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LWP FBH optimale Spreizung

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  •  voli
5.12.2019 - 16.1.2020
4 Antworten | 2 Autoren 4
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Bei meiner Luftwärmepumpe kann ich die gewünschte Spreizung direkt einstellen. Standardmäßig ist da 5 Grad eingestellt, ich habs vor längerem zum Testen mal auf 3 Grad geändert.
Jetzt habe ich inzwischen gelesen, dass die optimale Spreizung auch direkt vom in der LWP LWP [Luftwärmepumpe] verwendeten Kältemittel abhängt. In meinem Fall ist dies R410A.

Weiß hier jemand mehr dazu wie es wirklich sein sollte bzw. was hier wirklich das Optimum ist?

  •  voli
14.1.2020  (#1)
Niemand?

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
14.1.2020  (#2)
Hallo,

die Frage ist in der Form sinnlos, da das auf ganze viele Randbedingungen ankommt. Selbst wenn irgendeine Spreizung "optimal" ist, heisst das nicht, dass sie das auch wirklich in der Praxis ist.

Moduliert deine LWP LWP [Luftwärmepumpe]? Wenn ja, dann gelten wieder ganz andere Regeln und du kannst u.U. gar keine Spreizung von 3 oder 5K fahren. Bei niedriger Teillast ist bei uns z.B. die RL RL [Rücklauf]-Temperatur gerade einmal 1K-1,5K über der Raumtemperatur. Die notwendige VL VL [Vorlauf]-Temperatur liegt dann vielleicht bei 25C. Wenn man nun 22C im Raum hat, ist der RL RL [Rücklauf] also bei 23...23,5. Bei VL VL [Vorlauf] 25 kann die Spreizung jetzt gar nicht mehr viel größer als 1,5 oder 2K werden. In so einer Situation gewaltsam 3 oder 5 K Spreizung zu fahren, würde also überheizen.

Bei einer on/off-WPWP [Wärmepumpe] sieht das wiederum anders aus, weil die in solchen Situationen taktend versuchen muss, ihre Wärme irgendwie wegzubekommen.

Viele Grüße,

Jan

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  •  voli
16.1.2020  (#3)
Ich habe deswegen gefragt, weil man bei meiner modulierenden Wärmepumpe die Spreizung einstellen kann, und je nachdem dann die Pumpendrehzahl geregelt wird.

Es gibt ja immer die Diskussionen ob eine größere oder kleinere Spreizung effizienter ist, wobei da ja anscheinend auch das verwendete Kältemittel darauf Einfluss hat.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
16.1.2020  (#4)
Hallo,

zitat..
voli schrieb: Ich habe deswegen gefragt, weil man bei meiner modulierenden Wärmepumpe die Spreizung einstellen kann, und je nachdem dann die Pumpendrehzahl geregelt wird.


Der Sinn der Frage war mir schon klar. Das Beispiel aus meiner Antwort sollte zeigen, dass so eine Einstellung im unteren Leistungsbereich NICHT sinnvoll ist. Stellst du eine große Spreizung ein, dann überheizt du das Haus (bzw treibst die WPWP [Wärmepumpe] in die Takterei), weil der VL VL [Vorlauf] deutlich überschießt. Stellst du eine geringe ein, dann geht das entweder gar oder du verballerst dann bei höherem Heizbedarf unnötig Pumpenstrom.

Nibe hat da eine Automatik, aber selbst die funktioniert bei vielen im unteren Teillastbereich nicht gut. Der Ausweg bei den Nibesystemen ist: Pumpe auf feste Drehzahl. Schau mal, ob das bei dir auch geht. Damit kannst du die Anlage so betreiben, dass bei kleinster Leistung z.B. die Spreizung nur 1,5K beträgt und bei Nennleistung dann 5K (Zahlen nur als Beispiel). Damit kannst du die VL VL [Vorlauf]-Temperatur sehr gering halten, ohne dass zu viel getaktet wird.

Im konkreten Fall und für dein konkretes Gerät musst du das einfach testen. Schau einfach, ob du mit festem Delta oder mit fester Pumpendrehzahl besser fährst. Dabei auf Takterei und AZ (falls du Strom- und Wärmemengenzähler hast) achten.

Das Kältemittel hat da sicher einen Einfluss, aber bei sehr niedriger Last kommen halt auch noch ganz andere Faktoren mit rein.

Falls du einen Stromzähler hast, der dir auch die aktuelle Leistungsaufnahme anzeigen kann, dann kannst du ja mal Versuche mit gleicher Mitteltemperatur anstellen (also feste Einstellungen, die zu diesen Temperaturen führten).

Z.B. VL 28 RL RL [Rücklauf] 22 -> Spreizung 6K, Mitteltemperatur 25C
dann: VL 27, RL 23 -> Spreizung 4K, Mitteltemperatur wieder 25K
dann: VL 26, RL 24 -> Spreizung 4K, Mitteltemperatur wieder 25K

...und schon siehst du, ob und welchen Einfluss das hat (sprich, wann am wenigsten Strom gebraucht wird für Kompressor und Heizungspumpe). Musst natürlich warten, bis sich alles stabilisiert hat.

Viele Grüße,

Jan

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