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Haus mit Steinmauern dämmen??

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  •  Gast Ralf
16.8.2009 - 9.1.2011
6 Antworten 6
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Hallo

Ich saniere gerade ein ca. 100 Jahre altes Haus. Es ist nicht unterkellert und hat im EG 50cm dicke Steinmauern und im OG ein 40cm Vollziegelmauerwerk. Das Haus stand direkt auf den Dreck und hatte sichtbar feuchte Wände. Wobei die sichtbar nassen Mauern durch falsch abgeleitetes Regenwasser verursacht wurden. Allerings hatte ich bereits einen Herren von Aquapol da, der rundherum feuchte Mauern gemessen hat. Von der Funktionsweise von dieser Aquapol Geschichte halte ich ÜBERHAUPT nichts, aber ich kauf dem Kerl mal ab, dass die Mauern feucht sind.

Es wurde von mir bereits einiges getan: ca. 50cm ausgegraben und 25cm rolliert + 10cm neue Bodenplatte. Die Wände wurden abschnittsweise unterfangen, allerdings wurde keine Sperrschicht hineingegeben (geht ja bei Steinmauern nicht ohne viel Aufwand). Der nächste Schritt wird eine Drainage rund ums Haus sein.

Leider gehen die Meinungen bezüglich Dämmung weit auseinander. Einige behaupten VWS sei kein Problem, andere sagen auf keinen Fall VWS auf die Steinmauern..... Bei den Ziegelmauern sind sich alle einig, dass hier ein VWS sicher sinnvoll wäre.

Wer hat Erfahrungen mit der Dämmung von Steinmauern?

Gibt es im Raum OÖ empfehlenswerte Firmen, die Feuchtemessungen durchführen und aufgrund dieser Messungen sagen können, ob ein VWS möglich ist oder nicht?

Angenommen der Feuchtegrad der Mauer lässt es zu, sie zu dämmen. Welches Dämmmaterial wäre da die richtige Wahl? Styroporplatten sind ja wohl eher nix. Wie sieht es aus mit Steinwolle??!!

Ich wäre sehr dankbar für rege Teilnahme!!

mfg
Ralf

  •  AndiBru
16.8.2009  (#1)
Hallo - Wir haben "das gleiche Projekt" wobei bei mir die vorherigen Eigentümer mit aquapol angefangen haben, ich das gerät umhängen lassen habe (da ich den kompletten teil ausbauen werde) und es jetzt seit 3 jahren hängt, und ich bin begeistert - hatte es vorher auch nicht glauben wollen, aber bei uns wirkt es super - ist natürlich möglich das es auch "lageabhängig" ist so vom magnetfeld und was auch immer ...

Also trocken sind wir nun mal :)

Bei uns ist das "problem" (und vielleicht bei dir auch) das die Mauer zu viel Salz enthaltet und da der putz nicht halten wird.

Hatte auch schon einen vertreter von Baumit diesbezüglich da.

er meinte für Aussen:

plan A: Delta PT matta (oder so) ist wie eine noppenbahn nur mit gewebe als Trennlage aufdübbeln und dann mit den WTA Produkten einen Verputz herstellen.

Dämmen würde er nicht - mein haus ist so wie "schönbrunn" das wird auch nicht gedämmt - sondern nur mit dem Produkt aufgebaut - habe mir das letztes jahr angesehen - schaut recht gut aus ...

dann habe ich einen von Terranova da gehabt:

der meinte ein "vorsatzschale mit hinterlüftung" - also sprich eine vorgehängte fassade ... kostet mir leider zu viel ...

ein baumeister meinte: wenn die wände trocken sind, kann man ohne weiters vws drauf tun ...

...
meinungen über meinungen ... ich bin noch nicht schlauer geworden und werde mich damit im winter befassen und es nächstes frühjahr in angriff nehmen :)

würd mich aber freuen für was du dich letztendlich entschieden hast

ps ich meine mich zu erinnern dass es so ein thema hier schon mal gab - werd mal suchen :)

***
Gegenfrage von mir:

Innen: machst du das mit der "Schilfmatte" damit dir dein putz auf dem salzmauerwerk haltet oder wie machst du es ???

ich konnt das zuerst nicht glauben - habe einfach normal verputzt ... und nach schon 2 monaten löste sich derputz wieder ....
habe dann die schilfmatte angedübbelt, und dann normal verputzt bis jetzt ohne problem (2 jahre her).

aber ich habe noch 2 räume zum ausbauen :)

lg!

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  •  RalfH
16.8.2009  (#2)
HiHi!!

Hab mich gerade registriert, also ich bin der Threadersteller emoji

Mal vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Das mit dem Salzgehalt der Mauer habe ich gar nicht bedacht, und
ehrlichgesagt hat mich mein Baumeister da auch nicht darauf hingewiesen.

Gibt es da irgendeine Firma (außer Aquapol), die den Feuchtegrad und den Salzgehalt der Mauer messen kann, ohne Unsummen an Geld
zu verlangen??

Ich habe mich über Aquapol im www Schlau gemacht, und Berichte
gelesen, die mich wieder ganz schnell von dieser Technik abgehalten haben.... Da gabs schon die eine oder andere Gerichtsverhandlung....
Außerdem das Geld, dass ich dafür zahlen hätte müssen, war nur ein Bruchteil davon, was mir das Unterfangen mit Beton gekostet hat.
Man hört immer wieder, dass man Steinmauern nicht dämmen sollte.

Allerdings haben mir viele Leute die sich damit beschäftigen gesagt, dass wenn eine Steinmauer trocken ist, und auch gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Feuchtigkeit von Außen (Drainage) gesichert ist, dann spricht absolut nichts gegen einen VWS.

Einige Nachbarn von mir, ebenfalls mit Steinmauern, haben dieses Jahr mit VWS gedämmt...

Mein Architekt rät absolut von VWS ab, egal wie trocken die Mauer ist.

Da soll man noch wissen was richtig ist?!

Ich werd mich die Woche mal ausführlich mit meinem Baumeister darüber unterhalten und dann meld ich mich wieder....

Nochmals danke!

mfg
Ralf

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  •  mani41
16.8.2009  (#3)
haben auch steinmauern - aber nur außen eine schicht und innen ziegel. unsere steine (teilweise schauts wie sandstein aus) sind vom alten arsenal, nach dem krieg (hat mein urgrossvater verbaut) und einige unter anderem ein sachverständiger (arhitekt) und 2 Baumeister haben unabhängig voneinander gesagt, dass wir diese steinmauer nicht dämmen sollten (ist nur das kellergeschoß), denn so kann die feuchtigkeit besser reguliert werden. und dafür eben die kellerdecke dämmen und über dem keller die geschlossene gebäudehülle für vws herstellen.

muss aber sagen, dass unser keller, der zum größten teil über dem erdniveau liegt, trocken ist.

lg,
mani

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  •  tclm
18.8.2009  (#4)
Schaumglasschotter zur Hinterfüllung - besonders bei feuchtem und unebenen Mauerwerk bietet sich Schaumglasschotter zur Hinterfüllung an. Vorteil gegenüber Dämmstoffplatten: es sind keine Vorbereitungsarbeiten notwendig (Spachteln) und die Dämmschüttung läßt die Feuchtigkeit des Mauerwerkes entweichen.

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  •  trockenleger
9.1.2011  (#5)
Nicht der Stein...sondern das Bindematerial transportiert die Feuchtigkeit. Firmen in Oö, welche die Feuchtigkeit Messen findest du beim Trockenleger. Lass dich aber nicht auf eine Berührungsmessung ein (Gann) es sollte mindestens CM (chemisch) oder Darr sein. http://www.trockenleger.info/index.php/anbieter-nach-region/37-oberoesterreich

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  •  ENB
  •   Gold-Award
9.1.2011  (#6)
Steinmauer -
Der Nachteil, eine Steinmauer mit VWS zu versehen liegt darin, dass ,man in der Heizperiode die gesamte Masse der Steinmauer mitheizen muss. Und das dauert lange und verbraucht viel Energie.Eine solche Steinmauer, vorausgesetzt sie ist halbwegs trocken, dämmt man mit einer Innendämmung,ca. 8cm. Diese Innendämmung muss aber Sorptionsfähig sein und einen vollflächigen Verbund (Dämmung Kleber und Steinmauer) aufweisen. Der Nachweis funktioniert nicht nach Glaser, da der Feuchtetransport nicht nur durch Diffusion sondern viel mehr über Kapillarität der Innendämmung geschied. Nachweis kann mit Dynamischen Berechnungsprogramen geführt werden zb. WUFI-Fraunhoferinstitut. Besoderes Augenmerk muss man auf die Anschlüsse bei der Decke und Zwischenwänden legen.
Gruß ENB

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