Liebe Community,
wir haben im August mit dem Hausbau begonnen, und schlechter hätte es wohl kaum laufen können. Ich möchte vorwegnehmen, dass wir uns für eine Baufirma entschieden haben, die bei uns im Bezirk wirklich sehr viele Einfamilienhäuser baut, ich ausschließlich positive Rückmeldungen von deren Kunden erhalten habe und mir niemand von Problemen berichtet hat.
Gebaut wird ein Dichtbetonkeller mit 30 cm Bodenplatte (doppelt bewehrt) und 30 cm Stahlbetonwänden. Außen wird einlagig mit EKV 5 geflämmt.
Problem 1: Bereits bei der Herstellung der Bodenplatte ist mir aufgefallen, dass das Fugenblech (Marke LZB Contafelx Profi) nicht auf der oberen Bewehrung befestigt, sondern nachträglich in den Beton gedrückt wird:
Wie vorgesehen wurde die Papierschicht auf der oberen Hälfte des Fugenblechs belassen, und meines Erachtens hat das ganze am Abend dann ganz ordentlich ausgesehen:
Problem 2: Am nächsten Tag haben die Arbeiter dann mit dem Aufstellen der äußeren Schalungselemente begonnen, davor haben sie offensichtlich die Papierschicht vom Fugenblech entfernt. Zusätzlich ist dem Polier aufgefallen, dass er sich aufgrund eines fehlerhaften Plans vermessen hat, und die Bodenplatte an einer Kante 14 cm zu lang ist. Deshalb wollen sie ein neues Fugenblech einsetzen und die Eisen versetzen. Am nächsten Foto sieht man schon die Vertiefung, die sie dafür in die Bodenplatte geflext haben:
Problem 3: Dann hat jedoch der Regen eingesetzt, und das Unglück seinen Lauf genommen. Laut Meinung der Baufirma gibt es in der Erde eine wasserführende Mittelschicht, die die Künette einstürzen lässt:
Problem 4: Zusätzlich ist unser sch**ss Lehmboden so wenig versickerungsfähig, dass der ganze Arbeitsgraben mitsamt Bodenplatte unter Wasser steht. Inklusive der bereits von der Schutzschicht befreiten Fugenbleche. Das Foto wurde Dienstag Abend aufgenommen, obwohl der Regen aufgehört hat ist der Wasserstand bis heute morgen um keinen cm gesunken:
Die Baufirma hat nun folgendes vorgeschlagen: Heute wird eine Pumpe in Betrieb genommen, die das Wasser aus dem Arbeitsgraben pumpt. Wenn es trocken bleibt, kommt morgen nochmal der Bagger und wird den Arbeitsgraben im 45 Grad Winkel abböschen. Danach wird der Arbeitsgraben mitsamt der Fundamentplatte gesäubert, die Fugenbleche wieder gerade gebogen, an der einen Stelle das Fugenblech um 14 cm versetzt und dann sollte es normal weitergehen.
Was mir Sorgen macht: Wie kann beim Versetzen des Fugenblechs ein wasserdichter Anschluss Fugenblech alt an Fugenblech neu erfolgen? Sind die Fugenbleche überhaupt noch zu gebrauchen, oder schaden Regen und stehendes Wasser der Butylbeschichtung des Fugenblechs?
Die Architektin hat einen Sickerschacht im Bereich der alten Gartenhütte am letzten Foto geplant, also am tiefsten Punkt des Grundstücks. Dort müssen wir laut Baubescheid das Regenwasser versickern lassen. Zusätzlich würde ich gerne eine Drainage um die Bodenplatte in den Sickerschacht legen lassen, und von diesem Sickerschacht ab einem gewissen Niveau per Pumpe in den Kanal abpumpen lassen. Dieser liegt leider höher als der Sickerschacht, wir führen das Kanalrohr deshalb unterhalb der Kellerdecke aus dem Haus, um ein Gefälle zum Kanal zustande zu bringen. Für Kondensatanschluss, Waschbecken und Waschmaschine im Keller werden wir eine kleine Hebeanlage betreiben müssen.
Bitte um eure Meinungen, und bitte sagt mir, dass das alles nicht so schlimm ist, wie ich mir das ausmale...
Danke und LG
Ein verzweifelter Bauherr