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Meinungen zur Entscheidung "Fertighaus"

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  •  Biggsi
29.10. - 2.11.2016
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Liebe Forums-Mitglieder!
Ich bin neu hier und beschäftige mich seit einigen Wochen mit dem Thema Hausbau. Und wie so viele stehe ich jetzt zu Anfang vor der entscheidenden Frage: Fertigteil/Holzriegelbauweise vs. Ziegelmassiv. Bevor ich jetzt gesteinigt werde und auf zahlreiche andere Foreneinträge verwiesen werde, möchte ich festhalten, dass ich die grundlegenden Unterschiede kenne und eigentlich bereits eine Entscheidung getroffen habe, aufgrund meiner etwas anderen Situation wäre ich allerdings doch über Ratschläge, Meinungen bzw. Einwände dankbar, bevor ich den nächsten Schritt, nämlich die Suche nach Anbietern, wage.

Folgende Situation:
Ich habe ein kleines Grundstück (ca. 350 qm, BK1) mit direktem Seezugang (Schotterteich) auf dem derzeit ein kleines Sommerhäuschen (eher eine Hütte, nicht winterfest) steht. Aus diversen Gründen muss ich etwas an der derzeitigen "Wohn"-Situation ändern und habe beschlossen, wenn dann gleich ordentlich, dh. ein für dauerhafte Nutzung ausgelegtes Einfamilienhaus (Wohnfläche 130-140 qm, kein Keller). Vorerst, und damit meine ich sicher die nächsten 10-15 Jahre würde das Haus allerdings in erster Linie im Sommer und sporadisch vielleicht auch im Herbst/Winter als Wochenendhaus genutzt werden, irgendwann evtl. mal als Hauptwohnsitz.

Die wesentlichen Faktoren, die zu meiner Entscheidung "Fertighaus (Holzriegel)" geführt haben, sind:

- weniger Zeitaufwand für den Häuslbauer (ich habe ein 6-Monate altes Baby, bin schon wieder berufstätig, weil selbständig und wohne eine Autostunde von dem Grundstück entfernt, es ist also auf keinen Fall möglich, ständig auf der Baustelle zu stehen bzw. mich um die Koordination verschiedener Firmen zu kümmern)
- kürzere Bauzeit (wobei sich das jetzt nach Durchforsten der Foren etwas relativiert hat, den auch Ziegelmassivhäuser können offensichtlich in kurzer Bauzeit errichtet werden, vermutlich aber auch nur wenn man dahinter ist, was wieder mehr Zeitaufwand für mich bedeutet)
- geringere Kosten (hat sich auch relativiert, soweit ich das jetzt überblicke steigt man am Ende mit einem Baumeisterhaus etwa gleich aus)
- Bessere Nutzung der kleinen Fläche aufgrund dünnerer Wände (wenn das stimmt, bekomme ich die gleichen Dämmeigenschaften bei Ziegelmassiv nur mit einem breiterem Wandaufbau hin)
- Wassernähe (wenn ich das richtig recherchiert habe, ist ein Wasserschaden bei einem Holzriegelbau leichter zu sanieren als bei Ziegelmassiv, ich habe nur daran gedacht, falls es hier zu einer "Hochwasser-Situation" kommen sollte, was allerdings in den letzten 30 Jahren, seit es den See gibt, noch nicht passiert ist, zumindest nicht auf die Höhe, wo ich bauen würde)

Mein Plan wäre die Sommersaison 2018 bereits im neuen Haus zu verbringen (2017 wäre schön, ist aber denke ich sehr unrealistisch).

Ich wäre über Meinungen wirklich äußerst dankbar, ob ich da irgendwelche Kriterien nicht berücksichtigt habe oder mit gewissen Denkansätzen völlig falsch liege. Danke im Voraus für Eure Zeit!

  •  Cleudi
  •   Gold-Award
31.10.2016  (#21)

zitat..
chris464 schrieb: Btw. Wieso ueberlegt sich keiner was richtung werterhalt? Da sollte doch das massivhaus einen grossen vorteil bieten, oder?


Mit welcher Lebensdauer rechnest du denn? Ein FTH FTH [Fertigteilhaus], wenn gut gebaut, ist auch sehr langlebig. Und mal ehrlich: heute bauen wir die Häuser unserer Großeltern um, weil uns deren Baustil nimma gefällt (no na ne) ... und im Endeffekt kommen viele hinterher drauf, dass abreißen und neu bauen auch ned sehr viel mehr gekostet hätte... und dann gäb's keine Kompromisse... brauchen wir wirklich Häuser für die "Ewigkeit"?

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
31.10.2016  (#22)
Naja, Claudia, wenn die Grundrisse durchdacht und altersgerecht geplant sind, die Materialien state of the art - die Verarbeitung detto?
Dann sind unsere Häuser sehr wohl für mind. 60-100 Jahre ausgelegt.

Unsere Elterngeneration hat das meist nicht durchgeplant gehabt, da wurde oftmals nach der verfügbaren Kohle neu-, drum- oder dazugebaut.
Das war auch anders gar nicht leistbar, da
die Standard-Famile aus drei Kindern, Muttern zu Hause, Vater Alleinverdiener, bestand.
Kreditzinsen bei 10%. Kredite von 100.000,- öS waren da die Regel, alles andere ja fast nicht leistbar.
Da musste man Abschläge machen, keine Frage.

Heute? Ein bis kein Kind, zwei Gutverdiener, Kreditzinsen im Keller.
Die Hütte wird fertiggestellt, meist auch die Außenanlagen.
Passt ja eh, aber der Vergleich mit früherer hinkt.
Eine gut geplante Massivhütte, ausgewählte, hochwertige Komponente und erbaut mindestens nach den gültigen Önormen hat ganz sicher und nachhaltig mehr Wert als eine Brettlhütte aus Polen.
Bewertet auch jede Bank und auch Versicherung so.

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  •  Biggsi
1.11.2016  (#23)
Das mit dem Wertbestand bei Ziegelmassiv stimmt sicher, und würde es hier um ein dauerhaft bewohntes Einfamilienhaus auf entsprechend großem Grundstück gehen, würde ich vermutlich auch zu Ziegelmassiv tendieren. Letztendlich habe ich - auch mit Hilfe dieser laufenden Diskussion - entschieden, in Holzriegelbauweise zu bauen.
Denn wie die Bank oder die Versicherung das bewertet ist für mich kein Entscheidungsgrund und auch nicht, ob die über-über-nächste Generation das Haus dann auch noch bewohnen kann. Die sollen dann ruhig ihr eigenes Haus bauen. Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass Eltern- oder Großelternhäuser oftmals kostspielig umgebaut werden müssen und dann muss man erst recht Kompromisslösungen anstreben.

Außerdem gibt es da und dort Unterschiede, und wenn ich mein Haus von einem österreichischen Zimmereibetrieb bauen lasse kann man das sicher nicht mit einer "Brettlhütte aus Polen" vergleichenemoji

Ein großes Dankeschön jedenfalls an Alpenzell für den Tipp mit dem Zimmerer. Habe bereits Kontakt zu einem Betrieb, mit dem ich schon äußerst zufriedenstellend gearbeitet habe, aufgenommen. Hätt ich auch selber drauf kommen können, aber bei dem Thema Fertigteil Holzriegel war ich einfach auf die diversen großen Firmen fokussiert.

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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
1.11.2016  (#24)
jetzt bin ich aber neugierig. Mit wem hast du denn gute Erfahrungen gemacht?
Bei mir stand noch das Holzwerk Harold auf der Liste, die müssten recht nahe liegen.
http://www.holzwerk-harold.at/index.php?article_id=32
über deinen Wandaufbau können wir ja gerne noch diskutieren...

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  •  webdesigne
  •   Gold-Award
1.11.2016  (#25)
Ein ordentlich gebautes Holzhaus hält mit der heutigen Technik über 100 Jahre (oder mehr). Das mit dem Wertbestand wird auch immer weniger die Differenz zwischen Ziegel-Holz. Bei uns ist vor kurzem ein Holzriegelhaus (gebaut 1995) um den selben Preis weggegangen wie manche Ziegelhäuser. Also auf die 2 Dinge würde ich nicht unbedingt schauen sondern eher, was andere User auch geschrieben haben, was eben einem wichtiger ist. Ein individuelles Holzhaus ist sicher um einiges komplizierter und teurer als ein Ziegelhaus. Ein eher normales rechteckiges Holzriegelhaus ist günstiger als Ziegel. Es ist wie so oft Geschmacksache wie man sich entscheidet.

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  •  stecri
  •   Gold-Award
1.11.2016  (#26)
ist für mich kein Entscheidungsgrund und auch nicht, ob die über-über-nächste Generation das Haus dann auch noch bewohnen kann....

Glaub dass es in Zukunft immer schwieriger für unsere kids wird ein gscheites Haus auf einem gscheiten grund zu bauen ....

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  •  utes
  •   Gold-Award
1.11.2016  (#27)

zitat..
stecri schrieb: Glaub dass es in Zukunft immer schwieriger für unsere kids wird ein gscheites Haus auf einem gscheiten grund zu bauen ....

gerade deswegen ist mir wichtig dass die nächste generation - und ev. auch noch welche danach- darin wohnen können.

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  •  kernoel
  •   Bronze-Award
1.11.2016  (#28)
Das ist auch bei einem Holzhaus kein Problem, gibt ja haufenweise Beispiele dafür. Genauso wie es viele Beispiele von 60er- und 70erjahre Ziegelhäusern gibt, die aufgrund Kaputtheit weg geschoben werden.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
1.11.2016  (#29)

zitat..
Cleudi schrieb: und im Endeffekt kommen viele hinterher drauf, dass abreißen und neu bauen auch ned sehr viel mehr gekostet hätte... und dann gäb's keine Kompromisse... brauchen wir wirklich Häuser für die "Ewigkeit"?


Ja, so ist es! Früher war die Arbeitszeit nicht so teuer, da wurde halt auf Regiestunden verrechnet. Das geht heute nicht mehr so leicht, kein Installateur wird dir einen Fixpreis sagen können, weil es zu viele Unsicherheitsfaktoren gibt was die Bausubstanz betrifft! Da heißt es viel selber anpacken!
Bei einem Neubau, egal ob FTH FTH [Fertigteilhaus] oder Massiv, kann man die Kosten leichter im Voraus ermitteln können.
Ich ziehe aber den Hut vor solchen Leuten, die ein altes Gebäude entkernen und wieder neu herrichten! Solche bauten sind immer wieder eine Augenweide in der Gegend!
Weil da immer wieder geschrieben wird, dass Holzhäuser nicht so lange leben. Warum stehen im Westen Österreich (und auch wo anders) so viele jahrhundertalte Bauernhäuser aus Holz? Holzschutz gab es damals auch nicht.
Und was Umbau von bestehenden Häusern betrifft, einen Holzriegelbau würde ich lieber umbauen, als ein Ziegelhaus!

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  •  Biggsi
1.11.2016  (#30)
Vielen Dank an Alle für die rege Diskussion. Ich fühle mich jedenfalls jetzt bestärkt und sicher in meiner Entscheidung und bin froh, hier auf dieser Plattform gelandet zu sein, denn es werden bestimmt noch einige Fragen auftauchen und ich fühle mich hier gut aufgehoben emoji

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  •  thohem
2.11.2016  (#31)
IMHO ist es egal welche Bausubstanz - wenn 40 Havre garnix gemacht wird, zerfallen alle. Ziegel wohl nicht ganz so arg ;)
Reinstecken muss man so oder so wieder, wenn man das Haus in gutem Zustand erhalten will

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  •  webdesigne
  •   Gold-Award
2.11.2016  (#32)
Ist es eigentlich möglich ein Holzriegelhaus nach zb. 40-50 Jahren auf ein Ziegelhaus umzurüsten? Rein von der Theorie? Dh. das die Bodenplatte und die OG Decke aufrecht bleibt und nur die Außenwände erneuert?

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