures Grundstücks.
Dann hast Gewissheit, was drin ist, und es kann zu keinen Überraschungen kommen.

Tiefenbohrungen sind nicht ohne.
Wenn du in der Nähe Nachbarn hast die Trinkwasserbrunnen haben, Landwirtschaft etc. kann es dazu kommen , dass dein Ansuchen abgelehnt wird, da du den Grundwasserspiegel damit beeinträchtigst.

Bei Landwirtschaft um dein Grundstück ist es gleich mal lustiger, da sie dir das Grundwasser mit einer Kältefahne berechnen und dann kann der Landwirt Einspruch erheben, wenn sie später drauf kommen, dass du ohne irgendwas einfach die Heizung realisiert hast.
Dazu kommen die Schaden-Ersatz-Forderungen des Landwirts.
Der wird natürlich seine "schlechtere" Ernte auf die Wärme des Grundwassers und so weiter ausreden, und du kannst gleich mal wieder die Brieftasche öffnen.

Mir kommt vor, hier bauen einige einfach drauf los, und dann kommt mal das Böse erwachen.

Kann aber auch sein, dass nur hier in der Steiermark alles so kompliziert und mit Auflagen verbunden ist.

Österreich =/= Österreich :)

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  •  klima2020
13.8.2016  (#4)
Standardentzugsleistungen bei Tiefenbohrungen sind spez. Entzugsleistungenvon von 40 - 45 W/m. Die Heizleistung abzüglich der elektrischen Antriebsleistung ist die Verdampferleistung. Die dividiert durch durch die spez. Entzugsleistung ergibt die Bohrtiefe.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
13.8.2016  (#5)
Wird da nicht Grundwasserheizung mit Tiefenbohrung verwechselt?

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  •  Antheira
13.8.2016  (#6)
Hallo BoZm,

offenbar hab ich vergessen dazu zu schreiben, dass wir in Niederösterreich bauen und sowohl die Tiefenbohrung als auch Flachkollektoren bewilligungsfrei sind (außer in Wasserschutzgebieten oder in Siedlungsgebieten ohne zentrale Trinkwasserversorgung; beides nicht zutreffend). Ich stimme zu, Österreich ist nicht gleich Österreich.

Da wir uns noch nicht für einen der möglichen Installateure entschieden haben, gibts auch noch keine fachkundige Auslegung. Und um uns zu entscheiden, muss ich abschätzen können, wer mir was sinnvolles erzählt. Und umso länger ich mich darüber informiere, umso mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich einen davon (preislich wie aussagentechnisch) nicht wählen werde.

Hallo klima2020,
super, danke, Du hast mir sehr geholfen! Jetzt kann ich zumindest nachvollziehen/querchecken, was die Instis so gerechnet haben.

Liebe Grüße



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  •  altenberg
  •   Gold-Award
13.8.2016  (#7)
mein Senf - ein entfernter Verwandter hatte ein Angebot von ca. 12T EUR im Endeffekt waren es dann EUR 22T für die Tiefenbohrung, damit er auf die erforderliche Heizleistung gekommen ist.

Nur so als Info, auf was du auch schauen solltest.

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  •  Antheira
13.8.2016  (#8)
hi altenberg, danke für die Info, dass ist natürlich auch noch so ein Punkt. Flachkollektoren sind zwar sicher günstiger, aber so richtig überzeugt bin ich noch nicht. Schwierig schwierig!

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  •  Richard3007
14.8.2016  (#9)
Also mein Grabenkollektor hat am Ende der Heizperiode etwas weniger ca. 1grad niedrigeren Sole ein. Als eine sehr gut ausgelegte TB. Die Monate davor deutlich nehr. Somit kann der Grabenkollektor im Sommer effektiver WW WW [Warmwasser] produzieren, damit holt man sich die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl]. Vielleicht auch an Grabenkollektor denken und nicht nur den klasischen Flachkollektor.

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  •  BoZm
  •   Gold-Award
14.8.2016  (#10)

zitat..
altehuette schrieb: Wird da nicht Grundwasserheizung mit Tiefenbohrung verwechselt?


Nene, hab schon richtig geschrieben.
Hier wird dir bei Tiefenbohrung auch eine Kältefahne angedreht und du hast Grundwasser- und Erdtemperaturen zu beachten.

zitat..
Antheira schrieb: Und um uns zu entscheiden, muss ich abschätzen können, wer mir was sinnvolles erzählt. Und umso länger ich mich darüber informiere, umso mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich einen davon (preislich wie aussagentechnisch) nicht wählen werde.


Alles klar.

zitat..
Antheira schrieb: offenbar hab ich vergessen dazu zu schreiben, dass wir in Niederösterreich bauen und sowohl die Tiefenbohrung als auch Flachkollektoren bewilligungsfrei sind


Ich freue mich für euch, und könnte gleichzeitig kotzen, weil die Steiermark so ein Bürokratischer Scheisshaufen ist, dass es nur noch graust.

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  •  Antheira
14.8.2016  (#11)
Hallo Richard,
den Grabenkollektor hatten wir gaaaanz ursprünglich angedacht. Allerdings hatte sich unser Architekt nicht dafür begeistern lassen, weshalb wir uns damit nicht weiter auseinander gesetzt haben. Da wir und das Thema jetzt aber ohnehin selbst mit dem Heizi ausmachen werden, wäre der möglicherweise schon wieder interessant. Ich glaube, ich hab jetzt auch verstanden, wie es funktioniert. Daher hier mein Laienhafter Erstvorschlag (nicht wundern, unser Grundstück hat ein paar mehr Ecken...) http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=swnaoTyM0qNv7TEEYWQm
Hi BoZm,
das ist natürlich ärgerlich, wenn einem so viele Steine in den Weg gelegt werden. Es bleiben ohnehin noch genug andere Hürden übrig, die beachtet werden müssen...

Liebe Grüße

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  •  thohem
14.8.2016  (#12)
Wir haben ebenfalls eine TB gemacht (zu dem Zeitpunkt hat's noch nicht so viel gegeben zum Grabenkollektor - würde ich mit jetzigem Wissensstand machen) in NÖ. Wie du sagtest: Bewilligungsfrei.
Wir haben 72m & 64m für 170m2. Waren insgesamt 12k. Kostentreiber bei uns: Stützverrohrung da das Loch durch die Grundwassersäule eingebrochen wäre.
Vorteil: extrem viel Wasser, dass die Bohrungen regeneriert.
Bin sehr zufrieden damit (sind ohne VWS und 24/7 im ersten Winter kaum unter 0° gefallen), würde aber aus heutiger Sicht eben einen Grabenkollektor machen da billiger und wenn man den Grund hat gleichwertig.

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  •  klima2020
14.8.2016  (#13)
Bei 6 kW Heizleistung und Eigenleistung ist der Grabenkollektor die günstigere und einfachere Lösung. Tiefenbohrungen sind erst ab 20 kW Leistung eine Kostenoption. Bei den Installateuren wähle auch nach kältetechnischer Kompetenz aus, da jemand mit kältetechnischer Erfahrung sich bei den Anlagen meistens besser auskennt.

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  •  stretch4u
  •   Bronze-Award
14.8.2016  (#14)
Wenn aus platz- oder irgendwelchen anderen Gründen kein Grabenkollektor möglich ist und eine Tiefenbohrungen gewünscht ist würd ich mir Gegenangebote von Bohrunternehmen einholen. Als Beispiel bei mir:
Hydrogeologisches Gutachten
120 Meter Bohrung
Baustelleneinrichtung
Entsorgung
Anbindeleitung in den Technikraum 6 m
...
7000 Euro



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  •  brink
14.8.2016  (#15)
Einen grabenkollektor so zu legen, wäre nicht praktikabel. Weder beim baggern/verlegen, noch in der funktionsweise. Der graben sollte am besten "ungestört" sein. Am simplesten rundum die grundgrenzen.
Eine tb ist halt luxus. Schließe mich klimas postings an. Stretch's bsp sollte auch bei dir reichen mit 120m duplex sonde. Tb und d&w s5 würden da auch sehr gut passen.

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  •  Antheira
15.8.2016  (#16)
Danke für die vielen Tipps und Ratschläge!

Wir werden uns also definitiv noch näher mit der Tiefenbohrung auseinandersetzen (einfach, weil sie am wenigsten Platz braucht und die meiste Flexibilität im Garten erlaubt). Derzeit macht es kostentechnisch keinen Unterschied (oder kaum einen), ob wir einen Kollektor graben lassen oder eine Tiefenbohrung machen. Allerdings beides unter der Annahme, dass wir nichts tun - was im echten Leben so nicht sein wird.

Hat vielleicht noch jemand Empfehlungen für Grabungsunternehmen im Raum Tulln bzw. Tiefenbohrer? Wäre für zusätzliche Vorschläge dankbar.

Darüber hinaus haben wir jetzt drei verschiedene Varianten geplant - was haltet Ihr davon?

Einmal ein Grabenkollektor außen ums Grundstück herum, wie von brink empfohlen. Der ist schon ziemlich überdimensioniert, denke ich:
http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=l4amnCHsVIVWOnrEi5YS
Einmal eingekürzt auf die ca. die notwendige Leistung. Das wäre wohl besser:
http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=k3TXvfhVOrai5ukI3xw6

Und einmal wie von meinem Freund mit Flachkollektoren angedacht (das müssten man ja ebenfalls auslegen können hier, oder?). Allerdings wäre das immer noch ca. 50 m weniger Schlauch als von den Installateuren empfohlen:
http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=PrFxwGkSuuPeV4KsAMm2
Danke und liebe Grüße,
Antheira

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  •  brink
15.8.2016  (#17)

zitat..
Antheira schrieb: Derzeit macht es kostentechnisch keinen Unterschied (oder kaum einen), ob wir einen Kollektor graben lassen oder eine Tiefenbohrung machen.


Ist nicht zu glauben! Bagger ein tag ca 800 all inkl. Material zb 400m dn40 ca. 900. Fertig. Wo ist da die tiefenbohrung angesiedelt preistechnisch??

zitat..
Antheira schrieb: Empfehlungen für Grabungsunternehmen im Raum Tulln


Ich hatte 3x lutz, wobei er mich zuletzt besch*ssen hat, jetzt bin ich heiß auf ihn - hr resl. Ansonsten eigner-rothbauer - ist halt teurer.

zitat..
Antheira schrieb: was haltet Ihr davon?


Erste variante am besten. Das warme ende rundum keller würde ich gerade in den arbeitsgraben legen.
Variante 2 ok, warmes ende genauso in arbeitsgraben.
Variante 3 ungünstig - wie man gut sieht, dass sich kalter anfqng und warmes ende vom gleichen stück erde die energie entziehen.
(Meine flachkollektor variante: http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=KAyr7NUpCBxJ7dmXo6E7 mit 200m rohr.
Mein realisierter rgk http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/canvastest.html?id=3hrbVzmkuWBBbpvY7SlE mit 400m rohr.)

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  •  Foxy
  •   Bronze-Award
16.8.2016  (#18)
Wenn ich mich da kurz einklinken darf.

@ stretch4u:
Welche Bohrfirma hattest du?


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  •  Antheira
16.8.2016  (#19)

zitat..
brink schrieb: Ist nicht zu glauben! Bagger ein tag ca 800 all inkl. Material zb 400m dn40 ca. 900. Fertig. Wo ist da die tiefenbohrung angesiedelt preistechnisch??


Was bedeutet, dass ich ein richtig richtig richtig schlechtes Angebot für die Grabungsarbeiten habe. Weshalb ich mir jetzt weitere einhole. Danke!

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  •  Richard3007
16.8.2016  (#20)
Oder hier, bei mir waren insgesamt nur 5h Bagger nötig, Bagger war sowieso zum Humus abziehen da. Daher keine eigene Anfahrt. Der 21 Tonner hat mir in 3h den gesamten Bagger ausgehoben. Ich habe somit nur 450,- für den Bagger extra benötigt. Graben auf, Rohr rein, Graben zu.
Rohrmaterial inkl. Lieferung und weiteren Kleinigkeiten wie Kabelbinder, Markierungsspray war bei 620,- + 450,- Bagger = 1.070 für den Kollektor.
Arbeit aber in Eigenleistung, Kollektor legen zu 4 hat 5h gedauert. Und war eine der schöneren Arbeiten am und ums Haus emoji


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  •  Meinereiner
16.8.2016  (#21)

zitat..
Richard3007 schrieb: Der 21 Tonner hat mir in 3h den gesamten Bagger ausgehoben


Wozu?
emoji

@Antheira:
hast Du nach Stunden oder nach Kubikmeter angeboten bekommen?
Da kanns große Kostendifferenzen geben...

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