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Projektvergabe 2020 oder noch abwarten?

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  •  RocketManfred
30.7. - 12.8.2020
15 Antworten | 11 Autoren 15
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Hallo liebe Forenmitglieder,

Würdet ihr 

1.) Ein Bauvorhaben zu den 2020er Preisen für 2021 heute fix vergeben 
oder
2.) Abwarten wie sich der Markt bis Anfag 2021 entwickelt und erst dann das Projekt vergeben? 

Die Frage zielt darauf, ab, ob wegen einer potentiell sinkenden Nachfrage 2021 die Baupreise sinken werden und dann günstigere Angebote kommen.

Source: zB https://solidbau.at/a/baubranche-warnt-vor-krise-ab

  •  austriansales
  •   Gold-Award
30.7.2020  (#1)

zitat..
RocketManfred schrieb: 2.) Abwarten wie sich der Markt bis Anfag 2021 entwickelt und erst dann das Projekt vergeben? 

wenn du damit leben kannst dann auch ev. erst 2022 anfangen zu können? Es kann dann sein, dass du keinen Termin mehr bekommst.

zitat..
RocketManfred schrieb: Die Frage zielt darauf, ab, ob wegen einer potentiell sinkenden Nachfrage 2021 die Baupreise sinken werden und dann günstigere Angebote kommen.

ich schätze, ist aber nur meine persönliche Abschätzung, dass die Nachfrage im nächsten Jahr nicht so stark sinken wird, dass sich die Preise erheblich senken oder gleich bleiben.

Eventuell musst du längere Miete gegenrechnen, sollte die aktuell hoch sein wennst vl. erst später baust.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
30.7.2020  (#2)
Ich glaube auch nicht, dass die Preise sinken. Wurde eh schon diskutiert hier im Forum. Solange die Zinsen niedrig sind, wird Betongold so attraktiv sein, dass die Nachfrage und Preise stabil bleiben.

Die Kosten für Material und Arbeit sinken auch noch nicht. Also ist da auch nicht viel Spielraum.

Letztendlich glaube ich, dass selbst eine sinkende Nachfrage zuerst in Pleiten resultieren würde und somit auch das Angebot sinkt, während Preise konstant bleiben würden.

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  •  Baubau1
30.7.2020  (#3)
Ich denke es wird nächstes Jahr deutlich leichter sein Angebote zu bekommen. 2020 ist das Rekordjahr am Bau. 2021 ist man als Kunde möglicherweise nicht mehr Bittsteller, aber wissen kann das niemand mit Sicherheit. Ich stehe vor derselben Frage. Ich habe es nicht eilig ehrlich gesagt.

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  •  Gemeinderat
31.7.2020  (#4)
Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte.

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  •  Bungi
  •   Bronze-Award
31.7.2020  (#5)
Hängt sicherlich auch vom Bundesland ab. Warum publizieren eigentlich viele User in ihrem Profil das Bundesland nicht? Würde ich zum Pflichtfeld im Profil machen, da viele Antworten stark vom Bundesland abhängen ...

Allerdings wer kann in diesen Zeiten schon in die Zukunft schauen ....?

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  •  csblack
  •   Silber-Award
31.7.2020  (#6)
ich schließe mich hier Chrismo an... aus welchen Gründen sollten die Preise für Material und Arbeit sinken? Das tun sie bereits die letzten Jahre nicht, demnach mit Sicherheit auch nächstes Jahr nicht. Im Gegensatz. Wir haben 2019 mit dem Bau begonnen und z.B. die Ziegelpreise haben sich bis heute schon erhöht....

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es nächstes Jahr einfacher sein wird, an Angebote zu kommen. Die meisten Firmen sind gut damit beschäftigt, ihre bestehenden Aufträge abzuarbeiten und nehmen sich maximal vor, im nächsten Jahr nicht so viele Aufträge anzunehmen da man ja nicht weiß, wie man das alles abarbeiten kann (sehe ich bei unseren Firmen....)

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  •  hausbauer87
31.7.2020  (#7)
naja so weit hergeholt ist das Thema nicht: wenn weniger gebaut wird, weil die Menschen verunsichert sind dann haben die Baufirmen weniger Projekte und die Materialhersteller weniger Absatz und das bricht sich dann runter bis zum Ziegelhersteller...  

Wenn das Angebot (Baufirmen) die Nachfrage (Häuslbauer) übersteigt, dann kann eine einzelne Baufirma durch Preissenkung versuchen mehr Aufträge an Land zu holen. Wenn das dann viele Unternehmen machen über verschiedene Branchen hinweg dann fallen die Preise und wir befinden uns in einer Deflationsphase (Gegenteil von Inflation) dh unser Geld wird mehr wert je länger wir warten. Wir warten, dass die Preise fallen um dann später den Deal abzuschließen.
Aber das ist gefährlich, da viele Unternehmen keine Aufträge mittelfristig hätten! Deshalb darf das nicht über einen längeren Zeitraum passieren und wenn dann nur in minimal Höhe!

Häufig werden eher die "ungesunden" Unternehmen bankrottieren - dh das Angebot wird sich reduzieren am Markt; zweitens können die Konsumenten nicht ewig warten und werden früher oder später einkaufen müssen... 

Was gegen eine Deflation spricht:
Zinsen sind am Rekordtief, da die angeschlagene Wirtschaft ansonsten nicht angekurbelt werden könnte; dh Kredite sind günstig, mehr Geld bleibt im Markt, das wird investiert etc... sparen bringt wenig aufgrund der niedrigen Zinsen und zusätzlich: hat die EU vor paar Tagen noch ein Corona Hilfsbudget verabschiedet - dh wieder mehr Geld am Markt!

In Summe ohne Coronakrise würden wir eher eine Inflation fürchten, weil niedrige Zinsen und viel Geld am Markt die Preise erhöhen. Deshalb hätte eine leichte Zinssteigerung der Leitzinsen Sinn gemacht. Aber nun wäre eine Zinserhöhung kontraproduktiv, da die Wirtschaft noch mehr wackeln würde. Und zudem die aktuellen Kreditnehmer (nicht nur Private Haushalte) ins Schleudern kommen würden da die Kreditraten steigen würden.

Alles in allem ist es eine einmalige Situation in der wir uns befinden, und die Steuerung durch Zinsanpassung durch die EZB ist auch limitiert da wir schon einen negativen Leitzins haben.

Jeder muss sich selbst ein Bild machen und entscheiden. Es wird schwierig vorauszusehen wie sich die Preise entwickeln werden. Ich selbst plane einen Wohnungskauf. Kann sein, dass der Preis fällt in einem Jahr um -3% und vlt im drauffolgenden Jahr auch... aber irgendwann mal werden die Verkäufer auch sagen, "so jetzt stopp wir warten mit dem Verkauf"... 

Ich denke aber, dass die Zinsen mal in den nächsten 5-10Jahren nicht dramatisch ansteigen werden aufgrund der angeführten Punkte. Ist aber meine Meinung und keine Garantie für irgendwas!  lg

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Hallo RocketManfred,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Projektvergabe 2020 oder noch abwarten?

  •  Notausgang
31.7.2020  (#8)
Ich würde hier nicht warten und die Zeit lieber nutzen um seriöse Unternehmen zu finden. 

Ich gehe stark davon aus dass - zumindest in diesem kurzen Zeitraum - keine relevanten Preissenkungen bei den Materialkosten auftreten werden - im besten Fall bleiben Preiserhöhungen aus.

Wenn ein einzelner Baumeister oder GU größere Probleme bei der Auslastung hat und deswegen mit "sehr billigen" Preisen anbietet würde ich das gar nicht so sehr als Vorteil sehen. Aus meiner Sicht würde in derartigen Fällen das Insolvenzrisiko deutlich steigen. Und "Ersparnisse" die sich wahrscheinlich eh maximal im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen würden wären aus meiner Sicht das Risiko nicht wert - ich kenne zB Fälle im Bekanntenkreis bei denen mitten in der Rohbauphase der Baumeister ausgefallen ist - und das wird am Ende so richtig teuer.
Zu "knappe" Kalkulationen werden ja auch gerne wieder über Regiekosten und überteuerte Sonderwünsche wieder "hereingeholt".

Was ich derzeit schon machen würde, wäre genauer hinschauen mit wem ich einen Vertrag abschließe, ggv. Bonitätsauskünfte einholen bzw. die Firmen zB im Firmenbuch (zB gratis unter firmenmonitor.at) genauer anschauen und keinesfalls irgendetwas im Voraus bezahlen.

Gerade in Krisenzeiten sollte aus meiner Sicht insbesondere bei derart großen Investionen wie dem Hausbau beim Vergleich von Angeboten das Risiko verstärkt berücksicht werden.

Sehr bedenklich fand ich zB schon vor Corona den Ausfall mehrerer großer Fensterbauer (Wick, Bayerwald) - zumal gerade bei Fenstern größere Anzahlungen leider üblich sind.

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  •  hausbauer87
31.7.2020  (#9)

zitat..
Notausgang schrieb: Ich würde hier nicht warten und die Zeit lieber nutzen um seriöse Unternehmen zu finden. 

Ich gehe stark davon aus dass - zumindest in diesem kurzen Zeitraum - keine relevanten Preissenkungen bei den Materialkosten auftreten werden - im besten Fall bleiben Preiserhöhungen aus.

Wenn ein einzelner Baumeister oder GU größere Probleme bei der Auslastung hat und deswegen mit "sehr billigen" Preisen anbietet würde ich das gar nicht so sehr als Vorteil sehen. Aus meiner Sicht würde in derartigen Fällen das Insolvenzrisiko deutlich steigen. Und "Ersparnisse" die sich wahrscheinlich eh maximal im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen würden wären aus meiner Sicht das Risiko nicht wert - ich kenne zB Fälle im Bekanntenkreis bei denen mitten in der Rohbauphase der Baumeister ausgefallen ist - und das wird am Ende so richtig teuer.
Zu "knappe" Kalkulationen werden ja auch gerne wieder über Regiekosten und überteuerte Sonderwünsche wieder "hereingeholt".

Was ich derzeit schon machen würde, wäre genauer hinschauen mit wem ich einen Vertrag abschließe, ggv. Bonitätsauskünfte einholen bzw. die Firmen zB im Firmenbuch (zB gratis unter firmenmonitor.at) genauer anschauen und keinesfalls irgendetwas im Voraus bezahlen.

Gerade in Krisenzeiten sollte aus meiner Sicht insbesondere bei derart großen Investionen wie dem Hausbau beim Vergleich von Angeboten das Risiko verstärkt berücksicht werden.

Sehr bedenklich fand ich zB schon vor Corona den Ausfall mehrerer großer Fensterbauer (Wick, Bayerwald) - zumal gerade bei Fenstern größere Anzahlungen leider üblich sind.


genau so ist es! Die Hoffnung der Preissenkung ist legitim sag ich mal, weil die Leute verunsichert sind und es zu weniger Nachfrage kommen könnte. Aber es wird leider auch einige Unternehmen vom Markt schwemmen die nicht auf festem Boden stehen...

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  •  Gemeinderat
31.7.2020  (#10)
Der Vater eines Bekannten geht auch davon aus, dass es ab 2021 langsam zu kriseln beginnt.
Und heute sprach ich auch noch mit einigen, die meinen, es kann natürlich sein, dass es stagniert oder man Aufträge aus 2022 vorziehen kann ABER das betrifft eher den öffentlichen Straßenbau und bestenfalls geförderte Projekte der öffentlichen Hand (Gemeinde usw.).
Private Häuslbauer wird schwierig werden, wenn dank Corona weiterhin immer mehr Menschen in Kurzarbeit sind bzw. entlassen werden und somit keinen Kredit mehr bekommen weil kein Gehalt da ist - weil das AMS Arbeitslosengeld wird da leider kaum als Sicherheit herhalten können. 
Und wenn weniger Einfamilienhäuser / Wohnungen gebaut werden... naja ihr wisst schon...


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  •  Terrasse
31.7.2020  (#11)
Die Regierung / EU steckt eine Menge geborgtes Geld in den nächsten Monaten in die Wirtschaft. Hauptsächlich Infrastruktur / Erneuerungen / Klimaschutz / Schulen. Die Gelder sollen ja möglichst nachhaltig (kontolliert - ist ein Witz) ausgegeben werden.

Das wird die Bauindustrie mit Aufträgen versorgen, unabhängig wie verunsichert (oder finanziell geschädigt) private Bauherren sein werden. Und die machen nur ein Bruchteil aus.

Ich kenne keine kleine "Bau / Gartenbau" Firma die unter Covid-19 leidet, sondern ganz das Gegenteil. Da trifft es eher den normalen Handel (Kleider, Schuhe, Luxus) und den Tourismus / Event Management / Gastonomie / usw.

Alle Kleinunternehmer im Bau / Handel suchen händeringend nach Personal / Lehrlingen. Würde keiner tun, wenn ihnen das Wasser an der Unterlippe steht.

Meine persönliche Meinung: Die Preise werden steigen und eventuell sogar schneller durch Covid-19 im Bau / Garten, angetrieben durch die steigende Nachfrage der öffentlichen Hand.

So sagt meine unfehlbare Kristallkugel.

Inflation (steigende Zinsen) sind wohl weit entfernt. Viel eher kommt eine Rezession. Aber nicht am Bau - mit fallenden Preisen. Da (Materialien) wird die Nachfrage die Preise stabilisieren oder steigen lassen.

Eine neue Krise bedeutet halt nicht, dass es überall Schäden gibt. Man kann auch gerade von einer Krise profitieren - sehe ich so heute in meiner Firma, von Covid-19.

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  •  Baubau1
1.8.2020  (#12)
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2062559-Krise-wird-Bau-erst-ab-2021-voll-treffen.html

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  •  Terrasse
1.8.2020  (#13)

zitat..
Baubau1 schrieb: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2062559-Krise-wird-Bau-erst-ab-2021-voll-treffen.html

Ja, jammern auf hohem Niveau. Das ist ja wohl Standard in AT AT [Außentemperatur]. Ohne Jammern kommt man nicht an den Geld-Tropf.

Was interessiert es einen Häußlbauer, ob der Terminal Schwechat kommt oder nicht kommt (Ein künstlich / selektiv heraus gegriffenes Argument dort).

Ja, die Margen in der Baubranche sind ja schon seit Jahren so niedrig...😎.  Ich breche in Trännen aus!

Nur machen viele Häußlbauer genau die gegenteiligen Erfahrungen. Die Auftragsbücher sind über voll, es wird dann geschludert (um den Gewinn noch weiter zu steigern - möglichst schnell, schnell) und man hat den Ärger am Ende.

Die Baufirmen, die ich in meiner Umgebung "beobachte", haben kaum Einschränkungen mehr, insbesondere auch bei größeren (doch noch kleine) Objekten (Wohnkomplex mit 18 Appartments zum Beispiel).

Und auf privaten / kleinen Baustellen ist denen sowieso alles egal.

Mit: "Elin, SE-Bau, die UBM Development AG und natürlich die Porr AG" baut wohl kein normaler Häußlbauer. (Fehlt noch die Strabag, Swietelsky und andere).

Ich unterhalt mich da gern mit meinen lokalen, kleinen Firmen, die bei mir gebaut haben, und die haben alle keine Probleme und sehen auch keine für sich in absehbarer Zeit.

Es kann natürlich mal wieder eine zweite, massive Covid-19 Welle kommen, aber da sagt meine Kristallkugel leider nichts zu, was dann passiert.

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  •  peepgame
3.8.2020  (#14)
Ich denke, dass die Baupreise durch die geringere Nachfrage (Und die wird kommen durch die natürliche Risikoaversion der Menschen in Krisenzeiten) mittelfristig fallen werden. Die Frage ist ab wann und wieviel und ob sich ein "Abwarten" auszahlt...

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  •  herbiw
12.8.2020  (#15)
Fix heuer vergeben.

Von einer Deflation in den relevanten Bereichen sind wir weit weg.
Schau wir die Baumärkte gestürmt wurden emoji
Ich kenne x Bauprojekte die während der Krise begonnen wurden oder auch jetzt begonnen werden. Einschränkungen? Quasi nicht vorhanden. Aber es gibt genug die mal abwarten wollten und auf nächstes Jahr verschoben haben...

Alle Materialpreise gehen jedes Jahr rauf. Das wird auch nächstes Jahr so sein.
Du hast aus heutiger Sicht mindestens ein halbes Jahr länger Miete zu zahlen.
Auch wenn du ein gutes Angebot bekommst wird es nicht alles (Außenanlagen, Garten...) abdecken. D.h. du hast Bereiche in denen du dann 2021/2022 Preise haben wirst.

D.h. du brauchst ein Baumeister/Vertigteilhaus Angebot nächstes Jahr in dem dir jemand von seiner Marge
-die kompletten Materialkostensteigerungen übernimmt
-deinen Mietzins für ein halbes Jahr übernimmt
-Teurungen in anderen Bereichen die er nicht leistet übernimmt
Dann kostet es dich nächstes Jahr nicht mehr... aber auch nicht weniger. Und diese Liste ist sicher auch nicht vollständig.

Damit es dich real weniger kostet muss neben diesen 3 Aspekten dann noch die Ersparnis dazu kommen wegen der du auf nächstes Jahr wartest.
Real musst du es wohl zumindest um Hausnummer 20k billiger bekommen als es dich heuer kosten würde (er selber zahlt aber noch mehr drauf).

Halte ich für komplett urealistisch. Die, die dir so einen Preis anbieten findest du vielleicht... aber mit denen willst du nicht bauen emoji

 

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