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Interpretation Energieausweis

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  •  romy11
9.7. - 14.7.2014
11 Antworten 11
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Hallo liebe Leute,
ich würde gerne eine Wohnung anmieten und habe jetzt den Energieausweis dazu erhalten. Leider kenne ich mich bei den Werten nicht so gut aus und würde mich über Hilfe von euch freuen.

Und zwar handelt es sich um eine DG-Wohnung, die Werte sind (kWh/m2a):
HWB: 48,83
HTEB-RH: 200
HTEB-WW: 136
HTEB: 335
EEB: 396

Meinem Verständnis nach heißt das, dass der HWB gut ist, aber der EEB sehr schlecht. Oder? Was sagen mir die Daten? Bin leider Laie und möchte mich nur im Vorhinein informieren. Die Wohnung wird gerade renoviert und wäre dann Erstbezug, daher wundern mich die Daten ein wenig.
Ich danke euch schonmal für eure Hilfe!

  •  michiaustirol
  •   Bronze-Award
9.7.2014  (#1)
hi

für eine renovierte Whg ganz gut würd ich sagen, unsere Whg hatte nach der Renovierung einen HWB um die ~100
zum vergleich die Werte von unserem Neubau und eine Tabelle mit "Einteilung"


2014/20140709116207.JPG

2014/20140709518535.JPG

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  •  romy11
9.7.2014  (#2)
den HWB find ich eh auch ganz gut, aber der EEB ist doch schlecht und kommts nicht in Wirklichkeit auf den an? Da bin ich mir eben sehr unsicher... Wär nett wenn mir das wer erklären könnte, bitte

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  •  romy11
9.7.2014  (#3)
und danke michiaustirol für deinen Beitrag! :)

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  •  michiaustirol
  •   Bronze-Award
9.7.2014  (#4)
muss zugeben, dass ich auf diesen Wert noch gar nie geachtet habe

Definition:
Beim Endenergiebedarf wird zusätzlich zum Heizenergiebedarf der Haushaltsstrombedarf berücksichtigt. Der Endenergiebedarf entspricht jener Energiemenge, die eingekauft werden muss.

kann dir bis am abend nachschauen welchen wert unsere Whg hier hat, dann hast was zum vergleich

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Hallo romy11,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Interpretation Energieausweis

  •  michiaustirol
  •   Bronze-Award
9.7.2014  (#5)
hier noch die renovierte whg

2014/20140709961207.JPG

der wert scheint also wirklich etwas hoch zu sein

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  •  joski
  •   Gold-Award
11.7.2014  (#6)
Mietwohnung - kommt es bei einer Mietwohnung nicht eher auf die Raumaufteilung, die Lage, etc. an, als ob ein paar KWh mehr oder weniger verbraucht werden?

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  •  energie_experte
11.7.2014  (#7)

zitat..
joski schrieb: kommt es bei einer Mietwohnung nicht eher auf die Raumaufteilung, die Lage, etc. an, als ob ein paar KWh mehr oder weniger verbraucht werden?


Im Prinzip schon, aber niemand von euch wird glauben, dass dieser EAW nur für seine Wohnung gerechnet wurde? Nie im Leben, zu teuer weil zu aufwendig (vor allem bei bestehenden Mehrparteienhäusern). Da wird das GANZE Haus berechnet und dann nur auf die verschiedenen Grössen der Wohnungen heruntergebrochen! Ist eigentlich ein Schwachsinn aber erlaubt...

zitat..
michiaustirol schrieb: Beim Endenergiebedarf wird zusätzlich zum Heizenergiebedarf der Haushaltsstrombedarf berücksichtigt. Der Endenergiebedarf entspricht jener Energiemenge, die eingekauft werden muss.


Das entspricht überhaupt nicht den Tatsachen, siehe unten die Definition von Endenergiebedarf des OIB:

Der Endenergiebedarf für Wohngebäude entspricht dem Heizenergiebedarf und somit jener Energiemenge, die unter Berücksichtigung der Verluste des Heizungs- und Warmwassersystems zur Deckung des HWB benötigt wird.

Nix mit Haushaltsstrom hin eingerechnet - dafür aber Unmengen an Korrekturfaktoren emoji Der HHSB (Haushaltsstrombedarf) ist nur deswegen angegeben, weil 50 % des Strombedarfs der Raumheizung im Winter bzw. Kühlbedarf im Sommer zugerechnet werden ?!? Oder bin ich zu dumm um lesen...

Zu Punkt 5: Haushaltsstrombedarf und Betriebsstrombedarf Um den KonsumentInnen von Energieausweisen einen Hinweis darauf zu geben, dass neben dem Heizwärmebedarf, Befeuchtungsenergiebedarf (optional im Falle von Nicht-Wohngebäuden), Warmwasserwärmebedarf, Kühlenergiebedarf (optional im Falle von Nicht-Wohngebäuden) und Beleuchtungsenergiebedarf (optional im Falle von Nicht-Wohngebäuden) im Allgemeinen auch ein zusätzlicher Strombedarf, namentlich der Haushaltsstrombedarf (im Falle von Wohngebäuden) und der Betriebsstrombedarf (im Falle von Nicht-Wohngebäuden) besteht, wird auch diese Energiemenge als Fixwert in den Energieausweis aufgenommen. Dabei ist man sich bewusst, dass diese Energiemenge in den nächsten Jahren noch intensiver Forschungen bedarf, in wie weit allenfalls die festgelegten Fixwerte noch abgeändert werden müssen. Grundsätzlich ist man bei der Festlegung der Fixwerte davon ausgegangen, dass sich die inneren Gewinne aus den Wärmegewinnen infolge Personen und Geräten im Falle von Wohngebäuden zu gleichen Teilen ergeben. Dies bedeutet, dass als Fixwert 50% von qi,h (für den Fall von Wohngebäuden) angenommen wurden. Für den Fall von Nicht-Wohngebäuden ist derzeit dieser Prozentsatz unbekannt. Um keinesfalls diesen Wert derzeit gar nicht zu befüllen, hat man den Fixwert in Analogie zum Wohngebäude für die Nicht-Wohngebäude festgelegt, wobei sich die 50% auf den Mittelwert von qi,h und qi,c beziehen.

Quelle: http://www.oib.or.at/sites/default/files/rl6_061011_2.pdf bzw.
http://www.oib.or.at/sites/default/files/eb6_061011.pdf


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  •  michiaustirol
  •   Bronze-Award
12.7.2014  (#8)
quelle mein energieausweis


2014/20140712486995.JPG

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  •  dyarne
12.7.2014  (#9)

zitat..
energie_experte schrieb: weil 50 % des Strombedarfs der Raumheizung im Winter bzw. Kühlbedarf im Sommer zugerechnet werden ?!?

max, so versteh ich das auch, 50% des haushaltsstromverbrauchs (die verluste) werden wärmebilanzmäßig als 'innere gewinne' gegengerechnet...

@ michiaustirol: sehr spannend; ich bin ebenfalls sicher andere definitionen von endenergiebedarf gelesen zu haben, nämlich daß hier der hebel von wärmeträger zu energieträger zum wirken kommt, bsplw daß bei wärmepumpe um den hebel jaz weniger 'endenergie' gekauft werden muß als 'wärmeenergie' verbraten wird.

kann das mit dem haushaltstrom in endenergie noch jemand aufklären?
bitte, danke ... emoji

auf jeden fall ist der haushaltsstrom genauso wie der ww-bedarf flächenbezogen ein sehr grober ansatz, der individuell deutlich genauer gewichtet werden kann.

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  •  dyarne
13.7.2014  (#10)
ok, dann versuch ich mir einmal zu helfen ... emoji
hier ein interessantes dokument der donauuni krems...

http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/studium/umwelt_medizin/zbu/buildingscience/a1_holzer.pdf

also nach letztstand ist ein stromanteil drinnen, aber nur haustechnikbezogen, also zwischen HEB (heizenergiebedarf) und EEB (endenergiebedarf), jedoch nur für raumlufttechnik (kwl) und beleuchtung.

die hier so hohen HTEB-werte für WW WW [Warmwasser] und RH beinhalten verluste für erzeugung, speicherung, verteilung, abgabe und hilfsenergie (pumpen).

gerade bei mehrparteienwohnhäusern können hier die sargnägel der effizienz liegen, wenn hohe temperaturen rund um die uhr bereitgestellt werden müssen (worst case user), nachträglich unterputz-leitungen nicht gedämmt werden können, zirkulationen rotieren, 24/7 betriebene pumpen glühen, etc...

allerdings glaube ich auch daß sehr viele mehr oder weniger fehlerhafte energieausweise unterwegs sind.

wäre sicher interessant sich am bedarf der vormieter zu orientieren ... emoji



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  •  energie_experte
14.7.2014  (#11)
Jaja, der Energieausweis...und sein Ersteller emoji -

zitat..
dyarne schrieb: die hier so hohen HTEB-werte für WW WW [Warmwasser] und RH beinhalten verluste für erzeugung, speicherung, verteilung, abgabe und hilfsenergie (pumpen).
gerade bei mehrparteienwohnhäusern können hier die sargnägel der effizienz liegen, wenn hohe temperaturen rund um die uhr bereitgestellt werden müssen (worst case user), nachträglich unterputz-leitungen nicht gedämmt werden können, zirkulationen rotieren, 24/7 betriebene pumpen glühen, etc...


Gebe Dir absolut recht. Das ist mit ein Grund warum die Werte des TE so mies sind. Der andere Grund ist aber der, dass die Wärmeverluste bzw. solaren Gewinne auf das ganze Gebäude gerechnet werden und nicht auf die relevante Wohnung! Da ist auch schon der nächste Pferdefuss: Die meisten EAW in diesem Ausmass werden nach dem vereinfachten Verfahren gerechnet, ist erlaubt aber nicht im Sinne des Erfinders (glaube ich emoji) Da hat der Austeller das Gebäude vermutlich von Aussen gesehen, wenn überhaupt. Möchte aber die Aussteller der EAW nicht schlecht machen, die meisten Bauträger wollen den EAW so günstig wie möglich - je genauer desto teurer logischerweise!

Deswegen ist die Abrechnungen des Vormieters die beste Grundlage für eine reale EKZ.

zitat..
dyarne schrieb: allerdings glaube ich auch daß sehr viele mehr oder weniger fehlerhafte energieausweise unterwegs sind.


DAS ist ziemlich sicher so. Laut meinem Wissensstand (von 2011) gabe es in ganz NÖ nur 3 Leute, die bestehende EAW stichprobenartig überprüfen. Vielleicht sind es mittlerweile mehr (oder auch nicht, Geldfrage). Aber in Relation zu den jetzt ausgestellten EAW ist das nix...Schwarze Schafe wird man so eigentlich (fast) gar nicht finden...

so long, Max

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