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Luftfeuchte im Sommer bei Lüftungsanlage

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  •  Ben009
19.6. - 17.7.2024
91 Antworten | 22 Autoren 91
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Hallo liebe Forengemeinde!

Ich habe ein Frage bezüglich der Luftfeuchte im Sommer bei euren Wohnraumlüftungen.

Wir haben eine zentrale WRL mit automatischem Bypass aber ohne Feuchterückgewinnung verbaut und lüften mit dieser im Standard Modus bei 180m3/h.

Haus wurde 2022 gebaut und ist mit 25er Ziegeln und 20er Styropor isoliert.

Gerade jetzt bei den hohen Temperaturen haben wir im Haus noch angenehme 24 Grad, aber die Luftfeuchte (laut mehreren Hygrometern) liegt bei 62-70%. Wenn gerade gekocht wurde dann geht sie im Wohnzimmer bis zu den 70%.

Ist das bei euch ähnlich?
Ich mache mir Sorgen, dass die Luftfeuchte zu hoch ist und Schimmel entsteht.

Nachts/Morgens lüftern wir mit den Fenstern gut durch und beschatten dann alles.

Ich weiß das wir mit einem Splitklimagerät die Luftfeuchte auch senken können. Dies ist aber derzeit keine Option.

Ich denke jeder ohne Lüftungsablage ubd ohne Klima, muss doch ähnliche Werte haben. Das ist wahrscheinlich alles Bedingt durch die Witterung, oder mache ich etwas falsch?

Ich hab jetzt unter Tags die Lüftubg suf 100m3/h reduziert, damit nicht zu viel warme Luft ins Haus kommt.

Ich bin dankbar für jeden Tipp! ;)

  •  rabaum
  •   Gold-Award
19.6.2024  (#1)
Schau mal hier 😉
https://www.energiesparhaus.at/forum-lueftung-sommer-2024-mit-klassischem-wt/76777


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  •  Ben009
19.6.2024  (#2)

zitat..
rabaum schrieb:

Schau mal hier 😉
https://www.energiesparhaus.at/forum-lueftung-sommer-2024-mit-klassischem-wt/76777

Vielen Dank! Hab die Beiträge gelesen. Also hat das Thema anscheinend so gut wie jeder.

Aber leider bin ich jetzt nicht schlauer.

Wie sollte ich die Lüftung steuern? Tagsüber aus und nur Nachts?
Wie/Wann bekomme ich die Luftfeuchte am besten raus?


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
20.6.2024  (#3)

zitat..
Ben009 schrieb: Wie/Wann bekomme ich die Luftfeuchte am besten raus?

Mit dem Feuchterechner schauen, ob die Außenluft mehr oder weniger absolute Feuchte enhält als die Innenluft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich die LF mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nur in der Nacht etwas herunterbekomme. 


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  •  Ben009
20.6.2024  (#4)

zitat..
rabaum schrieb:

──────..
Ben009 schrieb: Wie/Wann bekomme ich die Luftfeuchte am besten raus?
───────────────

Mit dem Feuchterechner schauen, ob die Außenluft mehr oder weniger absolute Feuchte enhält als die Innenluft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich die LF mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nur in der Nacht etwas herunterbekomme.

Ok, aber Nachts steigt die Luftfeuchte außen doch an!

Wenn ich am Morgen lüfte, dann hol ich mir doch auch die feuchte Luft rein, oder?

Schaltest du unter Tags die Lüftung ab?


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  •  Benji
  •   Gold-Award
20.6.2024  (#5)

zitat..
Ben009 schrieb: aber Nachts steigt die Luftfeuchte außen doch an!

die relative Feuchte ja, die absolute nein, bzw. sinkt die sogar, wenn es unter den Taupunkt abkühlt.

zitat..
Ben009 schrieb: Wenn ich am Morgen lüfte, dann hol ich mir doch auch die feuchte Luft rein, oder?

im Gegenteil, (sehr) früh ist im Hochsommer der optimale Zeitpunkt das Haus richtig gut durchzulüften (idealerweise "Kaminlüften")


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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.6.2024  (#6)
Ergänzend zu Benji Ausführung, Darstellung der absoluten und relativen Luftfeuchtigkeit von Innen- (blau) und Außenluft (lila) der letzten 30 Stunden.


_aktuell/20240620855280.jpg
Der Vergleich der absoluten Luftfeuchtigkeit zwischen innen und außen steuert bei mir die Bypassklappe der Lüftungsanlage. Man sieht ganz gut, dass die Luftfeuchtigkeit unter Tags durch EWT ganz gut gehalten wird und der Bypass nach Mitternacht die Innenluftfeuchte senkt.

Die relative Luftfeuchtigkeit zwischen innen und außen sagt, wie man sehen kann, aber nix aus.

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  •  Ben009
20.6.2024  (#7)

zitat..
Benji schrieb:

──────..
Ben009 schrieb: aber Nachts steigt die Luftfeuchte außen doch an!
───────────────

die relative Feuchte ja, die absolute nein, bzw. sinkt die sogar, wenn es unter den Taupunkt abkühlt.

──────..
Ben009 schrieb: Wenn ich am Morgen lüfte, dann hol ich mir doch auch die feuchte Luft rein, oder?
───────────────

im Gegenteil, (sehr) früh ist im Hochsommer der optimale Zeitpunkt das Haus richtig gut durchzulüften (idealerweise "Kaminlüften")

Ok versteh! Das heißt am Besten die Lüftung so gegen 4 Uhr Vollgas durchlüften lassen und Morgens noch die Fenster auf.

Und dann Fenster zu und Lüftung auf Stufe 1.


Was meinst du mit Kaminlüften?


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
20.6.2024  (#8)
besorg dir auch einen Entfeuchter, hab meinen dieses Jahr gestern das erst mal im Schlafzimmer im Betrieb gehabt
Enthalpietauscher ist auch im Sommer besser als der normale


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  •  Benji
  •   Gold-Award
20.6.2024  (#9)

zitat..
Ben009 schrieb: Was meinst du mit Kaminlüften?

sowohl im EG (noch besser im Keller) und im OG alles aufreißen, alle Türen auf (ggf sichern gegen "Kleschen"). Durch den Kamineffekt "reisst" es die Luft richtig durch, unten kalt rein, oben warm raus. Keine Ahnung wie hoch da der Durchsatz ist, aber jedenfalls viel viel höher als mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] auf Vollgas.

zitat..
alpenzell schrieb: Enthalpietauscher ist auch im Sommer besser als der normale

Das würde ich nicht 100% unterschreiben. Ich fahre zB mit dem "normalen" WT im Sommer besser, das scheint aber recht individuell zu sein.

Das Problem ist meiner Meinung nach: Der Enthalpie-WT "sperrt die Feuchtigkeit im Haus ein" (was ja im Winter erwünscht ist)

ideal wäre natürlich Enthalpie-WT mit Bypass (den ich aber nicht habe)

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#10)

zitat..
Benji schrieb: Das Problem ist meiner Meinung nach: Der Enthalpie-WT "sperrt die Feuchtigkeit im Haus ein" (was ja im Winter erwünscht ist

Wenn es am Tag draußen feuchter ist, als im Haus, dann entfeuchtet der ETWT die Zuluft, hat also bei diesen Konditionen Vorteile. In einer kühlen Sommernacht, wird der Bypass aktiviert, sodass der ETWT und damit die Feuchterückgewinnung deaktiviert ist (dann ist es egal ob Standard- oder ETWT eingebaut sind).
Theoretisch müsste der ETWT im Sommer Vorteile bringen. Es hängt meiner Einschätzung nach sehr vom regionalen Klima ab, welcher WT zu welcher Zeit vorteilhaft ist.


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  •  Ben009
21.6.2024  (#11)

zitat..
alpenzell schrieb:

besorg dir auch einen Entfeuchter, hab meinen dieses Jahr gestern das erst mal im Schlafzimmer im Betrieb gehabt

Enthalpietauscher ist auch im Sommer besser als der normale

Der Entfeuchter heizt mir ja den Raum noch mehr auf! Ist da nicht ein Mono Klimagerät besser, damit kann ich kühlen und entfeuchten.

Oder gibt es Entfeuchter, welche so gut wie keine Wärme abgeben?


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  •  Ben009
21.6.2024  (#12)
Wie sieht es mit einem Monoklimagerät aus, welches 2 Schläuche hat? Zuluft direkt von außen und die Abluft über die Abluft der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#13)

zitat..
Ben009 schrieb: Oder gibt es Entfeuchter, welche so gut wie keine Wärme abgeben?

nein. Die Wärme muss ja irgendwo hin.

Entweder du bläst die per Luft nach Außen, oder du erwärmst den Raum.
oder du wärmst irgendeinen Puffer-System auf.
Oder es gibt Systeme, wo die Wärme z.B. per Wasserkreis im Flächenkühlsystem abgeleitet werden kann.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#14)

zitat..
leitwolf schrieb: Theoretisch müsste der ETWT im Sommer Vorteile bringen.

Nicht nur theoretisch, auch praktisch, sie meine Abbildung oben. Im Frühjahr und späten Herbst hätter der normale WT bei mir aber Vorteile.


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#15)

zitat..
berhan schrieb: Nicht nur theoretisch, auch praktisch, sie meine Abbildung oben. Im Frühjahr und späten Herbst hätter der normale WT bei mir aber Vorteile.

same here


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  •  Ben009
21.6.2024  (#16)
Die größten Sorgen macht ich mir eingentlich, dass bei den Werten von 65-70% Schimmel entsteht. Aber das Problem müsste dann ja auch jede haben, oder?

Der Taupunkt wird ja in Haus nicht unterschritten. Weil 24 Grad Innentemperatur mit 70%. 
Wie seht ihr das? 


 


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#17)

zitat..
Ben009 schrieb: dass bei den Werten von 65-70% Schimmel entsteht.

Hier entsteht definitiv noch kein Schimmel.

zitat..
Ben009 schrieb: Taupunkt

Nicht erst bei Erreichen des Taupunkts kann Schimmel entstehen. Es gibt auch noch den TF80-Wert, wo es auf sensiblen Oberflächen schon losgehen kann. Das kann ich aus eigener Erfahrung vom letzten Sommer leidvoll bestätigen.


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  •  Ben009
21.6.2024  (#18)

zitat..
rabaum schrieb:

──────..
Ben009 schrieb: dass bei den Werten von 65-70% Schimmel entsteht.
───────────────

Hier entsteht definitiv noch kein Schimmel.

──────..
Ben009 schrieb: Taupunkt
───────────────

Nicht erst bei Erreichen des Taupunkts kann Schimmel entstehen. Es gibt auch noch den TF80-Wert, wo es auf sensiblen Oberflächen schon losgehen kann. Das kann ich aus eigener Erfahrung vom letzten Sommer leidvoll bestätigen.

Ok, aber wie ist das mit dem TF80 Wert zu vestehen?

Ich dachte immer eine WRL verhindert mir die Schimmelbildung und dann soetwas!

Was kann ich sinnvolles dagegen tun?
Ehrlich gesagt bin ich jetzt noch mehr verunsichert!

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  •  Ben009
21.6.2024  (#19)
Mittlerweile weiß ich echt schon nicht mehr was richtig oder falsch ist!

Wie habt ihr denb eure KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Sommer eingestellt? Also all jene, welche ohne Entfeuchtung usw. arbeiten.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
21.6.2024  (#20)
Die Schimmelbildung im Winter ist ein eigenes Thema. Diese ist meist auf Wärmebrücken, unzureichendes Heizen und Lüften zurückzuführen, kann aber auch durch Wasserschäden verursacht werden.

Die Schimmelbildung im Winter wird verursacht, wenn Räume deutlich kühler gehalten werden, als die Außenluft (im behaglichen Bereich). Wenn man die Räume auf > 26°C erwärmen lässt, dann besteht im Regelfall keine Schimmelgefahr, da die relative Feuchte unterhalb von 70% bleibt.

Das Problem besteht also nur, wenn man durch erdberührte Bauteile, passive (Beschattung) oder aktive (Flächenkühlung) das Haus <25°C hält, gleichzeitig außen eine schwül-heiße Witterung herrscht, vor allem wenn es längere Zeit auch nachts nicht deutlich abkühlt.

Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann durch Enthalpiewärmetauscher und bedarfsgerechte Steuerung besser dagegen steuern, als eine "zufällige" Fensterlüftung.

Das Problem der Behaglichkeit und der Schimmelgefahr besteht demnach bei allen Gebäuden (mit oder ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]), in denen es innen kühl ist.

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  •  Ben009
21.6.2024  (#21)

zitat..
leitwolf schrieb:

Die Schimmelbildung im Winter ist ein eigenes Thema. Diese ist meist auf Wärmebrücken, unzureichendes Heizen und Lüften zurückzuführen, kann aber auch durch Wasserschäden verursacht werden.

Die Schimmelbildung im Winter wird verursacht, wenn Räume deutlich kühler gehalten werden, als die Außenluft (im behaglichen Bereich). Wenn man die Räume auf > 26°C erwärmen lässt, dann besteht im Regelfall keine Schimmelgefahr, da die relative Feuchte unterhalb von 70% bleibt.

Das Problem besteht also nur, wenn man durch erdberührte Bauteile, passive (Beschattung) oder aktive (Flächenkühlung) das Haus <25°C hält, gleichzeitig außen eine schwül-heiße Witterung herrscht, vor allem wenn es längere Zeit auch nachts nicht deutlich abkühlt.

Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann durch Enthalpiewärmetauscher und bedarfsgerechte Steuerung besser dagegen steuern, als eine "zufällige" Fensterlüftung.

Das Problem der Behaglichkeit und der Schimmelgefahr besteht demnach bei allen Gebäuden (mit oder ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]), in denen es innen kühl ist.

Vielen Dank Herr Leitwolf!

Das beruhigt schon mal. Eine aktive Kühlung haben wir nicht und so kühl ist es im Haus auch nicht.

Wie sieht eine bedarfsgerechte Steuerung aus, wenn kein CO bzw. Feuchtesensor vorhanden ist.

Wann und zu welcher Zeit soll die Anlage wieviel m3/h leisten? Unsere berechnete Standardlüftung ist 185m3/h bei Stufe 3 (von 4 Stufen - Stufe 1 ist 50m3/h).


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