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Kunden des Finanzierungsvermittlers I….

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  •  FranzBauer
3.12. - 6.12.2023
36 Antworten | 25 Autoren 36
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Hallo zusammen,
wer von euch war auch Kunde beim Finanzierungsvermittler I ?

Mir wurde im Jahr 2019 oder 2020 zu einer variablen Verzinsung geraten ohne das ich die Tragweite dessen gesehen habe. Deshalb ist mein Kredit jetzt Faktor 1,5 zum ursprünglichen.

Bei genauerer nachträglicher Analyse sind mir mehrere Dinge aufgefallen:
  • Das Beratungsgespräch über Zinsrisiken hat nicht stattgefunden - es wurde aber im Protokoll vermerkt.
  • Der ganze Termin dort hat weniger als Minuten gedauert - mit Kredit unterschrieben und beraten. Da bin ich gerade dabei das nachzuweisen. 
  • Das Beratungsprotokoll war vorausgefüllt das kann ich mittlerweile schon nachweisen.
  • Das Gespräch lief so ab das der bankberater und die Vermittler am Tisch saßen und sagten hier unterschreiben und hier und so weiter - dabei wurden einzelne Sachen erklärt aber jedenfalls einige übergangen. 

Konkret  möchten  mein Anwalt und ich prüfen ob die Beratung evtl so nicht zulässig war und daher der Finanzierungsvermittler für die daraus entstandenen Schäden haften muss.

Aktuell ist meine Beweislage noch dünn - jedenfalls suche ich ein paar Personen die meinen Eindruck bestätigen.

Bitte hier den Firmennamen nicht im Klartext schreiben - ich will hier nicht verleumden. Gerne per PN

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.12.2023  (#21)
Nicht als "Berater", sonder als Kreditvermittler der ersten Stunden hier im Forum muss ich auch meinen Senf dazugeben:

Kredit-Kund:innen sollten zumindest eine gewisse Grundkenntnis der Materie haben: blindes Vertrauen in eine Person/in eine Sache ist nie gut. Wenn etwas nicht verstanden wurde, immer nachfragen.
Sie sollten natürlich verstehen, was der Unterschied variabel vs. Fixzins bedeutet, um danach eine eigenständige Entscheidung treffen zu können. Dabei kann und sollte auch durchaus bewusst gemacht werden, dass ein Fixzins möglicherweise teuer kommt als eine variable Variante. Zumindest sollte das irgendwo mal lesbar sein (Mail, Formular, usw.).
Diverse Tools helfen dabei, die individuell richtige Entscheidung zu treffen (ich sende hier seit vielen Jahren z.B. immer einen "Excel-Rechner variabel vs. fix" mit).
Varianten-Empfehlungen sollte es explizit keine geben - zumindest gibt es die von mir nicht. Auch wenn gerne danach gefragt wird. Aufgrund fehlender Glaskugel ist so keine seriöse Aussage zu treffen, auch bei noch so großer Expertise.
Manche Vermittlerkollegen bietet "Beratungsdienstleistungen" an, da sieht' s dann wohl anders aus.

Am Ende des Kreditweges lasse ich von den Kund:innen ein Beratungsprotkoll befüllen und unterschreiben, wo unter anderem die höchstpersönlich getroffenen Entscheidung, welche Variante gewählt wurde, sowie Angaben über Zinssatz, Effektivzinssatz, die Kreditgesamtkosten uvm. dokumentiert wird.
So wird das Vereinbarte schriftlich festgehalten und schützt mich als Vermittler vor falschen Anschuldigungen und in weiterer Folge vielleicht klagswütigen/r Kunde/in, der/die seine/ihre (vor Jahren) möglicherweise falsch getroffene Entscheidung finanziell an mir/meiner Haftpflicht abarbeiten möchte.

3 Dinge:

- Jeder Vermittler/Berater muss Geld verdienen, das ist seine Lebensgrundlage. So wie auch ein (exemplarisches Beispiel) Softwareprogrammierer/in mit Kund:innen zu tun hat und *seine/ihre* Arbeit an den Mann bringen muss. Der physische Nutzen *seines* Softwareprogramms ist für Kunden meist leichter zu fassen als der *Nutzen* einer reine Vermittlungs- und Unterstützungsätigkeit (O-Ton weiter oben: das kann man eh selber machen und bei den Banken aufschlagen, was grundsätzlich natürlich auch korrekt ist. Die Erfahrung zeigt halt aber auch, dass oft nicht das Top-Ergebnis erzielt wird, das hier aber gerne als Benchmark bemüht wird).

- Seriosität und Transparenz MÜSSEN an oberster Stelle stehen! (Eh klar, steht ja auch so auf meiner Homepage 😇). Dann ergibt das eine das andere: nämlich Vertrauen. Und der/die Kunde/in hat dann auch ein Verständnis, warum er/sie für diese Leistung schlussendlich auch Geld bezahlt.

- Mir fehlt das Verständnis, wenn man schon den Entschluss fasst, sich für eine Vermittlung zu entscheiden, nicht auf einen der hier ausgewiesenen (!) Experten (das Hakerl in der Nickname-Endung) vertraut.
Man macht es ja bei Heizungsbauer und Ringgrabenplaner und Solaranlagen- und Wallboxverkäufer und Lüftungsbauer genauso (und ja, die leben auch nicht von Luft und Liebe).
100% Garantie, dass nichts passiert, gibt es nirgends, aber in der ESH ESH [Energiesparhaus]-Bubble ist man vermutlich nahe dran😉.

Senf Ende.

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  •  paso
  •   Silber-Award
4.12.2023  (#22)

zitat..
hueslebauer91 schrieb: Es ist einfach mal fakt das in den letzten Jahren die Kunden von einigen (nicht von allen) Beratern geradezu ins Variable Geschäft gedrängt worden sind


Wir wollen eh so alles selbst bestimmen, aber wenn was falsch läuft, dann rennen wir und suchen Schuldigen, um uns vor allem, vor uns selbst zu rechtfertigen. 
Gedrängt hat niemand niemanden zu irgendwas, sondern schlicht und einfach haben die Leute die schöne Rechnung mit variablen Zinsen gesehen und haben gehofft, dass es so bleibt. Leider ist es nicht so gewesen. Schlecht gepokert...

Ein ähnliches Beispiel gerade bei mir, nicht mit dem Kredit aber doch mit dem Geld. In der Arbeit habe ich die Möglichkeit in neues Gehaltssystem zu wechseln und würde in den nächsten 10 Jahren ca. 25 Tsd. Netto mehr verdienen. Bleibe ich aber im alten System würde ich im gesamten Berufslaufbahn knappe 48 Tsd. Netto mehr verdienen. Was mache ich jetzt? Ich soll mich bis Ende Dezember entscheiden. Wenn ich wechsele, dann habe ich in den nächsten Jahren mehr Geld, bleibe ich aber bis zur Pension in dieser Arbeit verliere ich viel Geld. Werde ich aber noch knappe 25 Jahren arbeiten können oder sogar wollen? Keine Ahnung. Wenn ich wechsele und jetzt besser verdiene, darf ich später dann schimpfen, wenn ich weniger verdiene als wie im jetzigen System. Nein. Ich muss riskieren und bin selbst verantwortlich dafür. Ich habe zwei Optionen und für eine muss ich mich entschieden. Und wenn ich pokere, dann muss ich rechnen, dass ich auch verlieren kann. Aber entscheiden tu ich das, niemand anderer.

Das Gleiche ist mit dem Kredit. Es gibt zwei Option: fix und variable und entweder hat man Glück oder nicht.

zitat..
hueslebauer91 schrieb: Aber viele Kunden welche nicht zwingend eine schlechte Ausbildung haben sind mit Finanzen und Zinsen einfach überfordert. Kenne ein gutes Beispiel aus dem Gesundheitswesen (Doktor etc.. und super gscheid), aber bei Finanzen würde der einem Berater vertrauen.

Und genau da, wenn ich ein Minimum an Hausverstand habe und weiß, dass ich mich gar nicht auskenne, sollte ich mich für den fixen Zinssatz entscheiden, um das Risiko übersichtlicher zu haben.




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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
4.12.2023  (#23)
Wie schaut sie Sache eigentlich aus, wenn der Vermittler explizit in einem Gespräch sagt "variabel fährt man besser, was soll schon passieren?".

Ich hab das 2 mal während unserer Suche so gehört. Bei einem hab ich sogar unterschrieben, aber für 20 Jahre fix, weil ich kein Risiko eingehen wollte. Gut, dass ich auf mich (und meine Frau) gehört habe 😂

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
5.12.2023  (#24)

zitat..
hueslebauer91 schrieb:

Und wenn man jetzt meint, man hat ja unterschrieben und man sollte sich selber Informieren. Na e klar, und für Personen aus entsprechendem Berufskreisen ist das sicher kein Problem. Aber viele Kunden welche nicht zwingend eine schlechte Ausbildung haben sind mit Finanzen und Zinsen einfach überfordert. Kenne ein gutes Beispiel aus dem Gesundheitswesen (Doktor etc.. und super gscheid), aber bei Finanzen würde der einem Berater vertrauen.

Mit Verlaub: um den Unterschied zwischen variabel und fix verzinst zu verstehen genügt aber die Volksschule.


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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
5.12.2023  (#25)
vor einiger Zeit habe ich mal einen Auszug aus einer Studie zum Finanzwissen der österr. Bevölkerung gelesen - was u.a. abgefragt wurde war, wie der Befragte sein "Erspartes" anlegt bzw. zur Seite legt - über 90 Prozent gaben das Sparbuch (!) an. gleichzeitg gaben eine hohe Anzahl dieser Befragten an, dass sie einen variablen Wohnbaukredit oder Konsumkredit (!!!) laufen haben. 

daher wundert es mich nicht, dass sehr viele Kreditnehmer aus Unwissen jetzt aus allen Wolken fallen, weil sich ihre Kreditrate extrem verteuert hat. Ich behaupte mal frech, dass die Hälfte aller Kreditnehmer nicht wissen, was sie da eigentlich unterschreiben und welche Pflichten sie eingehen.

hier wird wohl bei vielen der Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" leider zutreffen. 


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  •  christof23
5.12.2023  (#26)
Hi,

Als der Themen Starter 2020 seinen Variablen Kredit unterschrieb, schrillten  bei mir schon die Alarmglocken , da wechselte ich von variabel auf fix ! 

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  •  Farmag
  •   Bronze-Award
5.12.2023  (#27)
Mir wurde von einem 'Vermögensberater' auch zu einem variablen Kredit geraten (2021). ER meinte aktuell (2021) gehen die zwar hoch, fallen aber sehr schnell wieder und dann fährt man da deutlich günstiger. Er macht das schon 30 Jahre und weiß wovon er spricht. Auch wurde mir telefonisch gesagt das die maximale Laufzeit 30 Jahre beträgt und man bei vorzeitiger Tilgung nur eine Laufzeitreduzierung wählen kann, sie hat selbst 20 Jahre! bei der Bawag gearbeitet und das war immer so. Dank den Experten hier (und ich hatte zu dem Zeitpunkt von der Bawag ein 35 Jahre Laufzeit Kredit *g*) wusste ich das die Aussage einfach falsch ist. Mein Vertrauen war dann natürlich weg.
Hab mich dann selbst mit der Bank zusammengesetzt und FIX gemacht, zum Glück!

Aber wenn man wirklich wenig Ahnung hat vertraut man solchen Leuten eben, auch wenn es falsch ist. Aber das ich dann klagen würde, auf das käme ich nicht.

1
  •  stefano
  •   Bronze-Award
5.12.2023  (#28)
Ich sehe da schon ein Problem, zwecks dem Schaden.
Wie willst du heute wissen welche Kreditvariante, wenn z.B. noch 20 Jahre offen sind, die Günstigste war?

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  •  hueslebauer91
5.12.2023  (#29)

zitat..
PhilippG schrieb:

──────..
hueslebauer91 schrieb:

Und wenn man jetzt meint, man hat ja unterschrieben und man sollte sich selber Informieren. Na e klar, und für Personen aus entsprechendem Berufskreisen ist das sicher kein Problem. Aber viele Kunden welche nicht zwingend eine schlechte Ausbildung haben sind mit Finanzen und Zinsen einfach überfordert. Kenne ein gutes Beispiel aus dem Gesundheitswesen (Doktor etc.. und super gscheid), aber bei Finanzen würde der einem Berater vertrauen.
───────────────

Mit Verlaub: um den Unterschied zwischen variabel und fix verzinst zu verstehen genügt aber die Volksschule.

Ja das ist klar. Den unterschied versteht sicher jeder, aber die Tragweite nicht. Als die Zinsen noch niedrig waren wurde von vielen Seiten (auch hier im Forum) immer gesagt, die Steigen niemals wieder so hoch. Wenn jetzt noch einen Berater hast der dir das sagt (war in meinem Fall so ("du wärst dumm wenn du fix nimmst" Berater mitte 2021). Na was nimmst du dann?

Ich hab dann auf den "Berater" nicht gehört und einen aus dem Forum genommen. Da wars dann natürlich anders. 


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
5.12.2023  (#30)
Vieles wurde ja bereits geschrieben und betreffend fix/variabel passt einiges auch sehr gut in den Thread https://www.energiesparhaus.at/forum-variabler-kredit-erhoeht-sich-extrem/69620, der sich ausführlichst mit dem Thema beschäftigt.

Zur eigentlichen Thread-Frage, nämlich ob es Erfahrungswerte mit dem Finanzierungsdienstleister gibt, um das eigene Erlebnis quasi in eine dort "systematische" Vorgehensweise einordnen zu können, kann ich nichts beitragen.

Zur Konkretisierung der Geschehnisse möchte ich jedoch folgende Anmerkungen machen:

zitat..
FranzBauer schrieb: Mir wurde im Jahr 2019 oder 2020 zu einer variablen Verzinsung geraten ohne das ich die Tragweite dessen gesehen habe.

Bei der im privaten Finanzleben oftmals wohl wichtigsten Entscheidung wüsste ich persönlich, ob es 2019 oder 2020 war.

zitat..
schrieb: Das Beratungsgespräch über Zinsrisiken hat nicht stattgefunden - es wurde aber im Protokoll vermerkt.

Sowohl 2020 als 2019 (jedenfalls seit dem Inkrafttreten des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes 2016) ist im Kreditvertrag und/oder ESIS und/oder im Finanzierungsangebot die Darstellung fiktiver Zinssätze (die bedeutend höher sind, als die aktuellen) und deren Auswirkung auf die monatliche Rate enthalten.

Nun war ich beim Gespräch natürlich nicht dabei, und wenn

zitat..
schrieb: [ref]:75596_1#75596[/ref]Das Gespräch lief so ab das der bankberater und die Vermittler am Tisch saßen und sagten hier unterschreiben und hier und so weiter - dabei wurden einzelne Sachen erklärt aber jedenfalls einige übergangen.

das so ablief, dann ist das natürlich suboptimal - von Vermittler- wie auch Bankseite. Ich schließe mich da auch den o.a. Ausführungen meines Kollegen an. Gerade die Aufklärung über die Auswirkungen von Zinssatzänderungen, die historische Betrachtung, die Einordnung im aktuellen Umfeld und am wichtigsten: die Ausrichtung am diesbezüglichen Kundenwunsch bildet ein Kernstück der Beratung.

Dennoch: niemand wird genötigt eine Unterschrift zu leisten - auch bei Vertragsterminen, die ich begleite gibt es solche, wo sich die Kreditnehmer das gesamte Vertragswerk in Ruhe "genehmigen" und Rückfragen halten, bevor sie ihre Unterschrift setzen.

zitat..
schrieb: [ref]:75596_1#75596[/ref]Das Beratungsprotokoll war vorausgefüllt das kann ich mittlerweile schon nachweisen.

Das sehe ich nicht kritisch, denn das zu unterfertigende Protokoll (im Wesentlichen die Selbstauskunft) ist nichts anderes als die Zusammenfassung der kundenspezifischen Daten, die die Bank vom Finanzierungsdienstleister erhalten hat. Dabei geht es darum, dass die Daten nochmal abgeklärt werden - UND natürlich: die Aufklärung über Punkte wie Terminsverlust, Änderung Sollzinssatz, Zustimmung Eintragung Deckungsregister, diverse Aufklärungen, etc..

zitat..
FranzBauer schrieb: Konkret möchten mein Anwalt und ich prüfen ob die Beratung evtl so nicht zulässig war und daher der Finanzierungsvermittler für die daraus entstandenen Schäden haften muss.

Das zu prüfen ist auch legitim. Bin zwar kein Jurist und die Voraussetzungen für Schadenersatz (Schaden, Kausalität, Rechtswidrigkeit, Verschulden) sind natürlich zu checken, jedoch sind meiner Ansicht nach die Chancen auf einen Erfolg überschaubar, da die Aufklärung über die Auswirkung eines höheren Sollzinssatzes bankseitig nachweislich schriftlich erfolgt ist und kundenseitig unterfertigt zur Kenntnis genommen wurde.
Den Vermittler als Adressaten einer Klage zu wählen ist natürlich auch eine Möglichkeit - dieser wird in seinem Vertragswerk vermutlich ebenso einen Passus haben, der auf die mögliche Änderung der Sollzinsen im Verlauf des Kreditvertrages Bezug nimmt.

Ich gehe davon aus, dass ein Finanzierungsangebot gelegt wurde und zwar nicht eines des Finanzdienstleisters (dieses beim Genannten ohnehin üblich), sondern ein konkretes Bankangebot.

Das vorvertragliche ESIS (und im Idealfall die Kreditvertragsunterlagen) wurde im Vorfeld der Kreditvertragsunterfertigung übermittelt?

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
5.12.2023  (#31)

zitat..
stefano schrieb:

Ich sehe da schon ein Problem, zwecks dem Schaden.
Wie willst du heute wissen welche Kreditvariante, wenn z.B. noch 20 Jahre offen sind, die Günstigste war?

Ich check das auch nicht was hier genau die Grundlage einer Klage wäre. Wie kann man denn zum jetzigen Zeitpunkt wissen, dass in 25-30 Jahren, nach Auslaufen des Kredits, tatsächlich ein "Schaden" (unter Anführungszeichen weil es ja dann eigentlich ein riskantes Investment welches schiefgegangen ist wäre) vorliegt? Kann ja immer noch sein, dass variabel die bessere Entscheidung war.


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  •  christof23
5.12.2023  (#32)

zitat..
stefano schrieb:

Ich sehe da schon ein Problem, zwecks dem Schaden.
Wie willst du heute wissen welche Kreditvariante, wenn z.B. noch 20 Jahre offen sind, die Günstigste war?

Wenn du so denkst...dann ist eines klar , dann musst du fix Zins unterschreiben 


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  •  stefano
  •   Bronze-Award
6.12.2023  (#33)

zitat..
christof23 schrieb:

──────..
stefano schrieb:

Ich sehe da schon ein Problem, zwecks dem Schaden.
Wie willst du heute wissen welche Kreditvariante, wenn z.B. noch 20 Jahre offen sind, die Günstigste war?
───────────────

Wenn du so denkst...dann ist eines klar , dann musst du fix Zins unterschreiben

Ja, wenn ich Planungssicherheit will, dann Fixzins. Wenn ich mit dem Variablen spekulieren will, dann darf ich mich auch bei gestiegenen Zinsen nicht beschweren.
Die mögliche Falschberatung ist dern Knackpunkt. 


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  •  Bungi
  •   Bronze-Award
6.12.2023  (#34)
Jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben ... 

Wir sind variabel finanziert und wirbereuen es NICHT - auch war uns die Tragweite dieser Entscheidung gewusst als wir sie getroffen haben. Nicht, dass wir wussten, dass die Zinsen in kurzer Zeit massiv steigen, nein wir haben ja auch keine Glaskugel, sondern dass wir so eine Situation bewältigen können (Stichwort: Schattenrechnung).

Aber um weg von der reinen Finanzierungthematik zu kommen. Es gibt so viele Lebensbereiche in denen man sich auch ENTSCHEIDEN muss einen Weg einzugehen. Und so hat jede Entscheidung VOR- und NACHTEILE. Wir sind dieses Jahr z.B. bewusst auf einen Flex-Tarif (monatlich variabler Tarif je nachdem was das Gas an der Börse wirklich kostet) beim Gas umgestiegen. Diese Rechnung kann "aufgehen" oder sie kann auch "nicht aufgehen" - vergleichbar mit Finanzierung fix oder variabel (klar, das Volumen ist kleiner). Was ich andeuten möchte, wir treffen laufend Entscheidungen in unserem Leben, die dann Implikationen haben und wo man dann keinen verklagen kann, dass man (jeder selbst) die falsche Entscheidung getroffen hat. Wie schon oben geschrieben wird niemand gezwungen irgend etwas zu unterschreiben. Und ja, ich habe auch schon finanziell nachteilige Entscheidungen getroffen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, da jemand anderen dafür verantwortlich zu machen. 

Die Energie, die jemand hineinsteckt, so eine Klage anzustreben und durchzuziehen wäre besser investiert, sich zu defizitären Themen weiterzubilden / zu informieren. 

"Senf Ende" (wie es Speedy geschrieben hat - sorry, muss das wiederholen weil es mir so gut gefallen hat emoji)

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  •  Rurouni
  •   Bronze-Award
6.12.2023  (#35)
Ehrlich gesagt stell ich mir einfach sehr schwierig vor zu beweisen, dass man falsch beraten wurde 🤔 Bin gespannt, ob sich der Threadersteller nochmal meldet, wies weitergeht, ob was rausgekommen ist etc.

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  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
6.12.2023  (#36)
In der Arbeit haben wir auch ein paar Spezialisten bei dennen sich die Rate aufgrund eines variablen Zinssatzes extrem erhöht hat und jetzt der Bank die Schuld in die Schuhe schieben wollen ala "Bankberater hat uns die möglichen Risiken nicht aufgezeigt" "Wir wurden hier falsch beraten" "Bald können wir uns die Rate nicht mehr leisten" usw.

Das sind aber teilweise Personen die fast 10 Jahre vom Niedrigzinsumfeld profitiert haben - komischerweise wird erst jetzt über die "falsche" Beratung gejammert. 

Teilweise geht es soweit, dass eine staatliche Unterstützung für Kreditnehmer mit variabler Verzinsung gefordert wird. Auf die Frage warum die öffentliche Hand die private Zockerei von Einzelpersonen unterstützen soll kommt nur das übliche Gejammere wie schlecht es uns allen nicht geht.

Diese Vollkaskomentalität geht mir mittlerweile sehr auf den Senkel  - jeder in Österreich der zumindest die Pflichtschulstufen besucht hat sollte bei der größen Investition des Lebens für sich selbst die Risiken abschätzen können. Jede Variante hat seine Vor- und Nachteile - wer besser aussteigt zeigt sich erst nach Ablauf der Laufzeit.

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