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Hoher HTEB-WW Wert

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  •  Gast AndreaH
10.8. - 13.8.2009
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Liebes Forum,
wir werden eine 5 Jahre alte Wohnung kaufen und haben dafür den Energieausweis bekommen. Der Heizwärmebedarf liegt bei 44 kWh/m².a – was ja grundsätzlich noch in den Niedrigenergiebereich fällt.
Uns macht allerdings der Heiztechnikenergiebedarf für Warmwasser (HTEB-WW Wert) etwas stutzig, der nämlich bei 47 kWh/m².a liegt (Im Vergleich: HTEB-RH liegt bei 11,3). Somit ist EEB mit ca. 123 kWh/m².a nicht erfüllt.
Was bedeutet so ein Wert in der Praxis?

Im Sommer liegt der Heiztechnikenergiebedarf für Warmwasser auch deutlich über den Werten vom Winter (nämlich bei über 900 anstatt ca. 500 im Winter).

Weiß jemand, was diese Werte bedeuten? Woher könnten die hohen Verluste beim Heiztechniksystem für Warmwassererzeugung kommen?

Vielen Dank für eure Hilfe!
LG Andrea

  •  ing_hannel
12.8.2009  (#1)
HTEB-WW - da fließt hinein:

- Verluste des Wärmeabgabesystems (Armaturen):
ist ein fixer Wert (für Zweigriff-Armaturen)

- Verluste des Wärmeverteilungssystems (Leitungen):
meistens der größte Posten. da fließt hinein:
die Länge der Leitungen,
welches Material (Kunststoff, Kupfer),
wie die Leitungen gedämmt sind,
ob mit oder ohne Zirkulation ...
bei Energieausweisen für den Bestand werden da meistens Defaultwerte entsprechend der OIB-Richtlinie herangezogen

- Verluste des Warmwasserspeichers
abhängig von Größe + Alter des Speichers,
ob die Anschlußteile gedämmt sind,
wo der Speicher steht(konditioniert oder nicht konditionert);
sind auch meistens Defaultwerte

- Verluste des Wärmebereitstellungsssystems (also der WW WW [Warmwasser]-Erzeugung):
abhängig, wie das Warmwasser erzeugt wird.

Der Unterschied zwischen Sommer und Winter:
du wirst im Winter die WW WW [Warmwasser]-Erzeugung kombiniert mit der Raumheizung haben und für den Sommer wird eine Elektro-Patrone eingetragen sein.

Bei Verkauf/Vermietung gibt es keine Anforderungen (weder an HWB noch an EEB). Das wird erst relevant, wenn man saniert. Und da beim EEB auch nur bei jenen Teilen, die saniert werden (also beim Kesseltausch sind die Verluste über die Leitungen egal).

Und, wie gesagt, werden meistens Defaultwerte eingetragen, nachdem die Details der Haustechnik meistens nicht bekannt sind. Und das muß nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.



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  •  AndreaH
13.8.2009  (#2)
HTEB-WW - Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Jetzt ist mir das ganze viel klarer.
Ich habe den Energieausweis mit der Heizkostenabrechnung verglichen und es wird in Realität nur die Hälfte verbraucht, als im Energieausweis angenommen.

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