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Ganz grundsätzlich: 1. es ist kein Problem mit einer Solarthermieanlage 100°C zu erzeugen 2. das ist auch kein Materialproblem, die gelöteten Kupferleitungen vertragen 150°C und mehr 3. es gilt den Siedepunkt in der Soleleitung nicht zu erreichen, bei ca. 3 bar liegt der etwa bei 120°C 4. die Pumpe ist das schwächste Glied in der Kette und muss für diese Temperaturen geeignet sein 5. das MAG muss in der Rücklaufleitung liegen und hängend (weit abgesetzt) montiert sein, sonst geht die Membran kaputt 6. der Wirkungsgrad des Kollektors wird bei diesen Temperaturen relativ schlecht (ca. 20% würde ich schätzen), 10m² liefern daher ca. 2kW ABER: 1. wenn du nicht konstant diese Leistung abholst, bildet sich eine Dampfblase im Kollektor und der Spaß ist vorbei, weil du diese, einmal entstandene, Blase nicht mehr herauspumpen kannst (und nicht willst, Nassdampf mit 170°C tötet jeden Kunststoff) 2. auf 10m² kann eine PV-Anlage diese 2kW auch (fast) produzieren und wenn du sie nicht abnimmst, dann gehen sie ins Netz (ganz blasenlos ) Ich habe eine Solarthermieanlage und man kann so etwas auch heutzutage noch bauen, aber die Nebenbedingungen bzgl. Rentabilität sind andere als in den 1990ern, nämlich deutlich schlechter. Gute Voraussetzungen sind: 1. Selbstbau 2. gebrauchter Kollektor 3. Einbindung in einen Bestandswasserspeicher möglich Mögliche Nebennutzungen sind: 1. Poolheizung 2. Kellerheizung im Sommer (bei unisoliertem Altbaukeller), um die Feuchte zu reduzieren Ich habe einmal über die Anwendung als Bienenwachsschmelzer nachgedacht, Punkt 1 in der ABER-Liste hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht. 2 |
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Hi Gegenbeispiel: ich hatte von 2006-2022 eine Thermische Solaranlage mit ca. 4m2 und 400l Schichtenspeicher. Prinzipiell hats gut funktioniert, ist aber leider nie aus den roten Zahlen rausgekommen. Insti hat falsches Überdruckventil verbaut, daher war die glykollösung oft im Abfluss und der Druck zu niedrig Solarsteuerung war 2x hin Marder hat den Temp fühler am Kollektor gefressen Zum Schluß war irgendwo ein Leck in drr Solarleitung am Dach => wenn Du dir das nicht alles selbst flicken kannst, schauts schonmal schlecht aus. Und zusätzlich zu den (vielen) Gegenargumenten oben, diese Solarofenlösung funkt ja nur bestenfalls von Mai bis September, d.h du brauchst sowieso an E-Herd, also alles Doppelt. Backst/kochst Du im Sommer wirklich täglich? Lg |
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Das ist aber kein Argument, weil ... 1. der WR WR [Wechselrichter] ist nach 3 Jahren hin 2. der Marder frisst die DC-Leitung 3. der Lichtbogen fackelt das halbe Dach ab 4. die Module brennen natürlich mit ... 'flammender Tod' und so ... Sch***e laufen kann's immer ABER: Ich halt auch nichts von der Solarkochvariante, außer du bist im afrikanischen Busch ohne Stromnetz, keinem Geld aber viel Sonne. |
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Ich denke das ist das eigentliche Problem: Wenn ich am Nachmittag diesen Ofen verwenden möchte und die Solaranlage zu der Zeit schon dicht gemacht hat, kann ich es vergessen. Vielen Dank für die Antwort, hat mir sehr geholfen! |
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Gerne: Das Wohngebäude ist mit ~70cm Steinmauern im Hang gebaut, Bedarf an Heizung ca. 10 Monate im Jahr. Ein Wirtschaftsgebäude enthält zwei Räume die ca. 11 Monate im Jahr beheizt werden. Nach Absprache mit dem Energieberater ist das eine Situation in der eine Solaranlage nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich Sinnvoll ist. Ja hier wird jeden Tag gekocht, öfters auch für etwas mehr Leute. Außer der Waschmaschine wird im Haushalt in der Küche am meisten Strom verbraucht, daher meine Überlegung ob man dort etwas ergänzen kann. Leider lässt sich Heizungswasser mit 120°C nicht speichern, das wär super! |
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Klingt nach Landwirtschaft und damit verbunden eine Holzheizung. Da versucht man dann eben mit Solar zu unterstützen weil im Gegensatz zur Wärmepumpe die PV hier nicht helfen kann. Ansonsten macht Solar nur noch Sinn im Gewerbebereich mit erhöhten Warmwasserbedarf (Industrie, Tourismus - sprich Gastroküche). Bei "Wirtschaftsgebäuden" habe ich immer Bilder von schönen Trapezblechdächer mit dickem Stromanschluss im Kopf, womöglich geht sich beides - PV und Solar - sehr gut aus. Die elektrische Primärenergie der PV ist jedenfalls vielseitiger einsetzbar als das schnöde Warmwasser der Solar, und lässt sich obendrauf auch noch verkaufen. |
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Hallo pato3, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Kann man mit Solarenergie (Warmwasser) kochen? |
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Wenn wenn hier mit z.B. Holz geheizt wird, eine Heizungs-Grundlast von 10-11 Monaten herrscht und die Solaranlage auch für´s Heizen genutzt wird könnte es Sinn machen ja...rein nur fürs Warmwasser sicher nicht... |
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Die Dachdeckung ist noch nicht entschieden, Blechdach ist im Gespräch, mir gefällt der gute alte Dachziegel einfach besser. Aufs Dach kommt oben eine Reihe Solarpaneele, der Rest wird mit PV eingedeckt. Natürlich kommt die Solar-Energie in den Pufferspeicher, es ist bereits alles auf FBH FBH [Fußbodenheizung] umgestellt bwz. vorbereitet. |
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pro qm Flachkollektor sind aber mindestens 150l Puffer nötig, sonst wirst du im Sommer nicht froh... |
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Guter Punkt. Ich hab derzeit einen 2.000 Liter Puffer, eventuell kommt noch so einer dazu. Den zweiten könnte man im Winter ja abdrehen. |
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Die Rentabilität wird durch die Heizungsnutzung typisch nicht besser, der Aufwand steigt überproprotional (auch regelungstechnisch) und der Zusatznutzen ist gering. Bei gut gedämmten Gebäuden fällt der Heizbedarf in Zeiten niedrigster Einstrahlung, bei Gebäuden mit hohem Bedarf ist der (gut nutzbare) Beitrag auf die Gesamtwärmemenge gering. Irgendwo dazwischen gibt es einen 'sweet spot', bei dem aber der Sommerüberschuss auch unerträglich hoch ist. Meine Buchempfehlung dazu ist 'Teilsolare Raumheizung' von Wolfgang Streicher (TU Graz). Die vorgestellten Konzepte und Simulationsergebnisse relativieren die Hoffnungen der geneigten Leser (vor langer Zeit auch meine) recht stark. Eine kleine aber feine Solarthermieanlage, unter schlauen Randbedingungen, war meine Schlussfolgerung aus dem Gelesenen. |
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1. 12Jahre Standardgarantie 2. Dann is er aber auch gegrillt und kommt nimmer 3. Bei Stringtechnologie 👍( so relevant wie eine Solaranlage - Halloo 1980 hat angerufen 😂) 4. Siehe Punkt 3 Ich hab selbst ca 40m2 Solarthermie - war vor 10-12Jahren zwecks Foerderung mit Pelletsheizung der letzte heisse Scheiss. NIEEEEE wieder in einem normales Hausleben in einer normalen wie uns bekannten/gewohnten Klimazone wuerd ich wieder eine Solarthermie machen. Da stell ich lieber eine Solardusche auf (haben wir zb jetzt ) die wird sehr oft benutzt und macht so viel Sinn (mehr Sinn) als eine Solarthermie mit allen Leitungen,Pumpen, Sensoren, etc... |
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Ich würde jedenfalls eine Wirtschaftlichkeitsrechnung mit Vergleich PV durchführen. Wenn 10 Monate im Jahr geheizt werden muss würde sich auch sehr eine kleine Luftwärmepumpe (z.B. eine billige Panasonic "Geisha") als "Zusatzheizung" anbieten - die arbeitet bei hohen Außentemperaturen hocheffizient. Aus meiner Sicht (ich habe Energietechnik studiert und war lange Zeit ein großer Solarthermie-Fan) ist durch die massiv gesunkenen PV-Preise in den vergangenen Jahren Solarthermie in 99% der Anwendungsfälle die schlechtere "Alternative" (zu unflexibel, komplex und teuer im Vergleich zu PV). Bei PV kannst du jede einzelne erzeugte kWh nutzen ("normale" Stromverbraucher, ggf. Heizung und Warmwasser, ggf. E-Mobilität) oder verkaufen. Bei Solarthermie wird das (außer vll. bei Mini-Anlagen) nicht mal annähernd gelingen. Aus meiner Sicht hat ein Energieberater, der im Jahr 2023 Solarthermie für Privathaushalte auch nur "andenkt" die letzten 5-10 Jahre "verschlafen". 3 |
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Genau die Situation bei unserem Elternhaus. Alter Hof mit Holzheizung und Solarthermie mit riesen Puffer. Wenn, dann meist zuviel Wärmeleistung vom Dach und seit paar Jahren haben wir den Aufstellpool mit eingebunden damit wir die Wärme loswerden und das System nicht stagniert bzw. schon beim Druckventil flöten geht. Seit dem Frühjahr ist aber das Dach des Stadels voll (Ost/West 18kWp, danke Forum) und es wird entweder eingespeist oder wenn der ÖMAG Preis komplett nachgibt eine EEG mit den Nachbarn (mich eingeschlossen) aufgebaut. Haben schon überlegt die Solarthermie auch gegen PV zu tauschen, sind aber in-Dach Module und wirtschaftlich auch nicht sinnvoll solange die Anlage brav läuft. Ist aber schon fast blind und an der Verrohrung zum Puffer "korrodierts" auch schon ein wenig oder was auch immer das für Ablagerungen (Grünspan?!) aussen sind. +PV |
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...schaut aus das meine Aussage "Solar könnte Sinn machen" somit auch relativiert ist 😁 Ich denk auch dass das Geld aufgrund der Kosten-Nutzen-Situation in PV besser investiert ist, vor allem wenn du dazu dann auch noch alles einspeisen darfst. |
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Es bleibt die Frage, die @gobsmacked aufgeworfen hat: Vertraust du wirklich diesem "Energieberater"? Aus meiner Erfahrung heraus hat dieses Forum ggü. den sog. Spezialisten (Installateure z.B.) sehr oft die Nase vorn. Hätte ich ausschließlich auf die Professionisten in meinem Umfeld beim Bauen gehört, dann hätte ich: - Keinen RGK RGK [Ringgrabenkollektor], sondern Flächenkolli - Irgendeine überdimensionierte On-/Off WP WP [Wärmepumpe] - Solarthermie - eine 5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] PV (🤣) - keine BKA BKA [Betonkernaktivierung] - keine einigermaßen gleich langen Heizkreise - eventuell ERR ERR [Einzelraumregelung] - Noppen der Noppenbahn nach außen ( ) - etc.... Man kann die Vorschläge dieses Selbsthilfeforums gerne kritisch hinterfragen, aber genauso hinterfrage ich mittlerweile die Vorschläge der Profis - nicht zu meinem Schaden. |
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Übrigens fällt mir gerade auf, dass du ja "nur" Warmwasser geschrieben hattest. Fürs WW WW [Warmwasser] machen bräuchte ich garnicht nachdenken: PV, Brauchwasserwärmepumpe (BWWP), fertig. Die BWWP kostet garantiert nicht viel mehr (wenn überhaupt) als die Solar, bringt dir aber auch im Winter hohe Effizienz. |
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Gibts zu dem "wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll" auch Zahlen vom Energieberater oder musst Du Dich auf sein Wort verlassen? |
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Hoppla, ich meinte natürlich Brauchwasser + Heizsystem. Beides wird bei mir aus (derzeit) einem 2000 Liter Pufferspeicher gespeist. Verstehe ich das richtig, dass die Betonkernaktivierung für die Kühlung genutzt wird? Das macht bei mir wegen dem kühlen Klima keinen Sinn. |
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Fast richtig: Wird auch zum heizen verwendet und das funktioniert (sofern der Beton dann natürlich nach außen hin gedämmt ist) richtig gut weil hier eben massig Speichermasse vorhanden ist. Also wenn schon Beton dann auch aktivieren...(außer es spricht wirklich iwas dagegen) |
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Hab ich überlesen welches Heizsystem im Bestand ist und welches eventuell geplant ist? Die Holzheizung war ja nur eine Vermutung von mir und der Energieberater hat Solarthermie hoffentlich nicht ohne Grund empfohlen. Wenn jedenfalls die guten Flächen PV bekommen und die Solarthermie eine "Rand"-Erscheinung bleibt hätte das geballte Foren-Know-How bereits Wirkung gezeigt. 🙂 |
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