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Fussbodenkühlung und Parkett-Problem

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  •  Sabine_Za
11.11. - 15.11.2010
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Hallo zusammen,
wir haben uns für eine Wärmeüumpe von Waterkotte entschieden, welche im Sommer auch im Kühlbetrieb verwendet werden kann.

Nach bereits einem Sommer hat sich ein sehr massiver Parkettschaden abgezeichnet (Schüsselungen), mittlerweile streiten sich die Sachverständigen der Versicherungen (Parkettleger, Installateur & Architekt (bzw. Bauleitung)) über die Schuldfrage.

Hat jemand von Euch diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht?

Kann uns hier jemand weiterhelfen?
Vielen Dank für Eure Meldungen und schöne Grüsse

(Sabine &) Gerhard

  •  2moose
  •   Gold-Award
11.11.2010  (#1)
Ne Fußbodenheizung ist auch ned zum Kühlen geeignet, da - bloss am Boden ein Kaltluftsee entseht (kalte Luft sinkt ab), man kalte Füße bekommt aber der Kopf heiß bleibt. Unbehaglicher gehts nimmer. Wenn dann noch eine saubere Taupunktregelung fehlt und die Oberflächentemperatur auf 19°C und drunter (je nach Raumluftkonditionen) fällt, dann kommen zur Unbehaglichkeit auch noch Bauschäden dazu.
Schaut nach schwieriger Beweisführung und einem Haufen Verlierer aus, Bauherrschaft eingeschlossen. VOR der Parkettvelegung war der Estrich auch richtig trocken? Baufeuchtemessung?

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
12.11.2010  (#2)
Welcher Parkett (Holzart) - und wie wurde er verlegt? Schwimmend? Geklebt? Wie sieht es mit der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum aus? Holz "arbeitet", manche Holzsorten mehr, andere weniger. Wenn man dem Holz jetzt noch so Grausamkeiten wie Kühlung und Heizung zumutet, muss er schon robust sein. Mit der Kühlung halte ich es wie 2moose, eine schlechtere Kühlung für das Haus gibt es nicht, leider ist das kühlen mit Wärmepumpe und Fußboden zur Zeit enorm in Mode.

Ich habe das hier zwar schon angemerkt, wurde aber nur belächelt. Bei einer Kühlung über die Fußbodenheizung kann Feuchtigkeit kondensieren. Das sieht man nicht, da der Parkett saugt wie ein Schwamm. Besonders im Sommer ist das sehr wahrscheinlich, da die warme Außenluft viel absolute Feuchtigkeit speichert, die an kalten Flächen dann kondensiert. Schüsselung ist fast immer ein Feuchtigkeitsproblem.

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  •  johro
  •   Gold-Award
12.11.2010  (#3)
Hallo - wäre es da eigentlich von Vorteil, wenn man hier (Heizung, Kühlung) einen guten Laminat nimmt anstelle von Parkett?

lg
Johannes

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
12.11.2010  (#4)
Laminat - Der Träger von Laminat besteht meist aus MDF. MDF sind gepresste verleimte Holzfasern. Nimmt auch Feuchtigkeit auf und quillt stärker als Holz.

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  •  Sabine_Za
12.11.2010  (#5)
Hallo zusammen,

danke für die Rückmeldungen, auch wenn diese bisher nicht gerade positiv klingen...nundenn: vorab noch ein paar Infos von meiner Seite:
Verbaut wurde geräucherte Eiche,
WP MAXIMA, Massiv 15 mm mit ca. 8 mm Nutzschicht, gefast, Dimension: 1000 x 120 x 15 mm
Verwendeter Kleber: PU 225 von der Firma Wakol auf Grundierung D3074

Die am Vortag der Verlegung durchgeführte CM-Messung bei 50 g Einwaage ergab einen Feuchtigkeitsgehalt des Estrichs von 1,7 %.

Zum Raumklima kann ich mich eigentlich nicht wirklich negativ äußern...ist ja Gott sei dank nicht so, dass der Boden derartig runtergekühlt wird, dass man mit kalten Füssen rumläuft (bin im Haus immer in Socken/Barfuss unterwegs).

Die Minimale Rücklauftemperatur ist bei der Waterkotte standardmässig auf 18° eingestellt und wurde nicht verändert, die minimale Temperatur des Vorlaufes ist unbekannt...

Die Vermutung, dass gerade bei hoher Umgebugnstemperatur und hoher relativer Luftfeuchte (75% sind ja im Sommer nicht gerade eine Seltenheit) Kondenswasser entstehen kannscheint für mich auch Fehlerquelle Nummer 1 zu sein...besonders ohne Taupunktregeglung...(es sei denn, die Waterkotte hat die irgendwie irgendwo eingebaut???)
im Sommer wurde auch an einer Stelle erneut die Feuchtigkteit des Estrichs gemessen....mit Sage und Schreibe 2,9% !!!
Das hier Feuchtigkeit entsteht sollte wohl jedem Sachverständigen klar sein...isses aber nicht....

Bin gespannt wies weitergeht...zur zeit versuchen wir mit einem Rechtsanwalt das Thema aussergerichtlich ins Reine zu bringen...

die Kühlung wurde auf jeden Fall diesen Sommer kein einziges Mal eingeschalten... (unerträglich heiss wurde es dann auch nicht...)

auf alle Fälle

schöne Grüsse zusammen

Gerhard



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  •  2moose
  •   Gold-Award
12.11.2010  (#6)
RÜCKLAUFtemperatur 18°C?? - Ich hoffe nicht, denn das würde Vorlauftemperaturen weeeiiiit unter 18°C bedeuten und Kondensat ohne Ende. Vielleicht ist ja doch die VORlauftemperatur gemeint, also die kältere Seite, die aus der WP WP [Wärmepumpe] kommt!? Hoffentlich ...
P.S. Der Estrich wird bei der Art der "Bodenbelagsvernichtung" ja ned feucht da die Feuchte schon an der Oberfläche = Parkett auskondensiert.

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  •  eggerhau
13.11.2010  (#7)
Fussbodenkühlung und Parkett-Problem - @Sabine_Za
Ich denke schon, dass die bei Euch installierte Kühlung über die Erdsonden vernünftig ist und der Grund für die Probleme mit dem Parkett nicht zwangsläufig mit diesem System begründet sein muss.
Das Thema „passive Kühlung mit der Erdsondenanlagen“ ist schon länger aktuell. Bei uns laufen diverse Anlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit verschiedenen Systemen (z.B. Viessmann, Hoval) zufriedenstellend. Die meisten bekannten Anlagenbauer haben heute solche Anlagen im Angebot. Ich denke auch Waterkotte gehört da dazu. Es ist eine einfache, kostengünstige und auch energetisch vertretbare Möglichkeit den Komfort in Wohnungen zu verbessern. Wenn alle anderen Möglichkeiten das passiven Wärmeschutzes (Bauweise, Sonnenschutz, lüften im richtigen Moment usw.) ausgeschöpft sind, ist das noch „heisser Tipp“. Man denke an die letzten, doch recht warmen Sommer. Und es bringt – so als Nebenwirkung - Wärme in den Boden zurück. Also grundsätzlich habt ihr eine vernünftige Entscheidung getroffen.
Aber jetzt kommt das „Aber“:
-Man muss sich im Klaren sein – passive Kühlung ist keine Klimaanlage! Eine Verbesserung der Raumtemperatur von 2 bis 3 Grad gegenüber „keine Kühlung“ ist aber realistisch. Also nicht zu tief einstellen!
-Die Anlage muss seriös geplant, gebaut, eingestellt und überwacht sein. Zum Verständnis: Bei einer passiven Kühlung über Erdsonden wird das Heizungswasser in der Bodenheizung durch die Sole aus der Erdsonde, über einen separaten Wärmetauscher, abgekühlt. Das wiederum kühlt den Boden im Gebäude und damit die Wohnräume.
-Sicherstellen, dass der Taupunkt im und auf dem Boden nicht unterschritten wird. Also nicht bei der Regulierung und Überwachung sparen.
-Alle Räume müssen eine eigene Regelung, am besten ein Raumthermostat, haben. Man muss regeln können welcher Raum gekühlt werden soll.
-Nassräume (!hohe Feuchtigkeit!) werden in der Regel aus der Kühlung ausgenommen.
-Keine Experimente zulassen und sich an bewährte System halten.
In diesem Sinne
H.D.E


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  •  Thomas Heufers
14.11.2010  (#8)
Kühlung über ein Luftregister ist praxistauglich - Man kommt mit der Kühlung über die Fußbodenheizung recht schnell an die physikalischen Grenzen, eine mögliche Tauwasserbildung setzt bei hohen sommerlichen Temperaturen schnell ein.
Der bessere Weg ist ein Bypass der Soleleitung über ein Kühlregister und die Zuführung vorgekühlter Luft über eine Wohnungslüftungsanlage.

http://ecotec-energiesparhaus.de/fileadmin/img/Helios-Aufbauschema-Sole-EWT-290x500.gifBildquelle: http://ecotec-energiesparhaus.de/fileadmin/img/Helios-Aufbauschema-Sole-EWT-290x500.gif
Im folgenden PDF-Dokument ist ein Sole-Erdwärmetauscher mit Erdkollektor beschrieben. Man kann aber auch die Kühlenergie aus der Sole der Tiefensonde in ein solches System einbinden.
http://ecotec-energiespartechnik.de/Daten/Helios-Sole-Erdwaermetauscher-SEWT-Montageanleitung-Betriebsvorschrift.pdf

Gruß

Thomas Heufers

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  •  2moose
  •   Gold-Award
15.11.2010  (#9)
Rein gefühlsmäßig trau ich der Luftvariante noch weniger - Effizienz zu. Wenn man bedenkt, dass man im Winter mit 50 Grad Einblastemperatur (deltaT zur Raumtemperatur 30K) grad mal 1 bis 1,5kW einbringen kann, schaut die Bilanz im Sommer mit einem deltaT von 15K (Raum 25, Zuluft 10) noch trauriger aus. Dazu kommt ebenso das Kondensatproblem, denn bei 10Grad Einblastemperatur läuft das Wasser von den Einblasventilen.
Helfen tut nur ne große Kühlfäche - und das möglichst weit oben im Raum weil die kühle Luft runter will. Also Deckenkühlung oder Bauteilaktivierung wenn Betondecke zum OG vorhanden. Oder Wandfläche als Kompromiss.
Natürlich nur, wenn die Beschattung (und natürlich auch Dämmung) perfekt gelöst ist, denn ein einzelnes unbeschattetes Südfenster macht den Effekt der passiven Kühlung schon zunichte.

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  •  zirler78
  •   Bronze-Award
15.11.2010  (#10)
Rückmeldung.. - wir haben eine x² Anlage und bekamen folgende Info!

Die passive Kühlung hat nur eine geringe Leistung - vor allem deshalb, weil einen Flachkollektor verwendet wird. Es kommt zu keinem Kondensat. Darüber hinaus ist in der Regelung eine Kondensatvermeidung eingebaut.

Ich gehe davon aus, dass der Fußboden ca. auf 22 Grad herabgekühlt wird.

Im Heizbetrieb wiederum haben wir max. eine Vorlauftemperatur von 30 Grad, das ergibt eine Fußbodentemperatur von ca. 24 Grad bwi 22 Grad Raumptempaeratur.


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