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Meine PV-Anlage: 14,4kWp, Ost/West 10°, 10kVA Kostal Plenticore

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
21.9.2018 - 25.11.2019
48 Antworten | 14 Autoren 48
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Nachdem es hier nicht viele Dokumentationen zum Thema PV-Anlage gibt, aber immer mal wieder Fragen zum Thema auftauchen, möchte ich meine gerdade gebaute Anlage vorstellen.

Rahmenbedingungen

   •  großes Flachdach mit Ausrichtung SSW mit Standort im Weinviertel
   •  statische Limitierung der Dachlast
   •  Limitierung des Wechselrichters auf 10kW durch Energieversorger
   •  Geschätzter Jahresverbrauch inkl. EWP ca. 5000kWh
   •  Elektroauto steht auf der Wunschliste
   •  Planung, Montage und Materialeinkauf in Eigenregie, Installation durch Elektriker
Grundidee

Möglichst hohe Unabhängigkeit vom Energieversorger, sprich hohe Autarkie und möglichst geringe laufende Kosten im Alter.

Der Weg zu meiner PV

Ich hab mich lange mit der Materie beschäftigt und für viele Varianten die Energieerträge und deren Wirtschaftlichkeit berechnet. Mein erster Ansatz war Richtung SSW steil aufzuständern (45°-60°) um im Winter möglichst hohe Erträge pro kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] zu erzeugen. Als Anlagengröße waren da 6kWp angedacht.
Beim durchspielen mit sunnydesignweb merkt man aber schnell, dass es wirtschaftlicher ist, die Anlage größer zu bauen, auf 35° aufzuständern und damit die höchsten Jahreserträge einzufahren. Mit 8-9kWp hätte ich dann die gleiche Leistung in den Wintermonaten, wie mit der steil aufgeständerten 6kWp Variante.

Dann habe ich mir mal einen Ballastierungsplan für eine solche 35° aufgeständerte Variante berechnen lassen und konnte den Plan über den Haufen schmeißen. Viel zu viel Gewicht – das macht meine Dachkonstruktion nicht mit. OK, dann also flacher immer noch Richtung SSW à immer noch zu schwer.

Tja, so spielt das Leben. Planung nach Gewicht. Da bleibt nur ein flach aufgeständertes Ost/ West System mit geringem Ballast.

Komponenten

   •  44 x 320 Wp Q-Cells Q.PEAK-DUO G5
   •  Flachdach Montagesystem Aerofix IBC
   •  Kostal PLENTICORE plus 10
Warum genau die? Die Q-Cell Module hatte der Lieferant zu einem vernünftigen Preis im Angebot und 320Wp sind spannender als 300Wp bei gleicher Modulzahl fast ein kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] mehr auf dem Dach. Beim Montagesystem ging es um die Auflast. Den Wechselrichter hätte ich eigentlich von Fronius gewollt, aber der Plenticore ist ein Hybrider mit 3 Eingängen. Ideal für mich. Jetzt kann ich jederzeit einen Speicher anschließen ohne in einen weiteren Wechselrichter für den Speicher investieren zu müssen.

Lieferant: https://www.eltrotec.at/; den Wechselrichter gab es vom Elektriker, weil er schneller liefern konnte

Kosten und Wirtschaftlichkeit
Was kostet der Spaß denn und wann hat sich das amortisiert? Das wollen ja immer alle wissen.


2018/20180921434295.jpg

Die Planung hab ich selbst gemacht und Freunde, die dabei helfen, das Material aufs Dach zu bekommen sind unbezahlbar.

Erträge, Autarkie, Eigenverbrauch und Amortisation kann man hervorragend mit dem onlietool von SMA sunnydesignweb simulieren und berechnen. Hab mir dazu auch selbst noch eine Excel Tabelle gestrickt. Die Ergebnisse sind ziemlich ähnlich.

Sofern bis dahin nichts kaputt geht, wird sich die Anlage mit der ÖMAG Tarifförderung (derzeit 7,91Cent/kWh Einspeisung) innerhalb von 9 Jahren amortisiert haben.

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
21.9.2018  (#1)
Planung

Verstringung selbst geplant:


2018/20180921298733.jpg
Aufständerung und Ballastierung vom Lieferanten


2018/2018092180786.jpg


2018/2018092184122.jpg

2
  •  alpenzell
  •   Gold-Award
21.9.2018  (#2)
und hier die Durchführung:


2018/20180921278512.jpg


2018/20180921373366.jpg

8
  •  alpenzell
  •   Gold-Award
21.9.2018  (#3)
Arbeitsaufwand

Die tatsächliche Arbeit war überschaubar. Die Unterkonstruktion hab ich mit meiner Frau in ca. 5 Stunden fertig bekommen. Das Material und den Ballast hatte ich da aber schon auf dem Dach.
Einen Tag später waren wir dann zu sechst und haben in zwei Stunden die 44 Module aufs Dach gebracht und positioniert. Zu zweit haben wir dann in Ruhe (drei bis vier Stunden) die Kabelverbindungen an die Module geklippt und die Module mit der Unterkonstruktion verschraubt.

Profis schaffen das sicher alles an einem Tag. Für uns war es so stressfrei und ich konnte in Ruhe überlegen. Das Ganze komplett ohne Vorkenntnisse...

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  •  Vardi17
21.9.2018  (#4)
Spannender Beitrag, danke, alpenzell!

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#5)
Sehr schön....
Hab das bereits 2009 genau so mit meiner Frau montiert.
Am Flachdach der Garage ja gar kein Problem.
Nur am Satteldach vom Wohnhaus bei 35 Grad haben wir nicht so gerne gearbeitet.


zitat..
alpenzell schrieb: Profis schaffen das sicher alles an einem Tag.


Die verlangen für den einen Tag auch richtig Geld.
Da kannst dich mit deiner Frau einige Wochen beschäftigen bist immer noch weit günstiger.
Bei uns war es am ansträngensten, den Ballast an Ort und Stelle zu schaffen.


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  •  Vardi17
22.9.2018  (#6)
Bei uns am Satteldach werden wir uns auch nicht trauen. Feige Vardis ... emoji

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  •  LeFalcon
22.9.2018  (#7)
Wie sieht denn das im Winter mit der Verdeckung aus? War der Meinung, dass bei zu flacher Aufständerung der Schnee liegen bleibt und die PV damit nutzlos wird?!
Danke für den Beitrag!

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#8)


zitat..
LeFalcon schrieb: dass bei zu flacher Aufständerung der Schnee liegen bleibt und die PV damit nutzlos wird?!


Das ist auch so....
nur, unsere Anlagen sind auf Flachdächern montiert.
Ich hab einen Besen auf dem Dach und in der Früh säubere ich die Panele.
Meine Anlage arbeitet immer.

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#9)


zitat..
LeFalcon schrieb: War der Meinung, dass bei zu flacher Aufständerung der Schnee liegen bleibt und die PV damit nutzlos wird?!


Das ist in unserer Gegend fast zu vernachlässigen...wenn da der Schnee mal durchgehend 1-2 Wochen liegen bleibt dann ist das eh schon lang. 

Super Arbeit! Wie habts jetzt die Panele aufs Dach gebracht? Kran oder einzeln händisch? 

Sind das wirklich 35°? Sieht irgendwie sehr flach aus gegenüber meinen 25° am Satteldach, könnt aber auch täuschen emoji

Laut Ballastierungsplan werden die mittleren Panele überhaupt nicht belastet? Hätte ich nicht gedacht, dass (theoretisch) überhaupt keine Sicherung notwendig ist.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#10)

zitat..
LeFalcon schrieb: Wie sieht denn das im Winter mit der Verdeckung aus? War der Meinung, dass bei zu flacher Aufständerung der Schnee liegen bleibt und die PV damit nutzlos wird?!


das stimmt schon. wie casemodder schrieb fällt bei uns max. 2x im Jahr Schnee und der bleibt auch nicht wirklich liege. und wenn es mich stört, dann muss ich wie new_projekt auf s Dach und den Besen schwingen. 

EVN war am Do da und hat den Zähler getauscht und der Elektriker hat heute den WR WR [Wechselrichter] angeschlossen, jetzt produziert sie auch!


zitat..
Casemodder schrieb: Super Arbeit! Wie habts jetzt die Panele aufs Dach gebracht? Kran oder einzeln händisch? 


So wie du es mir beigebracht hast  emoji Der Solateur hat mir ein Foto geschickt, mit einer Hand das Modul mit der anderen die Leiter. Das haben wir mal sein gelassen. NÖ, zwei waren unten und haben das Modul in die zusammengefaltete Plane verfrachtet. Zwei Standen oben auf dem Gerüst und habens hoch gehoben und zwei haben es auf dem Dach zwischengelagert. 


zitat..
Casemodder schrieb: Sind das wirklich 35°? Sieht irgendwie sehr flach aus gegenüber meinen 25° am Satteldach, könnt aber auch täuschen 


nö, das sind 10°


zitat..
Casemodder schrieb: Laut Ballastierungsplan werden die mittleren Panele überhaupt nicht belastet? Hätte ich nicht gedacht, dass (theoretisch) überhaupt keine Sicherung notwendig ist.


oben auf dem Bild siehst du, dass ich auch in der Mitte ein wenig Balast drauf gepackt hab. Die Module wiegen ja auch was und der Wind kann ja gut über die Module drüber gehen. Wichtig sind da vor allem die Ränder als Angriffspunkte. Da gab es Rasenkantensteine mit 30kg und die Waschbetonplatten haben 15kg.


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#11)


zitat..
Vardi17 schrieb: Bei uns am Satteldach werden wir uns auch nicht trauen. Feige Vardis ...


casemodder fragen, der hats gemacht. Ist aus meiner Sicht alles eine Frage der Organisation. Wenn das Gerüst einmal steht...

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#12)


zitat..
alpenzell schrieb: 2x im Jahr Schnee und der bleibt auch nicht wirklich liege. und wenn es mich stört, dann muss ich.....


Du das nicht unterschätzen.
Alleine durch die pure Kollektorfläche brauchts keine direkte Sonne um sagen wir mal 2000 bis 3000 Watt zu erzeugen.
Natürlich nur wenn die Kollektoren völlig frei sind.
Teilweise reinige ich die Panele in der Früh.
Wenn es am Tag wieder schneit, dann auch noch mal am Abend, bevor es wieder zu frieren anfängt.
Denn hat es dir den Schnee erst mal auf den Panelen fest gefrohren, bekommst du diesen ohne Sonne auch nicht mehr runter.


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  •  Vardi17
22.9.2018  (#13)


zitat..
alpenzell schrieb: casemodder fragen, der hats gemacht. Ist aus meiner Sicht alles eine Frage der Organisation. Wenn das Gerüst einmal steht...


Wirklich seeehr feige Vardis ...
Werd es mir trotzdem durchdenken, ev. ist’s ja halb so schlimm. Aber eigentlich tu ich nahezu alles lieber, als am Dach herumzukraxeln...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#14)
kann ich dir sehr gut nachfühlen...

hab mir auch nicht vorstellen können bei uns am 26° dach in 12m höhe auch nur irgendwas zu machen.
hab ja glücklicherweise eine bausicherheitsexpertin im haus. diese hat dann das gerüst gewerkeübergreifend komponiert, sodaß es jeder für seine zwecke nutzen konnte.
sie hat gesagt so schaut ein normales gerüst aus.

die gerüstfirmen die wir angefragt hatten haben alle gemeint, SO hätten sie noch nie ein gerüst gestellt ... emoji

es wurde wegen des großen dachüberstands als ausschußgerüt umgesetzt, dh die oberste etage war in doppelter breite. darüber dann das netz...

letztlich habe ich mich so wohl auf unserer baustelle gefühlt daß ich überall rumgekraxelt bin.
hier bspwl beim setzen der Prefa solarhaken...


2018/20180922923122.jpg

2018/20180922507393.jpg

2018/20180922151413.jpg


2018/20180922598252.jpg

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  •  Vardi17
22.9.2018  (#15)
Ja, mit einer Bausicherheitsexpertin als Rückendeckung kann man das schon wagen  emoji

Das letzte Foto sieht übrigens sehr gemütlich aus! Auf dem 2. Foto: ist das die Sicherheitsexpertin selbst?

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
22.9.2018  (#16)
Alex, post jetzt auf keinen Fall meine Fotos emoji


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.9.2018  (#17)
Ich hab mir für die Holzfassade ein Gerüst gekauft. Haben wir jetzt das dritte mal auf- und abgebaut. Am Anfang hatten wir da auch ziemlich Respekt, vor allem in der dritten Etage. Und auf unserem Flachdach habe ich auch immer Abstand zum Rand gehalten. Das gibt sich aber ziemlich schnell.


zitat..
Casemodder schrieb: Alex, post jetzt auf keinen Fall meine Fotos 


Bitte post mal selbst. Ziel ist es ja, die Angst vorm selbstbauen zu nehmen. 

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Hallo alpenzell,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Meine PV-Anlage: 14,4kWp, Ost/West 10°, 10kVA Kostal Plenticore

  •  koeni62
  •   Bronze-Award
23.9.2018  (#18)
Fotos find ich immer gutemoji
Ein Bild sagt ja angeblich mehr als...emoji

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  •  ricer
  •   Silber-Award
24.9.2018  (#19)
Danke für den interessanten Bericht.

Ich plane momentan ähnliches, und bin auch (allerdings aus rein wirtschaftlichen Gründen) bei einer Ost/West Anlage auf meinem Flachdach gelandet. Man bringt so einfach deutlich mehr Fläche auf´s Dach...

Darf ich fragen welchen Eigenverbrauchsanteil du bei der Tarifförderung angegeben hast?

Und hast du dich auch mit der steuerlichen Komponente auseinandergesetzt? So wie ich das verstehe besteht ja die Möglichkeit sich die Umsatzsteuer zurückzuholen?

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
24.9.2018  (#20)

zitat..
ricer schrieb: Darf ich fragen welchen Eigenverbrauchsanteil du bei der Tarifförderung angegeben hast?


Lies mal hier https://www.photovoltaikforum.com/austria-f60/oemag-2018-t119054.html
Das Forum ist für die Planung super. Ich habe mich ja immer wieder umentschieden. Im Januar hab ich mit 28% den Vertrag bekommen, weil ich mich nicht getraut habe weniger anzugeben. Im August habe ich mitbekommen, dass das Fördervolumen noch nicht ausgeschöpft war und habe gleich noch eine Erweiterung (von 11,5 auf 14,4kWp) beantragt und mit 20% genehmigt bekommen.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
24.9.2018  (#21)
seit Samstag läuft der Wechselrichter. Heute hab ich ihn schon mit Maximalleistung erwischt emoji


2018/20180924541574.jpg

unter dem WR WR [Wechselrichter] ist noch schön Platz für einen BYD HV Speicher. Mal sehen, ob das Geld nächstes Jahr noch reicht und ich eine ÖMAG Speicherförderung erhasche. Mit Speicher schaffe ich prognostizierte 83% Autarkie.

2018/20180924828188.jpg


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