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Frage zu Ringdrainage ums Haus

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
21.12.2024
4 Antworten | 3 Autoren 4
4
Liebes Forum,

wir sind gerade dabei nachträglich eine Ringdrainage um das Haus zu machen.

Dabei sind einige Probleme und Fragen aufgetaucht (leider fühle ich mich auch nicht besonders gut beraten; hab irgendwie das Gefühl, dass sich mit dem Thema niemand wirklich auskennt bzw befassen will):

1) eigentlich will ich die Drainage mit Stangenware machen und keine flexiblen Rohre. Allerdings wird es nicht gehen nur mit unflexiblen Rohren zu arbeiten da ums Haus schon allerhand Dinge sind an denen man nicht vorbeikommt (Regenwassersinkkästen, Blitzschutz, Zuluft Kamin, Rigolanschluss, ...). Irgendwie muss man zumindest teilweise Kurven machen können. Anscheinend kann man (lt Baufirma) aber die verschiedenen Rohrarten nicht mischen sodass sich die Frage stellt nun doch diese gelben Rohre zu nehmen? Mein SV meint, dass das auch gehen sollte -- wenn auch nicht optimal -- allerdings lese ich immer wieder, dass die nicht so toll sind. Oder kann man die normalen Rohre (zB https://www.fraenkische.com/de-AT/product/opti-drn-rohr) auch etwas biegen?

2) Die Revisionsschächte sind ziemlich gross (DN >315mm) und passen zumindest an einer Stelle nicht in das Eck am Haus (ohne dass man einen Riesen Aufwand betreibt wie zB 25cm dicke Beton Bodenplatte der Terrasse wegstemmen). Gibt es hier Alternativen? Ich finde hier nichts was einen kleineren Durchmesser hat. Mein SV meint, dass man evtl ein T-Profil oder Y-Profil nehmen könnte da es nur darum gehe die Rohre spülen zu können.

3) Auf welcher Tiefe soll der höchste Punkt der Drainage sein? Mein SV meint auf Höhe der Sauberkeitsschicht. Aber ich dachte deutlich höher, zB 20cm unter OK Bodenplatte? Wenn der Höchste Punkt auf der Höhe der Sauberkeitsschicht ist dann müssen wir für das Gefälle ja extrem tief abgraben und ich weiss nicht ob das sinnvoll ist oder evtl sogar statisch bedenklich?

4) Wieviel Gefälle braucht man mindestens? Man liest alles von kaum Gefälle bis zu 5% (was ich extrem viel finde). Mein SV meint, dass das Gefälle minimal sein kann, da es nur darum geht einen Kanal zu öffnen wo es ohnehin abfliesst wenn das Wasser reindrückt. Macht für mich Sinn aber ich kenne mich natürlich nicht aus. 

Ich wäre für Tipps sehr dankbar.

LG

  •  Gitsche
21.12.2024 15:08  (#1)

zitat..
PhilippG schrieb: wir sind gerade dabei nachträglich eine Ringdrainage um das Haus zu machen.

Gibts dafür auch wirklich trifftige Gründe. Eine Drainage kann in bestimmten Fällen auch eine Verschlechterung herbeiführen bzw. ein bereits vorhandenes Problem nicht wirklich lösen


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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
21.12.2024 16:45  (#2)

zitat..
Gitsche schrieb:

──────..
PhilippG schrieb: wir sind gerade dabei nachträglich eine Ringdrainage um das Haus zu machen.
───────────────

Gibts dafür auch wirklich trifftige Gründe. Eine Drainage kann in bestimmten Fällen auch eine Verschlechterung herbeiführen bzw. ein bereits vorhandenes Problem nicht wirklich lösen

Die Gründe sind wie folgt:

Wir hatten nach den starken Unwettern im September einen Wassereintritt, ziemlich sicher in der Fuge zwischen Bodenplatte und Betonsockel (auf dem Sockel steht dann ein Holzriegelhaus). Die Ursache ist eine fehlerhafte Abdichtung des Sockels. Jetzt wurde die ganze Sockelabdichtung (incl Portalabdichtung) erneuert, unter ständiger SV Aufsicht...ein grosser Spass... Aber das Haupt-Problem (fehlerhafte Abdichtung) sollte schon beseitigt sein.

Trotzdem spricht einiges für eine Drainage:

- Unser Boden ist relativ lehmig.

- Wir sind auf einem Hang. Unser Grundstück ist zwar begradigt und mittels Stützmauern befestigt, aber trotzdem fliesst da sicher unterirdisch einiges an Wasser herum. Unsere beiden Nachbarn haben Drainagen (und Pumpen) und sind davon recht überzeugt, allerdings haben die einen Keller.

- Wenn man so etwas erlebt, nicht mal 1 Jahr nach dem Einzug, ist das - zumindest für mich - schon auch eine gewisse psychische Belastung. Von daher möchte ich einfach jetzt das Bestmögliche machen, sodass das nicht nochmal passiert. 

Stichhaltige Informationen finde ich leider aber nicht wirklich. Ich hab das Gefühl, niemand kennt sich wirklich aus um meine Fragen zu beantworten. Manche sagen halt es wäre sinnvoll und manche sagen, dass man es nicht braucht.

Was genau sind denn die Nachteile, abgesehen von den Kosten und der Wartung (Diese Aspekte möchte ich mal aussen vor lassen - ich will wie gesagt einfach vermeiden, dass es nochmal zu einem Wassereintritt kommt)?

Ich kenne nur den Nachteil, dass man sich mit der versickerungsfähigen Rollierung erst recht das Wasser zum Haus holt. Das kann ich nachvollziehen. Wahrscheinlich wäre es am Besten gewesen, gleich mit Lehm zu hinterfüllen aber das kann ich jetzt nicht mehr machen. D.h. hinterfüllen muss ich ja sowieso und mit Rollierung hinterfüllen und keine Drainage ist wohl das schlechteste, oder?

Ein anderer "Nachteil" (wobei das ist kein wirklicher Nachteil, sondern nur ein Argument, dass es sinnlos ist) ist, dass bei wirklich starken Unwettern, so wie im September, die Drainage eh nix mehr bringt. Ist wahrscheinlich nicht kompliziert zu berechnen, aber auch dazu finde ich keine wirklichen Informationen.

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  •  Gemeinderat
21.12.2024 17:25  (#3)
Wir haben ein Ziegelmassivhaus mit Keller (25cm Stahlbeton) in Hanglage und auch Lehmboden.

Ich dachte auch an eine Drainage und im Norden (Mauer im Hang) haben wir auch eine Drainage unter der Mauer gemacht, die das Wasser links und rechts am Haus vorbei ableitet - aber das Haus bzw. der Keller selbst sollten laut Baumeister NICHT drainagiert werden (auch die Lichtschächte sind DICHT), da das evtl. den gegenteiligen Effekt haben könnte - daher wurde der Keller mittels Braune Wanne abgedichtet (in diese wurden auch die Lichtschächte mit einbezogen) - dh. auch die Fundamentplatte (Sauberkeitsschichte, XPS 12cm BG50) wurde mittels Braune Wanne abgedichtet.

Wir haben schon in der Bauphase gemerkt (Kanalanschluss südlich des Hauses), dass es da das Wasser "rausdrückt" - ich rechne also damit, dass dieses unter dem Haus respektive rundherum "weggedrückt" wird (eine teure Sickeranlage/-kaskade musste ebenso errichtet werden für die Oberflächenwasser - inkl. Sickerbrunnenbohrung 14m tief).

Bei uns wurde auch nur mit dem örtlichen Aushub (Lehmzeugs) hinterfüllt.

Aber ich nehme an (bin da kein Fachmann), dass das natürlich nicht mehr möglich ist?

Ich wollte dir das deshalb als Info mitgeben, weil ich damals auch erstaunt war, dass man KEINE Drainage machen wollte. Bis heute (seit Nov. 2023 eingezogen) kein Thema mit Wasser.

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
21.12.2024 17:39  (#4)
Ja das mit Lehm hinterfüllen leuchtet mir eh ein. Nur wüsste ich nicht wie man das jetzt noch machen sollte bzw wie man den richtig verdichten soll sodass er wirklich undurchlässig ist.

Und ich denke ja auch, dass es jetzt mit funktionierender Abdichtung eh kein Problem mehr geben sollte, aber ich will einfach sichergehen.

Wie gesagt tu ich mir einfach extrem schwer hier wirklich vertrauenswürdige Information zu bekommen. Der eine sagt so, der andere so.

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