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Planungskosten gescheitertes Bauvorhaben

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  •  anubis886
6.2. - 8.2.2016
17 Antworten 17
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Hallo,
wir haben zusammen mit einer Fertighausfirma den Bau eines Einfamilienhauses geplant.Dabei haben wir ein bestehendes Fertighaus als Basis genommen und es nach unseren Wünschen erweitert/verändert. Es gab nie einen schriftlichen Auftrag an die Firma und auch keine Vereinbarung darüber, wie angefallene Aufwände, im Falle eines Scheiterns des Bauprojekts, abzugelten sind. Das ganze hat sich ca. 2 Monate hingezogen (überwiegend per eMail und zwei Treffen mit der Baufirma vor Ort). Leider kann ich nicht abschätzen wie viel Aufwand in Stunden in das Zeichen der Pläne gesteckt wurde, habe die Baufirma jetzt allerdings um eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten gebeten. Das Bauprojekt ist gescheitert, nachdem der Einreichplan fertiggestellt war.
Nun erhalten wir von der Fertighausfirma eine Rechnung über rund 12.000 € für die Erstellung des Einreichplans, Energieausweis, Baubeschreibung und Dichteberechnung.
Mir erscheint dieser Betrag sehr hoch, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Firma das zuvor niemals erwähnt hat.
Ist der Betrag in dieser Höhe gerechtfertigt?

Viele Dank schonmal für die Antworten.

  •  Stefan86
  •   Silber-Award
7.2.2016  (#1)
das planen unseres hauses, erstellen des einreichplans und energieausweis hat beim baumeister 1500€ gekostet. 12.000€ sind absoluter wucher. bei nem stundenlohn von 100€ müsste der planer 120 stunden am pc verbracht haben

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  •  AnTeMa
7.2.2016  (#2)
Planungskosten - Da sind offenbar auch Kosten für seelische Belastungen der Fertighausfirma enthalten wegen der Enttäuschung über den geplatzten Auftrag-
reine Arbeitskosten können das nicht allein sein.
Frage doch nach einer konkreten Arbeitszeitaufstellung.

Um welchen Fertighaushersteller handelt es sich?
Weshalb ist das Vorhaben gescheitert?
Habt ihr etwas unterschrieben?
Was wurde vereinbart-schriftlich oder mündlich?
Was läßt sich aus dem emailverkehr schließen?
Es gibt aber auch 'schlüssiges Verhalten'
Was habt ihr an Plänen oder Unterlagen bekommen?
Hat die Baubehörde schon Unterlagen bekommen?

Arbeiterkammer kontaktieren oder Anwalt für Baurecht.
Der Aufwand hängt sicher auch mit dem Grad der Änderungen von den Standardgrundrissen ab.

Andreas Teich


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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
7.2.2016  (#3)
Es hilft dir nix, aber du hättest vorher das ganze abklären sollen inwieweit die von der Firma erbrachten Leistungen abgerechnet werden.
Bei meinen "Erkundigungen" darüber haben mir diverse Firmen für die Erstellung des Einreichplans, Statikberechnung, Energieausweis, Behördenwege, usw. zwischen 3000 und 6000 Euro als Preis genannt. Diese wären mir bei Vertragsabschluss aber wieder abgezogen worden (und vermutlich irgendwo versteckt wieder dazu berechnet worden....)

Aber 12.000 Euro ist doch etwas übertrieben. Vielleicht ist hier auch eine Art "Stornogebühr" dabei? Was sagen die AGB der Firma?

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  •  anubis886
7.2.2016  (#4)
Hallo, vielen Dank für die schnellen Antworten.

Die AGB habe ich leider nie gelesen und kann sie auf der Webseite auch nicht finden. Müsste ich mal direkt dort anfordern.

Es gab weder einen mündlichen noch einen schriftlichen Auftrag und dementsprechend auch keine Vereinbarung wie mit einem solchen Fall umzugehen ist. Meine Frau hatte die Baufirma angeschrieben weil wir Interesse am Bauen hatten und dann ging auch schon fröhlich die Planerei los. Das hat sich alles sehr verselbständigt. Es war sicher nicht sonderlich geschickt von uns, aber auch die Baufirma (möchte ich nicht nennen, wer das war) hat das einfach mal so laufen lassen. Einmal habe ich das Thema Kosten im Falle eines Scheiterns angesprochen und habe die Aussage bekommen: "Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Wenn Sie den Hausbau jetzt nicht stemmen können machen Sie das in vier Jahren." Also so eine Art in Sicherheit wiegen nach dem Mott, das machen wir (Baufirma) auf unser eigenes Risiko.

Wie haben den Einreichplan erhalten, ihn aber nicht eingereicht, da das ganze Bauprojekt im Endeffekt an den Kosten gescheitert ist. Es war also nur zwischen der Baufirma und uns. Allerdings war das Bauprojekt wirklich kurz davor umgesetzt zu werden, die Baufirma hatte schon eine Vorabzusage von der Bank über die Garantie usw.
Aber es war noch nichts unterschrieben.
Für mich ist es auch ok, dass die Baufirma einen Entschädigung bekommt für erbrachte Leistungen, aber der Betrag hat mich sehr geschockt, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass vorher immer so getan wurde als wäre alles kein Problem. Und wenn man das macht kann man, finde ich, nicht plötzlich eine solche Rechnung raus hauen. Das sollte man aus Gründen der Transparenz und Fairness gegenüber dem Kunden rechtzeitig klarstellen. Wäre die Rechnung im Bereich von 2000 - 3000 € gewesen hätte ich sie vermutlich einfach gezahlt.

Ich habe ihnen jetzt geschrieben und gebeten, die Rechnung genauer aufzuschlüsseln, also genauer Stundenaufwand. Im Moment ist das nur ein Posten mit einer Summe dahinter. Abe ich möchte auch gerne verstehen, wie diese Aufwände zustande kommen. Von daher - mal schauen was zurück kommt.

Ich fand die Rechnung auch recht aggressiv geschrieben. 8 Tage Zahlungsziel und direkt auf der ersten Rechnung schon darauf verweisen, dass im Falle von Zahlungsverzug rechtliche Schritte eingeleitet werden können, Verzugszinsen fällig werden usw. Macht auf mich den Eindruck als wollten sie noch rausholen was geht.



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  •  Zigi
  •   Silber-Award
7.2.2016  (#5)
Also 12000 ist echt heftig.
Wir haben ca 5000 bezahlt, für EA EA [Energieausweis], Einreichplan und Berechnung Vorstatik. (in Wien anscheinend notwendig).

Ich würde mal mit einem Rechtsanwalt oder Konsumentenschutz reden.

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  •  Richard3007
7.2.2016  (#6)
Kommt darauf an, wenn die Polierpläne für die Produktion (Detailpläbe) bereits gezeichnet worden sind, dann kostet das.
Mein Bsp. von Romberger:
Statikberechnung, 25er Pläne mit allen Schikanen Wandauslässe etc.
Kostete rund 8.000 Euro.
Allerdinds sollten soche Dinge erst nach Vertragsunterzeichnung gemacht werden.

Dazu noch die Kosten für EA EA [Energieausweis] und Einreichplanung.

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  •  rocco81
7.2.2016  (#7)

Für Einreichplan + EA sind 2000€ ein angemessener Preis.
Und das würde ich auch nur zahlen wenn du die Unterlagen ausgehändigt bekommst.
Für ein Angebot bezahlt keiner was wenn es dann nichts wird.

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
7.2.2016  (#8)
Andere Frage: Hast du ihnen deinen finanziellen Rahmen gesagt und sie haben diesen verfehlt? Das würde die Lage wieder völlig ändern.

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  •  anubis886
7.2.2016  (#9)
Wir haben den finanziellen Rahmen nie wirklich besprochen. Es ist so gelaufen, dass meine Frau mal ein Musterhaus ausgesucht hat und dann bei der Firma angefragt hat. Ab diesem Punkt haben wir dann gemeinsam mit der Baufirma diesen Plan auf unsere Wünsche angepasst mit dem Ziel von der Baufirma ein Angebot zu bekommen, das dann als Basis für die Finanzierung der Bank dienen sollte. Während dieser ganzen Planung wurde nie ein Vertrag unterschrieben oder etwas schriftlich festgehalten, auch nicht was in dem Fall passieren soll, wenn das Bauprojekt dann nicht zustande kommt.
Ein oder zweimal habe ich diese Möglichkeit erwähnt und jeweils als Antwort bekommen, dass wir uns darüber mal keine Gedanken machen sollten. Ich finde ein solche Aussage kann man machen, wenn man über ein paar Hundert Euro spricht, aber nicht mehr wenn man dann hinterher eine Rechnung über 12000 Euro stellt. Das muss man vorher klar sagen.

Ich habe mal die Rechnung Fotografiert und die relevanten Stellen angehängt. Dort kann man sehen wofür genau die Rechnung gestellt wird.


2016/2016020795058.PNG

2016/20160207676890.JPG

Zunächst habe ich jetzt mal um mehr Details gebeten, um zu verstehen, was er eigentlich genau in Rechnung stellt. Dann werde ich wohl zuerst mal das Gespräch mit der Baufirma suchen und dann nur wenn nötig zu einem Anwalt gehen.

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  •  felis
7.2.2016  (#10)
ist die firma im fertighausverband? http://www.fertighaus.org/index.php/fertighaeuser
wenn ja, den ombudsmann anschreiben!
wir haben erst nach vertragsunterzeichnung eine rechnung für die komplette planung erhalten, war gleichzeitig eine anzahlung. wäre das projekt z.b. wegen mangelnder finanzierung oder fehlendem grundstück nicht zustande gekommen, hätten wir gar nix bezahlt und die zahlung wieder zurück bekommen.

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  •  anubis886
7.2.2016  (#11)
Danke für den Tip mit dem Fertighausverband. "Unsere" Firma ist dort zwar nicht organisiert, ich habe abder trotzdem eine Anfrage geschickt und den Fall geschildert. Evtl. kann man mir von dort noch einen Tip geben.

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  •  melly210
  •   Bronze-Award
7.2.2016  (#12)
Ich würde da ehrlich gesagt gar nichts zahlen ! Ihr habt nichts unterschrieben und auch mündlich mehrmals darauf hingewiesen, daß ihr euch nicht sicher seid. Bevor die Firma was für euch kostenpflichtiges ausführt muß sie doch bitte darauf hinweisen daß es ab hier dann kostet (und auch wieviel). Kosten für die Leistung die ihr bekommen habt waren bei uns ca 5000 Euro (EA, Einreichplan plus Einreichung und Vorstatik).

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  •  Stefan86
  •   Silber-Award
7.2.2016  (#13)
Sehr unseriös. Wenn nie was unterschrieben wurde würd ich nichts zahlen, dann haben die javauch nichts in der hand.
Bitte nenne mal die firma hier beim namen, dass nicht andere auch den fehler machen

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  •  Knochen
7.2.2016  (#14)
Im seriösen Baugewerbe sind Verträge ein fixer Bestandteil.
Wie stellt sich die Firma die Argumentation vor Gericht vor?
In der Regel ist es meist umgekehrt. Die Firma drückt dem Bauherren einen Knebelvertrag hinein und der Bauherr bekommt meist nur ein paar eselsohrige Papiere.
Geht es professionell an und werdet bei einem Anwalt vorstellig. Die paar Hundert Euro ersparen euch vermutlich den gesamten Betrag.

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  •  Weigelie
  •   Silber-Award
7.2.2016  (#15)
Widersprechen - schau dir doch einmal den § 5 Abs. 1 KSchG bzw. vielleicht auch noch RS OGH 2006/12/11 7Ob201/05t (google findet das) an.
Du wurdest doch nie auf zu erwartende Kosten für die Anbotlegung hingewiesen, nicht wahr?
Du solltest ehestens eindeutigen Widerspruch per Einschreiben gegen die Rechnung einlegen. Nicht gegen die Höhe, sondern gegen die Rechnung an sich.

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  •  STP123
8.2.2016  (#16)
Ich glaube der Fertighausverband wird dir nicht helfen können. Aber du kannst es bei der Landesinnung Bau und beim Konsumentenschutz probieren.



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  •  Pete
8.2.2016  (#17)
sehr unseriös - entweder man unterschreibt am Anfang einen Vertrag, dass die Firma mit dem "Einreichplan, etc." beginnen soll, oder man befindet sich nur im "Verhandlungsgespräch" - also ich würde hier GAR NIX zahlen. Notfalls sogar mit Anwalt drohen.

Du hast nichts unterschrieben! - bist einfach überrumpelt worden.
Stell dir mal vor du gehst ins Autohaus, schaust dir ein Auto an, der Verkäufer sitzt stundenlang mit dir rum, du bekommst Kaffee, etc. und steckt Zeit in ein Angebot für dein Traumauto, etc., du darfst auch eine Probefahrt machen, etc. alles kein Problem, der Verkäufer bemüht sich, was auch sein Job ist --> und dann kaufst du das Auto nicht --> und dann würdest du eine Rechnung bekommen, zahlst du die auch? emoji

Im Prinzip muss die Fertighausfirma ab einem gewissen Zeitpunkt von dir eine "Vollmacht/Unterschrift" bekommen, und ab diesem Zeitpunkt ist es kostenpflichtig - alles andere davor ist ein reines Verkaufsgespräch, weil wenn ich z.B. im Verkaufsgespräch frage ob das Standardmodell X auch mit den Veränderungen Y möglich ist auf meinem Grund Z und die Fertighausfirma zeichnet mir den Einreichplan fix fertig und erstellt alle möglichen Unterlagen ohne das ich was unterzeichnet habe sehen die keinen Cent!

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