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Luftfeuchtigkeit im Sommer

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  •  newy
8.12.2019 - 26.1.2022
17 Antworten | 6 Autoren 17
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Auch wenn es nicht zur Jahreszeit passt, der nächste Sommer kommt schon bald.

Diesen Sommer konnten wir die Temperaturen im Haus durch konsequente Verschattung in akzeptablen Grenzen halten. Mit passiver Kühlung ginge sicherlich noch mehr.

Nur die relativ hohe Luftfeuchtigkeit hat uns über mehrere Wochen sehr gestört. Hatten regelmäßig 70% LF bei ca 25° innentemperatur. 

KWL lief tagsüber mit geringstem Umsatz, nachts dafür auf höherer Stufe. Trotzdem holt man sich von außen Feuchtigkeit ins Haus und die im Haus produzierte LF kann teilweise über mehrere Tage nicht abgeführt werden, da die abs. Feuchtigkeit außen selbst nachts zu hoch ist.

Deswegen frage ich mich, ob man eine Art passive Entfeuchtung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] vorschalten kann.

Mein Gedanke geht in die Richtung, einen überdimensionierten Sole-EWT vor der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in die Frischluft einzubauen, der die frische Außenluft so weit runterkühlt, das Feuchtigkeit kondensiert und die absolute LF bei ca. 10-12 g / m^3  liegt. 

Nach dem Sole-EWT strömt die frische Außenluft mit ca. 10° und 100% LF in die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und dann in den Wärmetauscher. Dort wird sie fast auf Raumtemperatur erwärmt, also ca. 23-24°. Die absolute LF bleibt bei ca. 10g, die relative LF sinkt aber auf ca. 50%.

Würde man mit einem Luftaustausch von 0,33 arbeiten, würde also die Luft im gesamten aus alle 3h komplett ausgetauscht und die Luftfeuchtigkeit abgeführt.

Zusätzlich zum überddimensionierten Sole-EWT bräuchte man dann noch eine Quelle, die in den Sommermonaten konstant kühle Temperaturen liefert.

Mich würden dazu mal Eure Gedanken interessieren, ob das so umsetzbar ist.

  •  JanRi
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#1)
Hallo,

wir hatten im letzten Sommer kein Problem dieser Art. Die Passivkühlung hat die Temperaturen unten gehalten und der Enthalpietauscher der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat dafür gesorgt, dass die Feuchte draußen bleibt.

Wir haben allerdings baulich einen "Baugrubenkollektor" vorbereitet - das sind 110 m PE32-Rohr, die zweimal auf Kellerbodentiefe (ca. 3m) in der Baugrube um das Haus laufen. Bislang ist das nirgends angeschlossen, könnte aber diesem Zweck zugeführt werden. Ich bin aber noch am Überlegen, ob das die Kosten rentiert, eher nicht. Alternative wäre, das Ding je nach Soletemperaturen zur Unterstützung unserer Erdwärmesonde einzusetzen.

Um z.B. 200 m^3/h um 15K herunterzukühlen, brauchst du 200*15*0.35=1050W. Das ist gar nicht so irre viel. Schwerer wird es, dass die Quelle dabei nicht warm wird... das wird eher nicht gelingen.

Wir hatten den ganzen Sommer über die Passivkühlung zu laufen. Damit war die höchste Soleeingangstemperatur, die wir bei ca. 1500-2000W Kühlleistung erreicht haben, 14,7C. Das war allerdings kein kleiner oberflächennaher Kollektor, sondern eine 99m tiefe Erdwärmesonde, die für etwa 5000W Entzug ausgelegt ist. Ruhetemperatur liegt so bei 9-10C. Schau mal im Passivkühlthread, wie warm die (ebenfalls in dieser Größenordnung ausgelegten) RGK beim Kühlbetrieb werden. Das ist ja in etwa das gleiche, was du planst, nur eben auf Luft statt auf Heizungswasser.

Von daher wäre ein Enthalpie- oder Rotationswärmetauscher die einfachere Idee...

Viele Grüße,

Jan

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  •  newy
8.12.2019  (#2)
Eine etwas höhere Kühlleistung wird man schon brauchen, Du hast die Enthalpie vergessen. Dennoch werden es sicherlich keine 10 kW sein. Ich rechne so mit 3-4 kW.

Das ganze könnte man noch etwas "dämpfen", da es ja gegen die Trinkwassererwärmung läuft...

Wie hoch war denn bei Euch die LF im Sommer im Haus?

Und wie viel Feuchtigkeit gewinnt so ein WT zurück, 80%?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#3)
Wir habens glaube ich eh schon mal besprochen:

Im Prinzip mag das funktionieren, ja.
Das Nette daran wäre ja, dass sogar zweimal Kondesat ausfallen würde.
Einmal im SEWT und einmal im KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Wärmetauscher (wie im Winterbetrieb halt)

Aber es wird vermutlich an der Quelle scheitern...
Selbst bei Tiefenbohrungen ist es wohl schwer im Hochsommer unter 10C Soletemp. bei gut 2-3kW abzuführender Leistung zu bleiben.
(Keine Ahnung, habs nicht gerechnet. Aber du musst hier ja von ca. 35C auf 10C runterkühlen, und eine Änderung vom Aggregatszustand ist auch noch drin..)

Oder anders gesagt, so eine überdimensionierte Tiefenbohrung + ein überdimensionierter SEWT rechnen sich wohl nicht.
Da ist jede Splitklima billiger.
Oder auch ein Tausch auf ein fertiges KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät mit integrierter aktiver Kühlung oder Entfeuchtung wäre wirtschaftlich evtl. auch noch sinnvoller?!
Oder eben mit aktivem SEWT, wie ich

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#4)
Hi,

stimmt, die Enthalpie habe ich vergessen. Ich denke aber auch, dass wir so bei 2-3 KW landen würden.

Wie schon gesagt... bei 1500-2000 W Passivkühlung war unsere Tiefensonde am Ende des Sommers (um die 1850 KWh Energie eingebracht) bei 14,7 C Soleeingang. Der Soleausgang war entsprechend höher... damit bekommt man keine Luft auf 10C heruntergekühlt.

Enthalpietauscher und das Problem ist gelöst... dafür hast du dann u.U. das Gestanksproblem dieser Tauscher (es sei denn, es wird ein Rotations-WT).

Viele Grüße,

Jan

1
  •  newy
8.12.2019  (#5)
@Pedaaa

Interessant wäre die Nilan Combi Polar irgendwas, KWL mit integrierter Luft/Luft-WPWP [Wärmepumpe]. Könnte man sicherlich auch zum Heizen in der Übergangszeit verwenden bzw. zum Absenken der Heizgrenztemperatur. 

Allerdings konnte mir niemand sagen, wie groß die Kühl- und auch Entfeuchtungsleistung ist und mit welcher Temperatur die Zuluft in die Räume gebracht wird wg. Kondensation an den Leitungen.

Kühlung und Entfeuchtung sollen ja getrennt werden. Das wäre ja gerade der Charme an dieser Lösung.

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  •  newy
8.12.2019  (#6)
@JanRi 

Auf das Geruchsproblem kann ich aber auch verzichten.

Ein anderer Ansatz wäre, die Lüftung dann hochzufahren, wenn LF abgeführt werden kann. Also ein Abgleich LF(abs-int) vs LF(abs-ext). Gibt dafür auch fertige Regler, sind aber nicht ganz günstig.

Gibt es dazu erfahrungswerte, wie viel LF die reduzieren können?

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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#7)
Stinken Enthalpie-WT immer?! Oder muss man was beachten damit das nicht passiert?
Ich hatte gerade geliebäugelt, den Enthalpie-WT nachzurüsten für unsere KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], wenn das tatsächlich zur Entfeuchtung im Sommer beitragen kann. 

Ad Enthalpie noch mal: würde das heißen, dass im Sommer die LF reduziert und im Winter etwas angehoben wird? Ist das bei den Enthalpie-WTs dann auch wirklich immer so? Das wäre ja der Optimalfall... 


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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#8)

zitat..
Cleudi schrieb: Stinken Enthalpie-WT immer?! Oder muss man was beachten damit das nicht passiert?

Unserer stinkt nicht. Wie ich in einem anderen Thread geschrieben habe, war das Zehender-Gerät samt Enthalpiewärmetauscher monatelang im Haus, bevor es in Betrieb genommen wurde. Vielleicht hatte sich der EWT bis dahin „entstunken“. 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#9)
Hallo,

zitat..
newy schrieb: Gibt es dazu erfahrungswerte, wie viel LF die reduzieren können?


Ich habe sowas im Keller... auf Basis der Technischen Alternative UVR61-GT (da gibt es jetzt ein Nachfolgemodell). Daran hängt eine Selbstbaubox mit 2 Radiallüftern und einem Platten-WT (Alu, ohne Enthalpie für diesen Einsatzzweck). Das Ding läuft immer, wenn es draussen absolut trockener als drinnen ist (mit ein bissel Abstand und ein bissel Hysterese). Lief im Sommer quasi kaum, in den letzten Wochen fast immer (außer an regnerischen Tagen wie heute). In den letzten 3-4 Wochen ist damit die absolute Luftfeuchtigkeit im Keller von etwa 11g/m^3 auf knapp unter 8 gesunken. Die Temperaturen sinken im ungeheizten (!) Keller trotz Wärmerückgewinnung natürlich (ohne wäre das bei 50m^3/h noch viel schlimmer - der Eigenbau liegt bei etwa 75% WRG nach meinen Messungen), aber im relevanten Lagerkeller sind wir jetzt bei ca. 50% relativ. Die fünf Kellerräume bilden einen Kreis (erzwungen mit kleinen Lüftern in den Übergängen), so dass an einem Ende die frische Luft rein und am anderen Ende die Abluft dann raus geht (Anfang und Ende sind nebeneinander, so dass das Gerät dann quasi aus dem Nachbarraum saugt). Wasser saugt das ordentlich raus. An sehr kalten Tagen habe ich fast einen Liter zusammenbekommen. Da ist noch kein Abfluss drunter, also sehe ich das im Auffangeimer sehr deutlich.

Insgesamt klappt das prima... im Winter. Darum geht es dir aber nicht.

zitat..
Cleudi schrieb: Stinken Enthalpie-WT immer?!


Nein. Siehe entsprechender Thread. Einige stinken, andere nicht. Rotations-WT haben das Problem vermutlich nicht. Unser Stinketauscher hat nach dem Austausch deutlich weniger gestunken ist und jetzt auf einem akzeptablen Niveau. Viele haben das Problem nicht, andere merken es nicht...

zitat..
Cleudi schrieb: Ad Enthalpie noch mal: würde das heißen, dass im Sommer die LF reduziert und im Winter etwas angehoben wird? Ist das bei den Enthalpie-WTs dann auch wirklich immer so? Das wäre ja der Optimalfall... 


Feuchtigkeit bleibt da, wo sie ist - das ist der Gedanke. Das klappt aber nur zu ca. 50%, d.h. 50% werden zurückgehalten, der Rest geht durch.

Winter: Drinnen feucht, draussen trocken. Damit übergibt die feuchte Abluft etwa 50% der Feuchtigkeit an die trockene Zuluft - Räume bleiben feuchter. Wunder kann das auch nicht vollbringen, aber wir sind jetzt so bei 40%.

Sommer: Drinnen trocken, draussen feucht. Da das ganze symmetrisch ist, passiert jetzt selbiges anders herum, die Feuchte bleibt also draußen. Ich habe die genauen Werte nicht mehr im Kopf, aber wir waren so bei 50-55% im Sommer drinnen trotz Raumtemperaturen von 22-23C dank Abschattung und Passivkühlung.

Viele Grüße,

Jan

1
  •  newy
8.12.2019  (#10)
50-55% im Sommer klingen gut. 

Du weißt nicht zufällig, ob die Enthalpie-WT von Vallox zu den "Stinkern" gehören?

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
8.12.2019  (#11)
Keine Ahnung... aber im entsprechenden Thread wurden sie bislang nicht gelistet.

Du müsstest halt rausbekommen, wer die herstellt. Die allermeisten Enthalpie-WT scheinen von Paul zu kommen und da gibt es (ab und an?) welche, die das Problem haben.

Viele Grüße,

Jan

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  •  newy
11.12.2019  (#12)
Der Kühlbedarf scheint doch deutlich niedriger zu sein, als ursprünglich von mir gedacht.

Man bräuchte eine Mikroklimaanlage primär zum Entfeuchten der Frischluft, die man direkt vor die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einbauhen könnte. 

Warum gibt es sowas nicht?

Dann könnte man die Zuluft nei 20° und 50% halten, hätte keine Kondensatprobleme und auch die Luftfeuchtigkeit im Haus würde kontinuierlich reduziert. Kühlen dann über Flächenheizung...

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  •  aktivpassiv
25.1.2022  (#13)
Zehnder hat dies angeboten mit dem comfocool, dies aber wieder aus dem Programm genommen. Kostete 4500€ nur die Hardware.

Mein Plan (Neubau mit kwl und enthalpie WT) ist jetzt in einem Abluft Raum einen mobilen entfeuchter aufzustellen. Der senkt dann systematisch die feuchte im ganzen Haus 😁, ich hoffe der Plan geht auf.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
25.1.2022  (#14)
ich würd stattdessen eher eine kleine Splitklima verwenden.
Die senkt die Temperatur und entfeuchtet.
Hätte also deinen gewünschten Effekt.
(diese Variante ist hier schon paarmal im.Forum besprochen worden)

Dein Entfeuchter hingegen, gibt massig Wärme ab. Nicht gerade das, was man im Sommer haben will...

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  •  newy
26.1.2022  (#15)
@Pedaaa

Das Problem mit der kleinen Split Klima ist doch, dass ich damit keine gleichmäßige Entfeuchttung im ganzen Haus erreiche. Oder wird die Split Klima vor den Wärmetauscher in die Zuluft zur KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gehängt?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
26.1.2022  (#16)
Bei dieser Idee gehts ja drum den Enthalpietauscher zu nutzen.
Also die Abluft so trocken wie möglich zu machen, damit der Enthalpietauscher die Außenluftfeuchte auf die Fortluft überträgt, und somit die Zuluft trockener ins Haus bringt.
Also eh schön verteilt.

Das geht sowohl mit Splitklima als auch mobilem Entfeuchter im Haus.
Unterschied wäre nur, der Entfeuchter wärmt das Haus dabei, die Splitklima kühlt es.

Es gibt also viele bzw. verschiedene Lösungsansätze, die man hier verfolgen kann.
Und die werden jeden Sommer aufs Neue in den Foren besprochen 😉
Ich hab ja einen anderen Ansatz: Bei mir sitzt quasi eine mini-Luft/Luft WPWP [Wärmepumpe] (oder mini-Klima, wenn man so will) in der zentralen Zuluftleitung und übernimmt diese Sache.
Zusätzlich hab ich mittlerweile auch einen Enthalpietauscher. Der hilft hier auch mit, aber der Grund für dessen Anschaffung war eher, die Luftfeuchte im Winter höher zu halten. Was er auch sehr gut und zufriedenstellend macht.

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  •  newy
26.1.2022  (#17)
dann hatte ich das falsch verstanden.
 
Kann man denn grob abschätzen, wie hoch der Wirkungsgrad des Enthalpietausches im Sommer ist?


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