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Ölheizung ersetzen: Fernwärme oder Wärmepumpe?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
20.7.2020
3 Antworten | 3 Autoren 3
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Mein Schwager braucht für sein Haus (älterer Bau, vor ca. 15 Jahren saniert, mit 10cm WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]) demnächst Ersatz für eine 25 Jahre alte Ölheizung. Zur Wahl stehen aktuell der Anschluss an die Fernwärme oder eine Luftwärmepumpe. Er hat im EG Fußbodenheizung und im OG Radiatoren. Für das Haus gibt es leider (noch?) keinen Energieausweis. 

Seine Informationen und Vorstellungen - ein Bekannter von ihm, der ihn berät, ist Installateur ... 😬 - haben mich etwas unruhig werden lassen. Da das Thema „Wärmepumpe“ für ein Haus wie das geschilderte doch etwas anderes ist, als für einen Neubau, bitte ich die fachkundige/erfahrene Community um ein paar Tipps, die ich an ihn weiterleiten kann:

1. Macht es überhaupt Sinn, wenn er einen Energieausweis erstellen lässt, oder kann er das aufgrund von dessen Ungenauigkeit auch bleiben lassen und gleich eine raumweise Heizlastberechnung erstellen lassen? (Wohlwissend, dass letzteres auch nicht das Gelbe vom Ei ist.)

2. Wie wägt man am besten ab, ob Fernwärme oder Wärmepumpe günstiger sind, wenn man von einer Ölheizung weg will?

3. Kommt eine Wärmepumpe überhaupt in Frage, wenn man nicht nur eine Niedertemperaturheizung sondern auch Radiatoren hat? Gibt es vielleicht einen HWB-Grenzwert, ab dem eine WPWP [Wärmepumpe] von vornherein ausscheiden sollte?

4. Hat vielleicht jemand empfehlenswerte Links zum Einlesen in das Thema „Bestandgebäude - Ölheizung ersetzen durch ...?“ für mich, die ich an ihn weiterleiten könnte?

PS: RGK oder Flächenkollektoren sind keine Option. Eine Tiefenbohrung könnte noch ein Option werden, falls Fernwärme und L-WPWP [Wärmepumpe] sich als recht teuer herausstellen sollten und die Mehrkosten für diese entsprechend nicht mehr so hoch wären.

  •  berhan
  •   Gold-Award
20.7.2020  (#1)

zitat..
MissT schrieb: PS: RGK oder Flächenkollektoren sind keine Option. Eine Tiefenbohrung könnte noch ein Option werden, falls Fernwärme und L-WPWP [Wärmepumpe] sich als recht teuer herausstellen sollten und die Mehrkosten für diese entsprechend nicht mehr so hoch wären.

Nachdem die Lambda LWP LWP [Luftwärmepumpe] im HTD-Forum ( https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/232344/Neue-Waermepumpengeneration- ) gerade die Runde macht, ist diese vielleicht eine Option.  Scop für eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] sehr hoch https://lambda-wp.at/wp-content/uploads/2020/04/Technisches-Datenblatt_EU-L.pdf 

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  •  taliesin
20.7.2020  (#2)
Den Heizwärmebedarf kann man auch gut aus den Verbrauchsdaten (der letzten 10 Jahre z.B.) ermitteln. Nimmt man noch den vermuteten Wirkungsgrad der Heizung dazu und reduziert um den Warmwasserbedarf, dann sollte ein brauchbarer Wert herauskommen.

Beim Energieausweis ist die Aussagekraft direkt proportional zur Genauigkeit des Erstellers emoji

(Liebes Forum was jetzt kommt ist ein Rechenweg und kein besonders genauer, also nicht jammern, weil die Zahlen Schmarrn sind)

Wenn man z.B. 2500l Öl im Jahr brauchst und damit auch Warmwasser macht (für sagen wir 4 Personen) und von 90% Wirkungsgrad der Anlage ausgeht, könnte man

((2500l - 4 * 100l Heizöl) * 10kWh/l = 21000kWh) * 90% = 18900kWh kommen
bei 150m² wären das ca. 125kWh/m²a.
Wenn man eine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] der LWP LWP [Luftwärmepumpe] von 3 unterstellt, wären das gut 6000kWh Strom pro Jahr, also ev. 1200€.

Wenn man dann noch die Abschreibung der LWP LWP [Luftwärmepumpe] dazunimmt (z.B. 20 Jahre Lebensdauer und 15k sind das 750€/a), das Gleiche mit der Fernwärme macht, sollte so zumindest eine grobe Abschätzung herauskommen.

Grundsätzlich gilt, je höher die Vorlauftemperaturen, desto schlechter die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl].

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  •  passra
  •   Bronze-Award
20.7.2020  (#3)
Sind Vorlauftemperaturen bei NAT über 50°C nötig (Heizkurve auslesen!) oder der Jahresverbrauch liegt über 120kWh/m²*a, dann würd ich mir das mit der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] zweimal überlegen...Sole ist keine Option???
Bei LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] würde ich auch auf Wolf CHA oder vielleicht auf die brandneue Lambda setzen, wobei die schon RICHTIG teuer ist, für das Geld kann man eine sehr gute Solemaschine mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auch umsetzen...

Ich hab den Umbau gerade erst dieses Monat durchgezogen, allerdings von Öl auf Grundwasser-WPWP [Wärmepumpe] und nach 2 Jahren Vorbereitung (Durchheizen, hydraulischer Abgleich, Heizkurve optimiert [nach unten], demnächst noch größere Heizkörper).
Der Lohn: Erste AZ bei WW WW [Warmwasser]-Bereitung mit 50°C Zieltemperatur 4,4 😃

Kannst ja mal in meinen Beiträgen lesen, dort sind auch ein paar Links zur Vorgeschichte mit drin:
https://www.energiesparhaus.at/forum-nibe-1155pc-6-mit-grundwasser-und-heizkoerpern-in-betrieb-genommen/58348
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/232159/NIBE-1155PC-6-mit-Grundwasser-und-Heizkoerpern-im-Bestandsbau-als-Ersatz-fuer-Oelheizung-in-Betrieb-genommen

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