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Heizlastberechnung

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  •  bts
28.12. - 29.12.2012
12 Antworten 12
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Vorweg, Baukollegen: Bitte keine "Laß das den Fachmann machen"-Sprüche, denn ich habe vom Fachmann eine Heizlastberechnung gefordert und unter dieser Bezeichnung einen Verlegeplan für die Fußbodenheizung bekommen, wo die Heizlast pro Raum kommentarlos eingetragen ist. Keine Annahme zur Außentemperatur, kein U-Wert, und welche Fenster ich habe, hat der Fachmann mich auch nicht gefragt.
Um sicher zu gehen, daß diese "Berechnung" in Wahrheit eine Schätzung ist, würdet Ihr mit mir einen einzelnen Raum des Hauses schätzen? Es handelt sich um ein Arbeitszimmer im Obergeschoß, siehe Plan. Das soll mit 20 Grad beheizt werden, und das gilt auch für die angrenzenden Räume und den Raum darunter, daher rechne ich dafür keine Verluste. Verluste habe ich m.E. nur durch die Decke, die Balkontür und die Außenwand sowie durch Lüften.
Decke: 13,14 m2
Balkontür: 4,07 m2
Außenwand: 5,9 m2

Die U-Werte sind:

Decke: 0,122 (20 cm Beton, 30 cm EPS, darüber unbeheiztes Dach)
Balkontür: 1,04 (Uw lt. Hersteller)
Außenwand: 0,16 (25er HLZ, 18 cm EPS, Putz)

Innen-Temperatur: 20, Norm-Außentemperatur: -12, Diff: 32 K

Berechnung Transmission:
------------------------
Decke: 13,14 * 0,122 * 32 = 51 W
B-Tür: 4,07 * 1,040 * 32 =135 W
Wand: 5,90 * 0,160 * 32 = 30 W
Summe: 216 W

Berechnung Lüftungsverluste:
----------------------------
V*0.5*0.34*deltaT=185 W

Gesamtverlust: 401 W

Liege ich damit etwa richtig, oder habe ich Verluste vergessen?


2012/20121228832866.GIF

  •  sasch
28.12.2012  (#1)
Hi, - also bezüglich den Verlusten hast du prinzipiell Recht,
noch ein paar ergänzungen, um der EN 12831 näher zu kommen

- für die U-Werte kommt noch ein Aufschlag von 0,05 (Neubau) oder 0,1 (Altbau)
- Ich schätze du hast für die Außenwandfläche die Raumhöhe genommen, gemäß Norm musst du die Geschosshöhe nehmen (Raumhöhe+Deckenaufbau)

ansonsten ist nichts auszusetzen

Mfg


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  •  bts
29.12.2012  (#2)
@sasch - Danke für die Bestätigung. Ich habe jetzt vier Räume auf diese Art gerechnet, und die Angaben des Installateurs liegen jeweils bei 111 bis 250 Prozent meiner Rechnung.
Das 9.9 m2-Badezimmer trägt nach seiner Rechnung z.B. 0.96 kW zur Heizlast bei. Ich schau mich nach einem anderen Installateur um.




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  •  chris5020
29.12.2012  (#3)
Das Badezimmer ist ja grundsätzlich sehr problematisch, weil man einerseits hier mit einer höheren Temperatur rechnet, z.B. 23-24° und andererseits hier meist die FB-Fläche sehr knapp ist als Quelle, weshalb hier oft auch Teile als Wandheizung ausgeführt werden.

Aber wenn ich das mit mir vergleiche ist das natürlich schlimm:
OG 1,9 kW
EG 1,5 kW
UG 1,5 kW

Räume EG – OG 22°C, Badezimmer 24°C, Flurbereich 20°C.
Räume UG 19°C bzw. Bad 24°C

Bei EKZ 25 und ca. 80qm / Ebene


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  •  sasch
29.12.2012  (#4)
@bts - nun ja beim Badezimmer ist es wichtig die Lufwechselrate auf 1,5 zu setzen (Lüftungsverluste)
Grundsätzlich gilt:

Lüftungsverluste= Raumvolumen x Hyg. Mindestluftwechsel x 0,34 x Temperaturunterschied

Hyg. Mindestluftwechsel siehe folgend:


2012/20121229973017.JPG

Und um abzuschätzen ob die FBH FBH [Fußbodenheizung] ausreicht rechnet man wie folgt:

q= alpha [W/m²K) x deltaT (von Oberflächentemperatur und Raumtemperatur)

Oberflächentemperatur Bad max. 33°C (abhängig von VL VL [Vorlauf]-Temperatur und Belag und FB-Aufbau gegeben)
Raumtemperatur = 24 °C
alpha = 10 W/m²K

q= 10 x 9 K = 90 W/m² spez. Heizleistung FBH FBH [Fußbodenheizung]. und jezt mal reine Fußbodenfläche (Raumfläche - Badewanne, etc.)

und nun kann man schnell abschätzen, ob die FBH FBH [Fußbodenheizung] reicht.

Falls nicht eine zusätzliche Wandheizung oder Badezimmerheizkörper

mfg

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  •  bts
29.12.2012  (#5)
@sasch - Danke nochmals für die Info mit den 1.5. Dann hat das Bad aufgrund der Lüftungsverluste 700 W und der Installateur liegt immerhin nur um plus 36 Prozent daneben. FBH hat er übrigens auch unter die Eckbadewanne geplant emoji

Du bist doch Installateur. Zufällig in der Steiermark? Oder kannst Du einen ehrlichen empfehlen, wo Du weißt, daß die Kompetenz stimmt? Dann bitte per P.M.

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  •  eggerhau
29.12.2012  (#6)
Heizlastberechnung - Hallo @bts
Ich möchte euch nicht dreinreden und auch Deinen Heiziger emoji nicht verteidigen, aber…
Es ist da in Deiner Berechnung noch ein kleiner Fehler enthalten.
a. Die Heizlast pro Raum für die FBH FBH [Fußbodenheizung] ist höher als der Wärmebedarf für den Raum.
Grund: Die Wärme verteilt sich vom Bodenheizungsrohr nach alle Richtungen. Bei der FBH FBH [Fußbodenheizung] muss daher noch der Wärmeverlust nach unten zur Heizleistung dazugerechnet werden. Die Physiker im Forum werden das bestätigen.
In diesem Sinne
HDE


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  •  bts
29.12.2012  (#7)
@eggerhau - Stimmt natürlich, danke für die Info. Aber gehört das auch zur Berechnung nach EN 12831, denn die Räume darunter sind ja beheizt?

Praktisch dürfte sich der Effekt in Grenzen halten, weil die Übertemperatur zu den darunterliegenden Räumen gering ist. Zudem ignoriert die Heizlastberechnung innere und solare Gewinne, die den Effekt vermutlich mehr als kompensieren.


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  •  sasch
29.12.2012  (#8)
Hallo, - nun die Wärmeverluste durch Transmission werden in der Heizlastberechnung nur berücksichtigt, wenn der Temperaturunterschied größergleich 4K ist.
Die Wärmeverluste nach unten sind in der Fußbodenheizungsauslegung zu berücksichtigen und nicht in der Heizlast.

Trotzdem ist der alphaWert am Oberboden 10W/m²K
Nur muss man den richtigen Verlegeabstand und Vorlauftemperatur dementsprechend anpassen, damit man auf die Oberflächentemperatur kommt.

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  •  eggerhau
29.12.2012  (#9)
Heizlastberechnung - @bts .... ist schon o.k. Ich wollte es ja nur gesagt haben emoji .
P.S.: Hat aber nix mit "beheizt" oder "unbeheizt" zu tun. Ist nur "weniger" oder "mehr". Der "Verlust" nach unten steht immer in der Rechnung. Beispiel einer Berechnung!


2012/20121229918269.JPG
emoji Dieser Hinweis nur so als Futter für die Besserwisser im Forum!
In diesem Sinne
HDE

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  •  bts
29.12.2012  (#10)
In der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung steht der Wert, aber steht er auch in der Heizlast-Berechnung nach Norm? Und falls ja, sieht die Norm vor, daß ich die 77 W, die vom OG nach unten kommen im EG abziehen darf? (Sorry, falls die Antwort vorhin als PM rausgegangen ist, hab mich vertan)

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  •  eggerhau
29.12.2012  (#11)
Heizlastberechnung - @bts
Zur Frage: Logischerweise kann man den "Wärmegewinn" dem darunter liegenden Raum zurechnen.
Noch als Hinweis. Die Leistung der FBH FBH [Fußbodenheizung] stimmt in den seltensten Fällen genau mit dem Wärmebedarf überein. Es ist ja eine Annäherungsberechnung. Man versucht mit den verfügbaren Flächen - über Temperatur VL VL [Vorlauf]/RL, dem Verlegeabstand, der Oberflächentemperatur etz. - die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Ob das in irgendeiner Norm genau so steht kann ich nicht sagen.
In diesem Sinne
HDE


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  •  bts
29.12.2012  (#12)
@eggerhau - 1) Da haben wir aneinander vorbeigeredet. Ich meinte, ob die genormte Heizlastberechnung die Transmission über warme Decken innerhalb des Hauses vorsieht.
2) Klar, mit der FBH FBH [Fußbodenheizung] wird man nicht den exakten Rechenwert der Heizlast treffen sondern in den meisten Fällen mit dem nächsten Verlegeabstand etwas darüber liegen. Aber die Summe dieser erhöhten Werte ist ja dann zum Glück nicht die Heizlast.


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