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Niedrigstenergiehaus, Heizung, Pumpe etc

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  •  Celse78
3.3. - 5.3.2014
10 Antworten 10
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Hallo Hauherrn und -fraun!

Ich habe gerade mein Haus beim Architekten in Planung gegeben. Baubeginn ist im Juli/ August geplant. Ich würde in diesem thread gern mein Bauprojekt "live-tickern" (anderes Wort nicht eingefallen, sorry) und vielleicht auftretende Probleme in eurer großen Runde, so hoffe ich, besprechen.
Eckdaten des Hauses (4 Personenhaushalt):
180qm, Satteldach, First in Westost-Ausrichtung, südseitig (=gartenseitig) mit ausreichend Fensterflächen, Ausführung als Niedrigstenergiehaus, Carport mit Nebengebäude (frostsicher), kein Keller, Tallage in Südkärnten (nebelanfällig), 600 hm; Kaminofen wegen Gemütlichkeitsfaktor und als "Notfallheizung" (hohes Sicherheitsdenken berufsbedingt)

Nun in medias res: Ich war vor 1 Woche auf der "Häuslbauer-Messe" und interessierte mich vor allem für die verschiedenen Heizmöglichkeiten:
Nach Beratungen bei Fa. VAILLANT und Fa. JUNKERS wurde mir schnell klar, dass uns eine Wärmepumpe sehr zusagen würde, da automatisch und weitgehend wartungsfrei. Aufgrund eines Bekannten weiß ich auch, dass in meiner Gegend aus geologischen Gründen nur die Tiefenbohrung in Frage kommen würde. (Grundwasser- bzw. Luftwärmepumpe sind mir zu unsicher bzw. uneffizient.)
So wurden mir von den o.a. Firmen folgende Rechnung aufgestellt:
180qm bedeuten 8 KW Heizwärmebedarf, ergo 2x 80m Tiefensonden, angeboten bzw als sinnvoll erachtet wurden auch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und eine PV-Anlage. Eine überschlagsmäßige Rechnung der Heizkosten (inkl. WW) läge bei ca. 600-700 Euro.

Hier wäre die Frage an die Experten unter euch: Ist die Kombination wirklich sinnvoll (Pumpe, PV, KWL) bzw. rentabel? Oder kann ich mir was davon sparen

Und eine Frage an jene unter euch, die bereits in einem Haus mit ähnlicher Heizform wohnen: Sind die Kosten realistisch?

Bin sehr neugierig und sag schon mal Danke im Voraus!

Greets,
Alex

  •  energie_experte
3.3.2014  (#1)
Warum ist eine Grundwasserpumpe ineffizient oder unsicher? Das beste Medium für eine Wärmepumpe ist Grundwasser.
Dann noch folgendes: wer kommt auf 8 kW Heizwärmebedarf für 180 m²??? Mein Haus hat 220 m² beheizte Fläche und ist von einem Niedrigstenergiehaus weit entfernt (EKZ 32). Ich habe eine 6 kW Sole-WP, allerdings mit Grundwasser betrieben (!) und selbst in kalten Wintern läuft die auf max. 80%.

Meine Heizkosten liegen inkl. WW bei etwa 400 - 600 Euro im Jahr (ausgenommen heuer - noch weniger emoji) ohne PV! Mit einer PV zahlst ja dann nochmals weniger.
Tiefenbohrungen kosten sehr viel Geld, da bezweifle nicht nur ich hier im Forum, dass sich das wirtschaftlich gesehen je amortisieren wird. Schon gar nicht im Vergleich zur W/W-WP.
Zur KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] möchte ich hier nichts sagen, bin ein KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Verfechter und auch Nutzer. Mach Dir hier im Forum selbst ein Bild davon.

Übrigens: meine WP WP [Wärmepumpe] mit Nennleistung 6 kw (Sole) hat mit Grundwasser eine Leistung von 8,5 kW (Wärmemengenzähler). Da kann man getrost die nächstkleinere nehmen emoji

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  •  gudrun
3.3.2014  (#2)
erstmal: willkommen im Club
Kombination Wärmepumpe + KWL ist sehr zu empfehlen.
Pv ist meines Erachtens kein Gewinn, schwarze 0 erst in zig Jahren, hier hab ich eh schon ziemlich herumgehaggelt mit einigen Forums-Teilnehmern. Im Prinzip zahlst du nur die Stromrechnung 20 Jahre im voraus, wenns dirs jemand schönrechnen will wirst andere Zahlen hören.
Ich lebe seit 1,5 Jahren in einem Haus mit Luftwärmepumpe und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Möchte beide nicht missen, LWP überraschte mit weniger Stromkosten als prognostiziert vom Installateur.
645,-/tatsächl. 573,-. KWL ist eh aus eurer Gegend Ri Loibl.
Das beste was ich tun konnte, obwohl die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] am Anfang gar nicht fix eingeplant war. Immer beste Luft im ganzen Haus, keine offenen/gekippten Fenster, kein Ungeziefer und vor allem kein Wärmeverlust im Winter.
600- 700,- Heizkosten sind bei dir mindestens zu erreichen, ich tippe eher auf 500,--
8 kw HWB erscheint mir zu hoch, wird wohl sehr grob geschätzt sein. Eher 5-6.
Frage: Wie teuer wird die Bohrung 2x80m ???

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  •  Celse78
3.3.2014  (#3)

zitat..
Warum ist eine Grundwasserpumpe ineffizient oder unsicher? Das beste Medium für eine Wärmepumpe ist Grundwasser.

Warum ist eine Grundwasserpumpe ineffizient oder unsicher? Das beste Medium für eine Wärmepumpe ist Grundwasser.
Bei uns soll der Grundwasserspiegel zu tief sein -> das muss ich erst gegenchecken. Andererseits kann der Spiegel längerfristig auch sinken, was mir nicht behagt. Werd aber auch das checken, vor allem, wenns doch so effizient ist!
Danke fürs Bestätigen der niedrigen Heizkosten!

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  •  Celse78
3.3.2014  (#4)

zitat..
Pv ist meines Erachtens kein Gewinn, schwarze 0 erst in zig Jahren, hier hab ich eh schon ziemlich herumgehaggelt mit einigen Forums-Teilnehmern. Im Prinzip zahlst du nur die Stromrechnung 20 Jahre im voraus, wenns dirs jemand schönrechnen will wirst andere Zahlen hören.


Stimme zu, auch mir ist das alles sehr schwammig vorgekommen bei der "Häuselbauer-Messe".
Bezüglich Tiefenbohrung hab ich keine Preise eingeholt. Wie gesagt befinde ich mich noch am Anfang der Haus-Planungsphase. Einreichplan soll bis Ende April stehen.

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  •  energie_experte
3.3.2014  (#5)

zitat..
Celse78 schrieb: Bei uns soll der Grundwasserspiegel zu tief sein -> das muss ich erst gegenchecken.


Am Besten ist es, Nachbarn zu fragen, die vielleicht "eingeboren" sind und ihre Häuser schon länger dort haben. Viele haben auch einen eigenen Brunnen, die können Dir sagen, wie es wirklich ist (habe ich auch gemacht). Und als zweite Meinung bei der zuständigen BH nachfragen - wasserrechtliche Bewilligung brauchst dann sowieso.

zitat..
gudrun schrieb: Pv ist meines Erachtens kein Gewinn, schwarze 0 erst in zig Jahren, hier hab ich eh schon ziemlich herumgehaggelt mit einigen Forums-Teilnehmern.


Böse, böse Gudrun emoji emoji emoji Habe das mit Deinen Kommentaren mitverfolgt und werde einer Frau nicht dagegen reden!
Aber im Ernst: Hättest Du mich im Vorjahr gefragt, ob thermische Solar oder PV "sinnvoller" ist, hätte ich sofort "PV" gesagt. Aber durch diese ganzen Diskussionen hier, bin ich der Meinung, dass eigentlich alle Stromkunden in Österreich diese PV mitfinanzieren (über diverse Förderungen). Das ist eigentlich unfair.Ausserdem: bist sich die erste PV-Anlage "amortisiert" hat, liegt schon lange die zweite Generation davon am Dach (diesmal vielleicht nicht subventioniert).Aber das ist eigentlich mit fast allen Erneuerbaren Energieträgern so (Windräder). am schlimmsten sind die Einspeisertarife mit Preisgarantie auf ein Jahrzehnt oder länger. Was dabei rauskommt, kann man im Thread des "energiekostenstopp des VKI" nachlesen bzw. kann man auch nach good old Germany schauen, wie das auch bei uns sein wird: Strom wird Luxus.
Solange PV noch gefördert wird, ist es für mich keine Option. Deutschland hat auch gezeigt, dass wenn die Förderung wegfällt, fallen auch die Preise ins Bodenlose. Derzeit werden PV-Käufer doppelt beschi++en. Und das ist kein Märchen: ein Kollege aus Deutschland erzählte mir, er kauft sich aus seiner Heimat eine PV mit 6,5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] um schlanke 2.900 Euro inklusive Montage und Wechselrichter!!! Da ist aber noch Luft nach unten!!! Da fängt man zum Nachdenken an...

Gruss Max

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  •  dyarne
4.3.2014  (#6)

zitat..
Celse78 schrieb: ...180qm bedeuten 8 KW Heizwärmebedarf, ergo 2x 80m Tiefensonden...
...Sind die Kosten realistisch?

seh ich wie max. 8kw brauch ich für meinen doppelt so großen teilsanierten altbau. entsprechend niedriger werden auch die kosten sein. oft zwickts an der fachlichen umsetzung weil viele installateure immer noch eher bei heizkesseln zuhause sind als bei wp's ...

zitat..
gudrun schrieb: hier hab ich eh schon ziemlich herumgehaggelt mit einigen Forums-Teilnehmern

wär mir gar nicht aufgefallen ... emoji
celse, kannst dir hier selber ein bild machen
http://www.energiesparhaus.at/forum/34019

zitat..
energie_experte schrieb: bin ich der Meinung, dass eigentlich alle Stromkunden in Österreich diese PV mitfinanzieren (über diverse Förderungen). Das ist eigentlich unfair...

max, du glaubst daß andere stromerzeuger nicht gefördert werden? die neu errichteten atomkraftwerke in europa wollen einen auf 30 jahre garantierten einspeisetarif ... emoji

zitat..
energie_experte schrieb: Strom wird Luxus...

energie IST luxus. alle technologien werden offen oder verdeckt gefördert. einige sind nachhaltig - andere nicht...

arne



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  •  energie_experte
4.3.2014  (#7)
Die Atomkraftwerke... habe ich doch glatt vergessen. Trotz Fukushima werden Gott sei Dank doch noch neue gebaut und "nieder subventioniert" emoji
Danke dyarne für die Gedächtnisauffrischung emoji

P.S.: Der Link oben ist gemein, das trifft ja gudrun und mich emoji emoji

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  •  dyarne
5.3.2014  (#8)
ist doch nur informativ - zwegn der ausgewogenen berichterstattung ... emoji
nachdem planung im efh-bereich ja leider eine exotische kunst ist, bleibt wenigstens vorweg sich hier zu informieren. das ist noch viel besser als hinterher mit problemen hier aufzuschlagen.

und aus der summe der infos die hier geboten werden finde ich kann man sich schon ein sehr gutes bild zu technologien, konzepten, fehlerquellen machen ...

kurz gesagt - ich mag diese forum ... emoji

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  •  Celse78
5.3.2014  (#9)
danke an GUDRUN, DYARNE und ENERGIE_EXPERTE.
thread über SOLAR- und PV-Anlagen durchgelesen.
Also allein die Diskussion über PV-Anlangen von euch Experten (im Vergleich zu mir) zeigt mir, dass sich die PV in der harten Kostengegenrechnung derzeit kaum rentiert.
Sie läßt sich sicher besser mit dem ökologischen Gedanken rechtfertigen, als "grüne" Energie bzw. letztlich als Lebenseinstellung. Die Zukunft gehört jedenfalls sicher der PV. Nur, ob ich sie mir aufs Dach montiere, werd ich mir gut überlegen.

Eine Frage hätte ich aber noch zum Thema Jahresheizkosten:
Die Wärmepumpe läuft auf Strom. Strom wird aber auch von allen Haushaltsgeräten verbraucht. Bekommt ihr eine gesonderte Jahresabrechnung für den Wärmepumpenstromverbrauch oder hat diese einen seperaten Zähler, wo es sich dann ausrechnen läßt?

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  •  johro
  •   Gold-Award
5.3.2014  (#10)

zitat..
Celse78 schrieb: Bekommt ihr eine gesonderte Jahresabrechnung für den Wärmepumpenstromverbrauch oder hat diese einen seperaten Zähler, wo es sich dann ausrechnen läßt?


das kannst du dir aussuchen, aber ein zweiter zähler lohnt sich bei den höheren Grundgebühren oftmals nicht bei einem Niedrigenergiehaus. ich habs mal ausgerechnet und ich glaub es war, wennst über 10.000kwh brauchst und das ist sehr unwahrscheinlich mit WP WP [Wärmepumpe].

zitat..
Celse78 schrieb: 180qm bedeuten 8 KW Heizwärmebedarf,


das wären bei dir ca. 2000kwh wenn du die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] berücksichtigst.

das kannst du aber selber auf der e-control seite ausrechnen.

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