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Erdwärme und Bodenbeschaffenheit

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  •  bernd_g
4.4. - 26.4.2007
15 Antworten 15
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Hallo,

wir möchten unser Haus (ca. 200m² FBH) mit Erdwärme (Flächenkollektoren) beheizen. Der Boden auf unserem Grund besteht aus Lehm und ich dachte mir bis jetzt immer, dass Lehm ein optimaler Boden für eine Erdwärmeheizung mit Flächenkollektoren sei. Nachdem ich aber von zwei Installateuren zwei unterschiedliche Meinungen bezüglich der optimalen Bodenbeschaffenheit gehört habe bin ich mir da nicht mehr so sicher und würde jetzt gerne eure Meinung darüber erfahren.

Der erste Installateur hat uns eine 8kW Pumpe (ohne zusätzl. Heizstab) angeboten. Er würde die Kollektoren auf einer Fläche von ca. 300m² auslegen und behauptet, dass über den Kollektoren kein Lehm sein sollte, sondern am besten eine Humusschicht.
Der zweite Installateur würde uns eine 6kW Pumpe (mit Heizstab) empfehlen und die Kollektoren auf einer Fläche von rd. 220m² auslegen. Dieser Installateur sagt allerdings, dass der Lehmboden optimal für den Betrieb einer Erwärmeheizung sei.

Ich weiß leider nicht wem ich glauben soll. Kann mir jemand helfen?
Bezüglich der Anlage mit dem Heizstab bin ich mir auch nicht sicher, denn eigentlich sollte ja eine Erdwärmeheizung ohne eine zusätzliche elektrische Heizung auskommen, oder?

  •  harti19
4.4.2007  (#1)
Erdwärme! - Hallo!
Erstens mal auf keinen Fall einen Heizstabin der Pumpe!
Nur Stromfresser und eine Falle von vielen Anbietern!
d.h. billige Anschaffung und hohe Betriebskosten! Finger Weg
Zur Bodenbeschaffenheit:
Lehmboden ist grundsätzlich nicht schlecht!(ca. 20-25W/m²)
von der Entzugsleistung!
Ich würde mit ca. 250m² Verlegefläche rechnen!
Lieber ein bisschen zuviel als zuwenig!(bessere JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl])

Einfach beim Auslegen an einen erfahrenen Installateur wenden! Und eine gute Marke(Wärmepumpe9 aussuchen)

mfg

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  •  plaki
4.4.2007  (#2)
Ähnliche Ausgangslage, voll zufrieden - Hallo Bernd!
Wir hatten eine ähnliche Ausgangslage: wir heizen 200 qm + 80 qm Kellerfläche mit Fußbodenheizung, und haben im Endeffekt ca. 200 qm Flächenkollektor verlegt - EKZ unseres Hauses ist 28, leider blieb wegen Pool nicht mehr Fläche übrig). Unser Boden war nicht wirklich nur Lehm, teilweise auch Schotter, aber scheint tadellos zu funktionieren.
Wir haben eine 8KW Wärmepumpe mit TWS (spezielle Warmwassererzugung), wobei bei 0 Grad Aussentemperatur eine Vorlauftemperatur von 27 Grad eingestellt ist. Nun haben nun den ersten Winter hinter uns, und bisher ca. 450,-- EUR inkl. Warmwasser verbraucht (Raumtemperatur 21 Grad). Wichtig ist, dass man einen kompetenten Ansprechpartner hat (Onkel meiner Frau ist seit fast 30 Jahren im Wärmepumpengeschäft)

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  •  aramis
5.4.2007  (#3)
Bodenbeschaffenheit - Lehm ist ein dichtes Material, hat gute Wärmeleiteigenschaften und ist somit gut geeignet für Flächenkollektoren. Die Kollektorleitungen sind aber unbedingt in feinem Kabelsand zu verlegen - (Standardverlegung) - erstens zum Schutz der Rohre vor Beschädigung und zweitens rieselt der Sand immer nach und stellt so den Wärmeübergang zum Boden dar. Die Fläche eher großzügig wählen - besser ist, 1-2 Kreise mehr zu verlegen, das spart Strom und verbesser die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl]. NIEMALS einen Heizstab einbauen - wenn der gebraucht wird, stimmt irgendetwas sowieso nicht. Das Warmwasser würde ich mit einem Frischwassermodul mit großem Puffer machen. lg aramis

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  •  stephan79
5.4.2007  (#4)
aufjedenfall finger weg von der wp mit heizstab.kollektorfläche könnte ein bischen mehr sein finde ich,bei mir wurden 5x70m auf ca.300m2 (Direktverdampfer)ausgelegt für 120m2 fbh ,und lehm ist eigentlich schon recht gut für die Wp.

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  •  chris
5.4.2007  (#5)
Keine Angst vom Heizstab wennKeine Angst vor einem eingebauten Heizstab - aber natürlich nur wenn er im normalen Betrieb nicht gebraucht wird und zuverlässig deaktiviert werden kann, andernfalls sind böse Überraschungen möglich - Vor Allem dann, wenn die WP WP [Wärmepumpe] bzw. der Wärmeträger (bei Dir die Kollektorfläche) schwachbrüstig dimensioniert wurde. In unserer WP WP [Wärmepumpe] von Waterkotte ist z.B. standardmäßig ein Heizstab für den Notfall eingebaut, der per Schalter händisch aktiviert werden muß. Der einzige Nachteil ist, dass die Grundentgelte des Nachtstromes von einer höheren max. Anschlussleistung berechnet werden. Ein Ausbau des Heizstanbes war lt. Installateur übrigens nicht möglich.

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  •  chris
5.4.2007  (#6)
Nachtrag Dimensionierungnoch ein Nachtrag zur Dimensionierung der WP WP [Wärmepumpe]:
6 KW kommt mir für 200m² wenig vor, vor allem weil die 6 KW sicherlich bei optimaler Arbeitszahl gerechnet sind und in der Praxis dann vielleicht max. 5KW erreicht werden - aber ich kenne natürlich die Heizlast Deines Gebäudes nicht.

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  •  aramis
5.4.2007  (#7)
Garantien - Ich kann Allen nur empfehlen, laßt euch schriftliche Garantien zur Leistung und JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] geben. Durch den Einbau eines Wärmezählers können diese Werte immer überwacht und kontrolliert werden. Ich bin mir sicher, dass die Auslegung der Gesamtanlage wesentlich besser ausfällt, wenn die Fa. weiß, dass das Ergebnis kontrolliert wird.
lg aramis

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  •  bernd_g
6.4.2007  (#8)
Vielen Dank! - Ich möchte mich für alle eure Antworten die ich bis jetzt bekommen habe, bedanken! Die Infos helfen mir wirklich sehr.
In den nächsten Tagen werde ich noch einige Angebote von Installateuren einholen und ich werde auch nochmal mit dem Installateur reden der die Kollektoren unbedingt mit Humus zuschütten möchte.
Mal sehen welche Fragen danach auftauchen!

LG
Bernd

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  •  ck
6.4.2007  (#9)
@chris - Nachtstrom? Bei einem Neubau (also zumindest NEH) mit WP WP [Wärmepumpe] zahlt sich das im Normalfall nicht aus.

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  •  chris
6.4.2007  (#10)
Nachtstrom@ck: Du hast recht, ist sehr an der Grenze. Bei der ersten Abrechnung hat sich's noch rentiert, da höherer Verbrauch durch Ausheizphase, kalter Winter... Letzte Rechnung war's schon knapp und bei der nächsten Rechnung wird die Ersparniss aufgrund der intelligenten neuen ÖKO-Zählerplatzabgabe praktisch null sein.

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  •  Wishmaster
18.4.2007  (#11)
Kosten der Erdwärme - Hallo Leute

Wir möchten Bauen und bei uns stellt sich die Frage was wir für eine Heizung einbauen???

Wir würden gerne die Erdwärme machen weil sehr viele Leute zufrieden sind, aber der Preis schreckt uns ein wenig ab,und andere Leute sagen das sich die Erdwärme nicht rechnet da die Anschaffung zu Teuer ist, die würden Öl oder Gas machen???

Unsrer Haus wird ca. 200m2 haben, was habt ihr Bezahlt für eure Heizung???

Und seit Ihr zufrieden????

Würdet ihr es nochmal machen???


Bedanke mich jetzt schon für eure Antworten.

Mfg

Christian und Birgit

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  •  baumasta007
20.4.2007  (#12)
@bernd - Für alle die leicht skeptisch werden bei widersprüchlichen Aussagen von Installateuren zur WP WP [Wärmepumpe] würde ich das Buch von Karl Ochsner über Wärmepumpen (amazon) empfehlen. Da steht alles leicht verständlich drin über Bodenbeschaffenheit, Dimensionierung, Kosten usw. Das ist alles keine Wissenschaft, aber leider trifft man selten einen Installateur ders verstanden hat. Das ist aber bei einer Ölheizung auch nicht viel anders emoji

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  •  tech.Berater
25.4.2007  (#13)
Lehm ist nicht Lehm - sandboden 10 W/m
lehmboden trocken 20 W/m
lehmboden feucht 25 W/m
lehmboden wasssergesätigt 35 W/m

gebäudeheizlast(zb 8000w)durch W/m (zb 25W/m) mal abstand der kolektorschläuche ( 0,8m) ergibt die fläche und so sollte ausgelegt werden, nicht grösser und niemals kliener. im beispiel zb. 256 m². bei erdwärme ist ein heizstab grundsätzlich nicht nötig.
Soll ich dir deine Anlage richtig auslegenemoji (bin kein verkäufer!!!)

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  •  TiM
25.4.2007  (#14)
Auslegung - auf diesen Seiten kannst Du Dich auch schlau machen:
www.energiesparhaus.at/energie/wp-erdkollektor1.htm
http://www.energiesparhaus.at/energie/wp-erdkollektor1.htm

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  •  baumasta007
26.4.2007  (#15)
@tech.Berater - Würde mich interessieren, wie du jetzt die Theorie in die Praxis umsetzt und entscheidest ob der Lehm auf 1,50m Tiefe trocken oder nass ist, über die nächsten 20 Jahre emoji
Bei der Auslegung macht das nämlich fast 100% Unterschied.

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