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"Etwas andere" Ausführung von Staffelboden + Lehm-Estrich

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
20.12.2020 - 11.7.2023
41 Antworten | 11 Autoren 41
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Grüß euch!

Uns schwebt in Wohn- & Schlafzimmer folgender Fußbodenaufbau vor:
(Höhe 20cm, Dämmung befindet sich bereits darunter in der Holz-BoPla)
Von oben nach unten
1) 2cm Massivholzdiele verschraubt auf
2) Staffeln 4cm hoch und 5cm breit. 40-45cm Abstand Mitte-Mitte, dazwischen FBH FBH [Fußbodenheizung] + Lehmestrich, ähnlich hier: https://egginger-naturbaustoffe.de/ueber-uns/aktuelles/bueroneubau-schreitet-voran-teil-2
3) Flächig 2,4cm Holz-Rauschalung als "Träger-Fläche".
4) Staffel-Konterlattung 8cm hoch und 5cm breit.
5) 3,6cm Rest-Höhenausgleich aus Trittschalldämmung
6) Untere Installationsbereich (Konterlattung) wird mit Zellulose ausgeblasen.

Das ganze liegt dann auf einer eher "schwingungs-empfindlichen" Holztramdecke, weshalb ich dachte den Rest-Höhenausgleich komplett aus Stücken von Holzfaser-TSDPL und Gummimatten zu machen.

Die 4cm hohen Staffeln (auf welche die Dielen verschraubt werden) würde ich bombenfest auf die untere Konterlattung schrauben/Schuss-Nageln.
Die Rauhschalung dazwischen wird auch komplett auf die untere Konterlattung Schuss-genagelt.

So jetzt seit ihr gefragt 😀
Sind ganze 3,6cm nur aus Trittschalldämm-Materialien zu viel?
Sollte ich in der Konstruktion schon, z.B. zwischen oberster Lattung und Rauschalung, eine Trittschalldämmung einbauen?

  •  Schelm
  •   Bronze-Award
20.12.2020  (#1)
befürchte dass die ganze Konstruktion durch die Einbringung der Feuchte durch den Lehmestrich viel zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, sich verzieht und dann nach dem endgültigen Austrocknen nicht mehr so da liegt wie vorher. Glaube dass du dir da wieder eine "knarzende" Konstruktion baust wie vor kurzem in einem anderen Thread beschrieben. Warum nicht einfach einen schwimmenden Estrich und fertig. Ist ja viel problemloser und sicher auch billiger, hat mehr Speichermasse etc......

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
20.12.2020  (#2)
In welchem Thread wurde das beschrieben?

Also auf die flächige 24mm Rauschalung kommt noch ein diffusionsoffenes Papier um eben keine Feuchtigkeit nach unten durch zu lassen.
Desweiteren wird der Lehm sobald er eingebracht und abgezogen ist mit max. Vorlauftemperatur ausgeheizt und "abgelüftet".
Der Dauer des Feuchte-Eintrags wird also eher kurz sein und nur die oberen Staffel betreffen, welche ohnehin verschraubt sind.

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
21.12.2020  (#3)
https://www.energiesparhaus.at/forum-fliesenboden-knarrt-fehlerhafter-fussbodenaufbau/60061

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
21.12.2020  (#4)
Ah ok den hab ich schon gesehen, ist mit meinem Aufbau aber nicht wirklich vergleichbar.
Dort sind es ja erstens einige Schichten & Komponenten, und die Spanplatte gibt auf punktuelle Last wo man steht sicher auch nach, die hat ja keine hohe Biegesteifigkeit.
Noch dazu wurden dort ja 2 verbaut die dann "gegeneinander" arbeiten...

Beim Staffelboden trägt sich die Last ja durch die kreuzweisen Staffeln und die fixe Verschraubung "durchgehend" nach unten ab...

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
21.12.2020  (#5)
ja schon, aber bei deinem Aufbau könnten z.b. die einzelnen Lehmflächen zwischen den Hölzern bei Schwingungen am Holz knirschen, also ich würd das nicht so machen, weil ich auch den Sinn nicht wirklich sehe........wo siehst du die Vorteile gegenüber herkömmlichem Estrich ? Grade bei 20mm Dielen hast eh schon eine sehr dicke Isolierschicht und dann noch so wenig Speichermasse (nur 4cm - noch dazu die Polsterhölzer alle 50cm dazwischen) bei der FBH FBH [Fußbodenheizung].....und das alles sicher einiges teurer u. komplizierter.

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
21.12.2020  (#6)
erst in "wasser" legen und dann schnell ausheitzen ..... das klingt für mich nach den idealen bedingungen das sich holz verzieht, und 5/4er latten machen das sowieso gerne.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
21.12.2020  (#7)
Naja "ins Wasser" legen ist jetzt etwas übertrieben denk ich.
Der Lehm wird ja eher breiig eingebracht, hat direkten "Wasser-Kontakt" nur seitlich zu den 5/4er Latten und wird sofort innerhalb ein paar Stunden ausgeheizt, viel zu kurz das derweil die 5/4er Latten merklich Wasser aufnhemen könnten.
Nieder geschraubt sind sie eben auch noch.

Evtl. auftretendes knirschen könnte möglich sein ja, wenn ich jetzt z.B. eine Mauersperrbahn seitlich auf die 5/4er Latten aufbringe würde der Lehm daran "gleiten" UND eine Wasseraufnahme der Latten wäre gänzlich ausgeschlossen.
Höher wird eher das Risiko für Knack-Geräusche an den Stoßseiten der Dielen sein.

Zum Preis: Gegnüber Estrich und Styroporschüttung ist dieser Aufbau gleich teuer, nur halt Eigenleistung statt fertig eingebracht - also teurer ja.

Motivation dazu: Durch und durch ökologischer Aufbau mit der Möglichkeit die Dielen zu schrauben, ansonsten bleibt nur kleben übrig...

Nachteile wären natürlich weniger Speichermasse, leicht höhere VL VL [Vorlauf]-Temp. und "sensiblere" Konstruktion ja....
Hm schwierig alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen.

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
21.12.2020  (#8)
das holz zieht trotzdem das wasser aus dem lehm und danach heizt du das wasser dann wieder raus, klar ist es verschraubt aber holz ist eben ein lebendiger baustoff, und meistens bekommst ja vom sägewerk schon das holz das vor kurzem noch im wald gestanden ist und endsprechend hohe feuchte mitbringt und dadurch natürlich beim austrocknen verformt.

abe naja wenn du alles durch und durch ökologisch willst gibt es wenig andere Möglichkeiten .... ausser vieleicht alles in holzfaser. (obwohl ich wenig nicht ökoligisches sehe an normalem estrich, unterbau kann ja aus holsfaser oder ähnlichem gemacht werden.

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
21.12.2020  (#9)
bei einem so ständig "in Gebrauch" stehenden Gewerk wie den Fussbodenaufbau würde ich keine Kompromisse machen. Wenn du darauf achtest wirst vielleicht 50 % Öko-Baustoffe in deinem Haus haben oder von mir aus 70, aber um 30% "Nicht-Öko" kommst ja so oder so nicht rum, das wär mir das Risiko nicht wert, zudem so wie Hauslbauer schreibt, ein Betonestrich ist auch nicht unbedingt "Nicht-Öko"....Ein Neubau-Keller schluckt auch 100m3 Beton und 50m3 XPS - da hast ja auch kaum eine sinnvolle Alternative, es ist halt leider so, dass  in der Praxis "Nicht-Öko-Baustoffe" meist viel besser geeignet sind.

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  •  snueffelstueck
21.12.2020  (#10)
Hello Puitl,

gefällt mir was du vor hast. Blöde Frage: Warum den Lehm so "nass" einbringen? Fetten Stampflehm kriegst du bei dir in der Gegend sicher auch relativ trocken - ähnlich zu den Lehmschüttungen/granulaten. Damit solltest du Feuchteproblematik ziemlich entschärfen können weil nur restfeucht aber schön formbar.

Wenn du den Boden nicht als alleinige Heizfläche/Speichermasse brauchst, nimm Perlit/Lehmschüttung/Kies/etc. und leg die Rohre zwischen die Polsterlatten als Abschluss obenauf , verfülle damits eben wird und schraub die Dielen drauf.

Die Heizleistung wird im Vergleich zum Branchenstandard überschaubar sein, es gibt aber auch sowas und davon bist du echt nicht weit weg: https://www.lithotherm-system.de/

Schnüffelstück.

p.s. Bin wie immer mit der Firma nicht verbandelt.


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  •  BAULEItEr
21.12.2020  (#11)
sollte die Trittschalldämmung nicht direkt unterhalb vom Estrich liegen?
Wie verhält sich die Lastverteilung der Staffel auf die TDP.
Dampfsperre?

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
21.12.2020  (#12)
Holz bekomme ich gerades und getrocknetes oder man nimmt wie hier beschrieben verleimte:
https://www.energiesparhaus.at/forum-parkett-auf-blindboden-vs-massivholzdiele/49573
die haben dann aber natürlich auch ihren Preis.
Im Link oben sieht man auch wie der ganze Staffelboden auf 8mm Gummi-Granulat-Matten gelagert wird.

Vom Lithotherm-System bin ich insofern doch weit weg - da kosten die Platten alleine nämlich ca. 35 Euro der Quadratmeter :)
Und irgendwie hab ich bei der Konstruktion mehr Angst vor Knarz- und Knarrgeräuschen als bei meiner.
Aber interessant wäre es trotzdem ja...bis auf den Preis eben.

Dampfbremse befindet sich bei mir ganz unten, also unter der TSD.

Es ist schwierig. Irgendwie reizt mich der Öko-Aufbau obwohl seiner "Risiken" schon, andererseits wäre Estrich auf Holzweichfaser und Kiesschüttung auch halbwegs Öko und eben massiv.
Zieht aber wieder das verkleben der Dielen nach sich...
Evtl. hier dann auf Elastilon zurükgreifen, das soll je keine flüchtigen Klebstoffe enthalten.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.12.2020  (#13)
Wie sieht es denn mit Wand und Decke aus? Da finde ich es viel einfacher Flächenheizungen in Lehm zu realisieren. Bist du noch in der Planung, oder sind Wand und Decke schon fertig?

Bei deinem Fußbodenaufbau stört mich, dass du Massivholzdielen über eine FBH FBH [Fußbodenheizung] bringen möchtest. Viel schlechter kann es für die Wärmeleitung nicht sein. Mal losgelöst vom Feuchtigkeitseintrag, der getrocknete Lehm wird sicher nicht flächig direkt an der Diele anliegen. Da gibt es sicher auch Bereiche mit Luft dazwischen, effizient ist anders.

Zum Thema Feuchtigkeit. Wenn bei dir schon Lehm geputzt wurde, weißt du, dass es einen massiven Feuchtigkeitseintrag gibt. Bei einer Schichtdicke von 4cm ist da auch nix mit schnell ausheizen. Die Massivholzdielen könntest du erst montieren, wenn wirklich alles trocken ist, unter vier Wochen Trocknungszeit würde ich mich das nicht trauen. Wenn überhaupt, würde ich die Trockenbauelemente nehmen und den Preis schlucken.
Ansonsten wäre es schon denkbar, den Feuchtigkeitseintrag zu reduzieren, wenn du ein geöltes Papier (weiß nicht, was es da so gibt) vor dem Lehm komplett flächig (also auch über die Staffeln) drüber legst.

Ich habe teilweise auch Materialien von Egger bezogen und hatte häufiger Kontakt. Die haben sehr viel Erfahrung und beraten gerne. Preise sind aus meiner Sicht in Ordnung, also frag die ruhig direkt.

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  •  rabenvolk
22.12.2020  (#14)
Hast du schon mal an Hanf-Lehmschüttung gedacht?
Hab ich bei mir eingebaut, allerdings auf einer Betonplatte.
😎

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.12.2020  (#15)
Heizflächen sind aus verschiedensten Gründen schon festgelegt: Boden deckt die Hauptlast, Bad und Wand hinter der Wohnzimmercouch werden mit Wandheizung ergänzt.

Zum Trockenbau:
- Die Alublech-Lösungen gefallen mir überhaupt nicht.
- Lithotherm kostet nur die Platten + die gefrästen Holzleisten 43,42 €/m², das Rohr nochmals mit 7,28 €/m² dazu. Noch ohne Unterbau und alles in Eigenleistung.
Da steck ich dieses Geld und die Energie lieber in Lehmwände im ganzen Haus.
Außerdem ist beim Lithotherm mit der "porösen" Oberfläche der Wärmeübergang auch nicht optimalst, ist dann die Platte selbst nur leicht gekrümmt (wovon ich schon gelesen habe) ist der Übergang noch schlechter und das Risiko für Knack-Geräusche hoch.

Da würde ich eher wieder "meine" komplett verschraubte Konstruktion bevorzugen, entweder mit trockener Lehmschüttung (auf kosten von etwas weniger Masse/Effizienz) oder flächig eine Papier/Folie ausgelegt welche jegliche Feuchtigkeit von der Holz-Unterkonstruktion fernhält.
Ein Big-Pack Lehmgranulat, nen Haufen Sand und Wasser dazu und rein damit^^

@­alpenzell  meinst du wirklich Egger oder Egginger? Die Idee zu diesem Aufbau hatte ich von Egginger.

Dass das ganze natürlich etwas ineffizienter ist, ist uns bewusst.

Diese Variante wäre halt durch und druch ökologisch und günstig.
Sobald ich wieder tragfähige Schüttungen und Trittschalldämmplatten ins Spiel bringe wirds merklich teurer - was mich wieder zum klassischen Estrich + Elastilon + dünnerer 15mm Diele schielen lässt.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.12.2020  (#16)


2020/20201222475729.jpg
Da ist auch viel Luft zwischen Platte und Diele....glaub da greif ich vorher auf ne fertige Lehmschüttung zurück, wäre mit nem 1000er auf 100m², also 10€/m² noch verkraftbar und ich brauch nix selber mischen^^

Bisher hab ich aber mit sägerauen Staffeln kalkuliert, wenn ich da die verleimten von Frischeis wie im Link oben nehme wirds wieder teurer.


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  •  snueffelstueck
22.12.2020  (#17)
Sog i jo ;) Lithotherm hat die Platten, du würdest eben Lehmelemente herstellen die dann die Dielen erwärmen. Würde mich interessieren ob zwischen Schüttung/Stampflehm und den Platten praktisch ein großer Unterschied ist. Luftspalt hast du sicher bei beiden.
Auch wenns nervt, die Heizleistung bleibt in dem Setup bei niedrigen Vorlauftemperaturen (<30°C) wahrscheinlich recht überschaubar. Laut Lithotherm Diagramm bist du bei Parkett, 30/25°C VL VL [Vorlauf]/RL, RA135 und 20°C Raumtemperatur irgendwo bei einer Heizleistung von 25W/m2, wahrscheinlich eher noch drunter.

Schnüffelstück


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.12.2020  (#18)
meinte egginger aus dem link oben, sorry

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  •  BAULEItEr
23.12.2020  (#19)

zitat..
Puitl schrieb: Dampfbremse befindet sich bei mir ganz unten, also unter der TSD.

Das würde ich prüfen!


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
23.12.2020  (#20)
?? Wo sollte sie sonst liegen?

Von oben nach unten:
20cm Fußbodenaufbau
Dampfbremse
4cm Fichte N+F Schalung
26cm Tramdecke ausgeblasen mit Zellulose
Windpapier
2cm Fichte Sichtschalung
Außenluft

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  •  BAULEItEr
23.12.2020  (#21)

zitat..
Puitl schrieb: 26cm Tramdecke ausgeblasen mit Zellulose

Gut dann passt das natürlich.

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