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Ganzes Haus an den Backup Ausgang des Wechselrichters?

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
8.9. - 10.9.2023
10 Antworten | 5 Autoren 10
10
Grüß Euch, ich hab wieder mal eine Frage:

Welche Vor- oder Nachteile hätte es alle Verbraucher des Hauses permanent (aber manuell umschaltbar) an den Backup- (Notstrom-) Ausgang des Wechselrichters zu hängen?

Ich beschreibe mal was ich glaube (aber nicht zu 100% weiß):

Vorteile:
  • Bei Netzausfall wird sofort (<10ms) das Netz abgetrennt und man merkt nichts und hat keinen Datenverlust zb an dem Wordfile, welches man gerade schreibt

  • Man muss bei einem Netzausfall eventuell (wenn die PV genug liefert oder man eine geladene Batterie hat) nicht in den Keller gehen um manuell etwas umzuschalten

Nachteile:
  • Man bekommt den Netzausfall nicht mit (Zählt für mich nicht, da ich den Wechselrichter an der Hausautomatisierung hängen hab und eine Warnung ausgebe, wenn das Netz weg ist)

  • Wenn der Wechselrichter bei Netzausfall die nötige Leistung die das Haus gerne hätte nicht liefern kann geht er auf Störung und damit ist der Strom im Haus weg. (Auch nicht wirklich ein Nachteil, da ja, wenn das Haus nicht auf Backup hängt, der Strom im Haus sowieso weg ist, weil der Wechselrichter Richtung Netz abschalten muss. )

  • Wenn das Netz da ist kann es dennoch zu Ausfällen kommen, wenn das Haus mehr zieht als der Wechselrichter kann. (Und da bin ich mir unsicher was wirklich stimmt). Also zB wenn ich Sauna und Kochfeld gleichzeitig betreibe und auf 12 kw komme und der Wechselrichter nur 10 kw kann, schaltet der Wechselrichter ab obwohl das Netz da wäre. Richtig?
    Also sollte eine Sauna, die man bei Netzausfall wirklich nicht einschaltet, nicht am Backup hängen weil man sonst über die WR WR [Wechselrichter] Leistung kommt? Oder ist das egal, weil der Bypass des Netztes zur Backupseite hin über den WR WR [Wechselrichter] eh unbegrenzt funktioniert??

  • Anlaufströme. Können die den WR WR [Wechselrichter] dann in die Störung bringen obwohl das Netz da ist? Auf was muss/kann man da aufpassen? Kann man das technisch verhinden?

Bonusfrage:
Was genau ändert sich, wenn man eine Hochvolt Batterie auf der DC Seite hat? (Abgesehen vom offensichtlichen Unterschied, dass man Strom aus der Batterie haben kann wenn die PV nichts liefert. Ich meine hinsichtlich Anlaufströme usw...)

Danke für Eure Inputs!

  •  Puitl
  •   Silber-Award
8.9.2023  (#1)
Ich habe eine Victron-Anlage und das ganze Haus auf Notstrom: Solange das Netz da ist kann ohne Probleme mehr Leistung als der Wechselrichter hat gezogen werden, alles was über die WR WR [Wechselrichter]-Leistung hinaus geht wird als "Bypass" vom Netz gezogen.

Anders schauts dann aus bei Stromausfall, hier bist du auf die Leistung des WR WR [Wechselrichter] beschränkt.

Bezüglich Anlaufströme wage ich zu behaupten das Victron hier einfach das beste ist, die geben offen bekannt wie viel kW zB. ein Drehstrommotor (zB. Kompressor) haben darf damit der WR WR [Wechselrichter] den noch schafft.
Meine Eltern haben nen Sungrow, der steigt beim einschalten der Kaffeemaschine schon aus...

Bei Victron brauchst du wie bei jedem anderen leistungsfähigen Notstrom-System sowieso einen Speicher, dieser muss halt einfach die benötigte Leistung liefern können.

Ohne Speicher gibt's zB. eh nur Fronius mit der Steckdose, die ist dann eh nur da um mal Licht zu machen oder was kleines zu betreiben - bei Sonnenschein

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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
8.9.2023  (#2)
Es gibt auch WR WR [Wechselrichter] die dir ohne Batterie ein Netz machen, wenn die PV liefert (Sofarsolar ist einer).

Das ein Sungrow im Notstrom bei einer Kaffeemaschine aussteigt, kann ich fast nicht glauben.....

Die Leistung, die du bei Notstrom zur Verfügung hast, wird eher von der Leistung der Batterie abhängen, als vom WR WR [Wechselrichter]. Bei mir zb hab ich 7,5kW max. aus der Batterie, wobei mein WR WR [Wechselrichter] 15kW kann.

Im Netzbetrieb hast du keine Einschränkung der Leistung durch den WR WR [Wechselrichter].

Ich habe aber trotzdem mein Haus nicht am Backup des WR WR [Wechselrichter] hängen, sondern hänge das Haus nur bei Netzausfall (automatisch) auf den Backup des WR WR [Wechselrichter]. Der Grund war, dass ich nicht abhängig sein will vom WR WR [Wechselrichter], wenn der ausfällt, oder ein Update macht oder sonst etwas mit der Anlage ist.

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
8.9.2023  (#3)
Ich habe auch eine Victron/ Fronius Anlage. 15kW Last(5kw pro phase) ohne Probleme mit Überlast möglich. Wenn man so was will, ist das die Beste Lösung. Hat auch noch dazu eine USV Zulassung mit einer Umschaltzeit von 10ms. Das alles können nicht viele.
Solax ist bei den Kompakten mit HV Batterie recht gut und billig und kanm auch recht viel. Verkauf ich oft.
Ansonsten kannst nur eine Backup linie machen wo gewisse Verbraucher nicht drauf sind oder nen Lastabwurf.

1


  •  sir0x
  •   Bronze-Award
8.9.2023  (#4)
Wobei der Fronius mWn ja nicht schieflastfähig ist, oder?

1
  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
10.9.2023  (#5)

zitat..
Puitl schrieb: Bei Victron brauchst du wie bei jedem anderen leistungsfähigen Notstrom-System sowieso einen Speicher, dieser muss halt einfach die benötigte Leistung liefern können.

Wieso braucht es einen Speicher?
Ohne Speicher gehts logischerweise nur dann wenn die Sonne (genug) scheint, aber das deckt ja einen schönen Teil des Jahres ab.
Klar kann es sein, dass der Wechselrichter mit Störung aussteigt, wenn eine Wolke durchzieht. Aber ohne der Backup-Funktion wäre bei Netzausfall ja sowieso kein Strom da, weil der WR WR [Wechselrichter] dann nicht ins mit dem Netz verbundene Haus liefern darf.


zitat..
Puitl schrieb: Ohne Speicher gibt's zB. eh nur Fronius mit der Steckdose, die ist dann eh nur da um mal Licht zu machen oder was kleines zu betreiben - bei Sonnenschein

Mein WR WR [Wechselrichter] ist ein GoodWe GW10K-ET und ich hab keinen Speicher.
Ich hab jetzt das ganze Haus seit 1 Tag am Backup-Ausgang und es funktioniert alles (Heizung macht Warmwasser, Backofen/Dampfgarer, Kochfeld, ...)


zitat..
sir0x schrieb: Die Leistung, die du bei Notstrom zur Verfügung hast, wird eher von der Leistung der Batterie abhängen, als vom WR WR [Wechselrichter]. Bei mir zb hab ich 7,5kW max. aus der Batterie, wobei mein WR WR [Wechselrichter] 15kW kann.

Im Netzbetrieb hast du keine Einschränkung der Leistung durch den WR WR [Wechselrichter].

Verstehe ich Dich richtig?
Wenn das Netz da ist sollte ich auch 20kW aus dem Backupausgang des WR WR [Wechselrichter] ziehen können, weil das einfach gebypassed wird?


zitat..
sir0x schrieb: Ich habe aber trotzdem mein Haus nicht am Backup des WR WR [Wechselrichter] hängen, sondern hänge das Haus nur bei Netzausfall (automatisch) auf den Backup des WR WR [Wechselrichter]. Der Grund war, dass ich nicht abhängig sein will vom WR WR [Wechselrichter], wenn der ausfällt, oder ein Update macht oder sonst etwas mit der Anlage ist.

Wie machst Du das genau?
Hast Du da vielleicht ein Schaltbild?




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  •  uzi10
  •   Gold-Award
10.9.2023  (#6)

zitat..
Altromondo schrieb: Wieso braucht es einen Speicher?
Ohne Speicher gehts logischerweise nur dann wenn die Sonne (genug) scheint, aber das deckt ja einen schönen Teil des Jahres ab.
Klar kann es sein, dass der Wechselrichter mit Störung aussteigt, wenn eine Wolke durchzieht. Aber ohne der Backup-Funktion wäre bei Netzausfall ja sowieso kein Strom da, weil der WR WR [Wechselrichter] dann nicht ins mit dem Netz verbundene Haus liefern darf.

Es braucht bei solchen Lösungen immer einen Speicher. Und eine Wolke ist eine Katastrophe, da ist auf einmal nix mehr Los in der Hos. Und der Akku puffert das. 


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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
10.9.2023  (#7)

zitat..
Altromondo schrieb:

───────────────

Wie machst Du das genau?
Hast Du da vielleicht ein Schaltbild?

Hat mein Eli mit ein paar Schützen und Relais gebaut (muss ihn mal nach bem Schaltbild fragen)


zitat..
uzi10 schrieb:

Es braucht bei solchen Lösungen immer einen Speicher. Und eine Wolke ist eine Katastrophe, da ist auf einmal nix mehr Los in der Hos. Und der Akku puffert das.

Eine Wolke sehe ich hier nicht wirklich als Problem, denn selbst heute früh bei Nebel hatte ich >1kW vom Dach (12 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung])




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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
10.9.2023  (#8)

zitat..
uzi10 schrieb: Es braucht bei solchen Lösungen immer einen Speicher.

Wieso?
Könntest Du das genauer ausführen?
Was spricht dagegen das ganze Haus bei Stromausfall vom Netz zu trennen und über die PV zu versorgen, wenn man keinen Speicher hat?




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  •  wiwi
  •   Bronze-Award
10.9.2023  (#9)

zitat..
Altromondo schrieb:

──────
Puitl schrieb: Bei Victron brauchst du wie bei jedem anderen leistungsfähigen Notstrom-System sowieso einen Speicher, dieser muss halt einfach die benötigte Leistung liefern können.
───────────────

Wieso braucht es einen Speicher?

Die Multiplus laufen ohne Batterie nicht, die brauchen zwingend einen. Konfigurieren geht allerdings mit Labornetzteil an DC.


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  •  uzi10
  •   Gold-Award
10.9.2023  (#10)

zitat..
Altromondo schrieb:

──────
uzi10 schrieb: Es braucht bei solchen Lösungen immer einen Speicher.
───────────────

Wieso?
Könntest Du das genauer ausführen?
Was spricht dagegen das ganze Haus bei Stromausfall vom Netz zu trennen und über die PV zu versorgen, wenn man keinen Speicher hat?

Es funktioniert bei vielen einfach nicht. Die Wechselrichter erzeugen nix ohne Batterie. 
Fronius könnte seinen PV Point bis 3000VA . Dann bricht alles zusammen. Sungrow kann auch angeblich ein bissl was. Bei solax weiss ich es nicht.
Victron kann es nicht. Da muss zumindest ein Blei Akku dran


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