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Guten Abend, sorry, dass ich mich erst jetzt melde - der Thread hatte ja ziemlich an Fahrt aufgenommen :) aber ich wollte mit Ergebnissen ankommen, also: 1.) Ich habe Leitwolf und einen wirklich fähigen TA-Programmierer engagiert 2.) Hardwareseitig wurden an die Abluft ein Schalldämpfer und eine Normfilterbox (Danke @Leitwolf) angebaut. 3.) in die Abluft kam ein Temperatur, Feuchte und CO2-Sensor. Wichtig, CO2-Sensor muss NDIR 2-Strahlig sein, sonst müsste er ständig kalibiert werden. 4.) Außen wurde ein TA Temperatur und Feuchtesensor in einem Strahlenschutzgehäuse (Sonneneinstrahlung) von einer Wetterstation verbaut 5.) Steuerungsseitig kommt eine UVR610 zum Einsatz, die ein 0-10V Signal an den Lüfter liefert. Zu Pkt. 3 und 4: Es ist wichtig, möglichst unverfälscbte Temperatur und Feuchtewerte zu erhalten, da sowohl innen als auch außen die absolute Luftfeuchte in die Steuerung mit einbezogen wird. Und so sieht das ganze aus: Das System kennt mehrere Betriebszustände: 1.) Feuchte innerhalb der eingestellten Werte UND Co2 innerhalb der eingestellten Werte: Lüfterdrehzahl wird nach Außentemperatur im Bereich ca. 90-150m³/h reguliert 2.) CO2 < unterer Schwellenwert: offenbar ist niemand zu Hause, Lüfter auf Feuchteschutz mit 60m³/h (Die Luftfeuchte soll Sommer wie Winter möglichst konstant gehalten werden) 3.) CO2 > oberer Schwellenwert: "Partymodus" mit > 200m³/h 4.) relative Luftfeuchte innen > eingestellte obere Schwelle (Sommer!) Wenn die absolute Feuchte außen größer ist als drinnen, dann wird die Lüftung analog Pkt. 2.) auf Minimum gestellt. Wenn die absolute Luftfeuchte außen geringer als innen ist (Sommernacht mit Ausnahme diesen August), dann wird das Luftvolumen zur Entfeuchtung auf einen eingestellten Fixwert (aktuell 180m³/h) erhöht. Für alle Werte sind Hysteresen einstellbar, da die Erfassung der absoluten Luftfeuchte relativ ungenau (+/-0,5-1g/m³) ist. 5.) Das gleiche gilt umgekehrt im Winter, wenn die Innnenluftfeuchte unter den eingestellten Wert sinkt, macht die Anlage genau das Gegenteil von Pkt. 4 und versucht so, die Luftfeuchte möglichst zu halten. Was passiert nun, wenn z.B. der CO2 Level unter der unteren Schwelle (Abwesenheit) liegt, jedoch aufgrund von Duschen, Bügeln... davor eine hohe Luftfeuchtigkeit > obere Schwelle herrscht? Wenn es die klimatischen Bedingungen zulassen, wird entweder mit 180m³/h entfeuchtet oder mit 60m³/h konstant gehalten. D.h. Feuchtemanagement hat zwecks Bautenschutz Vorrang vor CO2 Management. Fensterlüften kann man ja trotzdem immer noch :) Ein angenehmer Nebeneffekt der reinen Abluftanlage ist, dass im Gebäude immer ein (nicht spürbarer) Unterdruck von ca. 1-2Pa herrscht. Dadurch kann keine feuchtwarme Luft in Fensterfälzen oder anderen Undichtigkeiten (die vielleicht erst in 10, 20 Jahren kommen) kondensieren. Alles in allem war das ein tolles Projekt, das den Wohnkomfort deutlich gesteigert hat, möglicherweise sogar mehr als manche Standard KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Lösungen. Da alle Parameter, von Luftmengen über Grenzwerte bis hin zu Hysteresen frei konfigurierbar waren, konnte ich mich das Jahr über gut an die idealen Werte bei unserer aktuellen Nutzung des Hauses herantasten. Würde ich es mit heutigem Wissen nochmals genauso machen? Nein. Ich würde die Steuerung oben mit einer vollwertigen Leitwolf-KWL verknüpfen. edit: Es gibt noch ein ToDo: Der Abluft-Sensor ist ein relativ teures Modell mit hoher Präzision, der TA-Außen Temp/RF Sensor ist dagegen sehr ungenau und liegt bei der Temperatur 3°C daneben. Daher stimmt auch der Bezug zwischen Außentemperatur -feuchte und absoluter Außenfeuchte nicht. Wird dzt. in der Steuerung "gebiased". 4 |
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Sieht alles cool aus ... Darf ich fragen was das in Summe ca. gekostet hat? |
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Hallo, scheint sehr gut umgesetzt zu sein. 👌 👏 bzgl. Fühler kann ich dir folgendes Empfehlen: Die Messungen würde ich nach meiner Erfahrung nun immer mit Kanalfühlern machen. Also einmal im zentralen Abluft-Rohr (hast du ja eh schon) und einmal Außenluft-Ansaugung. Hier z.B. den Epluse Fühler EE850 verwenden. Das ist ein Qualitätsprodukt, verwenden viele Hersteller auch mit OEM-Branding. Also kein typisches, billiges China-Teil. Den gibts optional als 3-Fach Kombi Sensor mit CO2, Luftfeuchte und Temperatur. Wahlweise auch mit Modbus-Ausgang. CO2 kalibriert sich selbst. Und als Backup-Wert, z.B. wenn die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mal ausgeschaltet sein sollte, noch 2x die günstigeren TA RFS-DL Feuchte/Temp. Fühler. Also einmal Innen, und einmal Außen. (oder mehrmals Innen, wenn das Haus genauer abgebildet werden soll) |
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Kann der Fühler auch nach dem Enthalpiewärmetauscher angebracht werden oder macht es vorher mehr Sinn? Ich müchte auch in nächster Zeit eine intelligente Regelung umsetzen, um die im Haus eine geringere absolute Luftfeuchte zu erreichen. |
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@taliesin: Die für die Steuerung notwendige Hardware (UVR, CMI-Interface, Sensoren, Poti+Relais für Failsave-Betrieb etc. + Einbau, Verkabelung) und Software (Programmierung nach meinen Vorgaben) haben ca. €2.600 brutto gekostet. @Pedaaa: Danke - ich glaube, ich habe einen ganz guten Kanalfühler, zumindest sind die CO2-Werte immer sehr reliabel. (z.B. Bandbreite, wenn niemand zu Hause ist oder beim Stoßlüften) Meine Velux Netatmo Steuerung, die ich vorher für die Dachflächenfenster hatte, hat beim CO2-Wert deutlich mehr gewürfelt. Falls die Steuerung ausfällt, schaltet ein Relais vom 0-10V Ausgang am UVR auf die 10V Spannung des Lüfters um und liefert eine per Poti eingestellte Spannung zwischen 0 und 10V für die Drehzahl. D.h. auch bei Software oder Systemabsturz etc. läuft das DIng, solange nur Strom da ist. Das war mir wichtig, da wir in unseren Holz-Alufenstern Fensterfalzlüfter haben, d.h. über diese sollte immer nur Zuluft kommen und im Winter niemals feucht-warme Raumluft eindringen. Das lässt sich im Screenshot oben auch ohne Systemabsturz auslösen, wenn man auf "auto" klickt und damit "Handbetrieb" aktiviert. Das System läuft bis ca. 150m³/h unhörbar, bis 180m³/h im Schlafzimmer unhörbar und erst ab ca. 200m³/h hört man es deutlich. Hier ist sicher der einseitig beplankte CLT-Wandaufbau ohne Installationsebene bei den betroffenen Innenwänden (wenig Schallschutz) in Kombination mit der bereits recht hohen Lüfterdrehzahl (es ist wie gesagt der kleinste Systemair KVK 100 EC) verantwortlich. Der Lüfter schafft lt. Hersteller ca. 300m³/h und bei uns gemessene 295m³/h. Wenn so viel Frischluft gebraucht wird, können wir dank offenem Stiegenhaus einfach 5 Dachflächenfenster und 3 Terrassentüren öffnen oder Querlüften. |
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Aha, eigentlich ziemlich günstig ... da hat der Programmierer nicht allzuviel genommen. |
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