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Flachdach geflämmt - richtig ausgeführt?

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  •  karl1911
26.6. - 9.7.2016
18 Antworten 18
18
Guten Morgen,

gestern wurde unsere Betondecke, also unser Flachdach, geflämmt.
Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die Ecken nicht überall zur Gänze ankleben. Via Telefon meinte der Dachdecker, dass das normal sei den die richtige Abdichtung erfolgt ja erst mit der EPDM Folie.
Bin ich da etwas zu nervös oder muss die Flämmpappe doch total dicht sein?

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  •  505ps505
26.6.2016  (#1)
Die Frage ist überhaupt ob es gut ist darunter eine flämmpappe zu geben da es angeblich aus der Folie den Weichmacher zieht.
Wie würde darunter genau aufgebaut ?

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  •  karl1911
26.6.2016  (#2)
Die Betondecke wurde mit Bitumenvoranstrich grundiert und darauf wurde geflämmt. Jetzt soll die Dämmung hinauf kommen und anschließend die EPDM Folie und der Kies.

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
26.6.2016  (#3)

zitat..
505ps505 schrieb: Die Frage ist überhaupt ob es gut ist darunter eine flämmpappe zu geben da es angeblich aus der Folie den Weichmacher zieht.


Ich geh mal davon aus, das die "Flämmpappe" die Dampfsperrschicht ist. Diese ist notwendig und auch gemäß Norm (hoffentlich mit Alueinlage) damit die Dämmung durch Wasserdampf aus dem Wohnraum nicht beeinträchtigt wird.
Ansonsten find ich die Ausführung nicht optimal. Die "Flämmpappe" gehört ordentlich auf den Betonuntergrund aufgeflämmt. An den ganzen Wellen sieht man, das dem nicht so ist.
Ob du dadurch jemals Probleme bekommen wirst, kann ich dir aber nicht beantworten.
Bedenke nur, das du danach nicht mehr zu diesen Stellen kommst......
Die Rohrdurchführungen gehen so gar nicht. Was soll das blaue Pickbandl?
An dieser Stelle hätte man mit Manschetten oder zumindest mit Kaltklebebitumenband und flüssiger Abdichtung abdichten müssen.

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  •  stretch4u
  •   Bronze-Award
26.6.2016  (#4)
Hab bei mir den selben Aufbau. Würde aber noch empfehlen zwischen EPDM und Kies ein Schmutzvlies zu legen. Je nach Verwendung des Daches (Aufbauten) ist eventuell auch eine Gummischutzmatte sinnvoll. Ich hab mich aber dagegen entschieden.

Die Flämmung (höchst wahrscheinlich mit Alu Einlage) ist nötig. Wegen "Entzug" der Weichmacher würde ich mir keine Sorgen machen. Da ist ja sowieso noch eine dicke EPS Dämmung dazwischen. Die Bitumenbahnen schützen das Dach vor Feuchtigkeit aus dem Inneren des Hauses und dienen als Dampfsperre. Insofern sollte die Flämmung schon "dicht" sein. Wenn da jetzt, wie du sagst, die Pappe nicht zur Gänze anklebt (also da etwas wegsteht was nicht klebt) aber durch die wegstehenden Teile die durchgängige Verklebung dennoch nicht unterbrochen ist, dann passt es schon. Nur solltest du kein Loch oder Öffnungen zur Rohbetondecke haben.

Wegen den Durchführungen: Wir sehen ja nicht wie das unter dem blauen Klebeband aussieht. Vielleicht ist dort eh ein richtiger Anschluss gemacht worden. Das müsstest du halt bei deinem Dachdecker nachfragen.

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  •  karl1911
26.6.2016  (#5)
@ strech4u: Danke für den Hinweis mit dem Schmutzflies, werde ich machen.
@ Rainer 1977: stimmt. das soll die Dampfsperrschicht sein. Verarbeitet wurde: Bauder Super AL-E. Somit sollte zumindest das mit der Alu Einlage passen.

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  •  silverblue
  •   Gold-Award
26.6.2016  (#6)
Ich sehe es genau so wie Rainer und hab den selben Aufbau. Dieser und das Material stimmen bzw passen. Mit der Ausführung wäre ich allerdings nicht zufrieden. Würde ich gleich beanstanden.

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  •  karl1911
27.6.2016  (#7)
Heute war ich auf der Baustelle und das gesamte Dach, auf der sich die geflämmte Dampfsperre befindet, steht ca. 7 cm unter Wasser.
Im Hausinneren tröpfelt es dennoch von fast jeder Decke und die Ecken sind nass.
Der Polier der beauftragten Baufirma war anwesend und konnte sich ein Bild von der Lage machen.
Jetzt wurde mit der Subfirma vereinbart, dass sie morgen kommen und die Undichtheiten nacharbeiten sowie die Dampfbremse bis zur Attikaoberkante hochziehen.
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob nicht die komplette Dampfsperre runter muss, da sich ja darunter jetzt überall Wasser befindet.
Weiß jemand von euch wo man einen Sachverständigen für Flachdächer findet bzw. einen Gutachter der das Flachdach auch abnehmen kann?


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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
27.6.2016  (#8)
Du schreibst es ja eh schon. Die dampfsperre kannst jetzt eigentlich neu und ordentlich machen (lassen). Wenn überall Wasser durchkommt, is es ja wirklich zum vergessen. Bei mir wars so, dass es auch nach aufbringen der dampfsperre regnete. Mein Dach war plötzlich ein Pool mit 15 cm Wasser. Aber im Gegensatz zu dir kam nach unten gar nix durch. Musste alles mit der gartenpumpe wegpumpen.
Die sollen das gefälligst ordentlich machen, werden ja auch bezahlt dafür

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  •  lidl
  •   Bronze-Award
28.6.2016  (#9)
Bei uns ist wie bei rainer auch bereits die Dampfsperre komplett dicht - wir haben innen keinen einzigen feuchten Fleck und das schon seit ca. 6 Wochen.

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  •  Eduard
29.6.2016  (#10)
Karl, ich würd da nochmals Reklamieren, denn wenn die erste Bahn schon nicht dicht ist. Bei uns wars so dass das Wasser nachdem wir die Atika gemacht haben regelrecht oben gestanden ist mit ca. 10cm aber im Hausinneren ist nichts mehr rein. Wir haben jedoch bewusst auf sämtlich Dachauslässe verzichtet, da dieses schwer bist gar nicht dicht zu kriegen sind.
Aber ich würd auf alle Fälle viele Fotos machen und ja nicht irgendwie jetzt drüberflämmen und einzelne stellen ausbessern anfangen! Das gehört sauber gemacht!
Mein Dachaufbau ist wie folgt:
1 Bitumenbahn mit Alueinlage auf dem Beton
34cm Gefälledämmung
1 Bitumenbahn selbstklebend
1 Bitumenbahn geflämmt
Sauberkeitsfließ
EPDM Folie welche verschweißt worden ist
Gummischutzmatte
Rundkorn 16/32

Wir haben den Hochzug über die Attika gezogen, haben dann die Verblechung gemacht und dann den Rundkorn seitlich rangemacht.
LG

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  •  stretch4u
  •   Bronze-Award
29.6.2016  (#11)
Hi Eduard,
wofür hast du zwischen der Gefälledämmung und der EPDM Folie nochmal Bitumenbahnen? Und das Sauberkeitsfließ wäre dort wie du es geschrieben hast auch mehr als Unnütz. Ich denke mal, dass das nur ein Schreibfehler ist, oder?

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  •  karl1911
30.6.2016  (#12)
Aktueller Stand der Dinge.
Der Hochzug, welcher viel zu niedrig war, wurde entfernt da auch ein anderer Mitarbeiter der ausführenden Firma einsah, dass das kompletter Pfusch war.
Anschließend wurde der Hochzug bis zur Attika hoch gezogen und meiner laienhaften Meinung nach sieht es jetzt professionell aus.
Anschließend hab ich ihnen noch einmal ausdrücklich erklärt, dass nicht nur die Ecken falsch ausgeführt wurden, sondern es auch die Fläche nicht passen kann. Mit etwas Nachdruck haben wir ein paar Kontrolllöcher in die Fläche geschnitten und siehe da...alles voller Wasser darunter.
Daraufhin wurde die komplette Fläche wieder runter gerissen und neu geflämmt.

Was mir jetzt komisch vorkommt ist, dass laut Plan eine 6 cm Schicht Schotter draufkommen soll, jedoch ist der Abstand an der niedrigsten Stelle der Attika gerade mal 7 cm hoch. Es wird war noch eine Platte auf die Attikaoberseite geschraubt und die Verblechung kommt noch hinauf, jedoch ist dennoch kaum Abstand von Blech zu Schotter.
Gibt es laut ÖNorm einen Mindestabstand von Blech zu Schotter der eingehalten werden muss?

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
30.6.2016  (#13)
Klingt alles nicht grad vertrauenserweckend. Ich würd schon jetzt einen SV mit einbeziehen und bevor wieder geschlampt wird. Gerade hier kanns zu erheblichen Mängel und Folgeschäden kommen die du später teuer bereuen könntest und vlt niemand mehr da sein wird denn man in die Verantwortung nehmen kann.
Wär mir viel zu heikel und würd mich auch nicht nur auf meine Laien Meinung und die hier im Forum aus der Ferne verlassen.

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  •  lidl
  •   Bronze-Award
30.6.2016  (#14)
@Karl:
Hochzügshöhe muss laut Norm mind. 15cm über die Oberkante der wasserführenden Schicht (=Rollschotter, Gehwegplatten, o.ä.) geführt werden.
Nachzulesen z.B.: hier: http://www.dachundwand.at/upload/cms/pdf212865654.pdf

Ich habe keine Ahnung ob ihr mit einem Generalunternehmer baut oder die Gewerke selbst vergebt. Den Dachdecker selbst trifft hier m.M.n jedoch keine Schuld, da für Ihn die Aufmauerung für die Attika bauseits bereits vorhanden war. Er sollte dich aber zumindest von sich aus darauf hinweisen, dass die gegebenen Umstände eine Normgerechte Umsetzung nicht zulassen. Seriöserweise könnte er auch Lösungsansätze anbieten und umsetzen, z.B.: indem er die gegebene Attika mit einer Holzkonstruktion erhöht oder Dachrandprofile einsetzt welche auch eine gewisse Erhöhung bringen.
Der Rohbauer hat aber ebenso wenig Schuld, da er nach Plan baut - Das ist schlicht ein Planungsfehler.

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  •  karl1911
4.7.2016  (#15)
Aktueller Stand 04.07.2016:
Nervlich am Ende. Lasse die Firma keinen Augenblick mehr aus den Augen und dokumentiere alles.
Jetzt wurde auch von der ausführenden Firma eingeräumt, dass der zu geringe Abstand zwischen Atikka und Kies nicht der Norm entspricht und mir wurden 2 Lösungsvorschläge vorgelegt:
1.Variante, wie derzeitiger Stand:

Der Hochzug wird gelassen wie er jetzt ausgeführt ist und wird in einem Abstand von ca. 15 cm die Rollierung von der Attika weggeräumt um das eventuelle Wasser bei Starkregen oä. durch diese „provesorische Regenrinne“ an den Hochzügen Richtung Gully geleitet werden kann wo der Hochzug wieder eine normale Höhe von 15 cm hat.

Da die Epdm - Abdichtung über die Attika nach aussen gezogen wurde und die Attikahöhe am Höchsten Punkt unterschritten ist, sehen wir , auch der Folienhersteller , sowie ein Fachkundiger Sachverständiger , kein Problem bei der derzeitigen Ausführung.

Weiters gewährt die Fa. ----GmbH statt den 3 Jahren Gewährleistung eine Erhöhung der Gewährleistungszeit auf 5 Jahre , sowie die Fa. --- eine Materialgewährleistung von 15 Jahren statt 10 Jahre , laut Anhang.


2.Variante , Attikaerhöhung:

Der bestehende Hochzug bzw. Attikaaufbau wird aufgedoppelt um 8 cm auf allen 4-Gebäudeseiten, laut Skizze im Anhang mit vollflächiger 8 cm Fassadenstyropor als Putzträger auf der Außenseite unterlegt, darauf wird die Dreischichtplatte neuerlich wieder montiert und die Abdichtung mit Thermobondstreifen 45 cm Breite auf die bestehende Epdm Abdichtung angeschweißt und über die Attika nach außen gezogen. Die Gewährleistungszeit der Fa. ---beträgt dann nur 3 Jahre wie vereinbart.

Was meiner Meinung nach jedoch die beste Lösung ist, wäre die Attikaerhöhung, Schotter und alte EPDM Folie runter und eine neue EPDM Folie mit dem richtigen Maß wieder hinauf.
Dadurch vermeidet man die "Ausbesserungsarbeiten".

Was sagt ihr dazu?
Für alle Tipps und Hinweise dankbar!


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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
5.7.2016  (#16)

zitat..
karl1911 schrieb: 2.Variante , Attikaerhöhung:


Bei der 2. Variante musst halt meines Wissens nach neu einreichen, wenn das Gebäude dadurch höher wird.
Aber die Variante an sich ist nicht schlecht.

zitat..
karl1911 schrieb: Was meiner Meinung nach jedoch die beste Lösung ist, wäre die Attikaerhöhung, Schotter und alte EPDM Folie runter und eine neue EPDM Folie mit dem richtigen Maß wieder hinauf.


Ja sicher, aber darauf werden sie sich aus Kostengründen nicht einlassen.
Im Allgemeinen hast du ja eh noch Riesenschwein gehabt, wenn ich mir das durchlese:

zitat..
karl1911 schrieb: Anschließend hab ich ihnen noch einmal ausdrücklich erklärt, dass nicht nur die Ecken falsch ausgeführt wurden, sondern es auch die Fläche nicht passen kann. Mit etwas Nachdruck haben wir ein paar Kontrolllöcher in die Fläche geschnitten und siehe da...alles voller Wasser darunter.


Wenn ich mir jetzt vorstelle, das da ein Bauherr nicht so dahinter ist wie du und der ausführenden Firma ohne wenn und aber vertraut, wird mir schlecht. Zum Glück konnten unsere Tips helfen.


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  •  karl1911
5.7.2016  (#17)
Habe mir gerade noch ein paar Flachdächer in der Gegend angesehen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass einige den Schotter bündig mit der Attikaverblechung haben.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich nicht mehr verschlechtere als gut mache wenn wir die Attikawand erhöhen.
Wie würdet ihr das Problem lösen?

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
9.7.2016  (#18)

zitat..
Eduard schrieb: Wir haben jedoch bewusst auf sämtlich Dachauslässe verzichtet, da dieses schwer bist gar nicht dicht zu kriegen sind.


Wie habt Ihr die Strangentlüftungen gemacht?

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