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Ok jetzt ist der Groschen gefallen. Vielen Dank @berhan. |
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Vielleicht doch noch eine dumme Frage vom Physik "Profi". 😃 Was mir nicht in den Kopf will. Warum ist die Wärmeleistung gleich egal ob ich nun VLT 50 RLT 46 bei 10 l/min oder VLT 30 RLT 26 bei 10 l/min habe? Ja ich sehe die Formel und ich kann die Werte einsetzen und mein Kopf und die Formel sagt mir dass es so sein muss. Aber nach meiner naive Logik würde ich nun meinen - "naja es ist ja eine deutlich höhere VLT, also muss doch auch mehr Leistung an das Haus abgegeben werden". 🤪 Bei 50 Grad VLT stelle ich mir im Haus Tropentemperaturen von > 30 Grad Raumtemperatur vor. (aber dem scheint ja laut dem Formel nicht so zu sein) Oder anders gefragt: Wie soll sich dann jemals die Leistung erhöhen? Oder nochmal anders, in welchem Maße sinkt die Spreizung z.B. pro l/min erhöhtem Durchfluss? Gibt es dazu Diagramme? Oh man je mehr ich dann wieder darüber nachdenke umso verwirrter bin ich bei dem Thema. |
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Du bist eh am richtigen Weg, und hast schon viel mehr Verstanden als so manche andere 🙂 😉 Die abgegebene Heizleistung an den jeweiligen Raum ist abhängig von der Heizmittelübertemperatur [Näherungsweise (VL+RL)/2 - Raumtemp], dem Bodenbelag, Rohrposition und Verlegeabstand, Estrichtyp, etc. und der Größe der Heizfläche. Darauf gehen wir aber jetzt gar nicht ein. Wir sehen uns nur das große Ganze an 😉 Also: wir starten unsere Überlegungen mit VL VL [Vorlauf] 30C / RL 26C und 10L/min. Deine WPWP [Wärmepumpe] leistet also aktuell ca. 2,8kW. Die Raumtemperatur ist stabil bei ca. 23°C Nun erhöhst du auf 50°C VL VL [Vorlauf]-Temp. Wir bleiben bei 10L/min. Im ersten Step erhöht sich dabei aber fast nur die VL VL [Vorlauf]-Temp. die RL RL [Rücklauf]-Temp erstmal nur sehr wenig. Sagen wir VL VL [Vorlauf] 50C RL RL [Rücklauf] 27C. Bei 10L/min wären das 16kW ! Das läuft eine Weile so. Aber das ist ein dynamischer Prozess. Nun steigen Raum-Temperatur und RL RL [Rücklauf]-Temp nach und nach an. Zwischendurch gibts dann irgendwann VL VL [Vorlauf] 50C / RL 35C mit 10,4kW Dann VL VL [Vorlauf] 50C / RL 40C mit 7,0kW Dann theoretisch VL VL [Vorlauf] 50C / RL 46C wieder mit 2,8kW Der Unterschied ist aber, du hast nun schon enorme Energiemengen ins Haus gebuttert und die Raumtemperatur extrem erhöht. Ganz realistisch ist die Annahme aber nicht. Weil die hohe Raumtempertur erzeugt auch höhere Transmissionverluste. Der Fall VL VL [Vorlauf] 50C / RL 46C / 2,8kW wird also nie auftreten. Weil du ganz einfach höhere Leistungen brauchst um die hohe Raumtemperatur überhaupt halten zu können. Real wirst du also nie über ~ VL 50C / RL 42C und 5,6kW hinauskommen. Eben weil du real mehr Leistung benötigst. 3 |
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sehr schön durchexerziert 👏 |
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Sind folgende Schlussfolgerungen richtig, die ich aus deiner Erklärung ziehe? Die theoretischen 2,8 kW bei 50/46 wären dann nur noch nötig um eben die stark erhöhte Raumtemperatur zu erhalten. (die Transmissionsverluste außen vor gelassen) Würde man die Transmissionsverluste mit einbeziehen, dann würde sich die Spreizung nie bei 4 einpendeln können, weil die benötigte Leistung um die nun stark erhöhte Raumtemperatur zu erhalten viel höher wäre. (mal außen vor gelassen dass das unsere Pümpchen eh nicht schaffen würden - ganz abgesehen von den Quellen) Also kann ich auch mitnehmen, dass diese Wärmeleistung die Leistung ist, um eine bestimmte Raumtemperatur bei einer definierten AT AT [Außentemperatur] zu erhalten. Wir haben ja jetzt alle schon ein erwärmtes Haus in dem sich die entsprechende Spreizung eingestellt hat und damit auch die konstante abgegebene Wärmeleistung. (in unserem Fall aktuell im Haus 1,7 kW) Also theoretisches Beispiel unser Haus benötigt nach raumweiser Heizlastberechnung 5kW um die 23 Grad RT RT [Raumtemperatur] bei -16 Norm AT AT [Außentemperatur] zu erhalten. (klar in der Realität stellen sich die zahlen je nach Bodenbelag, Estrich etc nicht genau so dar) Also muss die Wärmepumpe eben genau das an Wärmeleistung liefern. (wie sie das liefern kann hat ja Becker oben schon schön beschrieben) |
Erstmal vielen Dank für die Geduld mit mir und die anschauliche Erklärung, gerade der Hinweis auf dynamische Entwicklung. 😁 ||
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ja, im Prinzip passt das so. Aber du musst eben Bedenken, das 30/26 und 50/46 zwar die gleiche Leistung liefern, aber so nicht bei gleicher Raumtemp. existieren können. unsere Welt ist sehr darauf bedacht alles im Gleichgewicht zu halten und auf Dauer stellt sich daher immer ein Gleichgewicht ein. wenn du bei 30/26 eine Raumtemp. von 23C hast, dann würde sich entsprechend der Heizmittelübertemp. im andern Haus eine Raumtemp. von 43C bei 50/46 einstellen. Das Ganze ginge aber auch nur dann, wenn dieser 43C Raum extrem besser gedämmt wäre. Sonst wäre ja mehr Leistung notwendig, dann hättest du aber eine größere Spreizung als 4K. Ist aber alles eben sehr theoretisch. Praktisch ist eine Leistung gegeben, die notwendig ist um die Raumtemp. zu erreichen. Die ist wiederum abhängig von etlichen Parametern, aber zu einem großen Teil von der Außentemp. Deine Stellschrauben sind dann VL VL [Vorlauf]-Temp. und Durchsatz. Damit kannst du dich austoben um diese benötigte Leistung zu erreichen. ein Limit dabei ist aber die RL RL [Rücklauf]-Temp. die kann bei eingeschwungenem System, im Heizbetrieb nicht kleiner/gleich als die Raumtemp. werden. |
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Vielen Dank. 👍 Klar das mit 50/46 war natürlich ein völlig unrealistisches Beispiel. Mir ging es nur darum, mir selbst klar zu machen bzw meinen Knoten im Kopf zu lösen warum die Raum Temperatur in diesem Beispiel natürlich schon deutlich höher wäre als bei 30/26, auch wenn die Rechnung die gleiche Wärmeleistung ergibt. Jetzt ist mir das auch endlich klar geworden. Ich hoffe es tut sich morgen nicht wieder ein neuer Knoten auf. 🙂 |