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Größe der Heizung

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  •  Stoffal02
11.7. - 14.7.2017
10 Antworten | 6 Autoren 10
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Hallo zusammen.

ich hab irgendwo im Forum mal gelesen, dass man über den Heizölverbrauch/Jahr ungefähr die benötigte Heizungsgröße kommt. Wie geht denn das?

Hintergrund ist folgender. Mein Vater hat einen Uralt Ölkessel mit 36kW zuhause und würde diesen gerne tauschen. Daraufhin hat er unseren Installateur angerufen und ein Angebot machen lassen. Dieser hat nun einen modulierenden Ölkessel zwischen 19-31 kW angeboten.
Ich bin der Meinung, das dies aber maßlos übertrieben ist, da er ca. 4500lt Heizöl im Jahr verbraucht. Wenn ich das in kW umrechne, sind das 45000 kWh. Somit würde der Kessel mit 19kW ca. 2368 h im Jahr laufen (ohne dass ich einen besseren Wirkungsgrad des neuen Kessels mitgerechnet habe)
Was sagt ihr dazu. Muss der wirklich so groß sein? Meiner Meinung wäre eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe sowieso besser...

Beheizte Fläche ist ca. 190m2 und es leben dort 2 Personen.

Besten Dank

Stoffal02

  •  ap99
  •   Gold-Award
11.7.2017  (#1)
30 kW ... 150 W/m2 beheizte Fläche ... unglaublich.

Wenn es unbedingt Öl sein muß ... kenne ich nur den Buderus Logano GB145-15 der moduliert (1:3) ... dann gäbe es noch GB145-21, diese Leistung (21kW) sollte aber nicht nötig sein.

Wie wird denn Warmwasser aufbereitet? (Wie groß ist der WW WW [Warmwasser]-Speicher?)

ABER: Alleine die Tatsache, daß es hier keine Entwicklung mehr gibt, sollte einem die Augen öffnen, und man sollte sich fragen, ob Öl noch der richtige Energieträger ist.

45.000 kWh ist auch eine Ansage ... auch wenn es mit neuem Kessel auf 40.000 "runtergehen" sollte, ist das ein enormer Verbrauch für 190 m2.

Bezüglich Grundwasserwärmepumpe wäre die Hydraulik, Wärmeabgabe (Heizkörper, FBH) und Vorlauftemperaturen der Heizung interessant.

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  •  Stoffal02
11.7.2017  (#2)
Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin absolut deiner meinung, dass es vollkommen sinnlos ist eine Ölheizung zu montieren. Aber wie sagt man so schön: einen alten Baum kann man nicht mehr biegen...

Auch bin ich zuversichtlich, dass ich ihn in richtung Wärmepumpe drängen kann, zumal er einen zweiten Brunnen zur Gartenbewässerung bohren lassen will.

Warmwasser wird über Strom erzeugt

Was noch zu ergänzen ist bzgl Haus. Beheizte Fläche ist 190m2, da gibt es dann noch den unbeheizten Keller und Dachboden, und das 100m2 Nebengebäude muss ebenfalls als Frostschutz temperiert werden...

Die Heizung ansich ist schon damals für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt worden, da meine Eltern vor rund 20-25 Jahren schon eine Wärmepumpe installiert hatten, diese dann relativ schnell wegen zu geringer Wassermenge des Brunnens stillgelegt hatten.

Lg

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  •  ap99
  •   Gold-Award
11.7.2017  (#3)

zitat..
Stoffal02 schrieb: Warmwasser wird über Strom erzeugt


Keine Anbindung an die Heizung möglich? ... wenn bei dem Verbrauch das WW WW [Warmwasser] noch nicht dabei ist, könnte es mit den 15 kW knapp werden.

Offtopic:

zitat..
Stoffal02 schrieb: einen alten Baum kann man nicht mehr biegen...


emoji ich habe gerade eine ähnliche Situation in meinem näheren Umfeld ... alter Ölkessel soll schön langsam raus (saniertes/gedämmtes Haus mit trotzdem sehr hohem Ölverbrauch, weil die Fenster Tag und Nacht das ganze Jahr gekippt sind ... ich habe keine Chance das zu abzustellen).
RGK bzw generell WPWP [Wärmepumpe] nicht möglich (Kleines Grundstück, Topografie, Einfriedung), und bei dem Lüftungsverhalten ... also was tun? ... mir geht's also ähnlich.


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
11.7.2017  (#4)

Heizöl ist ja momentan wieder "billig" aber man braucht kein Hellseher sein um den Trend zu erkennen.
Nicht umsonst werden Ölkessel bereits verboten (NÖ...)
Warum nicht auf eine Pelletsheizung umstellen? Würde 1500 bis 2000 Heizkosten / J sparen, vielleicht ist das ein Argument.


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  •  ap99
  •   Gold-Award
11.7.2017  (#5)

zitat..
rocco81 schrieb: Pelletsheizung


Dafür gäbe es in Salzburg derzeit sogar 7.020 € Förderung (bei Umstieg von Öl) ... in Frage käme der Hersteller den du auch hast (und das obwohl ich selber keine gute Erfahrung mit unserer Pellets-Anlage (anderer Hersteller) habe ... das weißt du ja emoji )

Gas liegt auch vor der Haustüre ... Öllagerraum könnte dann genutzt werden (könnte gut gebraucht werden)

Sorry fürs thread kapern ... zurück zu Stoffal02

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.7.2017  (#6)

zitat..
Stoffal02 schrieb: Dieser hat nun einen modulierenden Ölkessel zwischen 19-31 kW angeboten...

das finde ich grob fahrlässig und wirft ein sehr schlechtes licht auf den anbieter - stichwort nutzungsgrad...

zitat..
Uralt Ölkessel mit 36kW...

zitat..
ca. 4500lt Heizöl im Jahr...

zitat..
Warmwasser wird über Strom erzeugt...

ich fühle mich ja wie zuhause ... emoji

hier vor ein paar jahren noch fast idente werte...
knapp 4000l öl pro jahr für den 40kw ölkessel
haus eine nr größer als bei euch, anfang '70, 2-familien...

das waren auch mal € 4000,- die jahr für jahr durch den kamin zogen...

energieausweis brachte für den istzustand 17kw heizlast.
nach thermischer sanierung werkelte dann die letzten jahre eine 8kw-wp die letzten winter durch eine mit 6kw ersetzt wurde, die den letzten rekordwinter bravourös gemeistert hat (zu testzwecken auf 5kw gedrosselt)

zitat..
Stoffal02 schrieb: Wenn ich das in kW umrechne, sind das 45000 kWh.

diese alten ölkessel haben grausame nutzungsgrade von deutlich unter 70%. der rest geht volley beim kamin raus.

da bleiben von den 45.000kwh ölwärme vielleicht 25.000-30.000kwh wärmebedarf des gebäudes. den würde bsplw eine (verlustfreie) 12kw wp locker stemmen...

schau dir dazu auch das beispiel von seinereiner an der ähnliches umgesetzt hat...
http://www.energiesparhaus.at/forum/41004

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  •  Stoffal02
12.7.2017  (#7)
Hallo zusammen

Vielen Dank nochmals für eure Antworten. Dass ein Energieausweis benötigt wird um den genauen Wärmebedarf zu ermitteln ist mir klar. In Erster Linie, wollte ich nur ungefähr abschätzen, wieviel Heizlast wirklich benötigt wird, da mir der Kessel stark überdimensioniert erscheint.

Wieviel der neue Brunnen hergeben muss, hängt ja auch stark von der verbauten Wärmepumpe ab. Wenn dann wirklich 30kw Heizlast wären, dann müsste man ja 6m3/h Wasser durchlassen (Falls meine Berechnung stimmt.) Bei 15kW ist dass dann ja nicht mehr so schlimm...

Eine Thermische Sanierung ist leider nur sehr eingeschränkt möglich. Zum einen steht das Haus auf der einen Seite an einen alten Turm (Denkmalschutz), auf der anderen Seite an ein im Winter unbenutztes Haus und die dritte seite ziert ein Wintergarten, welcher im Winter ebenfalls nur temperiert wird. Dachboden wurde vor Jahren isoliert, ebenso sind neue Fenster eingebaut.

LG Stoffal

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  •  ap99
  •   Gold-Award
12.7.2017  (#8)

zitat..
Stoffal02 schrieb: Dass ein Energieausweis benötigt wird um den genauen Wärmebedarf zu ermitteln ist mir klar.


Das funktioniert nur, wenn du die genauen Aufbauten samt u-Werten kennst.
--> du hast ja den Verbrauch ... lt Arne 12 kW (falls Wärmepumpe)

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  •  alex2
14.7.2017  (#9)
tut mir leid dass ihr schlechte Erfahrungen mit der WPWP [Wärmepumpe] gemacht habt.
Würde trotzdem versuchen vom Öl wegzukommen. Der Kamin wird auch saniert werden müssen?
Ich denke du suchst die Schweizer Formel:
http://www.bosy-online.de/Heizlasten_in_Altbauten.htm


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  •  energiepate
14.7.2017  (#10)
Hallo,

ja die Schweizer Formel ist gut Ölverbrauch/200=Heizlast.

Nur...der uralt Kessel hat vermutlich einen ganz mieserablen Wirkungsgrad mit einem neueren hättest du wahrscheinlich 3000 lt Ölverbrauch wären dann 15 kW.

Es gibt auch andere Faustformeln:

100 W pro m2 ist maximaixmaximal eher 50 W/m2 ist auch im Altbau üblich,

wenn du 80 W/m2 nimmst sollte es passen, dann bist du auch wieder bei ~ 15 kW

Wenn du einen "normalen" Öler nimmst mit 0,5er Düse also 16kW Brennwert, wirst du schon auf nicht mehr wie 3.000 l/ Jahr kommen.

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