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Perlitgefüllte Ziegel gegen Planziegel

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  •  lotushaza
2.2. - 8.3.2013
25 Antworten 25
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Hallo

Ich möchte gerne mit einschaliger Bauweise bauen. Was empfiehlt sich hier eher perlitgefülle Planziegel oder die normalen 50er HI Plan z.b. von Wienerberger?
Ich möchte kein Styropor außen picken.
Hab hier im Forum sehr viel über Wärmebrücken gelesen und hab absolut keine Ahnung wie die zustande kommen, oder wie man die verhindern kann.

Ich hoffe deshalb mir kann jemand die Vorzüge beider Systeme näher bringen.

Vielen Dank

LG
Sascha

  •  Claudschi
3.2.2013  (#1)
Schade, dass es noch keine Antworten zu deinen Fragen gibt- ich warte auch schon gespannt auf den Input der Community... Wir werden voraussichtlich auch mit 50er Plan bauen. Wie man Wärme- bzw. Kältebrücken vorab schon vermeiden kann würde mich daher auch interessieren.
Was ich mir aber bei den gefüllten Ziegeln noch nicht so richtig vorstellen kann sind die Stemmarbeiten. Funktioniert das wie bei normalen Ziegeln? Zerstört man da nicht das Innenleben..? Oder wie funktioniert das?

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  •  bautech
3.2.2013  (#2)
Die effektivste Wärmebrückenvermeidung - ist ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]!
Alles andere - also monolithische Bauweise, egal ob perlitgefüllt, mit Mineralwolle oder als Standard-Planziegel - ist wärmebrückentechnisch "nur" die zweite Wahl.

Das sollte aber die Einstellung eurerseits pro monolithisch nicht ändern - aber stellt Euch auf viel Informationsmaterial, viel Zeit mit Baumeistern und viel Aneignung von Hintergrundwissen ein. Denn ohne dem seid Ihr hilflos der Baubranche ausgeliefert, und die ist gnadenlos.
Beim monolithischen Stein ist auf einiges zu achten. Angefangen vom richtigen Fenstereinbau (bei Rollläden/Raffstores wirds ganz interessant, da bauen dann die meisten doch wieder Styropor in den Sturzversatz ein) über Deckenanbindungen, provisorische Fenster für die Tätigkeiten im Winter bis hin zur "Bröselneigung" der hoch porosierten Steine beim Installieren - das sind nur ein paar Goodies, mit denen man sich bei der Entscheidung pro 42,5 / 50er Mauerwerk konfrontiert sieht...

Unproblematischer ist die Verarbeitung eines schweren 25er oder 30er Mauersteines in Verbund mit Vollwärmeschutz und richtigem Fenstereinbau - der Wandaufbau "verschmerzt" viele Kleinigkeiten, die beim 42,5 / 50er zu den oben genannten Wärmebrücken führen...

ng

bautech

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  •  lotushaza
3.2.2013  (#3)
Und wie sieht es nun mit Stemmarbeiten bei den perlitgefüllten aus? Ist das Material innen lose oder fest gepresst?

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  •  creator
  •   Gold-Award
4.2.2013  (#4)
mittlerweile sollte es bei allen anbieter schon gepresst - sein... vor ein paar jahren haben einige noch experimentiert und vor ort gepresst...

so werbetexte musst eh immer hinterfragen, wie es im detail und bei den anschlüssen, dach, fenstern, etc. ausschaut:

http://www.homesolute.com/hausbau/baubiologie/institut-fuer-baubiologie-prueft-waerme-daemmziegel-mit-perlit-fuellung/
hier mal eine übersicht, was alles möglich ist: https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:GSJQxf_2Sw8J:www.demozentrum-bau.de/fileupload/1f80c145a1b0777d10884e18e5c7fbb2.pdf+perlitf%C3%BCllung+liapor&hl=de&gl=at&pid=bl&srcid=ADGEESha7F5vFOs81aM75kHJPQuQguV8ExZ9DRI-m2HJSvgKjF_HTW_08G3Zec1RADkwBI0dRQsUrG-Qsf0S7DOWNzPfU7RHR6pbj02x5wm3HXhhIs2SajjbR16IbzSH4pEbTOUTWtZF&sig=AHIEtbSyHLuGhSFrQXUhm6-er2fzyrp5qA

ob du jetzt lieber ziegel a la t9 oder liapor sl nimmst, musst du aufgrnd der eigenschaften und bedürfnisse entscheiden.

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
4.2.2013  (#5)
WDVS - Ich kann bautech nur rechtgeben. Die einschalige Bauweise erzeugt wärmebrückentechnisch derart viel zu lösende Details, dass viele Baufirmen damit überfordert sind. Und wenn man sein Haus nicht in Styropor einpacken will gibt es genug ökologische Alternativen.

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  •  MinMax
4.2.2013  (#6)
Ich habe die monolitische Bauweise genommen - weil ich das Haus auch nicht in Plastik einpacken wollte... aber auch wenn ich dem Styropor ökologisch abgeneigt bin, so sind seine Dämmeigenschaften und der Preis nahezu unschlagbar. An manchen Stellen ist ein EPS-Streifen daher einfach ökonomisch die bessere Wahl. D.h. selektiv und wohl überlegt wo, macht Styropor durchaus Sinn. Daher: Eine kleine Übersicht über Wärmebrücken sollte sich jeder Bauherr zusammenstellen; dazu gibt es im Internet je nach Bauweise viele fertige "Kataloge". Dazu sei erwähnt, dass auch WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] seine Tücken und Wärmebrücken-Möglichkeiten hat! Den Satz "auf die Ausführung kommt es an" wirst Du immer wieder hören (am meisten bei PH mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem], KWL etc.p.p. Das wiederum erspart Dir nicht dich ausreichend tief in die Materie einzulesen und nahezu täglich die Umsetzung auf der Baustelle zu begleiten.

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  •  lotushaza
5.2.2013  (#7)
Ich habe nun länger mit Wienerberger telefoniert und deshalb werde ich wohl zu den Ziegeln mit Steinwolle greifen. Ob 49 oder 42,5cm muss ich mir noch überlegen.

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  •  uwe-haus
5.3.2013  (#8)
Warum mit Steinwolle?
lass uns an deinen Erkenntnissen teilhaben emoji
Danke!

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  •  MinMax
5.3.2013  (#9)
da kursiert die Meinung, wenn das Zeug einmal Naß wird (auch wenn es chemisch impregniert ist), na dann amen. Luft dämmt doch auch ganz gut... außerdem ist der Ziegel pervers teuer.

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  •  hanness
5.3.2013  (#10)
@ lotushaza
Lass dich nicht zu viel verunsichern von den pro-WVS Leuten.

VWS an sich ist ja sehr OK, aber nur, wenn der Dämmstoff ökologisch und hochwertig ist. Und da gehört Styropor sicher nicht dazu. Styropor ist nur billig. Deshalb hat VWS mit Styropor so viele Befürworter und nicht wegen den Wärmebrücken beim 50er Ziegel.

Immer wird auf den Wärmebrücken beim 50er Ziegel herumgehackt und wie kompliziert es sei mit 50er Ziegel zu bauen. Ja es gibt beim 50er Ziegel ein paar Stellen wo eher eine Wärmebrücke (wenn man überhaupt von einer Wärmebrücke reden kann) entsteht. In ein Haus gehört eh ein ökologisch sinnvolles und günstiges Heizsystem (Holzheizung). Da sind diese „Wärmebrücken“ ja total vernachlässigbar. Aber man hat nicht m³-weise Styropor am Haus.

Und zur Bauweise. Es gibt Baumeister die fast nur mehr mit 50er Ziegel bauen. Das ist absolut Standard und überhaupt kein Problem. Es wird immer wieder behauptet, Baumeister bauen v.a. aus wirtschaftlichem Interesse mit 50er Ziegel. Ich vergönne mein Geld eher dem Ziegelwerk im Bezirk und dem Baumeister als der Styropor- und Ölindustrie.
Einfach einen Baumeister suchen der sich mit 50er Ziegel auskennt und einen guten 50er Ziegel nehmen (in bin von Eder überzeugt, es gibt aber sicher auch andere)

mfg


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  •  Executer
6.3.2013  (#11)
Ich kann Hanness nur recht geben, klar ist die Wärmebrückenproblematik bei monolithischer Bauweise zu beachten und daher sollte man sich im Vorfeld gut informieren und bei Planung/Ausführung dabei sein...aber rein desshalb auf ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] zu setzen macht für mich keinen Sinn, auch dort können jede Menge Fehler passiern.
Habe am We mit einem Rohbauplaner von einem renomierten Baumeisterunternehmen aus meiner Gegend gesprochen, das Verhältnis 50iger Ziegel zu WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] schaut bei ihren Aufträgen ca. 90/10% aus. Wenn man mit dem Bauunternehmen die Lösung der Wärmebrücken in der Planungsphase bespricht denke ich bekommt man schon ein Gefühl ob hier Know-How auf dem Gebiet vorhanden ist oder nicht.

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  •  dyarne
6.3.2013  (#12)

zitat..
...In ein Haus gehört eh ein ökologisch sinnvolles und günstiges Heizsystem (Holzheizung). Da sind diese „Wärmebrücken“ ja total vernachlässigbar...


also den satz hab ich mir jetzt mehrmals auf der zunge zergehen lassen... emoji))

http://www.energiesparhaus.at/forum/30431_1

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  •  mabu
6.3.2013  (#13)
@dyarne .. ich musste ihn mehrmals lesen weil ich dachte, ich hab mich verlesen :D

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  •  bautech
6.3.2013  (#14)
arne war schnellerAbgesehen davon, dass eine Holzheizung nur so ökologisch betrieben werden kann, wie es das beheizte Gebäude zulässt, gibts imho genug Beweise dafür, dass Styropor nicht unbedingt die Öko-Bilanz verschlechtert, der obere Link spricht für sich. Und auf die Gefahr hin, mir hier (wieder mal) keine Freunde zu machen: Der Mauerstein soll tragen, die Dämmung ist zum Dämmen da. Also mein ewig gleicher Satz - ein günstiger, schwerer Objektstein mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] (was ja noch dazu auch aus Holzwolle sein kann, wenn man schon kein Styropor mag) ist seit Jahren gang und gäbe im Business, der 50er (in der steinwollgefüllten Variante ungefähr genauso öko wie ein Chevy BigBlock) muss mit weit mehr Sorgfalt und Know-How des Unternehmens verarbeitet werden, die Spezialsteine für Laibungen, Fensteranschlüsse etc sind Kostentreiber und alle Gewerke, die in die Wand müssen (Elektrik, Wasser, Abwasser, Lüftung...) haben höllisch aufzupassen bei den hoch porosierten Steinen bezüglich Ausbrechen usw...
Und ja, je näher die Thematik in Richtung Niedrigstenergiehaus rückt, desto mehr findet man die Konstellation 25 Ziegel + XX Dämmung, da die Wärmenbrückenthematik in diesem Thread leider etwas in die Ferne rückt bzw unterschätzt wird.

ng

bautech

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  •  Jepetto
6.3.2013  (#15)
@lotushaza
Wichtig ist bei deiner angestrebten Bauweise, dass die einzelnen Ziegeln "verschlossen" sind - also ein deckelnder Mörtel draufkommt der nicht in die einzelnen Kammern reinfließt(bspw. Dünbettmörtel oder nur geklebt) sondern diese verschließt. Problem ist halt, dass nicht alle Hersteller so einen Deckelmörtel für ihren Planziegel anbieten können. Bspw. Eder, Heluz und ich glaube auch Brenner habe so etwas aber im Programm.
Die andere Variante ist eben einen wie von dir bereits genannten Ziegel, welcher bereits "ausgefüllte" Kammern hat, zu verwenden.
Beides wird zumindest im Buch vom Nussbaum empfohlen. Habe das aber auch schon von Baumeistern gehört.
Ansonsten kann es zu Konvektion im Mauerwerk kommen. Die Wärmebrückenthematik ist aber trotzdem zu beachten,
LG

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  •  hanness
6.3.2013  (#16)

zitat..
Der Mauerstein soll tragen, die Dämmung ist zum Dämmen da. Also mein ewig gleicher Satz - ein günstiger, schwerer Objektstein mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] (was ja noch dazu auch aus Holzwolle sein kann, wenn man schon kein Styropor mag) ist seit Jahren gang und gäbe im Business


Da bin ich voll bei dir. Das Problem ist aber, sobald man einen ökologischen VWS (also kein Styropor) verwenden will, ist es viel teurer als mit 50er Ziegel. Deshalb kommt überwiegend Styropor zum Einsatz. Aber nicht aus dem Grund den du oben beschreibst, sondern nur weils billig ist.

Etwa sechs Millionen Tonnen Plastikmüll werden laut UNO weltweit über Flüsse in die Ozeane der Welt gespült. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP (United Nations Environment Programme) bestätigt, dass mindestens 267 Tierarten bereits durch die Umweltverschmutzung durch Plastik in den Meeren betroffen sind. Kleine Plastikpartikel werden bereits von Plankton als Nahrung aufgenommen. Durch die Nahrungskette gelangen diese gesundheitsgefährdenden Partikel bis in die Nahrung des Menschen.
Im „Nordpazifikwirbel“ zwischen Nordamerika und Asien „wirbeln“ Unmengen an Plastik im Uhrzeigersinn. Die UN vermutet an die 100 Millionen Tonnen Müll in diesem Wirbel.

Deshalb hab ich nicht so eine Freude mit diesem Baustoff.
Ja ich weiß. Irgendwann wird jemand eine Technik erfinden, dass man Styropor-VWS 1000 mal wiederverwerten kann und es so nie zu einem Müllproblem wird.

mfg

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
6.3.2013  (#17)
@hanness - Du hast vollkommen Recht, es beweist, dass Atlantis existierte! Milionen m² von WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] lösen sich von der untergegangenen Stadt und verseuchen nun die Meere...

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  •  bautech
6.3.2013  (#18)
@hanness -

zitat..
VWS an sich ist ja sehr OK, aber nur, wenn der Dämmstoff ökologisch und hochwertig ist. Und da gehört Styropor sicher nicht dazu.


Irgendwie war ich mir ziemlich sicher, dass ein merhschaliges Wandsystem einen besseren ökologischen Fußabdruck hat als ein einschaliges 50er-MWK... und die Unterstellung, dass Styropor generell nicht hochwertig ist, find ich auch gewagt.

zitat..
Ja es gibt beim 50er Ziegel ein paar Stellen wo eher eine Wärmebrücke (wenn man überhaupt von einer Wärmebrücke reden kann) entsteht. In ein Haus gehört eh ein ökologisch sinnvolles und günstiges Heizsystem (Holzheizung). Da sind diese „Wärmebrücken“ ja total vernachlässigbar. Aber man hat nicht m³-weise Styropor am Haus.


Die paar Stellen beim 50er würd ich sehr ernst nehmen... kleines Beispiel aus der Praxis: Ich hab einen betonierten Unterzug, auf den ein Raffstorekasten montiert wurde. Brav wie ich bin hab ich den Unterzug statisch komplett ausgenudelt und hab 14cm Dämmung in einen 25er Unterzug reingepackt - also die Dicke vom Beton von 25 auf 11cm runtergemurkst. Leider vergaß ich die Montagepartie auf das hinzuweisen, nun hab ich bei 3 Schrauben DN 6 eine Kondenswasserbildung außen, dass das Wasser am Fenster darunter sichtbar wird. Und genau so was hast beim 50er in so ziemlich jedem Bauteilübergang, in allen Fensterecken, bei allen Anschlüssen. Also bitte nehmt das Thema sehr wohl ernst!

Zu einem ökologisch sinnvollen und günstigen Heizsystem gehört halt in deiner Ausführung der eigene Wald, mit dem ich leider nicht aufwarten kann - und wenn ich mir wieder kistenweise Holz herkarren muss (aus Ungarn, Tschechien, Bulgarien oder so halt) ists auch Ebbe mit öko - dafür kann ich zum nächstgelegenen Holzhändler gehen und mich deppat brennen, fürs Schlichtmeter verlangens in unserer Region 75,- OHNE ZUSTELLUNG... also ist da von günstig auch keine Rede mehr. Abgesehen vom Komfort, den so eine Holzheizung mit dem (3-4x im tiefsten Winter pro Tag?) regelmäßigen Nachheizen bietet, genau das gehört ins 21. Jahrhundert. Dafür brauchst auch nicht ins Fitnessstudio, Holz schleppen und täglich Keller runter-Keller rauf mehrmals tut das seinige...

Sorry, aber die Holzheizung im Haus mit EKZ >35 hat für mich nur sehr begrenzten Will-Haben-Faktor.

ng

bautech

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  •  joski
  •   Silber-Award
7.3.2013  (#19)
.@hanness
Holzheizung alleine ist es unter Umständen gar nicht, auch wenn diese den Zweck der Strahlungswärme am nähesten kommt.

Wärmestrahlung und nicht Wärmekonvektion, wie heute hauptsächlich mit der Zentralheizung ausgeführt wird, ist vermutlich gemeint gewesen.
Solange die Luft als Wärmeträger herhalten muss, wird es Wärmebrücken mit den dazugehörenden Schäden geben. Die Industrie will es so haben.

Ist auch an den Badewannen zu erkennen. Alle haben Ränder nach unten, obwohl der größte Teil an der Wand stehend eingebaut wird. Nach dem Motto, wir sagen wo es lang geht.

So ist auch die Entwicklung mit den WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]. Die Lobby hat die Politik auf Trab gebracht und die Förderungen sprudeln nur so. Das Material ist billig. Die Gesamtkosten, inkl Abruch und Entsorgung, rechnet kein Häuselbauer. Dafür ködern wir ihn mit Passivhausförderung, KWL, udg.


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  •  hanness
7.3.2013  (#20)

zitat..
Die Lobby hat die Politik auf Trab gebracht und die Förderungen sprudeln nur so. Das Material ist billig. Die Gesamtkosten, inkl Abruch und Entsorgung, rechnet kein Häuselbauer.


Genau das ist das Problem. Und die Kosten bleiben dann auf der Allgemeinheit hängen. Viel schlimmer als Kosten ist aber noch das Umweltproblem.

Mit Holzheizung meinte ich eine Holz-Zentralheizung in Form eines Scheitholzkessel oder einer Pelletskessel. Nein ich habe keinen eigenen Wald, wie oben vermutet. Trotzdem mache ich mir eine Pelletsheizung und sehe vor, dass ich noch einen Scheitholzkessel dazu stellen könnte. Aber natürlich mache ich auch einen Kachelofen.

zitat..
dafür kann ich zum nächstgelegenen Holzhändler gehen und mich deppat brennen, fürs Schlichtmeter verlangens in unserer Region 75,- OHNE ZUSTELLUNG... also ist da von günstig auch keine Rede mehr. Abgesehen vom Komfort, den so eine Holzheizung mit dem (3-4x im tiefsten Winter pro Tag?) regelmäßigen Nachheizen bietet


Es ist natürlich völliger Blödsinn, dass man bei einer modernen Holzheizung mehrer male pro Tag nachlegen muss. Bei einer Pelletsheizung hat man überhaupt nichts zu machen (außer alle paar Monate die Aschenlade leeren). Ein Scheitholzkessel wird einmal befüllt und lädt dann den Pufferspeicher auf. Dann kommt man einige Tage aus (Je nach Pufferspeicher). Es gibt sogar Modelle die selbstständig zünden.
Und zu den Kosten. Günstiger als mit einer Scheitholzheizung kann man fast nicht heizen. Es gibt in jedem Ort Waldbesitzer die froh sind, wenn man ihnen Holz abnimmt. Hier ist man auch von Großkonzernen unabhängig. Pellets sind etwas teurer, dafür hat man keine Arbeit. Das Bild wird sich wahrscheinlich auch bald weiter ändern, wenn der günstige Wärmepumpenstrom fällt. Dazu gibt es ja massive Bestrebungen von den Energieanbietern. Ist ja klar. Zuerst lockt man alle zu dieser Technik und dann will man abcashen.
Zitat: "Heuzutage braucht man ja keinen Kamin mehr".

mfg

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
7.3.2013  (#21)
Das Thema hatten wir hier schon zig tausend mal. Holzheizungen sind in der Gesamtkostenrechnung definitiv nicht günstiger als andere Heizsysteme. Das Schlusslicht bilden Pelletheizungen, denn da ist weder die Technik noch der Brennstoff wirklich günstig.

Mit Wärmebrücken und schlechter Dämmung hat man doppelt verloren. Erhöhte Brennstoffkosten wirken sich immer mit dem Faktor der Dämmung stärker oder schwächer aus. Ein Anstieg der Brennstoffkosten bedeutet bei doppelter EKZ ungemein höhere Kosten, da die Verbrauchsbasis höher ist (das Doppelte vom Doppelten ist das 2fache mehr als das Doppelte vom Einfachen). Wenn der Verbrauch minimiert wird ist der Brennstoff nur mehr eine Frage der Vorliebe. In einem Passivhaus ist auch die elektrische Direktheizung akzeptabel und verbraucht im schlimmsten Fall die selbe Primärenergie wie ein monolitischer Bau mit Pelletheizung.

Fakt ist, die monolitische Bauweise büßt man mit Wärmebrücken. Fakt ist, Holzheizungen sind in einer Vollkostenrechnung bei geringem Verbrauch nicht die günstigsten Heizungen. Ökolgisch ist es unter EKZ 20 einerlei womit man heizt. Ich habe schon mal hier vorgerechnet wie viele Liter Erdöl als EPS auf einem konventionellen Haus kleben. Ein LKW der jahrelang die Pellets bring, eine Motorsäge die tausende Fichten fällt und die Trocknungsanlgen um die Pellets verheizen zu können verbrauchen in der Lebenszeit eines Hauses "ein wenig" mehr Erdöl als je auf einem Haus kleben können. Das Erdöl ist aber futsch, EPS lässt sich recyceln. Von dem Primärenergieeinsatz im Hochofen für die Ziegel gar zu schweigen.

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