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PV Einsparung durch Eigenverbrauch

   
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  •  rabaum
  •   Gold-Award
10.2. - 11.2.2021
11 Antworten | 4 Autoren 11
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Praktisch in jedem Thread zum Thema PV Amortisation kommt unweigerlich der Punkt, wieviel Geld ich mir durch Eigenverbrauch vom Dach sparen kann. Genau dort werden sehr oft Durchschnittskosten und Grenzkosten vermischt, was das Einsparpotential verzerrt. 

Am Beispiel meiner Stromrechnung vom Dezember könnte man annehmen, dass man sich bei 95 EUR Rechnungssumme und rund 554 kWh Bezug pro kWh 0,1715 EUR erspart. Dem ist aber nicht so, denn das sind die Durchschnittskosten.

Es wird unterstellt, dass durch jede eingesparte kWh auch die aliquoten Fixkosten einzusparen sind. Tatsächlich kann man sich aber durch Eigenverbrauch nur die rein variablen Kosten einsparen. Das sind die Grenzkosten, die für eine weitere Einheit oder eine eingesparte Einheit anfallen. 

Folgende Fixkosten neben der klassischen Grundgebühr sind auszuscheiden: Leistungspauschale, Messentgelt, Ökostrompauschale, KWK-Pauschale, Ökostromförderbeitrag. Da kommt bei meinem Vertrag rund 16 EUR pro Monat zusammen.

Die Grenzkosten beim flexiblen Tarif im Dezember waren demnach 0,1425 EUR pro kWh. Im Sommer bei generell günstigeren Leistungspreisen war der variable Anteil auch schon mal <0,12 EUR. Im Mittel kann man wohl von rund 0,13 EUR pro kWh ausgehen.

  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#1)
können wir das mal an einem konkreten Beispiel durchexerzieren?!

Ich nehme da (ganz uneigennützig 😉) meine Annahme-Werte als Beispiel.
Das kommt z.B. raus, wenn ich beim E-Control-Rechner mit 6000kWh Jahresstromverbrauch reingehe. Ohne PV, ohne Wechsel-Rabatte. Anbieter nicht der beste, aber sehr weit vorne dabei.

2021/2021021131437.png
Unterm Strich: 18,3C/kWh

Laut meinen PV-Simulations-Tools kann ich ca. 2400kWh PV-Strom direkt selbst verbrauchen.
Bleiben also 3600kWh über, die ich ausm Netz beziehen muss.

sieht dann im Vergleich so aus:

2021/20210211487912.png

Energiepreis:
Arbeitspreis sinkt von 283,98EUR auf 170,39EUR 
Grundpauschale von 57,5EUR bleibt gleich.
------
Einsparung: 113,59 EUR

Netz:
Arbeitspreis/Abgaben sinken von 586,09EUR auf 356,82EUR
Pauschalen bleiben gleich mit 120,92EUR
------
Einsparung: 229,27 EUR

Gesamt:
gleich bleibende Kosten: 178,42
Einsparungen: 342,86 
->  bei eingesparten 2400kWh sind das 14,3 C/kWh

Daher hab ich bei meinen Amortisationsrechnungen einfach einen Strompreis von 14Cent/kWh angesetzt. mit 0,7% Preissteigerung pro Jahr.
Ist realistisch, oder?! 
Nach deinen Erfahrungen halt lieber nur 13C ansetzen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Die Ersparnisse durch Einspeisevergütung stehen aber auf einem anderen Blatt.
Da hätt ich echt keine Ahnung, wie sich das über die Jahre entwickeln könnte.
ohne fixe Einspeise-Förderung ist das auch schwer zu rechnen bzw. zu erraten.

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  •  Futurama
11.2.2021  (#2)
Ich hab mich zugegebenermaßen nicht sehr intensiv mit der Kostenenwicklung beschäftigt, ich versuchs trotzdem emoji
So wie rabaum geschrieben hat darf man den variablen Anteil nicht mit dem fixen Anteil vermischen und ist essentiell bei der Berechnung von Einsparungspotentialen.
Wie ich das verstehe sind alle Rechnungspositionen die in cent pro kWh gelistet sind als variabler Anteil zu betrachten, d.h. die Grenzkosten lt. rabaum (bitte um Korrektur falls ich einen Blödsinn schreibe). Somit kann ich bei einer PV auch nur den variablen Anteil als Einsparungspotential/Eigenverbrauchspotential für Kosteneinsparung berücksichtigen.
Hab mal die letzten fünf Jahre herangezogen um die Preisentwicklung der jeweiligen Positionen darzustellen.


2021/20210211455378.png

Wenn man einen monatlichen EVU Tarif hat dann macht es das für eine Amortisationskalkulation etwas schwieriger...


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  •  Futurama
11.2.2021  (#3)

zitat..
Pedaaa schrieb: Energiepreis:
Arbeitspreis sinkt von 283,98EUR auf 170,39EUR 
Grundpauschale von 57,5EUR bleibt gleich.
------
Einsparung: 113,59 EUR

Ich glaub du hast die USt. vergessen.
Sollte eigentlich 409,78 - 273,47 = 136,31 Einsparung ergeben.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#4)
Also @Pedaaa deine Screenshots mit den eingeringelten Fixpositionen stimmen mal. Du darfst aber die Steuer nicht vergessen. Alles addiert und x 1,2 ergibt grob 190 Euro Fixkosten pro Jahr brutto.

Die ziehst du vom Jahresgesamtpreis ab und dividierst das Ergebnis durch deine 6 MWh und 3,6 MWh. Die variablen Kosten liegen dann irgendwo bei 15,5 ct/kWh, was relativ teuer ist.

Die Einsparung durch EV wäre hier 372 EUR.

Wer das Gedankenspiel zu Ende treibt, nimmt sich einen sehr teuren Stromanbieter, dann rechnet sich die Anlage schneller. 😂

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#5)

zitat..
Futurama schrieb: Ich glaub du hast die USt. vergessen.
Sollte eigentlich 409,78 - 273,47 = 136,31 Einsparung ergeben.

ups, stimmt. 
Sollt halt nochmal kontrollieren vorm posten 
bei den Netzkosten hab ich berücksichtig, bei Energie nicht... 🤦
(also gleich mal ordentlich Verwirrung gestiftet 😇 😉, da bringt nun das ganze Beispiel nix mehr 😰)

Korrektur vom Beispiel oben:

Gesamt:
gleich bleibende Kosten: 189,92
Einsparungen: 365,59 
->  bei eingesparten 2400kWh sind das 15,2 C/kWh

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  •  Futurama
11.2.2021  (#6)
@Pedaaa: ich hab das gleich Ups, denn als ich den Fehler bei dir entdeckt hab, habe ich bei mir ebenso endeckt dass ich statt 20% USt nur mit 10% gerechnet hab 🤦
Zur Veranschaulichung passt es aber.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#7)
ja, am liebsten wärs mir, das kann ich ganz rauslöschen und nochmal posten.
Sollte eigentlich eine Veranschaulichung sein, stattdessen verwirrt es jetzt nur. 🤬
Naja... was solls.

bzgl. deiner Tabelle:
da zeigt sich, dass die variablen Kosten in den letzten 5 Jahren im Schnitt so ca. um 0,5-0,6% pro Jahr steigen.

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  •  tempo85
11.2.2021  (#8)
Als Pauschalrechnung kann man sagen das man mit einer Anlage (kWp > kWh/Jahr) ~50% der variablen Kosten (bzw. kWh/Jahr) einsparen kann, der Rest wird eingespeist bzw. vom Netz weiter bezogen.

Natürlich hängt das auch vom Verhalten, dem Standort oder vom Dach ab, außerdem sollte man zukünftige Verbraucher (z.B. E-Auto) mit berücksichtigen. Und dann noch die Degeneration der Module (1% alle 1-2 Jahre).

Aber als Grenze für die Rentabilität sollte man nicht irgendwelche kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]/kWh hernehmen sondern meistens nur die zur verfügung stehende Fläche oder wenn die doppelten kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] der maximalen Einspeiseleistung erreicht ist wirds auch unrentabel.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#9)

zitat..
Pedaaa schrieb: ja, am liebsten wärs mir, das kann ich ganz rauslöschen und nochmal posten.

vielleicht darfst du das, wenn du @­energiesparhaus lieb fragst emoji

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#10)

zitat..
tempo85 schrieb: Als Pauschalrechnung kann man sagen das man mit einer Anlage (kWp > kWh/Jahr) ~50% der variablen Kosten (bzw. kWh/Jahr) einsparen kann, der Rest wird eingespeist bzw. vom Netz weiter bezogen.

Nein das kann man nicht sagen. Solche Pauschalisierungen taugen gar nichts.

zitat..
tempo85 schrieb: Degeneration der Module

Degradation. 

zitat..
tempo85 schrieb: wenn die doppelten kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] der maximalen Einspeiseleistung erreicht ist wirds auch unrentabel.

Wovon sprichst du? 

Ich würde es begrüßen, wenn in diesem Thread auf Zahlen & Fakten Bezug genommen wird und nicht irgendwelche unbelegten Meinungen bemüht werden.


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  •  tempo85
11.2.2021  (#11)

zitat..
rabaum schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von tempo85: Als Pauschalrechnung kann man sagen das man mit einer Anlage (kWp > kWh/Jahr) ~50% der variablen Kosten (bzw. kWh/Jahr) einsparen kann, der Rest wird eingespeist bzw. vom Netz weiter bezogen.

Nein das kann man nicht sagen. Solche Pauschalisierungen taugen gar nichts.

Vergleich das mal bei verschiedenen Anlagen das kommt übers Jahr gut hin. Du kanst das aber auch selbst durch denken wenn du die kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] gegen unendlich gehen lasst dann hast du im jahresschnitt 12h/Tag Strom von der PV, also 50%. Jetzt ist natürlich die Anlage nicht unendlich aber wenn sie groß genug ist den meisten Stromverbrauch abzudecken und man am Tag bisschen mehr Strom als in der Nacht verbraucht ist man bei ca 50%. Natürlich werden Leute die alles auf die PV hin trimmen ein paar % mehr haben andere haben vielleicht in der Nacht ungewöhnlich viel Strom Verbrauch aber für die breite Masse passt das gut.


zitat..
[ref]rabaum:60802#592461[/Wovon sprichst du? 

Ich würde es begrüßen, wenn in diesem Thread auf Zahlen & Fakten Bezug genommen wird und nicht irgendwelche unbelegten Meinungen bemüht werden.

Ich wollte damit ausdrücken das es meist am sinnvollsten ist das Dach voll zu machen außer man hat so viel Fläche zur verfügung das man durch die Einspeisung begrenzt ist.

Aber selbst dann kann man mit der Generatorleistung trotzdem auf rund die doppelte Einspeiseleistung gehen ohne viel Verluste durch Abregelung zu haben.

(Die Einspeiseleistung habe ich pauschalerweise mit der maximalen möglichen Wechselrichterleistung gleichgesetzt. Obwohl es auch hier noch Möglichkeiten gibt den Wechselrichter noch größer zu dimensionieren.)

Auch das mit den doppelten kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] zur Leistung des Wechselrichter ist natürlich eine pauschal Aussage und sollte eigentlich heißen ca. 150%STC (Standard Test Condition). Weil es natürlich von der genauen Ausrichtung der Module abhängt. Nur haben die wenigsten perfekte Südflächen und deshalb passen die 200% für sehr viele.

Wenn du genaue zahlen willst dann kannst du das gerne testen, dich durch fragen oder simulieren.


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