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Heißungsmöglichkeiten

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  •  mindblast
24.5. - 30.5.2022
34 Antworten | 10 Autoren 34
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Hallo Zusammen,

Ich habe jetzt ein Mittelreihenhaus mit Kachelofen gekauft. Ex-eigentümer ist mit dem Kachelofen klar gekommen im Winter (er hat aber auch ein paar elektroheißkörper montiert gehabt). 

Ich hätte gerne eine Alternativ-heißung, bzw. zusatzheißung und Frage mich was hier klug ist.
Eine Fußbodenheißung im EG wirds nicht da hier ein geklebter Parketboden ist. Somit bleiben wahrscheinlich nur IR-Panele oder Klimaanlage über.

Im OG besteht aber die möglichkeit auf eine Elektrofußbodenheißung, da hier werde ich Bodematerial tauschen.

Meine Frage; Was sieht ihr als sinnvoll? Gibt es eine möglichkeit wo die Betriebskosten geringer sind?

Zusatzinfo: Energieausweis kommt auf ein B. Haus ist 20 Jahre alt aus Holz. Eine 4er Familie. Eine PV wünsche ich mir, wird sich aber Heuer wahrscheinlich nicht ausgehen.

  •  JanRi
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#1)
Eine Elektrodirektheizung, egal, ob sie als FBH FBH [Fußbodenheizung] oder "hocheffizientes Infrarotpanel" realisiert ist, wandelt Strom 1:1 in Wärme um. Das ist die unsinnigste und teuerste Art des Heizens, die es gibt.

Eine Wärmepumpe oder ein Klimagerät haben ein Verhältnis von etwa 1:4 bis 1:6 für Strom:Wärme, weil sie die Umgebungswärme nutzen können.

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  •  mindblast
24.5.2022  (#2)
Vielen dank für die Antwort JanRi

Wärmepumpe ist leider schwierig da mir die ganzen leitungen im Haus fehlen. Ansonsten hätte ich schon auf die gezielt. 

Das ein Klimagerät Energieeffizienter als ein IR-Panel ist war mir nicht klar. Ist die Umgebungswärme hier so relevant? Der wird doch sehr niedrig sein wenn ein Klima heißen soll, oder??

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  •  cacer
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#3)
die infrarotpanele haben cop 1
auch wenn die werbung viel verspricht, bleibt es eine stromdirektheizung ( dein "z"ist übrigens kaputt ;) ) (genauso wie meine shift-taste 😁)
eine klima funktioniert da wie eine wärmepumpe.
je nach qualität cop deutlich besser und erheblich niedrigere stromkosten.
nachteil: keine strahlungswärme, nur konvektion ( heiße luft )

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  •  mindblast
25.5.2022  (#4)
Vielen dank für die Antwort cacer

Das ist aber sehr hilfreich! Wenn die betriebskosten für die Heizung (habe meine "z" Taste wiederbelebt, danke 😉) um ein faktor von ~5 geringer sind mit eine Klimaanlage dann sehe ich das kaum als ein Wahl!

Eine schnelle google suche bietet entweder Mitsubishi oder Daikin als Energieeffiziente split-geräte an. Habt ihr eventuell hier erfahrungen? Laut meinem wissen ist Daikin "best in class" was sich aber natürlich im Preis wiederspiegelt...

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
25.5.2022  (#5)

zitat..
mindblast schrieb: Das ein Klimagerät Energieeffizienter als ein IR-Panel ist war mir nicht klar.

Es ist WESENTLICH effizienter. Selbst ein mieses Gerät braucht nur ca. 1/3 des Stroms im Vergleich zu einer IR-Direktheizung. 


zitat..
mindblast schrieb: Ist die Umgebungswärme hier so relevant?

Ein Klimagerät ist eine Luftluftwärmepumpe. Sie pumpt (im Heizbetrieb) Wärme von einem niedrigeren Niveau (draußen) auf ein höheres Niveau. Dazu braucht sie Strom, aber der wesentliche Anteil der Wärme, die drinnen ankommt, kommt tatsächlich von draußen. Im Kühlbetrieb läuft das ganze anders herum - da geht Wärme von drinnen nach draußen, auch wenn es draußen wärmer ist als drinnen.

Wenn du mehr über die Theorie wissen willst, dann google mal nach Carnot-Wirkungsgrad und schau dir an, was da zu Wärmepumpen zu finden ist.

Wie hoch der Faktor ist, hängt von vielen Einflussgrößen ab. Bei -20C wirst du sicher nur auf 2 oder so kommen, aber wann und wie lange ist es so kalt? Im Mittel liegen wir auch im Winter bei 0 oder sogar höher... da ist die Effizienz wesentlich höher. Das steht im Datenblatt der Geräte.

Ich habe keine Erfahrungen mit solchen Geräten, unterstelle aber, dass du weder mit Mitsubishi noch mit Daikin etwas verkehrt machst. Ich würde bei sowas auch sehr auf die Lautstärke achten, denn die nervt dann drinnen und draußen.


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  •  cacer
  •   Gold-Award
25.5.2022  (#6)

zitat..
mindblast schrieb: um ein faktor von ~5 geringer sind mit eine Klimaanlage

so effizient sind die klimaanlagen beim heizen glaube ich nicht. tippe eher auf cop3.
allerdings habe ich da überhaupt keine erfahrung, hoffentlich meldet sich jemand, der da im thema ist.


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  •  AntonInWien
  •   Bronze-Award
26.5.2022  (#7)

zitat..
cacer schrieb: tippe eher auf cop3.
allerdings habe ich da überhaupt keine erfahrung, hoffentlich meldet sich jemand

Wir heizen das ganze Haus mit einer Daikin Klimaanlage. Letzten Winter war der SCOP bei cà 5. 

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  •  cacer
  •   Gold-Award
26.5.2022  (#8)
danke,
das ist mal ne ansage.
meinst du denn mit scop bestimmte lastzustände oder wirklich die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] oder winterarbeitszahl? also gesammte erzeugte wärmemenge durch den verbrauchten strom?

wie macht man dann am besten WW WW [Warmwasser]?
dezentral mit durchlauferhitzern, weil sonst neue leitungen gelegt werden müssten?

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.5.2022  (#9)

zitat..
AntonInWien schrieb: Letzten Winter war der SCOP bei cà 5

Wie gemessen?


zitat..
cacer schrieb: wie macht man dann am besten WW WW [Warmwasser]?

Eine Brauchwasserwärmepumpe wäre der sinnvollste Ansatz. Bei geringen Bedarf auch DLE.




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  •  cacer
  •   Gold-Award
26.5.2022  (#10)

zitat..
JanRi schrieb: Eine Brauchwasserwärmepumpe wäre der sinnvollste Ansatz.

bin ich bei dir. das setzt halt kalt- UND warmwasserleitung vorraus.
oder es muss doch gestemmt und gebohrt werden, was mindblast ja vermeiden wollte.
aber da kommt man vielleicht mit einem neuen schlitz aus.




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  •  AntonInWien
  •   Bronze-Award
26.5.2022  (#11)

zitat..
JanRi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von AntonInWien: Letzten Winter war der SCOP bei cà 5
Wie gemessen?

Die Daikin-App zeigt den Stromverbrauch pro Tag/Woche/Jahr an. Hab es mit dem Smartmeter nachgeprüft. Stimmt ziemlich genau. Letzten Winter verbrauchten wir cà 1000kWh fürs Heizen.

WW machen wir mit DLE. Verbrauch war nur cà 350 kWh/a, da wir eine Wärmerückgewinnung haben, und nur duschen.


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
26.5.2022  (#12)

zitat..
AntonInWien schrieb: Die Daikin-App zeigt den Stromverbrauch pro Tag/Woche/Jahr an.

Haben die Dinger auch einen WMZ oder schätzen sie die Wärmemenge nur?

Für die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] braucht man Stromzähler UND WMZ. Letzteres wiederum erscheint mir bei einer LLWP (also einer Klima) recht schwierig.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
27.5.2022  (#13)
Wie schnell heizt so eine Klimaanlage eigentlich auf?

Ich hab ein Holzriegel Nebengebäude geplant das an sich 16cm dicke Dämmung hat, 1 Wand stößt an das Hauptgebäude. 
Daher wird hier die Temperatur auch ohne Eingriffe sicher immer im Bereich frostfrei oder plus5° bleiben.
Wenn ich draußen werkeln will ist eine Wandheizung odgl aus meiner Sicht zu träge.
Wäre da eine Splitklima ein sinnvoller Weg, die knapp 25m² /Raumhöhe im Schnitt über 3m! (U-Wert rundherum knapp über 0,2) rasch aufzuheizen? Würdet ihr es so machen?

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  •  AntonInWien
  •   Bronze-Award
27.5.2022  (#14)

zitat..
JanRi schrieb: Haben die Dinger auch einen WMZ oder schätzen sie die Wärmemenge nur?

WMZ gibt es nicht, deshalb habe ich auch SCOP "cà 5" geschrieben. Stimmt aber auch mit dem Energieausweis überein, da das Haus einen Heizwärmebedarf von ~6000kWh/a hat. Wir haben aber etwas besser gebaut (z.B. Fenster mit G-Wert 60% und Ug 0,5). Im EA EA [Energieausweis] waren nur ~50% u. 0,6 angenommen). Die Durchschnittstemperaturen waren auch etwas höher als im EA EA [Energieausweis], dafür heizen wir aber auch auf mind. 22° (Keller 19°). Die Prospektangaben der Klima sind auch von unabhängigen Testinstituten bestätigt. Mittlerweile gibt es sogar schon Geräte mit SCOP > 6
Bsp.: https://www.klimafachmarkt.at/klima/panasonic-nordic-inverter-cs-vz09ske-heatcharge/

zitat..
MalcolmX schrieb: Wie schnell heizt so eine Klimaanlage eigentlich auf?

Sehr schnell, da nur die Luft erwärmt wird. Deshalb ist in dem Fall eine Holzwand innen auch super, da sie keine Kälte abstrahlt. Wenn man durchheizt ist der Wandaufbau aber egal, da ist nur die Dämmung entscheidend. Wenn dir die Lautstärke egal ist, kannst auch ein billiges Chinagerät nehmen (~600€). Mein Sohn hat so eines seit Jahren im Keller im Einsatz. Funktioniert auch bestens.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
27.5.2022  (#15)
Super, dann wird das die Lösung für mein Nebengebäude:) fertig befüllte Splitgeräte gibt's ja schon um ca 450€...

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  •  mindblast
28.5.2022  (#16)

zitat..
JanRi schrieb: Ich würde bei sowas auch sehr auf die Lautstärke achten, denn die nervt dann drinnen und draußen.

Gute punkt, werde ich auf jeden fall im beachten.


zitat..
AntonInWien schrieb: Letzten Winter war der SCOP bei cà 5. 

Ich habe geräte gesehen die SCOP 5 laut Datenblatt haben, freut mich zu hören das es tatsächlich so funktioniert.


zitat..
AntonInWien schrieb: Mein Sohn hat so eines seit Jahren im Keller im Einsatz

Wie ist die Leitung ins Keller? Einfach durch den Boden?? Oder ist der nicht ganz unterirdisch und kann somit durch die Außenwand gehen wie üblich?


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  •  uzi10
  •   Gold-Award
29.5.2022  (#17)

zitat..
AntonInWien schrieb: Mittlerweile gibt es sogar schon Geräte mit SCOP > 6

Ist für mich unrealistisch. Ausser es hat draussn 10grad Plus.
Das schaffst net mit einer Sole wp mit konstanten Plus graden
Kann mir nicht mal richtig Scop 5 vorstellen sobalds in den Minusbereich geht. Woher soll die WPWP [Wärmepumpe] die Energie nehmen?.


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  •  gdfde
  •   Gold-Award
29.5.2022  (#18)

zitat..
uzi10 schrieb: Ist für mich unrealistisch. Ausser es hat draussn 10grad Plus.

Schafft sie eh nicht, muß sie aber auch nicht...
Unsere Daikin kommt ca. auf 2-3 beim Heizen (ich messe den Stromverbrauch mit und setze das mit der Leistung des Innengeräts - zb. 5 kw - in Relation).

Die erwähnte Panasonic hat einen COP von 2,2 bei -7 °C bzw. 1,94 bei -15 °C lt. Datenblatt.


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
29.5.2022  (#19)
SCOP != COP

SCOP ist eine Art Jahresschnitt unter bestimmten Bedingungen, die in irgendeiner Norm definiert sind. Ich kann mir 6 bei einer LLWP, also einem Klimagerät, aber auch kaum vorstellen.

Da muss man dann aber auch schon genau hinschauen, für welche Bedingungen das angegeben wird und was da alles mit reinzählt.

zitat..
gdfde schrieb: ich messe den Stromverbrauch mit und setze das mit der Leistung des Innengeräts - zb. 5 kw - in Relation

Das dürfte sehr fehlerträchtig sein, weil die Heizleistung nicht konstant ist, sondern insbesondere auch von der Quellentemperatur abhängt.


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  •  berhan
  •   Gold-Award
29.5.2022  (#20)

zitat..
uzi10 schrieb: Ist für mich unrealistisch. Ausser es hat draussn 10grad Plus.
Das schaffst net mit einer Sole wp mit konstanten Plus graden
Kann mir nicht mal richtig Scop 5 vorstellen sobalds in den Minusbereich geht. Woher soll die WPWP [Wärmepumpe] die Energie nehmen?.

Der SCOP ist ja der saisonale COP mit definierten Klimadaten und dient eigentlich dem Produktvergleich bei gleicher Technologie. Man kann halt nicht den SCOP einer LLWP mit einer SWWP vergleichen, die Gegebenheiten sind halt einfach zu verschieden. Im geringerem Maße (die Senke sollte ja gleich sein) gilt das ja auch für LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] vs SWWP. Die Heizgrenze wird ja bei dieser Berechnung auf +16°C festgelegt, bei gut gedämmten Häusern liegt diese aber tiefer, somit wird bei diesen Häusern der SCOP bei der SWWP gegenüber der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] besser sein, insgesamt bei geringerer Heizgrenze aber schlechter. Bei PH (geringere Heizgrenze) sollte die SWWP gegenüber der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] noch besser hinsichtlich des SCOP werden, jedoch überwiegt dann der WW WW [Warmwasser]-Anteil, wodurch es, je nach Verbrauch, wieder in die andere Richtung gehen kann.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
29.5.2022  (#21)

zitat..
JanRi schrieb: Das dürfte sehr fehlerträchtig sein, weil die Heizleistung nicht konstant ist, sondern insbesondere auch von der Quellentemperatur abhängt.

Klar ist das sehr unscharf, wollte nur ein ungefähres "Gefühl" geben.
Die Heizleistung ist dabei auf maximum gewesen...


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