Ich habe vor 2 Monaten einen Ultraschall-Durchflussmesser mit Wärmemengenzählfunktion (TUF-2000B) an unsere Heizung gebastelt.
Ich möchte hier mit euch meine Erkenntnise teilen und diskutieren.
Ich habe versucht möglichst regelmäßig den WMZ-Stand und den Betriebstundenzähler zu notieren, sowie mit einem Switchbot die Außentemperatur an der Hausecke Nord/West aufgezeichnet. Der Switchbot hängt so, dass ihn die Sonne nie erwischen kann.
Mit den Daten konnte ich dann die Gradtagzahl (
https://de.wikipedia.org/wiki/Gradtagzahl) ermitteln und berechnen, wie viel Wärmemenge in die Heizkreise muss, um die gewünschte Innentemperatur zu halten.
In der Abbildung oben sieht man, dass die aufgezeichneten Werte wohl halbwegs plausibel sind - die Kurve folgt genau dem Verlauf der theoretischen Wärmemenge, wenn man die obere und untere Nennleistung des modulierenden Kessels mit den Betriebstunden (abzüglich einer Stunde für
WW WW [Warmwasser]) multipliziert.
Man erkennt auch schön, dass der Kessel viel zu groß ist und überhaupt nicht zum Modulieren kommt - er läuft max. zirka 6 Stunden und IMMER mit Minimalleistung.
Interessant finde ich nachstehende Grafik:
Offenbar sinkt der Wärmebedarf pro GTZ, je kälter es draußen wird.
Ich frage mich, ob das daran liegt, dass man bei milderen Außentemperaturen großzügiger lüftet. Wir lüften aber eher sparsam, ich glaube nicht, dass das diese deutlichen Unterschiede erklärt. Oder an den solaren Gewinnen...?
Jedenfalls liegt Median 5,43 kWh/K und Mittlwert bei 5,42 kWh/K. Das ist also die Steigung der themischen Gebäudekennlinie.
Neulich gab es hier wo den Tipp, dass man bei einem österreichischen
WP WP [Wärmepumpe]-Hersteller mit ein paar Klicks eine "Schnelldimensionierung" machen kann. Das Dokument, das man dann hingekotzt kriegt, enthält diese durchaus nützliche Grafik (Zeitraum 10 Jahre):
Ich kann also Temperaturen unter -10°C getrost ignorieren. Damit ergibt sich folgende Gebäudekennlinie:
Bei angenommenen Laufzeiten ergeben sich folgende max. nötige Heizleistungen:
Laufzeit/Tag |
Q |
18 h |
10 kW |
20 h |
9 kW |
22 h |
8 kW |
Übrigens: Wenn man die oben genannten 5,43 kWh/K mit den Heizgradtagen (siehe IDM-Grafik oben) multipliziert, 3200 kWh für
WW WW [Warmwasser] (4 Erwachsene, 2 Kinder) dazuzählt und durch einen angenommen Wirkungsgrad von 0,75 dividiert, kommt man auf einen Jahresenergiebedarf von 31000 kWh/a bzw. 3100 Liter Öl.
Im letzten, milden Winter haben wir etwa 2500 Liter gebraucht. Ich denke also meine Überlegungen sind durchaus ganz stimmig.
Fortsetzung zu meinen Überlegungen bezüglich Auswahl einer EWP (für Grundwasser) folgen...
von
mariof