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Estrich auf Massivholzdecke?

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  •  holzbaufrau
4.5. - 7.5.2015
9 Antworten 9
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Ich bin in der Planungsphase eines Massivholzhauses und der Bodenaufbau macht mir noch große Schwierigkeiten.

Die Geschoßdecken sollen aus Massivholz sein (CLT 14cm) und darauf möchte ich eine Fussbodenheizung auslegen.
Ganz unten denke ich an eine Kies- oder Perlitschüttung, Blähglas ist vermutlich zu teuer, darin könnte die Wohnraumlüftung "verschwinden).
Darauf wäre dann normalerweise Estrich angebracht.
Zumindest einer der Holzbaumeister, mit dem ich im Gespräch war, hat größte Bedenkten geäußert, weil der Estrich einfach zu nass ist für die Holzdecke und ich neben unschönen Flecken auch einen großen Bauschaden riskiere.
Tritschall und überhaupt Schall-Schutz spielen eine wichtige Rolle, da unser Haus die Option zur Teilung in ein Zweifamilienhaus beinhaltet und das macht weniger Spass, wenn man alles durchhört.

Ich bin dankbar für Erfahrungen jeder Art und Empfehlungen alternativer Bodenaufbauten.

Meine Wünsche:
FBH sollte funktionieren. Speicherung ist gut, aber nicht der wichtigste Faktor.
Trittschall möglichst gut
Aufbau lieber schlank, soweit mit gutem Trittschallschutz überhaupt realisierbar.
Kosten überschaubar - no na.

vielen Dank für Input jeder Art. Freundlich soll er halt sein - aber wir sind da ja glücklicherweise in einem Forum mit wirklich guten Manieren. emoji
lg

  •  woife79
4.5.2015  (#1)
hiwir haben folgenden Bodenaufbau bei unserer CLT ZwischenDecke
14cm 5s KLH
Plastik Folie (Zur Trennung Schüttung - Holz)
10 cm gebunden Kiesschüttung (damit viel Masse rein kommt)
3 cm Holzweichfaserplatten (Trittschalldämmung)
PE - Folie
7 cm Zementestrich
1,5 cm Bodenbelag

Wie gesagt haben wir unter der Schüttung (obwohl eh sehr trocken) eine Folie eingelegt und wir haben unsere gesamten SichtWände mit Folie abgeklebt (bis ca 1 m). Vom Estricheinbau haben keinerlei optischen Beeinträchtigungen oder Bauschäden - Lüftung ist halt wichtig, aber das sollte bekannt sein.
Von einem Fließestrich wurde uns auch abgeraten, die dieser um ein vielfaches mehr an Flüssigkeit einbringt.
lg
woife79



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  •  holzbaufrau
4.5.2015  (#2)
Hallo Woife

Danke für die schnelle Antwort.

Welche Art von Plastikfolie ist das? Ich denke mal eine Baufolie ist etwas dünn, eine Teichfolie etwas überdimensioniert... Gibt es da bestimmte Folien, die nur diesen einen Zweck haben, oder bin ich da jetzt übervorsichtig?
Kiesschüttung hab ich auch schon angedacht. Womit ist die bei dir gebunden?
Hat Kies irgendwelche Nachteile gegenüber Perlit? Oder hat Perlit irgendwelche anderen Vorteile als eine bessere Dämmung. Weniger Gewicht ist ja gerade in Bezug auf Trittschall- und Schallschutz kein Vorteil von Perlit, oder?
Und dann vielleicht etwas schwer zu beantworten, aber trotzdem, auf welchen Preis ist dir der m2 gekommen - exklusive Belag natürlich.

liebe Grüße

1
  •  woife79
4.5.2015  (#3)
Die Folie unter der Schüttung war eine ganz normale PE Folie, ich glaube 0,2 mm. Da ist es nur darum gegangen, dass das wenige Wasser in der Schüttung nicht mit dem Holz in Berührung kommt und evtl an den Deckenstössen "durchrinnt". Der Kies wird recht trocken mit Wasser und Zement abgemischt und dann mit der Estrichpumpe verteilt. Das ganze härtet dann aus und nach ein paar tagen kannst du drauf gehen und die Dämmplatten verlegen.
Kies hat den Nachteil, gegenüber Perlit, dass es praktisch nicht Wärme dämmt. In meinem Fall ist das für die Zwischendecke kein Problem, da EG und OG gleich beheizt werden.
Für den Bodenaufbau im EG habe ich mir Perlit auch angesehen war mir dann aber zu teuer und ich hab ebenfalls Kies mit zwei Lagen Holzweichfaser verwendet, da meine Bodenplatte unten mit Glasschaum gedämmt ist.
Kies hat den Vorteil, dass es relativ günstig ist und viel Masse hat. Den m2 Preis war alles in allem bei ca 40€ inkl/qm, da hab ich aber die Trittschallplatten im EG (2 Lagen) und OG (1Lage) selbst verlegt.

lg
Wolfgang

PS. Im Technikordner von CLT (http://www.clt.info/media-downloads/broschuren/broschuren-2/) gibts auch einige Infos und Bilder zum Thema Estrich.



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  •  holzbaufrau
4.5.2015  (#4)
Danke - Super, das hilft mir weiter.
Den link kannte ich noch nicht.
Unser Plan ist auch, dass die Zwischendecke nicht besonders gedämmt ist, da es ja sowieso überall gleich temperiert werden soll. Allerdings hat man mir von mehreren Seiten davon abgeraten, weil das die Heizkosten enorm in die Höhe treiben könnte. Klar, unten muss ich mehr heizen, da ja die Wärme nach oben entweicht, aber da kann ich dann dementsprechend weniger oben heizen, oder. (Vorausgesetzt ich hab getrennte Heizkreisläufe)

Hast du eine Fußbodenheizung?
Der m2 Preis klingt ja voll Ok finde ich - ich hab weit mehr vorangeschlagen. Platten verlegen kann ich selbst auch. Den Kies einbringen und verdichten ist wohl eher etwas für jemanden mit Erfahrung, oder? Es wär ja doch ein großer Vorteil, wenn das Ergebnis dann auch eben ist. emoji

Wie lange hast du den Estrich dann trocknen lassen?
Liebe Grüße?

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  •  woife79
4.5.2015  (#5)
ja wir haben fußbodenheizung, normalerweise kann man sowieso für mind. jeden raum die durchflussmenge einstellen.
Das einbringen des Kies würde ich eher von Profis machen lassen, der muss richtig gemischt werden, dann brauchst du eine Pumpe die dir das rauf pumpt (ich hätte die 17 to nicht händisch verteilen wollen) und das eben abziehen muss auch gelernt sein.
Der Estrich wurde ausgeheizt und es hat im Herbst sicher acht wochen gebraucht bis er belagsreif war.
Die 40€ sind sicher ein ganz guter Preis, das Platten verlegen hat aber auch sicher drei/vier Tage gedauert.

lg
Wolfgang

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  •  AnTeMa
5.5.2015  (#6)
Schalldämmung CLT - Eine Möglichkeit wäre, auf die CLT Decken Holzfaserplatten auszulegen, darauf 4 oder 5 cm dicke Betonplatten, dann weiter mit der FB-Heizung.

Wärmeämmung würde ich dann verwenden, wenn die Möglichkeit unterschiedlicher Temperaturniveaus unten und oben gegeben sein soll.

Statt der Betonplatten könnte besser als Ersatz für Kies feinerer Sand genommen werden- wegen besserer Dämpfungseigenschaften.
Möglichst geglühten Sand verwenden, zB aus Eisengießereien.
Alternativ gegen Schäden durch Fremdstoffe Kalkhydrat beifügen.

Darauf könnte der weitere Aufbau schwimmend erfolgen.

Natürlich die statischen Angaben zur Decke beachten-das Eigengewicht wird sicher angegeben sein.

Andreas Teich

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  •  holzbaufrau
7.5.2015  (#7)

zitat..
woife79 schrieb: Die 40€ sind sicher ein ganz guter Preis, das Platten verlegen hat aber auch sicher drei/vier Tage gedauert.


Drei/vier Tage - wie viele m2 und wie viele arbeitende Hände?

zitat..
AnTeMa schrieb: Wärmeämmung würde ich dann verwenden, wenn die Möglichkeit unterschiedlicher Temperaturniveaus unten und oben gegeben sein soll.


Das heißt, wenn ich das ganze Haus eigentlich auf durchschnittlich 21-22 Grad temperiert haben möchte, kann ich auf jede Dämmung verzichten? Also auch auf Holzfaserplatten unter dem Estrich? Oder dienen die nur sekundär der Dämmung?

Ginge dann gleich Sand und darauf dann FBH FBH [Fußbodenheizung] und Estrich drübergießen, oder stell ich mir das jetzt zu einfach vor?

zitat..
AnTeMa schrieb: Statt der Betonplatten könnte besser als Ersatz für Kies feinerer Sand genommen werden- wegen besserer Dämpfungseigenschaften.
Möglichst geglühten Sand verwenden, zB aus Eisengießereien.
Alternativ gegen Schäden durch Fremdstoffe Kalkhydrat beifügen.


Und: mit wie vielen kg muss ich pro m2 Sand rechnen?
Und noch was: Gibts Bezugsquellen für geglühten Sand - ich hab jetzt auf die ganz schnelle noch nichts gefunden.
Danke vielmals

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  •  woife79
7.5.2015  (#8)
die drei tage haben meine frau und ich für das verlegen von ca. 230 m² holzweichfaserplatten gebraucht. wichtig dabei ist eine gut handkreissäge mit führungsschiene sonst ist das zuschneiden recht mühsam.
du kannst auf wärmedämmung zwischen den gschossen verzichten auf eine trittschalldämmung würde ich aber nicht verzichten!
lg
wolfgang

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  •  AnTeMa
7.5.2015  (#9)
Fußbodenaufbau auf CLT Decke - holzbaufrau@
Die Weichfaserplatte hat nur den Sinn der Trittschalldämpfung, bei 20 mm würde die eh keine hohe Wärmedämmung bringen.

Sand wiegt ca 1800,-kg/m³, also bei 5 cm ca 90 kg/m², gegenüber etwa 110 kg/m² für 5 cm dicke Betonplatten.
Wobei Sand eine bessere Dämpfung hat.

Vielleicht mal nach Hochofenwerken suchen, evt auch Zementwerke oder auch Kies-/Sandwerke fragen wegen geglühtem Sand.

Sonst einfach sehr trockenen Sand nehmen oder dünn auf einer Folie ausbreiten und etwas trocknen lassen und im Zweifel etwas Kalkhydrat untermischen, um pflanzliche oder sonstige Bestandteile zu neutralisieren.

Andreas Teich

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