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Danke für Deinen Bericht - diese Infos helfen weiter! Die Voraussetzung ist also eine Fußbodenheizung; verstehe ich das richtig, daß ihr dann Euer Haus im Winter auch nicht mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] heizt? Wie betreibt ihr denn Eure Fußbodenheizung? Habt ihr Rollos oder Raffstores oder Jalousien? Wie sieht das mit der Belichtung tagsüber aus - sind die Räume dann finster oder hat jedes Zimmer mit Südfenster auch Fenster in andere Himmelsrichtungen? Nachts lüften macht ja bei Hitze unabhängig von der Bauart des Hauses Sinn - mich würde interessieren, ob sich ein Passivhaus dadurch ebenso rasch 'abkühlen' läßt wie ein herkömmliches. Man liest ja an vielen Stellen, daß diese Häuser sehr langsam auf Temperaturänderungen reagieren - liegt der Grund dafür in den temperatur(wärme-)speichernden Wänden oder in der Belüftung? |
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Danke - auch hilfreich! Läßt man in der Nacht bei Hitze die Lüftung laufen, steigt also die Raumtemperatur an - aber weniger stark, als wenn man stattdessen über die Fenster lüftet? Das wäre nicht das Problem Mein aktueller Eindruck ist, daß man in warmem Klima beim Passivhaus zusätzlich eine Kühlmöglichkeit einbauen sollte (unabhängig von der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) - wie macht man das denn weiter im Süden, sind dort Passivhäuser überhaupt möglich? |
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nachts wird idr. automatisch der bypass geöffnet, dh. zulufttemperatur = außentemperatur. wie gesagt, fensterlüftung (in den frühen morgenstunden) ist optimal. jedes problem, dass man mit sommerlicher überhitzung im passivhaus hat, hat man ja bei jedem konventionellen haus - in erhöhtem ausmaß - auch. |
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Verstehe - und tagsüber schaltet man die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] dann ab? Bitte erklär mir das - Passivhäuser sind durch ihre Südausrichtung doch prädestiniert dafür, Sonnenwärme 'einzufangen'. Selbst eine 100% Schattierung weist die Wärme nicht so gut ab, wie eine solide Mauer - ich kann mir schlecht vorstellen, daß so ein Haus im Vergleich zu einem konventionellen Haus ohne große Südfenster kühler bleibt. Wir sind häufig im Süden - dort gibt es oft kein einziges Fenster auf der Südseite - und in älteren Häusern (in der Regel nicht großartig gedämmt, wir schauen uns die Bauweise seit Jahren genauer an) ist es drinnen bei Hitze angenehm. |
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wenn man nicht zuhause ist, ja (co2-führung macht da sinn). bei der geringen wärmespeicherkapazität von luft erzeugt 2° temperaturdifferenz aber praktisch keine wärmeleistung. |
das ist ja ein albtraum. wir haben da ein gänzlich unterschiedliches verständnis von wohnen. ||
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Ich denke, dieses Bauweise wurde aus gutem Grund so über Jahrtausende entwickelt - die Menschen in heißen Regionen finden vielleicht überhitzte Räume alptraumartig? Ich selbst bevorzuge gut belichtete Räume, bin aber auch kein Freund von großen Südfenstern, weil das hier in unserer Region auch im Winter zu sehr starker Aufheizung führt. Lebt man inneralpin, ist das vielleicht ideal? Weil? Wenn man sich den tatsächlichen Luft-/Sauerstoffbedarf des Menschen ansieht, sollte der Luftkörper in einem durchschnittlich dimensionierten Wohnhaus auch bei luftdichter Ausführung für mehr als nur ein paar Stunden ausreichen. In einem vollbesetzten Großraumbüro sieht das natürlich anders aus. Wenn ich 2° wärmere Luft einblase, wird die Raumtemperatur nicht höher? Obwohl die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] den gesamten Luftkörper im Haus austauscht - wie funktioniert denn das konkret? |
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schon, aber nicht um eben diese 2° weil das haus ja nicht nur aus luft besteht, sondern daneben auch aus div. speichermassen mit vielfach höheren kapazitäten. ... es beim lüften einerseits darum geht, feuchtigkeit - die ja letztlich der bewohner verursacht - abzuführen und andererseits die luftgüte möglichst zu erhalten. wir wollen ja schließlich leben, nicht überleben. |
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Diese Speichermassen kühlen dann die 2°C wieder herunter? Klingt spannend. Das müßte dann aber auch bei herkömmlicher Bauweise so funktionieren - vielleicht sogar besser, wenn man mehr Speichermasse (dicke Ziegel hat)? Feuchtigkeit ist definitiv ein Thema - aber das müßte man mit nachts lüften doch besser in den Griff bekommen? Luftgüte ist ein relatives Thema - in kleinen Räumen mit großer Personenanzahl relevant durch KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'S verbesserbar, umgekehrt sind die Effekte deutlich geringer - kommt wohl auf den Einzelfall an. Der Aspekt KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist aber nur einer unter vielen, die Berücksichtigung finden sollten, wenn ein Haus zukunftssicher errichtet werden soll. Der Faktor Kühlung ist ein deutlich größerer. Ich hab gerade mit einer großen Baufirma telefoniert, die auch Passivhäuser errichtet - diese Firma baut auch in Österreich aber noch viel mehr in Italien in heißen Regionen und die Auskünfte, die ich dort bekommen habe, waren wirklich interessant. Offenbar sind einige Anbieter schon dabei, die Konzepte im Hinblick auf den Klimawandel anzupassen - klassische Passivhäuser, wie sie bisher errichtet wurden, sind lt. Auskunft bereits überholt, werden nicht mal mehr inneralpin empfohlen, auch da gibt es schon bessere Konzepte. Ich schau mir das in den nächsten Wochen live an - ein paar Beispielhäuser kann man besuchen (in einem hatte es während einer der letzten Hitzewellen hier angeblich drinnen nie mehr als 24°C, draußen waren es um die 35°C, das alles mit völlig zugluftfreier Kühlung). |
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wir heizen mit wärmepumpe und fußbodenheizung (minimale vorlauftemperatur). bei der kwl wird die wärme rückgewonnen und die zuluft erwärmt, die komplette heizung übernimmt sie bei uns aber nicht (da wären größere luftmengen notwendig). wir haben rolläden (sehr windige gegend, daher keine raffs) und eine SPS als steuerung. die fährt einfach nach zeitschaltuhr (je nachdem wann auf ein fenster sonne trifft, fährt die runter und sobald die sonne weg ist wieder hoch) - ich war mal im krankenstand und das rauf / runter ist mir so auf die nerven gegangen, dass ich einen zettel genommen hab und einfach bei jedem fenster notiert hab, wann das ist. das haben wir dann eingegeben. tagsüber ist bei uns fast nie jemand zuhause. auf der terrasse haben wir dann noch ein lamellendach, die lamellen sind im sommer so gedreht, dass keine direkte sonne zu den fenstern kommt, somit lassen wir da die rollläden oben. in summe gibt es bei uns nur 30 minuten um die mittagszeit, wo wirklich alles unten ist (bis auf die nord-fenster). danach gehen die ersten schon wieder hoch. wegen der nachtlüftung - das ist meiner meinung nach viel mehr davon abhängig, ob du ein holzriegelhaus oder ein massivhaus hast. das eine hat relativ wenig speichermasse und das andere enorm viel. |
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alles klar, sag uns dann was sache ist. |
wahrscheinlich ohne fenster, ja? ||
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Danke für Deine interessante Rückmeldung! Wir hatten so etwas auch mal beim jetzigen Haus überlegt - dann hat sich alles geändert und es war zuerst sehr häufig und dann immer jemand zu Hause (nicht freiwillig) und der jemand wollte nicht im Finstern sitzen (braucht sogar manchmal viel Licht, auch wenn die Sonne reinscheint). Ich habe gerade vom Fachmann erklärt bekommen, daß in heißen Klimazonen viel Speichermasse wesentlich besser funktioniert als gute zusätzliche Außendämmung - also dicke Ziegelwände (die sollen einen sehr speziellen zusätzlichen Kühleffekt aufweisen?) und möglichst keine Südfenster. Abgesehen davon soll großzügige Nachtlüftung völlig ausreichen - KWL's sind bei Hitze kontraproduktiv. Ich werde mir das in den nächsten Wochen genauer ansehen (nicht nur hier, sondern auch im Süden). |
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Nein - ohne bzw. kaum südl. Fensterflächen, dafür mit hoher Speichermasse (Ziegel), Kühlung (aber auch Heizung) über Luftwärmepumpe (Betrieb mittels PV). Genaueres weiß ich noch nicht, bringe ich aber in Erfahrung. Mach ich - ich hab Gottlob ja Zeit und kann mir das besagte Haus auch bei Sommerhitze ansehen. |
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Beim Passivhaus wäre eine 'passive' Beschattung ideal, d.h. relativ großer Dachüberstand, kaum Westseitenfenster. Die Hutschachtelbauweise ist da nicht förderlich. Schwere Bauweise und gute Außendämmung garantieren hohe Temperaturdämpfung und Phasenverschiebung, d.h. die Tagesspitze kommt erst viel später an. Kritisch sind auch Mansardenlösungen (wenig Masse innen). Nacht(quer)lüftung bringt im Sommer etwa 40W/m² die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (auch mit EWT) vielleicht 4W/m², also bei langen Hitzeperioden hilft nur Nachtlüftung und/oder Klimaanlage. Südseitenfenster mit Überschattung sind aufgrund des Sonnenwinkels kein Problem, hohe Erträge im Winter, kaum was im Sommer, Westseite, teils auch Ostseite, sind kritisch. Laubbäume rel. nahe am Haus können eine attraktive und wartungsarme Beschattungslösung sein, die fressen auch noch CO2 (weil das jetzt grad jeder diskutiert) und fördern durch Verdunstung ein kühles Microklima. |
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wenn du kinder hast, die den ganzen tag zuhause sind, ist es doof - wobei du ja keinen raum den ganzen tag finster hast. direkt süden ist am längsten unten, aber ost oder west sind ja nur wenige stunden. ich mach mir zb, wenn ich home-office mach das untere drittel der rollläden auf, da kommt schon recht viel licht rein. und nach ein paar stunden gehts eh wieder rauf. |
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Das wäre ideal fürs Raumklima, aber am Nachmittag/Abend sind die meisten Familien zu Hause und möchten dann wohl eher nicht im Finstern sitzen. Die großen Hitzephasen fallen ja meist in den Juli und August, aber will man deshalb auf die Abendsonne in den übrigen 10 Monaten verzichten? Den Begiff kenne ich nicht und konnte auf die Schnelle im Netz auch keine Definition finden - was ist denn damit konkret gemeint? Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das so wünschenswert ist - wird es dann wirklich abends heiß in den Räumen? Danke für diese relevante Info - wie lüftet man quer, wenn die Fenster alle südseitig sind? Werden da spezielle Fenster fürs Lüften zusätzlich eingeplant? Wir haben hier ja überwiegend Ost- und Westfenster, da ist Querlüften in Windeseile erledigt. Müssen wir aber extrem selten - bisher waren die Raumtemperaturen im Sommer durch die bei Bedarf benutzten Rollos immer im angenehmen Bereich. Echt? Hier haben wir ohne Beschattung im einzigen Raum mit Südfenster an sonnigen Wintertagen 30°C und nur dort muß gelüftet werden - finden wir verzichtbar/lästig. Wir haben gegenteilige Erfahrungen und lieben es, Morgen- und Abendsonne im Haus zu haben. Wohnklima und Raumtemperaturen sind angenehm, deshalb werden wir dabei bleiben - allerdings mit relativ mehr Belichtungsfläche im Osten, weil wir Morgenmenschen sind. Stimmt nur, wenn man keine PV plant - dann sind sie kontraproduktiv. Mit der Thematik hab ich mich schon eingehender beschäftigt - die Auswahl geeigneter Bäume ist eine Wissenschaft (so gut wie jede Baumart/-sorte ist zu Beginn zu klein, mit der Zeit passend und dann sehr rasch wieder zu groß) - auch weil viele problematisches Wurzelwerk entwickeln oder mit zunehmender Größe windbruchgefährdet sind. Fassadenbeschattung würde ich daher eher über Mittel-und Großsträucher organisieren (Haseln werden locker 5-6 m hoch und breit). Die Beschattung von Fensterflächen durch Laubgehölze (über mehr als ein halbes Jahr und das von früh bis spät) halte ich für fragwürdig - dann sitzt man den ganzen Tag im Finstern. |
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Hast Du wirklich den ganzen Tag keine direkte Sonneneinstrahlung im Haus oder nur über die heißteste Zeit im Jahr? Ich stell mir das bedrückend vor - wie in der Großstadt umgeben von Hochhäusern, wo auch kein einziger Sonnenstrahl in die Wohnungen fällt. |
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Wärme fliesst immer von Warm nach Kalt (mit ein Grund warum der Begriff Kältebrücke ein Blödsinn ist). Wenn es im Haus Kühl ist und draussen Warm, erwärmt sich die Wand mehr oder weniger schnell. Eine lange Phasenverscheibung bedeutet in dem Zusammenhang, dass der Wärmefluss noch nicht innen angekommen ist bevor die Aussentemperatur schon wieder sinkt. Sobald es dann in der Nacht/Abends aussen kühler ist als die Wandtemperatur, fliesst die Wärme wieder von der Wand nach aussen. Wenn es in der Nacht zu wenig abkühlt (sog. Tropennacht) geht das nicht mehr. |
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... MIT Überschattung, d.h. Dachüberstand, Balkon o.ä. Bodentiefe Fenster oder Türen sind da auch kontraproduktiv. Hutschachtel, bisserl Fantasie ... Quelle: fertighaus.de ich würde zumindest darüber nachdenken, ev. auch eine Balkontüre oder so, wenn es dann noch in (sommerlicher) Hauptwindrichtung ist, doppelte Wirkung. ... musst ein bisserl genauer lesen .. Dämpfung und Phasenverschiebung d.h. die 38° 14:00 Temperaturwellenspitze schiebt um Mitternacht mit 25° ins Haus ... und wird dort weggelüftet. zu den Laubbäumen, ja nicht einfach zugegeben ..., aufgebundener (wüchsiger) Wein ginge auch. Ich bin für einen Nussbaum, wird groß, keine Frage, braucht Zeit stimmt auch ... wirkt gegen Insekten und verhindert darunter rel. natürlich Bewuchs. Bezüglich Wurzeldruck sollte eine wurzelfeste vertikale Folie mit 1m Abstand zum Haus reichen und den Baum halt 7m davor, dann ist für 15m Kronendurchmesser gesorgt. |
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Danke! Jetzt wird es verständlich. Wichtig für mich im Kontext: eine Wand, die von der Sonne beschienen wird, erwärmt sich schnell auf hohe Temperaturen - die Wärme kommt daher innen schneller an, als wenn bloß die Lufttemperaturen hoch sind. Bei dickeren Wänden dauert es in beiden Fällen aber länger als bei dünneren. Will man es im Sommer kühl im Haus, sind dicke Wände auf der Südseite also sinnvoll - Fenster eher nicht. Im Winter fließt dann die Heizwärme auch nicht so schnell nach außen (wenn keine Sonne scheint gilt das rund ums Haus - also überall dicke Wände). Kennst Du Vergleiche, wo man sieht, wie sich die unterschiedlichen Bauweisen diesbezüglich verhalten? Welche ist denn die 'langsamste' - und welche Mauerstärken sind sinnvoll? Bei Tropennächten (>20°C) gibt es diesen Effekt doch auch - dann ist es ja tagsüber auch deutlich heißer - allerdings wird jemand, der sehr kühl schlafen will, wohl in Zukunft eine Klimaanlage brauchen. |
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OK - jetzt verstehe ich. Wir haben einen Dachüberstand, aber bodentiefe Fenstertüren. Das heißt, man sollte die Südfenster nicht bodentief machen, oder? Ach so - kein Dachüberstand. Verstehe - in windarmen Gegenden ist es vielleicht sogar noch wichtiger. Ich versteh das schon - wenn die Wand dick bzw. 'langsam' genug ist, reicht das ja völlig - außer man ist sehr hitzeempfindlich. Ich glaub aber nicht, daß es bei 38° Tagestemperaturen nachts viel kühler als 25°C wird (hier in unserer windstillen Region klappt das nicht) Aber welcher Wandaufbau leistet das das und noch mehr? Der Gartengestalter bekommt die Krise. Und der Nußbaumbesitzer bekommt sie in wenigen Jahren auch. Nußbäume sondern Gerbsäure ab (auch im Wurzelraum) und Laub und Früchte machen nicht nur Flecken sondern säuern den Boden darunter zusätzlich an. Als Folge wächst dort kaum noch etwas - nicht mal Unkraut. Die Entsorgung des Laubes ist kein Spaß - zu Beginn sind es nur die Flecken, später werden es auch noch Unmengen. 15 m Kronendurchmesser bedeuten im übrigen auch 15 m Höhe - und Nußbäume neigen dazu, immer wieder mal Äste absterben zu lassen - die sind dann keine Zwerge und müssen entsorgt werden. Das ist definitiv einer der am wenigsten geeigneten Baumarten für diesen Zweck, wenn man den Garten darunter nutzen möchte. |
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Auf www.ubakus.de kann man sich verschieden Wandaufbauten zusammenstellen, da werden diverse Wandeigenschaften wie u-wert, Phasenverschiebung, Trocknungsreserve, Temperatur-Amlitudendämpfung, Treibhausbeitrag etc ausgerechnet und bewertet. |