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Kommt ein PV-Wechselrichter vor oder hinten den FI ?

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
6.2. - 7.2.2025
19 Antworten | 13 Autoren 19
19
Ich hab jetzt schon mehrere Versionen installiert gesehen und mehrere Aussagen von Elektrikern gehört.

Aussage/Setup 1: Eine PV ist Teil der "Infrastruktur" und hat keine Interaktionsmöglichkeit für Endbenutzer, die braucht gar keinen FI-Schutz.
Aussage/Setup 2: Die meisten Wechselrichter haben einen FI eingebaut, die kann man anschließen wo man will
Aussage/Setup 3: Ein Wechselrichter benötigt einen FI-Schutz, der Haus-FI reicht aber i.d.R. aus

Irgendwie kann ich mit allen drei Varianten nichts anfangen.

zu 1: muss / sollte nicht jedes Gerät in einem Privathaushalt - speziell wenn es ein metallenes Gehäuse besitzt und theoretisch von einem Hausbewohner berührt werden kann - durch einen FI geschützt sein ?  

zu 2: stimmt schon, aber eben nicht alle und wenn ein WR WR [Wechselrichter] sowas nicht hat sind wir bei Punkt 1

zu 3: der Punkt bringt mich am meisten zum Nachdenken. Folgendes Szenario - der WR WR [Wechselrichter] (ohne eigenen FI) sitzt dabei hinter dem Haus-FI auf der Verbraucherebene:
Die PV produziert gerade 1kW, das Haus verbraucht genau diese 1kW, dann geht genau 0 Strom über den Haus-FI, d.h. bei einem Fehlerstromereignis bekommt der gar nichts mit und kann auch nicht reagieren.
Wäre hier nicht die sichere Variante den WR WR [Wechselrichter] ebenfalls hinter einen eigenen FI zu hängen ?

Das Thema ist fast wie wenn man eine Rechtsberatung sucht. 1 Frage, 2 Personen, 3 Antworten ...

Gibts hier weitere Meiungen dazu ? 😁

  •  ds50
  •   Gold-Award
6.2.2025  (#1)

zitat..
Gawan schrieb: Das Thema ist fast wie wenn man eine Rechtsberatung sucht. 1 Frage, 2 Personen, 3 Antworten ...

Na dann ist ein Forum der richtige Ort dafür. 🤣🤣🤣

(SCNR)


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  •  gremlin1982
6.2.2025  (#2)

zitat..
Gawan schrieb: Wäre hier nicht die sichere Variante den WR WR [Wechselrichter] ebenfalls hinter einen eigenen FI zu hängen ?

korrekt


1
  •  Gawan
  •   Gold-Award
6.2.2025  (#3)

zitat..
ds50 schrieb:

──────..
Gawan schrieb: Das Thema ist fast wie wenn man eine Rechtsberatung sucht. 1 Frage, 2 Personen, 3 Antworten ...
───────────────

Na dann ist ein Forum der richtige Ort dafür. 🤣🤣🤣

(SCNR)

offenbar gibt es da keine absolute Antwort gibt - dann ist die Mehrheitsmeinung die zweitbeste Alternative 😜


zitat..
gremlin1982 schrieb:

──────..
Gawan schrieb: Wäre hier nicht die sichere Variante den WR WR [Wechselrichter] ebenfalls hinter einen eigenen FI zu hängen ?
───────────────

korrekt

jede Bestätigung der eigenen Meinung hilft 🤓




1


  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
6.2.2025  (#4)
Netz OÖ hat da ganz gute Informationen und Schemen dazu:

http://www.ooe-ausfuehrungsbestimmungen.at/de/PVschema/

1
  •  TomF79
  •   Bronze-Award
6.2.2025  (#5)
Soweit ich weiß braucht man keinen FI, aber man hängt den WR WR [Wechselrichter] nach der Nachzählersicherung auf einem 4 poligen Leitungsschutzschalter

1
  •  Destroent
6.2.2025  (#6)
Für PV Braucht es einen extra FI mit 100 mA, einzige und richtige Antwort

1
  •  streicher
  •   Gold-Award
6.2.2025  (#7)

zitat..
Destroent schrieb:

Für PV Braucht es einen extra FI mit 100 mA, einzige und richtige Antwort

Und auch wenn es unnötig sein sollte, der kostet quasi eh nix.




1
  •  npalko
  •   Bronze-Award
6.2.2025  (#8)
Sollts bei PV nicht ein Typ B Sein, der kostet ja das 10 fache von Tap A, also gar net so "quasi e nix".

1
  •  Destroent
6.2.2025  (#9)

zitat..
npalko schrieb:

Sollts bei PV nicht ein Typ B Sein, der kostet ja das 10 fache von Tap A, also gar net so "quasi e nix".

Muss ich dir morgen schauen, ich kann dir nur sagen das er 100 mA hat im Vergleich der normale hat 30 mA


1
  •  Gawan
  •   Gold-Award
6.2.2025  (#10)

zitat..
Destroent schrieb:

Für PV Braucht es einen extra FI mit 100 mA, einzige und richtige Antwort

... wenn die PV den FI nicht schon selbst mitbringt ...
ist wohl das einzige Ausschlusskriterium

Aber stimmt die Annahme (bei 3), dass der Haupt-FI nicht auslösen würde wenn ein Fehlerstrom innerhalb der Verbraucherinstallation stattfindet und aufgrund von identischer Produktion / Verbrauch kein Strom über den Haupt-FI fließt ?
Oder reichen dafür schon so kleine Ströme, dass das physikalisch eigentlich gar nicht möglich ist. 30mA klingt ja schon recht winzig als Fehlerstrom ...

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  •  Destroent
6.2.2025  (#11)

zitat..
Gawan schrieb:

──────..
Destroent schrieb:

Für PV Braucht es einen extra FI mit 100 mA, einzige und richtige Antwort
───────────────

... wenn die PV den FI nicht schon selbst mitbringt ...
ist wohl das einzige Ausschlusskriterium

Aber stimmt die Annahme (bei 3), dass der Haupt-FI nicht auslösen würde wenn ein Fehlerstrom innerhalb der Verbraucherinstallation stattfindet und aufgrund von identischer Produktion / Verbrauch kein Strom über den Haupt-FI fließt ?
Oder reichen dafür schon so kleine Ströme, dass das physikalisch eigentlich gar nicht möglich ist. 30mA klingt ja schon recht winzig als Fehlerstrom ...

Mein Elektriker hat gesagt die 30mA sind zu klein für PV, würde öfters mal falsch auslösen. Die 30mA hat man im normalen Haus für die el Installation 


1
  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
6.2.2025  (#12)


_aktuell/20250206494282.jpg
Falls der WR WR [Wechselrichter] keine FI-Funktion eingebaut hat, ist ein FI notwendig und zwar ein (teurer) Typ B.

1
  •  rchrisi
7.2.2025  (#13)
Hallo, also die 30ma sind zu gering. Hatte selbst einen 30ma und der hat ca 1 1/2 Jahre funktioniert und dann hat er ohne Grund zwei mal ausgelöst, natürlich bei blauen Himmel im Sommer. Es wird auch in der Doku von meinem Wechselrichter (Huawei) eine 300ma empfohlen den ich danach gewechselt habe, seitem ist wieder Ruhe.

LG

1
  •  hubert34
  •   Bronze-Award
7.2.2025  (#14)
Normal sollte es auch in der Anleitung vom Inverter einen Hinweis geben. Bei meinem Solax z.B., steht drinnen, dass kein FI notwendig sei, aber wenn es vom Netzbetreiber vorgeschrieben wird, einer mit 300mA eingebaut werden muss. Der Elektriker hat die Anleitung natürlich nicht gelesen und einen mit 30mA verbaut. Resultat: der WR WR [Wechselrichter] lies sich nicht in Betrieb nehmen, weil beim Einschalten und dem darauf folgendem Selbsttest, immer der FI ausgelöst hat. Jetzt ist dort ein normaler Leitungsschutzschlater verbaut.

1
  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
7.2.2025  (#15)

zitat..
Gawan schrieb: Aussage/Setup 1: Eine PV ist Teil der "Infrastruktur" und hat keine Interaktionsmöglichkeit für Endbenutzer, die braucht gar keinen FI-Schutz.
Aussage/Setup 2: Die meisten Wechselrichter haben einen FI eingebaut, die kann man anschließen wo man will
Aussage/Setup 3: Ein Wechselrichter benötigt einen FI-Schutz, der Haus-FI reicht aber i.d.R. aus

Irgendwie kann ich mit allen drei Varianten nichts anfangen.

Variante 1  -->  Falsch ( Es geht nicht um einen FI <30mA für Personenschutz, sondern um einen FI mind. 100mA - 300mA  Typ B  für Anlagenschutz).
Variante 2  --> Kann man im Großen und Ganzen gelten lassen, aber anschließen wo man will ist auch nicht richtig. Das wird vom EVU vorgeschrieben. 
Variante 3 --> Total falsch.
Diese Aussagen gelten für  trafolose Wechselrichter, die zu >99% verbaut werden.
Bei einem trafobasierenden Wechselrichter (z.B. Deye SUN-12K-SG04LP3-EU) braucht es keinen FI Schalter als Anlagenschutz, da der WR WR [Wechselrichter] durch den Trafo galvanisch vom Netz getrennt ist.
Die meisten bekommen keine Tor-Zulassung - ich kenne nur wenige.


1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
7.2.2025  (#16)

zitat..
Kleinermuk schrieb:

Variante 1  -->  Falsch ( Es geht nicht um einen FI <30mA für Personenschutz, sondern um einen FI mind. 100mA - 300mA  Typ B  für Anlagenschutz).

Zum Punkt Anlagenschutz: Was genau wird hier technisch geschützt?
Also was für einen Vorteil/Nutzen habe ich verglichen zu einem WR WR [Wechselrichter] der auf Nullung hängt?

Steht das ganze FI-Thema auch in einer verbindlichen Norm bzw. Vorgabe von Netzbetreibern?
Den in fast allen Anleitung von Geräten steht "Empfehlung XY, außer die Bestimmungen ihres Netzbetreibers geben was anderes vor"

Wenn bei mir alles auf Nullung hängt und der Elektriker das abnimmt ohne auf eventuelle gesetzliche Vorgaben zu achten wäre er dann ja voll haftbar oder?
Andrerseits habe ich mit 100mA eh keinen Personenschutz...wo ich wieder bei meiner ersten Frage ganz oben bin...


1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
7.2.2025  (#17)
Personenschutz ist in diesem Anlagenteil typisch kein Thema, weil der WR WR [Wechselrichter] an der Nachzählersicherung hängt und daher keine Berührmöglichkeiten (durch Laien) vorhanden sein sollten.

'Anlagenschutz' ist ein komisches Wort, die ÖVE E8001-1 redet von Fehlerschutz und Zusatzschutz. Der 100mA FI fällt in die erste Gruppe. Für PV-Anlagen gibt es die ÖVE E 8001-4-712, bei einer Nullung und vernünftiger Erdung sollte der FI eigentlich nicht nötig sein.

ABER ... der FI ist alleine wegen der wechselstromseitigen PV-Abtrennung schon sinnvoll.

Ob ein B-Typ nötig ist oder nicht, verrät euch die WR WR [Wechselrichter]-Dokumentation. Üblicherweise haben die WR WR [Wechselrichter] heutzutage eine Überwachung von Gleichfehlerströmen integriert.

Ich habe einen selektiven A-Typ 100mA eingebaut. Selektiv heißt hier auslöseverzögert, damit der erst nach den hausinternen fällt. Hier sind die 100mA auch nötig, weil sonst die Selektivität zum hausinternen 30mA FI nicht gewährleistet ist.

Hier steht (frei zugängig) ganz gut beschrieben worum es geht ...
https://image.schrack.com/produktkataloge/p-infta-f14.pdf

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
7.2.2025  (#18)

zitat..
taliesin schrieb:

Hier steht (frei zugängig) ganz gut beschrieben worum es geht ...
https://image.schrack.com/produktkataloge/p-infta-f14.pdf

Naja rein für die Trennung tut´s ein LSS auch, aber in deinem Link im Kapitel "Photovoltaikanlagen" (Seite 22/23) ist es meiner Meinung nach ganz klar beschrieben sodass hier keine Fragen mehr offen bleiben sollten:

- Einspeisepunkt des WR WR [Wechselrichter] direkt nach der Nachzählersicherung (noch VOR der Hausverteilung und dessen FI-30mA Typ A
- WR mit galvanischer Trennung: Nullung reicht
- WR ohne galvanische Trennung mit RCMU: Nullung reicht nur wenn die RCMU dauerhaft überwacht (& z.B. nicht nur einmalige Prüfung beim Start) - ansonsten FI Typ B (min. 100mA) nötig
- WR ohne RCMU: FI Typ B (min. 100mA) nötig

Der Typ B ist nötig um im Fehlerfall auftretende Gleichstromanteile zu erkennen welche vom Typ A
- nicht erkannt werden
- diese sogar so negativ beeinflussen das sie nicht mal mehr normale AC-Fehlerströme erkennen
(In der Praxis hört man oft "der FI wird blind")

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
7.2.2025  (#19)
Ich denke, ich habe eh nix anderes geschrieben ...

Einen LS zu setzen bringt halt gar nix, während der FI (Typ A kostet ja auch nix) noch einen Erdungsfehler auf der Zuleitung erkennen könnte. Mein Huawei SUN2000 kann mit einem Typ A angeschlossen werden.

Gleichstromfehler könnten (ziemlich theoretisch) die Spulen im Typ A sättigen, dann kennt der auch keinen AC Fehler mehr.

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