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Ölheizung gegen DAIKIN LWP getauscht .... 70kWh pro Tag !?!?!?

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
10.12. - 12.12.2021
34 Antworten | 14 Autoren 34
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Hallo Profis :)

ich hab einen Freund der in seinem Haus (Bj. 1970, Dämmung von damals, 240m², normale Heizkörper) eine Ölheizung gegen einen Daikin LWP LWP [Luftwärmepumpe] getauscht hat.
Nach 2 Monaten die Ernüchterung - er hat damit fast höhere Kosten als mit dem Öl vorher.
Ist das realistisch bei so einem alten Haus ? Oder kann da trotzdem was nicht stimmen ?

Bei der aktuellen Außentemperatur läuft die Heizung fast 24/7 mit ca. 3kw durch. In Summe knapp über 70kWh Strombedarf pro Tag.
Damit schafft er einen Vorlauf von 60-65 Grad und in den Zimmern hat es dann grad mal 21-22 Grad.
Früher - mit Öl - hatte er einen Jahresverbrauch von 4000 Litern.
Auch etwas merkwürdig finde ich, dass Vorlauf und Rücklauf beinahe die gleiche Temperatur haben.

Sind das Zahlen mit denen man in diesem Setup rechnen muss ?

Mich wunderts einfach weil mein "modernes" Haus, Bj. 2010, etwas gleich groß, Fussbodenheizung mit 20kWh pro Tag auskommt. Bei ihm sind es Faktor 3.5 mehr.

lG
Gawan

  •  JanRi
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#1)
Kann das sein, dass da jemand eine WPWP [Wärmepumpe] in ein Setting gesetzt hat, das gar nicht WPWP [Wärmepumpe]-tauglich ist?

Eine WPWP [Wärmepumpe] ist KEIN Plugin-Ersatz für irgendeine Verbrennungsheizung!

zitat..
undefined schrieb: Damit schafft er einen Vorlauf von 60-65 Grad und in den Zimmern hat es dann grad mal 21-22 Grad.


Das sagt schon alles. Bei solchen Temperaturen KANN eine WPWP [Wärmepumpe] gar nicht effizient laufen! Wenn man eine WPWP [Wärmepumpe] in einem Altbau nutzen will, muss man ZUERST mit den nötigen VL VL [Vorlauf]-Temperaturen runter. Das geht durch Dämmung oder durch Vergrößerung der Heizflächen.

Bei diesem VL VL [Vorlauf] wird die WPWP [Wärmepumpe] eine sehr miese Arbeitszahl schaffen. Hast du neben dem Stromverbrauch auch Infos zur erzeugten Wärme?

zitat..
undefined schrieb: Mich wunderts einfach weil mein "modernes" Haus, Bj. 2010, etwas gleich groß, Fussbodenheizung mit 20kWh pro Tag auskommt. Bei ihm sind es Faktor 3.5 mehr.

Ich vermute mal, dass deine FBH FBH [Fußbodenheizung] für WPWP [Wärmepumpe] ausgelegt ist, sprich, mit sehr niedrigem VL VL [Vorlauf] auskommt. In seinem Fall brauchen die Heizkörper jetzt schon 60-65C... das ist schlichtweg nicht WPWP [Wärmepumpe]-tauglich.

Leider verstehen viele Heizungsbauer (u.a. der, der diesen Mist geplant hat) nicht, was der Clou bei einer WPWP [Wärmepumpe] ist:

Wenn ich mit einer Verbrennungsheizung 1 kWh Wärme erzeuge, ist es recht egal, ob das bei 30C oder bei 60C passiert. 1 kWh Wärme ist halt 1 kWh Wärme.

Bei einer WPWP [Wärmepumpe] ist es so, dass man für das Erzeugen von einer kWh Wärme bei 30C VIEL WENIGER Strom braucht als wenn man eine kWh Wärme mit 60C haben will. Das folgt aus dem Carnot-Wirkungsgrad, der eine theoretische Grenze für WPWP [Wärmepumpe]-Systeme definiert - reale Systeme schaffen ca. 50% davon. Wenn man sich die Formel anschaut, sieht man, dass der entscheidende Punkt das Delta zwischen Quelle und Senke ist.

zitat..
undefined schrieb: Auch etwas merkwürdig finde ich, dass Vorlauf und Rücklauf beinahe die gleiche Temperatur haben.

Vermutlich ist die Anlage nicht nur schlecht geplant, sondern auch schlecht konfiguriert.

Dazu muss man aber viel mehr darüber wissen...



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  •  Gawan
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#2)
Danke für deine Rückmeldung !

Ok, die Entscheidung Öl gegen LWP LWP [Luftwärmepumpe] zu tauschen ist jetzt mal getroffen - unterm Strich verbrennt er zu gleichen Kosten immerhin kein Öl mehr - was ich schon mal super finde :D

Kann man ganz pauschal sagen ob es sich in diesem Setup lohnt die alten Heizkörper gegen Niedrigtemperaturheizkörper zu tauschen ? 
Oder wäre das nur ein sinnloser Tropfen auf dem heißen Stein und MUSS da vorher an den größeren (und wesentlich teureren) Schrauben (Außendämmung / Fenster) gedreht werden um den Karren aus dem Dreck zu fahren ?

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  •  Peter2
  •   Silber-Award
10.12.2021  (#3)
Die Heizkörper würden zumindest etwas helfen. Aber Vorsicht. Die Heizkörper müssen zur Heizlast der jeweiligen Räume passen. Das kann heißen dass sie zum Teil recht groß werden. Um das ganze auf richtiges WPWP [Wärmepumpe] Nivou zu bringen sollte die Vorlauftemperatur bei jetzigen Bedingungen maximal 35 Grad betragen. Man muss ja rechnen daß es zum Teil noch kälter werden kann.
Das muss also richtig gerechnet werden und ob er dann mit den Heizkörpern glücklich wird (Größe und Kosten) steht auf einem anderen Blatt.
Mfg
Peter

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  •  Fani
10.12.2021  (#4)
Echt es wundert dich das ein Haus welches 40 Jahre älter ist als deines um den Faktor 3.5 mehr benötigt? Eigentlich muesste man ja sagen nur.

Ich hoffe du hast ihm den Tausch nicht eingeredet, sondern es gibt einen Fachbetrieb dahinter? Wenn ja wuerde ich den mal ganz schnell in die Pflicht nehmen. In Summe ist das Heizsystem einfach ungeeignet fuer diese Anforderungen. Also entweder Haus thermisch sanieren oder eine Heizung fuer Hochtemperatur, ab die Braut wird sonst nimma schoen, so schmerzhaft es ist. 

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  •  x12r13
  •   Bronze-Award
10.12.2021  (#5)
Also mich schrecken die Zahlen nicht. Das entspricht grob 15 Liter Öl pro Tag..

Wenns richtig kalt wird (< -10°C) täte ich mal auf 150 kWh Tagesverbrauch tippen.

Paßt aber trotzdem nicht zu den 4000 Liter Jahres Öl Verbrauch.

"Ölbrenner gegen WPWP [Wärmepumpe] tauschen" macht man nicht aus Kostengründen :)

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#6)

zitat..
x12r13 schrieb: Also mich schrecken die Zahlen nicht. Das entspricht grob 15 Liter Öl pro Tag..

Wie berechnest du das?

15 Liter Öl sind etwa 150 kWh... je nach Abgasverlust ist das etwas weniger Wärme. Oben stand was von 70 kWh Stromverbrauch pro Tag. Da wir die Arbeitszahl nicht kennen, wissen wir nicht, wieviel Wärme das ist.

4000 Liter Öl im Jahr sind etwa 40000 kWh Wärmebedarf abzüglich Abgasverluste (also der Teil der Wärme, der wirklich rausgeblasen wird und nicht im Haus bleibt).

In WPWP [Wärmepumpe]-Verbrauch kann man das nicht umrechnen, solange man keine AZ kennt. Wenn die Anlage jetzt schon mit 60-65C VL VL [Vorlauf] laufen muss, damit es überhaupt warm wird, wird das im Kernwinter im wesentlichen Heizstabbetrieb mit AZ=1 bedeuten.




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  •  x12r13
  •   Bronze-Award
10.12.2021  (#7)
Mit der LWP LWP [Luftwärmepumpe] hast bei 0°C Aussentemperatur und 55°C einen COP von ungefähr 2,0 bis 2,5.

Bei 65°C werden die besten Anlagen knapp über 2,0 liegen.

70 kWh Stromverbrauch = 140 kWh Heizleistung .. bischen aufrunden .. 150 kWh entspricht ungefähr "15 Liter Öl".

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#8)
Vielleicht ist eine Wand- oder Deckenheizung eine Alternative,  wenn man nicht alle Fußböden rausreissen will...

Insgesamt wird wohl eine Sanierung unumgänglich sein auf Dauer, so oder so.
Ich weiss nicht was das immer für Vorstellungen sind, ich kann ja auch nicht auf Dauer einen Amischlitten mit 15l Verbrauch im Alltag fahren und mich wundern dass das nicht effektiv ist...

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  •  x12r13
  •   Bronze-Award
11.12.2021  (#9)

zitat..
MalcolmX schrieb:
...
Insgesamt wird wohl eine Sanierung unumgänglich sein auf Dauer, so oder so.
Ich weiss nicht was das immer für Vorstellungen sind, ich kann ja auch nicht auf Dauer einen Amischlitten mit 15l Verbrauch im Alltag fahren und mich wundern dass das nicht effektiv ist...

Kann man so sehen. Nach der Argumentation mußt aber alle Kirchen, Gründerzeithäuser und vor allem Gemeindebauten sofort abreißen.

Probier das mal z.B. in Wien. Da stehen die Bobos und ums Stadtbild besorgte Bürger mit Mistgabeln vor deiner Türe :)

Darüber hinaus gibt es für Eigentümer auch oft persönliche Gründe einen Bestand in gewisser Form zu erhalten.

Und dann gibts da noch die Breite Mehrheit der Hausbesitzer, die einfach keine 500k - 1,5 Mio EUR parat haben um sich mal locker flockig "ein modernes Haus" hinzustellen.

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  •  vandroiy
11.12.2021  (#10)
Wenn die Wärmepumpe in diesem Setting gleich viel wie der Ölbrenner kostet wäre das großartig.
Über 60 Grad Vorlauf bei Temperaturen um den 0 Punkt. Moderne Hochtemperatur Wärmepumpen kann man auf 55 Grad bei NAT auslegen (ist dann im Winter meist knapp über 40 Grad unterwegs).

Der Heizungsbauer gehört verklagt.

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  •  denis
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#11)
Auch die 20kWh in dem "modernen" Haus bei Temperaturen um 0 sind doch Wahnsinn. Wir benötigen hier mal eben 8kWh. (SWWP an RGK RGK [Ringgrabenkollektor]

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#12)
Ich werfe mal den thermischen Abgleich in den Raum um herauszufinden wie sehr man die Vorlauftemperatur absenken kann. Dafür ist jetzt die beste Jahreszeit und die Maßnahme ist auch noch kostenfrei. Danach kann man sich in aller Ruhe Gedanken machen ob und welche Maßnahmen zur Verbesserung man ergreifen möchte.

Die erste Frage ist ob die WPWP [Wärmepumpe] 24h arbeiten darf oder ab eine Nachtabschaltung vorhanden ist.

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  •  Laengsdenker
11.12.2021  (#13)
Mein Nachbar hat ein KfW40+ Haus, ca. 24-250m2, unterkellert. Er verbraucht eigener Aussage nach momentan bei Temperaturen um Gefrierpunkt um die 25kWh Strom am Tag  nur für Wärmepumpe.
Es ist allerdings eine fünfköpfige Familie mit drei kleinen Kindern. 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#14)

zitat..
Laengsdenker schrieb: Er verbraucht eigener Aussage nach momentan bei Temperaturen um Gefrierpunkt um die 25kWh Strom am Tag  nur für Wärmepumpe.

Das ist trotzdem viel zu viel, gerade für KFW40.

Ich habe gerade mal unsere letzten 24h nachgeschaut. Temperaturen waren um den Gefrierpunkt, Minimum war -2,3 C und Durchschnitt knapp über 0. Solare Erträge gab es keine, sprich, keine Sonne, die das Haus gewärmt hat.

Das waren 14 kWh für die WPWP [Wärmepumpe] in diesen 24h. Beheizt werden 215 qm KFW55 auf 22C Innentemperatur (2 Erwachsene, 2 Kinder).

Solche Aussagen sind über so einen Zeitraum allerdings wenig sinnvoll, weil z.B. Sonne viel ausmacht und auch der sehr unterschiedliche WW WW [Warmwasser]-Verbrauch. Tendentiell sollte man mit einem KFW40-Bau aber deutlich weniger brauchen als die genannten Zahlen.

Das Problem ist auch da, dass eine WPWP [Wärmepumpe] nur effizient funktionieren kann, wenn die Senke vernünftig gebaut ist.


zitat..
x12r13 schrieb: Mit der LWP LWP [Luftwärmepumpe] hast bei 0°C Aussentemperatur und 55°C einen COP von ungefähr 2,0 bis 2,5.

Bei 65°C werden die besten Anlagen knapp über 2,0 liegen.


Das ist eine viel zu grobe Schätzung... da steckst du ja gerade das rein, was man eigentlich rausbekommen will.

Das Problem dieses Bauwerks hatte ich oben schon beschrieben: Öl raus, WPWP [Wärmepumpe] rein, ohne dabei die Senke (also die Heizflächen) weiter zu analysieren. Man muss für die WPWP [Wärmepumpe] nicht totalsanieren, aber der VL VL [Vorlauf] muss sehr deutlich runter. Sonst ist das sinnfrei und führt zu einer Elektroheizung mit sehr hohen Energiekosten.


zitat..
vandroiy schrieb: Der Heizungsbauer gehört verklagt.


So ist es... bei NAT wird das Ding quasi nur auf Heizstab laufen und die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] wird unterirdisch sein.


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  •  Peter2
  •   Silber-Award
11.12.2021  (#15)

zitat..
undefined schrieb: Bei der aktuellen Außentemperatur läuft die Heizung fast 24/7 mit ca. 3kw durch. In Summe knapp über 70kWh Strombedarf pro Tag.
Damit schafft er einen Vorlauf von 60-65 Grad und in den Zimmern hat es dann grad mal 21-22 Grad.
Früher - mit Öl - hatte er einen Jahresverbrauch von 4000 Litern.
Auch etwas merkwürdig finde ich, dass Vorlauf und Rücklauf beinahe die gleiche Temperatur haben.

Klingt für mich wie hauptsächlich Heizstab.
Die Vorlauftemperatur muß runter.
Ohne Sanierung oder wesentlich größere Heizkörper mit wesentlich mehr Leistung wird das nicht besser. Selbst die besten Wärmepumpen können bei solchen Temperaturen nicht effektiv arbeiten.
Ich gehe davon aus dass gerade alle Heizkörper voll offen sind weil sie sonst die Leistung nicht bringen. Wahrscheinlich war der Ölbrenner vorher auf 70 Grad Vorlauf gestellt.
Mfg
Peter

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  •  Laengsdenker
11.12.2021  (#16)
Ich weiß, dass es viel ist. Wir sind in der Regel bei 12, allerhöchstens 13kWh Strom pro 24h. Aber das ist halt eine Sole WPWP [Wärmepumpe] und keine Luft WPWP [Wärmepumpe]

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#17)
servus Gawan,

zitat..
undefined schrieb: ich hab einen Freund der in seinem Haus (Bj. 1970, Dämmung von damals, 240m², normale Heizkörper) eine Ölheizung gegen einen Daikin LWP LWP [Luftwärmepumpe] getauscht hat.
Nach 2 Monaten die Ernüchterung - er hat damit fast höhere Kosten als mit dem Öl vorher.
Ist das realistisch bei so einem alten Haus ? Oder kann da trotzdem was nicht stimmen ?

Bei der aktuellen Außentemperatur läuft die Heizung fast 24/7 mit ca. 3kw durch. In Summe knapp über 70kWh Strombedarf pro Tag.
Damit schafft er einen Vorlauf von 60-65 Grad und in den Zimmern hat es dann grad mal 21-22 Grad.
Früher - mit Öl - hatte er einen Jahresverbrauch von 4000 Litern.

ich habe das gleiche haus, haben meine eltern anfang der 70-er gebaut, zweifamilienhaus, jetzt inkl dachgeschoß 330m²

wir hatten auch 3.500-4.000l ölverbrauch pro jahr.
das dramatische war daß die umstellung auf wärmepumpe gezeigt hat daß der nutzungsgrad des alten völlig überdimensionierten ölkessels kaum über 60% lag.

man muß sich das so richtig konkret vorstellen: über 40 jahre gingen jedes jahr 40% des getankten öls eins zu eins beim rauchfang raus, das waren also rund 60.000l öl

mir wird heute noch schlecht...

wir haben seit 12 jahren unsere heizkosten um 90% reduziert, benötigen statt den 3.500-4.000l öl jetzt 2.000-2.300kwh strom um rund 300,- € jährlich.

über 80% der wärme in unserem haus und warmwasser kommt aus der erde.
die wp läuft netzdienlich und netzgeführt.

die alten heizkörper sind immer noch drinnen...

hier der aktuelle log zum strombezug aus dem smartgrid portal der netz-oö...
typischer bezug während des kernwinters 15-20kwh pro tag


2021/20211211380294.png

die mittagsabschaltung gibt es unsinnigerweise zum zweiten netztarif. aber sonst könnte ich nicht belastbar monitoren...
die 3 nadeln in der zweiten nachthälfte ist der auf 3 sequenzen aufgeteilte warmwassertakt für beide wohneinheiten...

1
  •  Gawan
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#18)

zitat..
dyarne schrieb:

ich habe das gleiche haus, haben meine eltern anfang der 70-er gebaut, zweifamilienhaus, jetzt inkl dachgeschoß 330m²

wir hatten auch 3.500-4.000l ölverbrauch pro jahr.
das dramatische war daß die umstellung auf wärmepumpe gezeigt hat daß der nutzungsgrad des alten völlig überdimensionierten ölkessels kaum über 60% lag.

die alten heizkörper sind immer noch drinnen...

Hi Dyarne,
danke für deine Einordnung. 
Aber zur Klarstellung: du hast nicht nur die Heizung getauscht sondern auch das Haus generalsaniert um auf diese dramatische Reduktion der Heizkosten zu kommen, oder ?
lG


1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#19)
servus Malcolm,
es gibt tatsächlich leute die glauben sie bauen eine wp in einen altbau und haben dann einen neubau.

alte ungedämmte häuser sind ............... alte ungedämmte häuser...

genau solange bis man sie zukunftsfähig macht, die energetischen löcher stopft die uns das universum heizen lassen.

dämmung dämmt, genauso wie schwerkraft kein bauchgefühl ist.

es geht ja nicht nur darum tolle häuser zu bauen und zu besitzen, man muß sich auch das wohnen darin leisten können, auch langfristig, auch im alter...
stichwort energiearmut.

darum war für meine frau und mich klar mit der übernahme meines elternhauses daß dieses zukunftssicher werden soll. wir haben dazu einfach nur das standardprogramm umgesetzt,
-> fenstertausch
-> fassadendämmung, ein wdvs packt wunderbar alle alten ausführungsmängel und wärmebrücken ein und der massive ziegel steht dann zu 100% der warmen hülle als speichermasse zur verfügung
-> dachdämmung

bloß bei den details, der dimensionierung und der umsetzung haben wir uns viel mühe gegeben.

die sanierungen/wartungen an der hülle, den fenstern und dem dach wären sowieso angestanden, die meisten bauteile an der haushülle haben wartungszyklen von 20-30 jahren.

die um 90% reduzierten heizkosten sind aber gar nicht der größte trumpf. dieser ist der unvergleichliche komfort in unserer warmen hütte ohne kühle flächen und ohne strahlungsasymmetrien. es gibt ganz neue plätze die nutzbar und zu unseren lieblingsplätzen geworden sind ...

es ist gerade eine EU-richtlinie in vorbereitung die klare vorgaben zur energetischen sanierung im bestand geben wird. jeder altbaubesitzer ist aufgerufen sich gedanken darüber zu machen wo sein haus in 5, in 10, in 20 jahren stehen soll und wie der weg dorthin aussehen könnte...


2021/20211211793665.png

wenn die wärmewende im wohnbereich geschafft ist ist es nur mehr sekundär ob dieser restwärmebedarf dann von wärmepumpen, pellets oder fernwärme geliefert wird...

-

wir können es uns als gesellschaft künftig nicht mehr leisten das universum zu heizen...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.12.2021  (#20)

zitat..
Gawan schrieb: Aber zur Klarstellung: du hast nicht nur die Heizung getauscht sondern auch das Haus generalsaniert um auf diese dramatische Reduktion der Heizkosten zu kommen, oder ?

ja.

die technologische umstellung der wärmeerzeugung und die thermische sanierung haben  ungefähr zu gleichen teilen mit dem faktor 3 beigetragen.
1/3 x 1/3 -> 1/9

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
11.12.2021  (#21)


"Das ist eine viel zu grobe Schätzung... da steckst du ja gerade das rein, was man eigentlich rausbekommen will."

Naja, passiert aber scheinbar gerade.

"Das Problem dieses Bauwerks hatte ich oben schon beschrieben: Öl raus, WPWP [Wärmepumpe] rein, ohne dabei die Senke (also die Heizflächen) weiter zu analysieren. Man muss für die WPWP [Wärmepumpe] nicht totalsanieren, aber der VL VL [Vorlauf] muss sehr deutlich runter."

Wird vmtl. helfen. Man sollte aber aufpassen daß man nicht im Zuge vom "Heizkosten runter!" Aktionismus die Bausubstanz schädigt oder das Raumklima durch eine Schimmelzucht vergiftet.

"Sonst ist das sinnfrei und führt zu einer Elektroheizung mit sehr hohen Energiekosten."

Naja, ein bischen vom Strom wird schon aus Solar und Windenergie kommen. Sogesehen schadets mal nicht.

Durch den Umbau gibts jetzt aber auf jeden Fall mal ein Problembewußtsein.
Somit steht das Tor für Verbesserungen weit offen.

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vandroiy schrieb: Der Heizungsbauer gehört verklagt.
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"So ist es... bei NAT wird das Ding quasi nur auf Heizstab laufen und die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] wird unterirdisch."

Das heisst aber umgekehrt auch, daß er 350 Tage im Jahr regenerative Wärme nutzt. Ist das schlecht?

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