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Hygienespeicher Vorteile/Nachteile?

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  •  BauHeinz
10.1. - 11.1.2013
10 Antworten 10
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Hallo!

Gibt es Vor- bzw. Nachteile bei einem Hygienespeicher. Wir erwägen die Anschaffung eines 2000L Speichers für unseren Neubau. Heizung mit Solar/Stückholz/E-Patrone mit Verteilung über Fußbodenheizung.

  •  Sebastian_wien
10.1.2013  (#1)
@bauheinz - wir haben es so realisiert. Hygienespeicher mit 1,5Kubik, Heizpatrone 6kW, 20m2 Solarthermie, Stückholzofen (allerdings als Kamineinsatz im Wohnzimmer ausgeführt)

Vorteile des Hygienespeichers für mich:
+ dass er wie ein Durchlauferhitzer funktioniert. Das heißt, dass es auch Warmwasser gibt, wenn kein Strom für Pumpen da ist.
+ dass es keine großen stehenden Wassermengen im System gibt wie bei einem 300L Warmwasserspeicher. Besser in Bezug auf Legionellenbildung.
+ dass die WW WW [Warmwasser]-Wärmetauscher meist als Edelstahlwellrohr ausgeführt sind und die leichte Bewegung des Rohres bei einer Wasserentnahme Kalkablagerungen einschränkt.

Nachteil, wenn man ihn als solchen sehen will:
- keine reine Brauchwassererwärmung möglich. das ginge nur bei einem eigenen Brauchwasserspeicher.
- Kaputter WW WW [Warmwasser]-Wärmetauscher wird wohl zum Tausch des Speichers führen, aber in Wirklichkeit hat man das Problem mit jedem Speicher (weil auf jeden Fall ein WT drin ist, wenn es eine Solaranlage gibt)

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
10.1.2013  (#2)
Ein kaputter WW WW [Warmwasser] Wärmetauscher führt nicht zwangsweise zum Tausch des ganzen Speichers!
Eine Frischwasserstation kann man da alternativ immer noch anschliessen und ist sicher billiger als ein Puffertausch.

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  •  chrisidc
  •   Bronze-Award
10.1.2013  (#3)
Ist ein Hygienespeicher das gleiche wie ein Frischwasserspeicher bzw. Frischwassermodul?

Edit: OK, New_Projekt hat meine Frage anscheinend schon beantwortet.


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  •  wayfinder
  •   Silber-Award
10.1.2013  (#4)

zitat..
Das heißt, dass es auch Warmwasser gibt, wenn kein Strom für Pumpen da ist.


Hä? Das funktioniert ja bei einem Boiler genauso? Gehst du von der Annahme aus, dass das Warmwasser bei Boilern hochgepumpt werden muss? Das ist nämlich ein Unsinn.
Wenn kein Strom da ist, ist auch der Hygienespeicher bald kalt, außer man arbeitet mit einem Schwerkraftsystem, was aber nix mit pro/kontra Hygienespeicher zu tun hat, da das ebenso bei einem Boiler machbar ist.

Ich halte Hygienespeicher für unnötig teuer und kompliziert. Bei Wärmepumpen absolut nicht zu empfehlen, da die Speichertemperatur bei gleicher Warmwassertemperatur höher sein muss. Bei Holz aber wurscht. Vorteile sehe ich nicht wirklich, das Legionellenthema wird im Privathaushalt vollkommen überbewertet. Gibt genug Diskussionen dazu hier.

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  •  Sebastian_wien
11.1.2013  (#5)
@wayfinder - du gehst immer davon aus, dass andere Unsinn verzapfen. Denk mal darüber nach wie ein Frischwassermodul funktioniert, das ist die mögliche Alternative zum Hygienespeicher. Ein Boiler ist de facto nicht vergleichbar. Legionellen hin oder her. 180L Wasser in einem Kombispeicher würden bei uns oft zu Warmwasserknappheit führen und auch bei 300L wären wir letztes Jahr drei Mal leer gewesen. Kleine Familie/keine Freunde....kein Problem, aber wenn man mehr Warmwasser braucht, vergiss den Boiler.
Was bei einem Hygiene kompliziert sein soll, müsstes du mir auch mal erklären. Möglicherweise habe ich das hydraulische Prinzip ja nicht richtig verstanden und du kannst es mir erläutern.

Dein Temperaturargument kann ich auch nicht nachvollziehen. Mein Speicher hat im unteren Drittel 21 Grad / in der Mitte rund 30 Grad und im oberen Drittel zwischen 50 und 65 Grad je nachdem ob ich mehr oder weniger heize. Selbst als der Speicher oben nur noch 45 Grad hatte (wir hatten etwas spät mit dem Zuheizen begonnen) kam das Wasser immer noch mit der maximal eingestellten Temperatur von 38 Grad aus der Leitung.

Da der TE bauheinz schrieb, dass er mit Stückholz heizen möchte ist dein Wärmepumpenargument Schwachsinn. Ich gehe auch davon aus, dass du keine entsprechende Konfiguration in deinem Haus hast. Trotzdem kannst du perfekt mitreden, obwohl es dir an Erfahrungswerten fehlt.

Zum Preis. Mein Hygienespeicher kostete lediglich um 370,- mehr als der vergleichbare Schichtlade speicher. Das Frischwassermodul hätte in unserem Fall 2.100,- gekostet. Ein zweiter größerer Boiler bei unserem Heizkonzept idiotisch. Ein Kombispeicher für mich keine Option.

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  •  wayfinder
  •   Silber-Award
11.1.2013  (#6)

zitat..
du gehst immer davon aus, dass andere Unsinn verzapfen. Denk mal darüber nach wie ein Frischwassermodul funktioniert, das ist die mögliche Alternative zum Hygienespeicher.


Wo hat BauHeinz nach Vorteilen gegenüber Frischwassermodulen gefragt? Wenn du Argumente im Bezug auf ein Frischwassermodul bringst, musst du das auch dazuschreiben! Gegenüber einem simplen Boiler ist das sicher KEIN Vorteil. Es gibt auch Frischwassermodulte ohne Pumpe, also ist das auch in dem Zusammenhang KEIN Vorteil.

zitat..
... und auch bei 300L wären wir letztes Jahr drei Mal leer gewesen.


Wie stellst du das fest?

zitat..
Kleine Familie/keine Freunde....kein Problem, aber wenn man mehr Warmwasser braucht, vergiss den Boiler.


Mit 300l auf Temperatur kommt eine 4-5köpfige Familie ohne Probleme durch. Meine Hausinstallation plane zumindest ICH nicht nach den Bedürfnissen meiner Freunde. Warum sollten sich meine Freunde auch bei mir duschen? Seltsame Herangehensweise an die Auslegung einer Hausinstallation, aber du wirst schon deine Gründe haben.

zitat..
Was bei einem Hygiene kompliziert sein soll, müsstes du mir auch mal erklären. Möglicherweise habe ich das hydraulische Prinzip ja nicht richtig verstanden und du kannst es mir erläutern.


Bei einem Boiler habe ich EINEN Wärmetauscher, beim Hygienespeicher MINDESTENS ZWEI. Jeder Wärmetauscher ist anfällig und muss irgendwann gereinigt werden. Da hilft langfristig auch das Edelstahl nicht davor, denn auch gute Boiler sind aus Edelstahl.

zitat..
Dein Temperaturargument kann ich auch nicht nachvollziehen. Mein Speicher hat im unteren Drittel 21 Grad / in der Mitte rund 30 Grad und im oberen Drittel zwischen 50 und 65 Grad je nachdem ob ich mehr oder weniger heize. Selbst als der Speicher oben nur noch 45 Grad hatte (wir hatten etwas spät mit dem Zuheizen begonnen) kam das Wasser immer noch mit der maximal eingestellten Temperatur von 38 Grad aus der Leitung.


Da geht es um die Schüttleistung. Einen Boiler muss ich nur, um 38°C warmes Wasser zu haben, auf 38°C durchheizen. Das geht bei einem Hygienespeicher nicht, da muss das Wasser höhere Temperaturen haben damit die Schüttleistung passt.
Große Hygienespeicher haben merkbar erhöhte Verluste gegenüber kleinen (300 Liter) Boilern, da die Temperatur höher gehalten werden muss, die Oberfläche größer ist und jeder Wärmetauscher Verluste produziert.
Am effizientesten sind Boiler mit Thermostaten. Da wird das Warmwasser direkt nach dem Boiler von z.B. 50°C auf 38°C gemischt. Verhindert Kalkausfall in den Leitungen, schont Armaturen, verringert Leitungsverluste und schützt vor Verbrühungen.

zitat..
Da der TE bauheinz schrieb, dass er mit Stückholz heizen möchte ist dein Wärmepumpenargument Schwachsinn.


Nur weil BauHeinz einen Stückholzofen hat, ist das Argument nicht Schwachsinn. Das ist einfach so. Die Effizienz von Wärmepumpen leidet massiv unter höheren Vorlauftemperaturen. Außerdem schrieb ich ja recht deutlich dazu, dass das Argument bei einem Stückholzofen wurscht ist. Wer lesen kann muss das Gegenüber nicht unter dem Gürtel angreifen!

Von Kombispeichern halte ich auch nichts, weder Fisch noch Fleisch.

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  •  chrisidc
  •   Bronze-Award
11.1.2013  (#7)
Also anscheinend muss ich doch nochmal die Frage stellen.

Ist ein Hygienespeicher nicht das gleiche wie ein Frischwasserspeicher bzw. Frischwassermodul?


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  •  wayfinder
  •   Silber-Award
11.1.2013  (#8)

zitat..
Ist ein Hygienespeicher nicht das gleiche wie ein Frischwasserspeicher bzw. Frischwassermodul?


Nein. Es gibt aber nicht überall eine Einigkeit darüber, was was ist. Ein Hygienespeicher hat einen Wärmetauscher direkt im Speicher drinnen, meist als Edelstahlrohr ausgeführt. Ein Frischwasserspeicher kann auch ein Kombispeicher sein, und hier wiederum gibt es die "Speicher in Speicher" oder "geteilte Speicher in einer Hülle" Variante. Ein Frischwassermodul hängt außen am Speicher dran und hat zusätzlich noch einen Wärmetauscher mehr als ein Hygienespeicher (meiner Meinung nach die Pechvogelvariante) und auch manchmal eine zusätzliche Umwälzpumpe für den Wärmetauscher.

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  •  gogile
11.1.2013  (#9)
auch noch eine Frage - ich nehmen auch eine Wärmepumpe.
wenn ich das jetzt richtig herauslese ist es egal, ob man einen Hygienespeicher oder ein Frischwassermodul nimmt, da ich bei beidem einen Puffer brauche, der dementsprechend wärmer sein muss, um das Frischwasser zu erwärmen.
Hier gehts also primär um den Vergleich
Frischwassermodul/Hygienespeicher vs. normaler Warmwasserboiler.

Für eine Wärmepumpe wär also ein normaler Warmwasserboiler das beste? Sehe ich das richtig? Abgesehen natürlich die Legionellenfrage.

Danke

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  •  wayfinder
  •   Silber-Award
11.1.2013  (#10)
@gogile -

zitat..
Für eine Wärmepumpe wär also ein normaler Warmwasserboiler das beste?


Ich weiß nicht ob es das Beste ist, da fließen auch noch ein paar andere Parameter mit ein. Was man mit Sicherheit sagen kann ist, dass ein Hygienespeicher/Frischwassermodul ineffizienter ist als ein klassischer Boiler.

Legionellen sind im Haushalt absolut kein Problem wenn täglich Wasser entnommen wird und der Boiler ein mal wöchentlich (oder jede zweite Woche) einmal über 60°C aufgeheizt wird. Das kostet auch am wenigsten Energie.

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