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Gefährliche Materialien Sanierung

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  •  phil0607
16.3. - 13.4.2024
33 Antworten | 12 Autoren 33
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Hallo. Wir haben gerade eine Wohnung aus dem Jahr 1947 erstanden, die sehr sanierungsbedürftig ist. Jetzt wäre meine Frage, ob und falls ja, in welchen Bauteilen gefährliche Materialien zu erwarten wären? Zb Asbesthaltiges, o.ä.
Kommen da Platten im Innenausbau in Frage (zb Decke Untersicht unter Holzbalkendecke) in Frage? Oder Putze?
Hat jemand hier Fachwissen darüber wann welche Materialien wofür verwendet wurden?
Danke und schöne Grüße
Phil

  •  phil0607
3.4.2024  (#21)
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Habe jetzt einiges mit einem Baustoffchemiker besprochen, fragwürdiges wird geprüft, danke für die super Labor-Tipps. Wusste auch nicht dass das Denkmalamt sowas macht.

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  •  thohem
3.4.2024  (#22)

zitat..
taliesin schrieb: In der Deponie ist Asbest vermutlich kein großes Problem, eingraben, fertig

So ist es. Beim Abbruch muss man schon gewisse Dinge beachten und Schutzausrüstung tragen, aber im Endeffekt wird das Zeug dann irgendwo vergraben und keinen scherts mehr


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  •  precision
  •   Bronze-Award
3.4.2024  (#23)

zitat..
massiv50er schrieb:

──────..
precision schrieb: Richtige gesundheitliche Gefährdung besteht aber erst bei häufiger Exposition und über längeren Zeitraum.
───────────────

das stimmt nicht.... kann man auch gut auf Wikipedia nachlesen....
Schlussendlich kommt es auf die Größe und die Geometrie der eingeatmeten Faser an...

Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang hier etwas reinzukopieren:
"
Asbest ist ein natürliches Mineral der Erdkruste und wurde wegen der Eigenschaften Nichtbrennbarkeit, chemische Beständigkeit, Hitze-, Korrosions- und Fäulnisbeständigkeit zum Brandschutz und zur Isolierung in Gebäuden und in Geräten eingebaut. In der Außenluft liegt die Konzentration an Asbestfasern üblicherweise bei 50-150 Fasern/m3, in Räumen mit Asbestbauteilen in schlechtem Zustand können in Einzelfällen deutlich höhere Werte gemessen werden (in Abhängigkeit von Erschütterungen etc bis zu mehreren tausend Fasern/m3). – Inzwischen ist Asbest verboten und die Sanierung von Spritzasbestprodukten in bestimmten Richtlinien geregelt.
 
Wie hoch ist das Erkrankungsrisiko durch Asbest?
Wenn Asbestfasern eingeatmet werden, können – nach Latenzzeiten von mehreren Jahren bis Jahrzehnten – folgende Erkrankungen entstehen: Asbestose, asbestbedingtes Lungenkarzinom und das Mesotheliom, ein bösartiger Tumor des Brust- und Bauchfells. Bei Asbest in Umweltkonzentrationen wurde bislang ausschließlich das Mesotheliom beschrieben. In der Bundesrepublik erkranken jährlich 2 von 100.000 Männern und 1 von 100.000 Frauen an einem Mesotheliom. Dies stimmt mit den Abschätzungen für das Risiko bei einer Asbestbelastung mit 100 Fasern/m3 über das ganze Leben überein (entsprechend in etwa der Außenluftbelastung).
 
Das asbestbedingte Risiko z.B. durch den Besuch einer Schule/Arbeitsstätte – unter der Annahme einer hohen Asbestbelastung von 1000 Fasern pro Kubikmeter Raumluft über 5 Jahre – wird auf 0,3-0,4 Erkrankte pro 100.000 Exponierte geschätzt. Es liegt damit ca. 50 fach unter dem ebenfalls nicht selbstbestimmten Risiko eines tödlichen Unfalls innerhalb von 5 Jahren und mehr als 100fach unter dem in der Regel unfreiwillig eingegangenen Krebs-Risiko durch Passivrauchen.
"

Quelle:
https://frankfurt.de/themen/gesundheit/umwelt-und-gesundheit/umweltmedizin/asbest---innenraumluftbelastung-und-erkrankungsrisiko-durch-asbest

Die Vorstellung in seinem Leben keine Asbestfaser je einzuatmen, ist leider unrealistisch.

Man sollte aber die Freisetzung bei Sanierungen möglichst gering halten.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
3.4.2024  (#24)

zitat..
precision schrieb:
Die Vorstellung in seinem Leben keine Asbestfaser je einzuatmen, ist leider unrealistisch.

Man sollte aber die Freisetzung bei Sanierungen möglichst gering halten.

ich weiß nicht, was daran meinem Beitrag nicht entspricht?
Das Asbest als natürliches Material nicht komplett vermieden werden kann, ist mir bewusst....
trotzdem kommt es auf die Geometrie der Faser an... die Folgen hast dann im worstcase Jahre/Jahrzente später.


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  •  precision
  •   Bronze-Award
3.4.2024  (#25)

zitat..
massiv50er schrieb:

──────..
precision schrieb:
Die Vorstellung in seinem Leben keine Asbestfaser je einzuatmen, ist leider unrealistisch.

Man sollte aber die Freisetzung bei Sanierungen möglichst gering halten.
───────────────

ich weiß nicht, was daran meinem Beitrag nicht entspricht?
Das Asbest als natürliches Material nicht komplett vermieden werden kann, ist mir bewusst....
trotzdem kommt es auf die Geometrie der Faser an... die Folgen hast dann im worstcase Jahre/Jahrzente später.


Ich hab dich zitiert, weil du Wiki ins Spiel gebracht hast und habe deswegen den Text verlinkt.
Nix für ungut. emoji

Es wird öfter gesagt, dass eine einzelne Faser Asbest schön tödlich sein kann.
Ja klar ist da auch etwas dran.
Genausogut kann man theoretisch auch von der ersten Zigarette Lungenkrebs bekommen (bei entsprechender genetischer Vorbelastung), ...


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  •  robits
  •   Bronze-Award
10.4.2024  (#26)
Nochmal ein Schmankerl aus der Praxis heute:

Wollte das ganze Eisen aus diesem Haufen im Hof fischen. Unter dem Laub, Ästen und Eisen liegen natürlich 4 große Eternit Bruchstücke. 

Das Highlight aber ist das Stück Eternitplatte, das im Stamm des wild aufgegangenen Baum steckt. 
Bekommt man mit ziehen nicht raus. 



_aktuell/20240410244020.jpg

_aktuell/20240410468009.jpg




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  •  taliesin
  •   Gold-Award
10.4.2024  (#27)
Nass spritzen, zerklopfen, gut.

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  •  robits
  •   Bronze-Award
11.4.2024  (#28)
👍 das ist der Plan

Oder den Stumpf weiter unten absägen. Muss mal schauen wie ich dazukomme. 

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  •  Jothe
12.4.2024  (#29)
Nur um zu dokumentieren, Boden aus dem Jahr 1979/1980 wurde von 2 Bodenlegern nicht als mögliche Gefahrenquelle für Asbest erkannt, sogar als solche ausgeschlossen (weil anscheinend Bodenbelag nicht weich genug, und es wurde einfach ohne Vorwarnung herumgekratzt.


_aktuell/20240412339552.jpg

_aktuell/20240412614188.jpg

Als der Boden schon beschädigt war, hab ich eine Laborprobe machen lassen.

Befund: Chrysotilasbest nachgewiesen (> 50 %)

Es hat mich echt wütend gemacht wie sorglos manche Handwerker mit abgeschlossener Lehre etc ans Werk gehen und damit die Kunden und sich selbst gefährden.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
12.4.2024  (#30)
Ich finde, dem Boden sieht man das auch an, zumindest, dass man es nicht ausschließen kann. Jede Form von Fasrigkeit aus dieser Zeit ist mit Skepsis zu betrachten!
Ich habe hier noch Lineoleum rumliegen (in größeren Mengen) und bin nicht sicher ob der Rücken nicht ev. Asbesthaltig ist, sieht tendenziell eher wie Jute aus.

Wo lasst ihr eure Proben untersuchen?

1
  •  Jothe
13.4.2024  (#31)
Ja, bei einem Boden Jg. 1979/80 kratzt man einfach nicht herum. Bin jetzt auch schlauer, hätte mir aber von den Fachrbeitern die Info erwartet. Die weiße Unterseite war vor dem Herumkratzen nicht sichtbar. Es ist einfach immer Vorsicht geboten. 

Wir haben die Analyse über Ivario in Hamburg machen lassen. Ging schnell und unkompliziert.

2
  •  robits
  •   Bronze-Award
Firmenempfehlung 13.4.2024  (#32)
Ivario kann ich auch empfehlen. Hier wurde auch vor kurzem das Bundesdenkmalamt empfohlen. 

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.4.2024  (#33)
Danke für die Info.

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