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Lärchenfenster geölt – Verwitterung

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  •  FelixundCo
15.1. - 20.1.2014
11 Antworten 11
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Liebes Energiesparhausforum,

wir - zwei aus Graz - wollen nun im Frühjahr mit dem Bau unseres Hauses beginnen. Nach 2 Jahren Grundstückssuche und intensivem Herumgrübeln haben wir schon viele Themen für uns geklärt, jedoch stehen wir bei der Fensterentscheidung noch vor der offenen Frage, ob wir die Lärchenfenster geölt oder doch (nahezu) farblos lasiert nehmen sollen. Grundlegend tendieren wir eher in Richtung geölt wobei uns bewusst ist, daß die Fenster a.d. Außenseite einen Verwitterungs- bzw. Vergrauungsprozeß durchlaufen werden. Das Haus wird an der Außenwand auch teilweise mit einer unbehandelten Lärchenfassade verkleidet sein, die wir vergrauen lassen wollen...

Unsere Tendenz in Richtung geölt beruht auf folgenden Überlegungen
- uns gefällt die natürliche Holzoptik sehr gut, eine regelmäßige Verwitterung/Vergrauung a.d. Außenseite stört uns grundsätzlich nicht
- (nahezu) farblose Lasuren mit geringem Pigmentanteil haben relativ kurze Wartungsintervalle und sind damit aufwendiger i.d. Pflege als „normale“ Lasuren mit höherem Pigmentanteil
- Öl kann relativ einfach mit einem Fetzen/Pinsel a.d. Fenster aufgebracht werden, die Instandsetzung einer Lasur ist deutlich aufwendiger (Anschleifen & Nachstreichen)
- Lärche ist per se eine widerstandsfähiges, harzreiches Holz und wird seit Jahrhunderten im Außenbereich eingesetzt

Was uns nun sehr interessieren würde ist,
1) wie geölte Lärchenfenster nach mehreren Jahren (!) im Einsatz wirklich aussehen?
2) und wie regelmäßig oder unregelmäßig sich die Verwitterung/Vergrauung entwickelt ?
Die Unregelmäßigkeit einer Verwitterung/Vergrauung würden wir deshalb vermuten, da ein Fenster im obersten Bereich aufgrund der Einbausituation ja eine Art konstruktiven Wetterschutz durch den Ziegelüberstand bzw. Fenstersturz besitzt, der im unteren Bereich des Rahmens weniger wirksam ist...

Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Ihr zu diesem Thema Photos und Erfahrungen (z.Bsp. auch über die Fensterpflege) posten könntet emoji

Liebe Grüße,
Felix

  •  MinMax
  •   Gold-Award
15.1.2014  (#1)
Freunde von mir haben vor 4 Jahren die Südfassade mit Lerche verkleidet, sieht schön aus, wäre da nicht der Balkon, unter dem wg. Schattenbildung die Lerche überhaupt nicht ergraut ist und eine farbliche Fahne nach unten ausbildet, das sieht wieder recht bescheiden aus. Also einheitlich der Sonne aussetzen wäre mein Tipp, dann sieht es sehr gut aus.

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  •  bautech
15.1.2014  (#2)
Ich würd mir das ganz gut überlegen...
Meine Intention: ich nehm mal an, Du wirst im gesamten Haus die selben Fenster verbauen - alles andere ist Kindergarten!
Nun ists aber so, dass (je nach Ausrichtung) an der Südseite die Sonne am längsten und intensivsten ihr Werk verrichtet, die Lärche hier quasi komplett verbrennt. An Ost- und Westseite passiert das in kleinerem Ausmaß, die Vergrauung stellt sich hier eher später ein als südseitig.
Und im Norden hast beinahe 0 Sonne, also werden die Fenster hier am wenigsten die Farbe wechseln... erschwerend kommt dann noch die Wetterseite (bei uns ists Westen) hinzu, die den Vergrauungsprozess auch wieder negativ beeinflußt (beschleunigt), also hier wieder eine andere Art der Farbbildung...
Conclusio: alle Fassadenseiten werden nach X Jahren eine andere Art der Farbe bei den Holzelementen aufweisen - und das ist Geschmackssache...

Ich hab die Lärche an meiner Garage genau Richtung Norden bzw genau Richtung Süden ausgerichtet und ostseitig eine verputzte Fläche - war für mich der Kompromiss, mit dem ich leben kann! Nordseite Wartung hoffentlich = 0, Südseitig wahrscheinlich 1x / Jahr nachölen...

Leider noch keine definitive Langzeiterfahrung hierzu, da ich die Fassade erst 2013 fertiggestellt hab...

Bei den Fenstern ist die Entscheidung für Lärche aussen bereits gefallen? Denn ich würd hier auf Holz-/Alufenster schwenken - im Wohnraum das wohnliche Holz, außen das pflegeleichte Alu...

ng

bautech

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  •  FelixundCo
15.1.2014  (#3)
@ MinMax
Der Thematik mit der unterschiedlichen Verwitterung unter Vorsprüngen, Balkonen, etc. sind wir uns bewusst. Wir wollen die Lärchenfassade nur im Westen bzw. Süden anbringen und auch dort nur nur in Bereichen ohne Vorsprünge bzw. Dachüberstand. Das Haus soll eine L-Form bekommen, wobei der "kurze" L-Schenkel sowie das angebaute Wirtschaftsgebäude ein Flachdach bekommen - in diesen Bereichen wollen wir die Lärchenfassade anbringen. Die Fassade selbst wollen wir dabei vollkommen unbehandelt lassen...

@bautech
Du hast natürlich Recht, daß wir im ganzen Haus dieselben Fenster verbauen wollen emoji Und prinzipiell ist die Entscheidung in Richtung Lärchenfenster aussen schon gefallen, aber nachdem wir ja erst im Frühjahr mit dem Rohbau beginnen ist hier noch nichts unverrückbar...
Holz-Alu würde uns die Option geben, innen geöltes Holz und außen Alu ohne jeden Pflegebedarf zu haben. Das war auch unser erster Denkansatz und ist pflegetechnisch jedenfalls die optimale Variante. Unsere jetzige Tendenz zu Holzfenstern ist mehr eine Bauchentscheidung, weil uns die Holzoptik bzw. deren Natürlichkeit wirklich sehr gut gefällt. Aber danke für die Anregung, wir werden uns alle Argumente die hier erscheinen nochmals gründlich durch den Kopf gehen lassen emoji

Insbesondere würden uns jedenfalls langjährige Erfahrungen bzw. Bilder bei der Entscheidungsfindung helfen - die (mögliche) Unregelmäßigkeit der Verwitterung gibt uns natürlich schon ein wenig zu denken...

Liebe Grüße,
Felix


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  •  MinMax
  •   Gold-Award
15.1.2014  (#4)

zitat..
FelixundCo schrieb: deren Natürlichkeit wirklich sehr gut gefällt.

dann ist bei dem Anspruch an Natur-gebundenheit wohl auch der Aspekt der Holzherkunft nicht unwesentlich? Achte darauf, woher die Lerche kommt, idR aus Sibirien, aus dortigen unberührten Wäldern, da das Holz eine besonders hohe Härte und schöne Maserung hat - dafür wächst dort die nächsten 200 Jahre nichts mehr. Vielleicht tut es auch die polnische Lärche.

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  •  Häuslbauerin
  •   Gold-Award
15.1.2014  (#5)
Fenster + Fassade - Wir haben Lärchenfassade + teilweise Lärchenfenster (im mittleren Hausteil - Rest ist Alu)

Ich stell dir mal eine Fotoreihe von 2009 bis 2013 rein. Da sieht man gut, wie die Fassade verwittert (Süd/West Ansicht - die Süd/Ost Seite verwittert kaum und ist nur rötlicher geworden)

Die Fenster sind Lärche geölt und etwas heller geworden aber haben sich ansonsten kaum verändert bzw. sind kaum verwittert (leider auf Fotos nicht gut zu sehen). Am meisten betroffen ist der Balkon + Terrassenvorbau - da ists richtig grau geworden. Die Hausschalung ist unregelmäßig verwittert und schaut jedes Jahr anders aus :) Zuerst ist sie heller geworden und jetzt gehts ins rötliche.
Jahr 2009

2014/20140115420863.JPG

2014/20140115985835.JPG

Jahr 2010

2014/20140115398937.JPG

2014/20140115448268.JPG

Jahr 2011

2014/20140115878627.JPG#

Jahr 2012

2014/20140115399898.JPG

Jahr 2013

2014/20140115590175.JPG

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  •  FelixundCo
16.1.2014  (#6)
@ MinMax

Das Thema der Herkunft des Holzes hatten wir i.d. Tat noch nicht berücksichtigt, werden diese Frage beim nächsten Termin mit dem Fensterhersteller unseres Vertrauens stellen.

@ Häuslbauerin

Vielen Dank für das Einstellen der Bilder, genau so eine Serie hilft uns in der Entscheidungsfindung weiter emoji

Daß die Fenster nach 4 Jahren noch so geringe bis gar keine Verwitterungsspuren zeigen, finde ich echt interessant. Aber natürlich habt Ihr diese auch sehr geschickt unter einem konstruktiven Wetterschutz (Vordach und Balkon) untergebracht... Wir haben im Bereich des „Haupthauses“ (langer L-Schenkel mit Satteldach) jedenfalls auch einen Dachüberstand bzw. einen konstruktiven Sonnen-/Wetterschutz im Erdgeschoß geplant und hoffen, daß sich das positiv auf die Fenster auswirken wird. Wie häufig ölt ihr die Lärchenfenster denn nach?

Die Kombination der roten Aluschale mit der Lärchenfassade im restlichen Bereich finde ich wirklich gelungen, der Farbton bietet einen warmen Kontrast zum langsam vergrauenden Holz. Die Idee reine Holzfenster mit Holz-Alu gemeinsam zu verwenden, ist uns bis jetzt gar nicht gekommen – noch ein Gedankenanstoß für kommende Grübelabende emoji

Insgesamt gefällt uns das Erscheinungsbild Eures Hauses äußerst gut, auch wenn wir eine andere Grundform geplant haben, geht das von der Idee her doch in recht ähnliche Richtungen. Und die Photo´s bestärken uns auch in unseren Überlegungen...

Liebe Grüße,
Felix


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  •  Häuslbauerin
  •   Gold-Award
16.1.2014  (#7)
Wir haben unsere Fenster noch nie nachgeölt - dieses Jahr kommt aber mal die Küche mit dem Ölen dran und die Fenster dann auch. Sie wirken bisher noch nicht stumpf.

Bei Misch-Fenstern (Holz und Holz/Alu) unbedingt auf das innere Erscheinungsbild achten. Nicht alle Hersteller bieten Fenster, die innen gleich aussehen.

Ich hab mir laaaange Gedanken gemacht, ob ich mit dem unregelmäßig vergrauenden Holz leben kann und dann beschlossen, dass wir halt zur Not die Fassade mal austauschen lassen könnten. Aber jetzt nach bald 5 Jahren ist mir das Grau und das fleckige echt ganz egal und ich hab es echt gern, dass unser Haus sich ständig verändert und immer anders aussieht. Mit dem Grün im Garten wird es auch immer wohnlicher und das Rot im Fenster und im Dachbereich (sowie im Carport - nicht am Foto sichtbar) belebt die Fassade.

Hoffentlich schaffe ich es endlich, dass sich ein paar Kletterpflanzen in der Nähe des Hauses wohler fühlen und endlich beginnen die Balkonsteher zu beranken. Das stell ich mir in Kombi mit dem Grau ganz hübsch vor.



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  •  rocco81
16.1.2014  (#8)

@ Häuslbauerin:
Schönes Haus, gefällt mir sehr gut!

Ich möchte auch den Balkon- Vorbau aus Holz machen.
Nicht lackiert sondern Natur, warscheinlich Lärche.
Die roten Fenster gefallen mir wirklich gut dazu!


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  •  heinzi
  •   Gold-Award
18.1.2014  (#9)
Seid 17 Jahren - Haben wir einen Lärchenschirm und Lärchenfenster bei unserer passivhauswohnanlage. Der Schirm ist senkrecht, saegerauh, Natur und die Fenster Natur, nur tauchgrundiert. Der Schirm und die Fenster verändern ihre Farbe in silbergrau. Das merkt man aber selbst gar nicht wie sich die Farbe verändert. Dass es farblich schön einheitlich wird sollten keine Vordächer sein. Die attikableche und Fensterbänke nur 1 cm überstehen. Wenn du die Fenster außen ölst, wirst du es auch mit Nachölen nicht schaffen eine Vergrauung zu verhindern. Ich denke wenn man einen holzschirm will, muss einem das gefallen. Bei den Fenstern ist es wichtig dass die Flügel einen fluegelwetterschenkel haben! ( so bestellen ) wenn du google Bilder" Batschuns passivhaus " eingibst, siehst du Bilder unserer Anlage.

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  •  FelixundCo
18.1.2014  (#10)
@ heinzi

Danke für die Information, wir sind bei unseren Recherchen schon mal auf eure Anlage gestossen emoji Die Vergrauung ist wirklich wunderbar gleichmäßig geworden, so etwas würde uns auch äußerst gut gefallen... Daß wir Überstände und Dächer im Bereich der Fassade vermeiden sollten, haben wir mit der Architektin abgestimmt - die Lärchenfassade kommt nur im Flachdachbereich zur Anwendung. Die Lattung wird ebenfalls senkrecht sein, unbehandelt und gehobelt. Wäre sägerauh hier deiner Meinung nach geschickter?
Den Tipp mit den Attikablechen nehmen wir gerne auf - habe zu dem Thema auch ein Buch gelesen (Ingo Gabriel: Praxis Holzfassaden) in dem die Einflüsse auf die Vergrauung bzw. "Gefahren" durch Überstände, Vorsprünge, etc. anschaulich dargestellt sind.

Dass unsere geölten Fenster einen Verwitterungsprozeß durchlaufen werden, ist uns bewusst und stört uns auch nicht. Wir hoffen nur, daß es relativ gleichmäßig werden wird - das ist für uns eigentlich der größte Unsicherheitsfaktor...
Die Fenster werden lt. Auskunft Hersteller imprägniert, grundiert und dann geölt. Flügelwetterschenkel (querverlaufend am unteren Rahmenelement) haben wir vorgesehen, ich denke auch, daß die wichtig sind weil dies der am stärksten beanspruchte Bereich der Fenster ist.

Liebe Grüße,
Felix

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
20.1.2014  (#11)
Saegerauh - Werden bei uns fast alle holzfassaden gemacht. Man sagt es sei besser und/oder schöner. Vor allem billiger! Unsere Fassade sind roste mit 7 cm breiten brettchen und 1 cm. Luft. Hat sich gut bewaehrt

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