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Lehmputz - sehr weich?

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  •  Alexander M.

22 Antworten 22
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Ich habe 3 Räume mit Lehmputz von einer professionellen Baufirma verputzen lassen. Nicht nur, daß diese den Lehmputz 3 mal auftragen mußte, da die "fertig" verputzten Räume sehr starke Risse aufwiesen, auch muß ich nun leider feststellen, daß der Lehmputz sehr weich ist. Es ist nicht möglich ein Bild aufzuhängen, ohne daß ein extra tiefes Loch gebohrt werden muß bzw. dieses nochmals nachgeputz wird, da sofort 3-4 cm des Lehmputzes herausbrechen. Ist das normal? Danke für die Hilfe.

  •  Innenausbau
31.3.2008  (#21)
Lehmputz ist nicht weich - Lehmputz rieselt vielleicht mehr als ein Zementputz wenn er nicht verspachtelt sondern nur verrieben wird.
Wird der Lehmputz / Tonputz nochmals nachgefeuchtet und mit der Spachtel nochmals verdichtet, so wird der Putz auch oberflächlich immer härter.
Durch die viel feinere Struktur des Tonputz (Steinchen sind ausgesiebt) ist bei diesem ein verdichten der Oberfläche noch viel effizienter.
Sollte jemand Interesse haben sich so etwas anzusehen, der soll in der blauen Lagune das Haus 1 besichtigen. Dort sind große sogar gewachste Muster ausgestellt. http://www.emoton.de/emotonputzeundmoertel/emotonproduktuebersichttonputze/emotontonputze/emotonstuccodargilla.html


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  •  Innenausbau
27.12.2008  (#22)
Lehmputz Verarbeitung / Preise - Lehmputz Preise und Verarbeitung werden in diesem Forum oft nicht ganz realistisch dargestellt. Es ist an der Zeit, einige Märchen über den Baustoff Lehm zu entschlüsseln:

WEICH:
Druckfestigkeit zum Vergleich:
* Kalkinnenputz: 1,6 N / mm²
* Lehmputz: 2,6 N / mm²
* Kalk - Gipsputz: 2 - 3 N / mm²
* Kalk - Zementputz: 3 - 4 N / mm²
Das Problem der Befestigung kann durch speziele Dübel und vorbohren gelöst werden. Dies müsste zB. bei Beton ja auch gemacht werden.

MEHERE LAGEN / PUTZSCHICHTEN:
Zitat...Lehmputze müssen mind. zweilagig ausgeführt werden..ist verarbeitungstechnisch nicht anders möglich (regelfall 3 lagen).
Lehmputz wird und wurde traditionell in mehreren Lagen / Putzschichten verarbeitet.
*Vorschpritzer oder Lehmschlämme als Haftgrund
*ca. 1 - 1,5cm Grobputz
*ca. 1 - 1,5cm Feinputz
*ca. 1 - 3,0mm Lehm Streich-Glättputz,Kasein,Silikatfarbe

TONPUTZ aus Lehm:
Heute gibt es für Ziegel und auch Putzträgerplatten (zB. Emotherm) Einlagenputze die zwar etwas mehr kosten, jedoch bei doppeltem raumklimatisch wirksamen Tongehalt nur die halbe Putzstärke und deshalb nur die Hälfte an Material benötigen.
Somit fällt zB. auf Ziegel der Vorspritzer und der Grobputz weg.
Dies bedeutet kürzere Trocknungszeiten und zumindest einen Arbeitsgang weniger.
Dies macht Tonputz (selber Grundstoff Lehm), so meine ich, zu einer echten Alternative.

KALKPUTZ:
Vergleiche zwischen Lehmputz und Kalkputz hier im
Forum sind an Absurdheit kaum zu übertreffen!
*warum hat Michel Angelo mit Kalk und nicht mit Lehm gemahlt? Die frühen Maltechniken waren auf feine Materialien abgestimmt.Lehm hätte sich auch früher schon zu Tonputz Stucco sieben und von Erde reinigen lassen. Kalk kam natürlich jedoch bereits in reinerer Form vor und ließ sich gut mit Pigmenten abtönen. Venzianische und Florentinische Bauherren haben jedoch auch damals Palazzos mit Lehmfarben / Stucco bemahlt.
*warum haben Bauern früher Ihre Ställe gekalkt / desinfiziert?
Weil Sie Ihre Wohnräume mit Lehmputz verputzt haben!
Bauern haben auch früher wie Bäcker und Fleischhauer Kobaldblaue Farbe benutzt um die Fliegen fernzuhalten - war halt leider giftig und ist schon lange verboten. Bei heutigen Umbauten von alten Ställen in Wohnräume sind Belastungen des Mauerwerks durch Salze / Ausblühungen nicht ohne weiteres in den Griff zu kriegen und sollten keineswegs unbehandelt bleiben.

Lehmputz Verarbeitung:
Zitat...Lehmputz, der taugt nichts. man kann ihn schlecht verarbeiten...
Der 1.Satzteil hat sich Mangels Kenntnis des Materials und gerade auch der historischen, österreichischen Baukultur selbst disqualifiziert. Lehmputz lassen sich generell händisch wie auch mit Putzmaschinen zB. Putzmeister, G4 oder G5 verarbeiten. Lehmputzer verwenden übrigens als Handwerkzeug auch keine Weltraumtechnologie, sondern das selbe Werkzeug, wie andere Verputzer auch. Ein großer Unterschied ist jedoch in der Verarbeitung anzumerken. Während ein Gipsputzer auf die Uhr sehen muss wenn er eine Wand gerade und glatt bekommen möchte, hat der Lehmputzverarbeiter alle Zeit der Welt. Durch befeuchten kann das Material wieder und wieder plastisch gemacht und weiter verarbeitet werden. Letzte Woche habe ich auf einer Baustelle zB. eine vor 2Jahren verputzte Wand angefeuchtet und mit dem Schwammbrett verrieben.


UMWELTBELASTUNG:
Zitat...schwermetalle und umweltgifte nicht auszuschliessen, da der lehm in der regel aus alten lehmgruben gewonnen wird und keine kontrollen stattfinden...
Woher weiß jemand hier im Forum so gut über alle Lehmputz-Abbaustätten und Kontrollen bescheid? Wenn Schwermetalle und Umweltgifte vermutet bzw. nicht ausgeschlossen werden,gilt dies wohl auch für Kalk und Gips - die meinem Wissen na

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  •  ENB
28.12.2008  (#23)
Zur Info - http://www.thermo-hanf.de/upload/pdf/prospekte/ProCrea_Brosch.pdf

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