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Grundwasserwärmepumpe

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  •  coisarica
22.9. - 24.9.2010
7 Antworten 7
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Hallo,
auf einem Grundstück (Hanglage) welches wir kaufen möchten, besteht eine erschlossene Quelle an der oberen Grundstücksgrenze worauf eine Dienstbarkeit zur Wasserfassung gegenüber einem Nachbargrundstück besteht.
Anfänglich war uns dies ein Grung zur Wertminderung, jetzt stellt sich jedoch die Frage ob man damit grundsätzlich eine Grundwesserwärmepumpe betreiben könnte.
Leider hab ich noch keinerlei Daten über Menge, Temp., Qualität usw., und so gehts uns vorab nur darum ob grundsätzlich möglich. Beim Einlesen in das Thema hab ich eigentlich nur Systeme gefunden wo ein Brunnen bis Grundwasserspeigel zur Entnahme gebohrt und ein zweiter zur Abgabe errichtet wird.
Hier haben wir aber den Fall, dass das Grundwasser im Hang praktisch an der Oberfläche austritt (welches eben derweil zum Nachbargrundstück geleitet wird.

Kann mich hierzu jemand aufklären, bzw. mir sagen welche Daten im Weiteren benötigt werden.

lg

  •  anderson
23.9.2010  (#1)
GWWP - Auf den ersten Blick glaube ich eher nicht dass hierbei ein GWWP möglich ist. Für die Errichtung einer WP WP [Wärmepumpe] mit Grundwasser müssen viele Punkte zusammenpassen um auch ein optimales Ergebnis zu erzielen.

1. Die Wassermenge muss gegeben sein - bei einem Standard EFH ca. 3L/h und das bis zu 20h am Tag!
2. Die Wasserqualität muss den Anforderungen entsprechen
3. Die Wassertemperatur ... es muss gewährleistet sein dass die Wassertemp. nach dem Wärmeentzug (von ca. 5°C) noch immer >=5°C ist. -- das wird bei sicher schwer zu erreichen sein.
4. Bestehende Rechte dürfen nicht beeinträchtigt werden.
Sollte dein Nachbar ein Wasserrecht auf diese Quelle haben kann es leicht sein dass du die Bewilligung nicht bekommst.


Zuerst solltest du mal wissen welchen Heizbedarf du hast -
somit kannst du die WP WP [Wärmepumpe] ausrechnen lassen - und erfährst dadurch die Grundwassermenge.
Dann schätze mal ab ob du diese Wassermenge auch (LOCKER) schaffen kannst.
(sollte es knapp werden - dann vergiss die Grundwasserwp)
Nicht vergessen die Temperatur - idealer weise im tiefesten Winter gemessen - schaffst du es ganzjährig über 9°-10°C??
Danach abklären ob du des Nachbarn Wasser auch abkühlen darfst (Wasserrechtlich) - das kann dir sicher der Nachbar sagen.
Und sollte das alles positiv laufen - dann mach mal nen Pumpversuch und ne Wasserprobe .....

Du siehst, es muss viel zusammen passen um sowas umzusetzen.
Am besten du kontaktierst einen Profi in deiner Nähe - oft haben nahegelegene WPbauer oder Brunnenbauer schon Unterlagen um die vorweg schon infos darüber geben zu können. (im raum oö und grenze nö kann ich dir sicher auch ein bisserl was sagen)

lg
Anderson


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  •  hbinspe
  •   Bronze-Award
23.9.2010  (#2)
@anderson - Da stimmt was nicht! 3 l/h ist ein bischen wenig. Soweit ich mich da erinnern kann spricht man von 2000 l/h für ein Einfamilienhaus.


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  •  new_user4487
23.9.2010  (#3)
GWWP - anderson hat eher recht. 2000 l/h ergibt ungefähr 11 kW. bei einer Temperaturspreizung von 5 K.


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  •  anderson
23.9.2010  (#4)
@hbinspe.... danke für den Hinweis!!

Selbstverständlich sind es 3000L (oder 3m³) pro Stunde.

Obs jetzt 2.000 oder 3.000 sind richtet sich nach dem Heizbedarf, der Spreizung usw....
Anderson

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  •  sensai
23.9.2010  (#5)
--für 210 m² bezeizte Fläche bei einem Superniederenergiehaus
werden 1800 L/Stunde benötigt.

ich habe mich lange mit diesem System beschäftigt, musste aber
kurzfristig (2 Wochen vor Baustart) auf eine Tiefenbohrung
umstellen.....*snif*

Grund:
Grundwasserstand anstatt der erwarteten 4 - 6 Meter auf tatsächliche 18 Meter Tiefe.
Zu wenig Wasserdruck um die Anlage betreiben zu können.

Nichts desto trotz: Dieses System ist sicher das effizienstes
Heizungssytem von allen. Es hat sogar den Vorteil, bei entsprechender Bauweise, dass man auf eine Zisterne und
den Sickerschacht verzichten kann und trotzdem das Grundwasser
auch für die Brauchwasserleitung und für die Gartenanlage
benützten kann (gratis)

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  •  coisarica
23.9.2010  (#6)
..die kriterien wie wassermenge, temp., qualität, usw. müssen wir prüfen, ja. aber kann man den vorab schon eine aussage darüber treffen, ob hierbei ein unterschied zw. grundwasser das auf zb. 5m liegt und wasser welches an der oberfläche austritt (schichtwasser!?) besteht, hinsichtlich wahrscheinlichkeit zum erfüllen aller kriterien?

lg

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  •  anderson
24.9.2010  (#7)
oberflächenwasser - oberflächenwasser wird mit größter wahrscheinlichkeit nicht die notwendige Temperatur haben um die WP WP [Wärmepumpe] betreiben zu können.
Darum solltest du die Temp. im kommenden Winter messen...

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