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Gasheizung gegen WP tauschen sinnvoll?

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  •  Chri3333
  •   Bronze-Award
7.8. - 10.8.2024
32 Antworten | 9 Autoren 32
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Auf Anraten zweier Mitglieder  nun mein eigener Thread😊
Ich habe letzte Woche ein Ziegelmassiv Haus (Malli Bj.2007) mit 130qm Fläche + Keller gekauft.

EG + OG werden mit einer FBH FBH [Fußbodenheizung] mittels Gas beheizt. Zusätzlich ist eine 6qm Solartherme verbaut.

Nun stellt sich die Frage für mich, soll ich die Heizung die laut Vorbesitzer wirklich Einwandfrei funktioniert raussreisen und eine WPWP [Wärmepumpe] einbauen (um die Förderungen mitzunehmen) ?

Fix geplante Umsetzung für dieses Jahr noch ist folgende:

1. PV + Speicher (beide Dächer so voll wie möglich machen)
2. Dachboden Dämmen gemäß Empfehlung vom Energieausweis (soll ja recht günstig umsetzbar sein?), wie weit vom HWB (Ref 54,7, Ort 69, denkt ihr kommt man da noch runter?)

An der Seite wo die Solartherme verbaut ist, ist eigentlich wirklich immer das ganze Jahr über sehr viel Sonne:

_aktuell/20240807507959.png

Vorbesitzer hatte angeblich einen langfristigen Jährlichen Durchschnittsverbrauch von ca. 320 Kubikmeter Gas pro Jahr, er meinte er hat in der Übergangszeit immer mit der Solartherme geheizt (Kommt mir aber sehr wenig vor?)

Und ja nun stellt sich eben die Frage was würde eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] oder Erdwärmepumpe ca. Kosten und ist es überhaupt sinnvoll ein intaktes System raus zu reißen?

Bei Erdwärme kommt bedingt durch den großen Pool wohl sowieso nur eine Tiefenbohrung in Frage?


_aktuell/2024080721388.jpg


_aktuell/20240807373810.jpg
Der Technikraum befindet sich im Keller:


_aktuell/20240807716544.jpg

Wie sind eure Meinungen dazu? Energieausweiß weiß ich nicht wie ich den am besten Hochladen könnte😅

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
9.8.2024  (#21)
Wenn es konkrete Hinweise auf einen Arteser gibt, ist es natürlich sinnfrei, dort tiefer zu bohren.
Das wieder zu beheben kann viele Tausend Euro kosten, und im Worst Case ist die Bohrung an sich dann garnicht nutzbar.
Baugrundrisiko liegt ausschließlich bei dir.

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  •  mariof
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#22)
Beim Gasverbrauch muss man auch die Zieltemperatur im Auge haben. Kenne einige der älteren GEneration die in den SChlafräumen null heizen um im Wohnzimmer 17 Grad haben... 

ABer mal sehen was die Zahlen sagen :)

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  •  Chri3333
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#23)
Ich war jetzt schon in Kontakt mir Tiefenbohrfirmen und einen Installateur der eine sehr guten Ruf bei uns hat:

Er meinte eine Tiefenbohrung ist bei mir absolut kein Problem, er hätte aber die Wärmepumpe auf 8KW ausgelegt obwohl er auch gesagt hat, dass ich einen Top Wert habe bezüglich der Heizlast.

Und es würde wohl auf 2x80m Bohrungen hinaus laufen (die Firma die mit ihm arbeitet verlangt 55€/m). Zusätzlich sagte er, er würde Lambda LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbauen, die extrem effizient sein sollen (in meiner Gegend hat er angeblich auch schon sehr hohe JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] Zahlen von 6 erreicht und es deswegen Geschmacksache wäre ob ich eine Tiefenbohrung oder LWP LWP [Luftwärmepumpe] haben möchte). Preislich nimmt es sich nichts nach Abzug der Förderungen, er nannte einen Bereich von 6000-7000€.

https://efahrer.chip.de/news/starke-leistung-waremepumoe-reduziert-stromverbrauch-um-85-prozent_1012289

Wie auch schon von anderen Mitgliedern erwähnt, würde er mir auch raten die Solartherme gegen PV zu Tauschen (komischerweise raten mir im Freundeskreis alle dazu die Solatherme zu behalten).

Ich werde auf alle Fälle wenn ich die Schlüssel zum Haus habe einmal mit ihm alles vor Ort besichtigen und dann abwägen, gefühlt bin ich dennoch eher pro Tiefenbohrung

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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#24)

zitat..
Chri3333 schrieb: er hätte aber die Wärmepumpe auf 8KW ausgelegt

Mit welcher Begründung? Sowohl EA EA [Energieausweis] als auch die Abschätzung des Vergleichs, lassen eher die Überlegung zu, ob es nicht eine Nummer kleiner geht als die 6 kW😅

Zum Verständnis: Wärmepumpen haben eine Mindestleistung und eine Maximalleistung (abhängig von der Wärmequelle und Vorlauftemperatur). Zudem arbeiten sie in einem bestimmten Bereich am Effizientesten. Ist sie zu klein ausgelegt, muss der Heizstab mithelfen. Ist die Minimalleistung zu groß, taktet sie öfter, was auf die Lebensdauer der WPWP [Wärmepumpe] geht. Die Kunst bei der Auslegung ist es, den richtigen Bereich für das jeweilige Haus zu bestimmen. Der Maximalwert bei NAT im Energieausweis ist ein absoluter Sicherheitswert, da hier innere & solare Gewinne sowie ein bei den extremen Minusgraden meist unrealistischen Luftausgleich angenommen werden. 8 kW sind somit erstmal unverständlich. Bei der Stiebel Eltron wäre es z.B. technisch egal, da sie die gleiche Mindestleistung als die kleineren hat. Sie kostet einfach nur unnötig mehr. Bei den meisten anderen WPWP [Wärmepumpe] musst du dagegen eine wesentlich höhere Mindestleistung in Kauf nehmen. Wurde auch ein Pufferspeicher vorgeschlagen?


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  •  Markus98
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#25)
Du hast eine Heizlast von 5kW, da reichen die kleinsten Wärmepumpen aus. Die Lambda ist bei den geringen Heizkosten nicht den Aufpreis Wert. Mit einer Erdwärmepumpe schaffst du auch eine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 6, und hat noch viele andere Vorteile.

Wenn eine Tiefenbohrung ohne Probleme möglich ist, dann lass dir doch eine einzelne Bohrung mit 120-140m anbieten. 2x 80m sind vergleichbar mit einer einzelnen 120m, da die ersten 10m nicht zählen und das Erdreich pro 100m um 3 Grad wärmer wird.
Endweder Simplex DN40 (kein Verteiler notwendig) oder Duplex DN32 (Verteiler am besten Innen montieren)

Laut der Förderliste gibt es eh nur 2 Wärmepumpen die für dich in Frage kämen. Einmal die Stiebel Eltron WPE-I 06 HK 230 Premium (das K steht für Kühlung) und die Austria Email AG EWP 6

Bei der Stiebel sind die Größen 4kW, 6kW und 8kW baugleich und die kommt mit der Modulation bis 1kW (was 250W Stromaufnahme entspricht) runter.

Die Austria Email geht bis 6kW und hat auch einen großen Modulationsbereich.

Neu hinzugekommen ist die OCHSNER TERRA FOX 208 HPLA S200, aber die ist mit mindestens 2kW auch schon zu groß.
Gleiches gilt für die KNV S1x56-08PC, die wäre für dein Haus auch zu stark und hat eine schwache Solepumpe.

Wegen Warmwasser und Solarthermie:
Wieviele Personen sind im Haushalt? Bis 4 Personen könnte man über die Wärmepumpe mit eingebauten Warmwasserboiler (Wäre die HKW bei Stiebel, das W steht für den Warmwasserboiler) nachdenken, sonst extern mit großer Tauscherfläche.

Die Solarthermie an einen neuen Speicher anzuschließen macht keinen Sinn, weil die Arbeitszeit und das zusätzlich nötige Solarregister mehr kostet, als du dir in 20 Jahren ersparst. Dann lieber den PV mit besseren Wirkungsgrad (ca. 22% für Stromproduktion + COP von 4 von der Wärmepumpe = 88% im Vergleich zu 60% Solarthermie, die nichts mehr bringen wenn der Boiler bereits durchgeladen ist). Strom ist viel besser nutzbar und auch verkaufbar.

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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#26)

zitat..
Chri3333 schrieb: Lambda LWP LWP [Luftwärmepumpe]

Eine teure, aber mit Ovum aktuell die wohl beste LWP LWP [Luftwärmepumpe] auf dem Markt. Aber passt sie auch zu deinem Haus? Die kleinste Lambda hat bereits bei 7° Außentemperatur und 35° Vorlauf (du wirst hier weniger benötigen) eine Minimalleistung von 2,2 kW. Sie würde laut den Daten deines EA EA [Energieausweis] bereits ab 8° takten. Vermutlich bereits bei wesentlich geringeren Temperaturen, da sie einfach zu groß für dein Haus ist.


_aktuell/20240809383673.jpg


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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
9.8.2024  (#27)

zitat..
Markus98 schrieb: Die Lambda ist bei den geringen Heizkosten nicht den Aufpreis Wert. Mit einer Erdwärmepumpe schaffst du auch eine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 6, und hat noch viele andere Vorteile.

Absolute Zustimmung. Zudem lohnt es sich die langfristigen Kosten zu bewerten. Die Energiekosten werden sich vermutlich die Waage halten. Allerdings investierst du entweder mit der super Förderung in eine super Technik (Lamda LWP LWP [Luftwärmepumpe]), die nach einer bestimmten Zeit weg ist oder in eine super Technik (EWP), die nach einer Zeit weg ist + super Wärmequelle (Tiefenbohrung), welche dir vermutlich die nächsten 100 Jahre zur Verfügung steht und die nächsten Anschaffungskosten auf die EWP reduziert. Aufgrund der ausgesetzten Witterung ist zu erwarten, dass LWP LWP [Luftwärmepumpe] in der Regel schneller eingehen, als eine EWP, welche alle Komponenten im Haus stehen hat und mit einer relativ konstanten Wärmequelle arbeitet. Zudem sparst du dir mit einer EWP den Platz und die Geräusche vorm Haus. Bei gleichen Kosten wäre das für mich ein no brainer die EWP + Tiefenbohrung zu nehmen :)

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  •  Chri3333
  •   Bronze-Award
10.8.2024  (#28)
Danke nochmal für den Input. Warum er mir eine so starke Pumpe vorgeschlagen hat weiß ich ehrlich gesagt nicht, werde hier im September nochmal genau nachhacken (vorher hats eh keinen Sinn weil ich noch keinen Hausschlüssel habe).
Er meinte bezüglich Solartherme die vorhandene Warmwasser aufbereitung müsse wegen der Wärmepumpe sowieso raus weil diese nicht miteinander funktionieren wird und eben dann gleich alles mit PV voll. Erdwärme wäre mir eh lieber ich hoffe die Bohrung ist Platzbedingt kein Problem, da ja schon fast alles verbaut ist.

Aber er wird sich das dann alles vor Ort genau anschauen er meinte halt von der Effizienz her nimmt es sich nicht viel, die längere Lebensdauer spricht jedoch klar für Erdwärme!

Die Kosten für die Lambda wäre aufgrund der Förderung aber egal? Er nannte 23000€

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  •  Markus98
  •   Bronze-Award
10.8.2024  (#29)
Die LWP LWP [Luftwärmepumpe] wird mit 16k gefördert
Die EWP mit 23k + 5k Bohrbonus = 28k Gesamt.

Die SCOP und COP Werte sind bei EWPs immer mit Sole 0 Grad angegeben, real bewegt man sich über das Jahr gemittelt (du hast einen längeren Winter = besser) bei 5 Grad. Und der EWP ist im Winter um 2 Uhr in der Früh, wenn der Strom am günstigsten ist (dynamischer Strompreis) die Außentemperatur egal, die LWP LWP [Luftwärmepumpe] hat dort mit kälterer Luft zu kämpfen. Also Effizienz ist bei der EWP besser und bei den Heizkosten hat die noch mehr Potential, wenn man dynamische Tarife nutzt.

Bei der Tiefenbohrung sollten die zwei Bohrlöcher mindestens 6m auseinanderliegen, wir machen 10m. Das Problem hast du bei einer einzelnen, tieferen Bohrung nicht. Also wenn möglich dann gleich so 120-140m anvisieren.

Welche Hersteller verbaut dein Insti?

Beim Warmwasser gleich auf einen neuen Boiler zu setzen, der nur mit der Wärmepumpe betrieben wird ist die beste Lösung. Meine Eltern überbrücken bei ihren derzeitigen geringen Warmwasserbedarf den Winter mit einen Heizstab, weil das Dach sowieso irgendwann umgebaut werden soll und spätestens dann kommt die Solarthermie weg und ein neuer Boiler hin. Oder wenn die Anlage undicht wird oder der Boiler Probleme macht.

Und schau dir die Entfeuchtungsmöglichkeiten per KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und Soleanschluss im anderen Thread an. Ein weiterer großer Vorteil für die Erdwärme. Der Kühlbedarf steigt immer weiter, und dort spielt die Erdwärme erst recht ihre Vorteile gegenüber einer LWP LWP [Luftwärmepumpe] aus.

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  •  Chri3333
  •   Bronze-Award
10.8.2024  (#30)
Danke dir, Partner ist er von Lambda, KNV, Bösch und Holter, ober noch andere Firmen verbaut muss ich Fragen (aber schätze schon?). Auch das mit der Kühlung klingt interessant😊

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  •  Markus98
  •   Bronze-Award
10.8.2024  (#31)
Die KNV S1155-06PC war der Renner im Forum, leider ist die neue S1156-08PC in der Leistung gewachsen und die Solepumpe stößt bei einer einzigen Bohrung an ihre Limits. Angeblich bietet KNV auch eine stärkere Solepumpe an ....

In der Übergangszeit wird die minimale Leistung der KNV nicht Optimal sein, auf der anderen Seite, kann deine Fußbodenheizung wieder gut was wegpuffern.

Im anderen Thread wurde geschrieben, dass laut Planungstool bei 10 Grad Sole die Stiebel auf 1,5kW runterkommt und die KNV nur bis 2,3kW. Zum Vergleich, die alte KNV (S1155-06PC) kam auf ca. 1,6-1,7kW runter.

https://www.energiesparhaus.at/forum-entscheidung-ewp-stiebel-eltron-wpe-i-08-h-230-oder-knv-s1156-08/80124

Hast du dich auf den Insti festgelegt oder käme auch ein anderer in Frage?

Vor allem ein Vergleichsangebot für die Austria Email R290 und der Stiebel Eltron mit 6kW wäre zu empfehlen.

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  •  Chri3333
  •   Bronze-Award
10.8.2024  (#32)
Wirklich interessant die ganzen Hintergrundinfos, ich bin da ja wirklich noch nicht tief genug drinnen. Nein ich werde sicher bei 3Instis anfragen auch um einen Preisvergleich zu haben und werde bestimmt auch die von dir erwähnten EmailR290 und Stiebel Eltron erwähnen.

Danke dir😊

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